2 Sprachen - Erfahrungen

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    Da kommt auch noch ein weiterer Aspekt hinzu:


    Yuna führte als wesentlichen Hindernisgrund eine Beziehung an.


    Die Grundproblematik ist die Frage, ob und inwieweit man sich durch eine aktuelle Beziehung bei seiner Berufswahl bzw. der -ausbildung beeinflussen und ggf. einschränken lässt bzw. die Beziehung als Grund für eine selbst gewollte Einschränkung anführt.


    Kurzfristig gedacht mag die Beziehung ein Grund sein. Beziehungen kommen und gehen aber (leider). Langfristig sollte eine solide Berufsausbildung im Vordergrund stehen, weil man den Beruf nicht selten dann die nächsten 30 Jahre ausübt.
    Die Beziehung KANN dadurch in die Brüche gehen, MUSS aber nicht. Egal, was hier passiert, wird man früher oder später eine neue Beziehung haben.
    Eine unvollständige oder nachlässige Berufsausbildung wirkt sich nachhaltig negativ auf die Qualität der Arbeit, die man leistet aus.
    Und sind wir einmal ehrlich: Wie viele Beziehungen aus "Kindertagen" überdauern die Schule, das Studium und später die Berufseingangsphase?


    Beziehung und Wohnung waren übrigens in allen Fällen meiner Kommilitonen, die ein Auslandsjahr gemacht haben, kein Hindernisgrund. Einige Beziehungen haben es nicht überlebt, andere hingegen schon.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von YunaS


    Und wenn ich das bequemste und leichteste Studium suchen würde, dann würde ich Sport und Kunst nehmen, und hier niemanden nach seiner Meinung fragen. Doch ich liebe Sprachen und will sie studieren und das eben in bestmöglichst in meine Lebensplanung einbringen.


    Aber sonst geht es Dir gut?


    Ich glaube nicht, dass Du beurteilen kannst, ob ein solches Studium leichter ist als ein anderes, weil es eben ganz andere anforderungsbreiche aufweist. Als Sport- oder Kustlehrer würd ich Dir echt verbal eins überbraten.


    Und Du redest von kindischem Verhalten?


    Du weichst argumentativ aus, wenn Dir nichts mehr einfällt und wirst persönlich. Solche Schüler hab ich auch und ich empfinde es als ein extrem arrogantes Verhalten, wenn die Schüler dann meinen, sie müssten mir die Welt erklären. Aber die werden auch mal so alt wie ich, vielleicht verstehen sie dann auch, warum man sich von jemandem, der gerade Abi macht nicht unbedingt die Welt erklären lässt.


    Zitat

    wenn du aber nicht für länger ins Ausland willst, dann darfst du halt keine Sprachen studieren


    Jawoll ja! Das gehört zum Fremdsprachenstudium dazu. Mann kann sich das an manchen Unis vielleicht wegsparen. Pflicht war das bei uns auch nicht, aber es wurde auch niemand müde, zu betonen, dass man ohne den Auflandsaufenthalt notentechnisch quasi gar nicht zum Hauptstudium antreten muss. Ich persönlich kenne nur eine Person, die es sich weggespart hat und die hat bis heute den Abschluss nicht gewagt, obwohl die Zeit dafür seit lockeren 5 Jahren reif wäre...

  • Zitat

    Original von Dalyna
    Pflicht war das bei uns auch nicht, aber es wurde auch niemand müde, zu betonen, dass man ohne den Auflandsaufenthalt notentechnisch quasi gar nicht zum Hauptstudium antreten muss.


    Wie soll das denn gehen? "Ja, Herr XY, Ich würde Ihnen aufgrund Ihrer Leistrungen ja eine 2 geben, da Sie aber nicht im Ausland waren, muss ich leider die 5 nehmen."


    Also entweder ist ein Auslandsaufenthalt Pflicht oder nicht. Und wenn nicht, dann kann man auch keinem einen Strick draus drehen, wenn er nicht weg war. Dann muss man allein auf Basis der Leistungen entscheiden.

    • Offizieller Beitrag

    Es wird auch auf Basis der Leistungen entschieden.


    Aber wie wir hier ja jetzt seitenweise lesen konnten, fließt eben auch ein, WIE man die Sprache beherrscht. Und man spricht nun mal anders, wenn man eine gewisse Zeit im Ausland gelebt hat. Das fängt an mit Redewendungen und endet bei der Aussprache.

  • Dieser Thread ist echt lustig. Spannend, wie er sich nach einigen Seiten relativ normaler Diskussion von allen Seiten hochschaukelte.

  • Zitat

    Original von Dalyna


    Aber wie wir hier ja jetzt seitenweise lesen konnten, fließt eben auch ein, WIE man die Sprache beherrscht. Und man spricht nun mal anders, wenn man eine gewisse Zeit im Ausland gelebt hat. Das fängt an mit Redewendungen und endet bei der Aussprache.


    Aber es ist nicht zwangsweise so. Man kann das auch alles erreichen, wenn man zu Hause an sich arbeitet. Die auschließende Logik "Auslandsaufenthalt = gutes Englisch vs. kein Auslandsaufenthalt = kein gutes Englisch" ist mir zu streng.

  • CKR: So sehe ich das eben auch - wie ich ja bereits zweimal angedeutet habe. Und welche Lernergebnisse ein Schüler erreicht, ist von mehreren Faktoren abhängig, aber nicht vordergründig davon, ob der Lehrer ein Muttersprachler ist oder wie einer spricht.
    Allerdings möchte ich- da ich mich nun schon noch mal zu Wort melde- YunaS dazu raten, falls sie tatsächlich Sprachen studieren möchte, die hier geäußerten Empfehlungen in Ruhe zu überdenken und sich mit dem Gedanken anzufreunden, tatsächlich einen längeren Auslandsaufenthalt einzuplanen und damit die gegebenen Chancen zu nutzen. Ich selbst hatte ein sehr gutes Studienangebot, habe damals sehr viel gelernt und muss mich für meine Qualifikation weiß Gott nicht schämen (ja, meine Französisch-Seminare hatte ich zum größten Teil sogar bei Franzosen - falls euch das beruhigt), aber der einzige (und für uns damals natürlich schwerwiegende) "Pferdefuß" war, dass wir nicht nach Frankreich reisen durften, nicht einen Tag.Und wenn ich die Möglichkeit bekommen hätte, wäre ich garantiert nicht so "dumm" gewesen, sie nicht zu nutzen - obwohl ich immer stark mit Heimweh zu kämpfen hatte. Ich habe diese Sprache so geliebt und habe theoretisch so viel über die Kultur und Landeskunde Frankreichs erfahren, dass ich es mir nicht hätte nehmen lassen, das alles "in echt" genauer kennenzulernen.
    Und noch ein Wort an YunaS (falls du überhaupt noch mitliest): Deine Anfrage war völlig in Ordnung, auch einige deiner Reaktionen kann ich nachvollziehen (z.B. dein Zögern hinsichtlich eines längeren Aufenthaltes im Ausland), aber was ich nicht gutheiße, das sind verbale Entgleisungen wie "Zicke" und "Möchtegernlehrer" und anderes. Das sind Beleidigungen, auf die schon andere Forumsmitglieder mit harten Worten reagiert haben. Wäre eine kleine Entschuldigung deinerseits nicht angebracht gewesen? Du hättest dir damit nichts vergeben, ganz im Gegenteil.
    Viele Grüße!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von CKR
    Aber es ist nicht zwangsweise so. Man kann das auch alles erreichen, wenn man zu Hause an sich arbeitet. Die auschließende Logik "Auslandsaufenthalt = gutes Englisch vs. kein Auslandsaufenthalt = kein gutes Englisch" ist mir zu streng.


    Sind wir einmal ehrlich: Wer arbeitet denn zu Hause so an sich? Wer übt sprechen auf der Basis von authentischem Material (CDs etc.)?


    Also was Aussprache und Idiomatik angeht, so mag man sich das auf der theoretischen Ebene aneignen können, auf der praktischen Ebene glaube ich nicht, dass man da mit jemandem, der eine Weile im Ausland war, mithalten kann. Dafür ist das "Eintauchen" in die Sprache einfach zu sehr von der Muttersprache noch umgeben.


    Ich denke ferner, dass es nicht darum geht, diese beiden Pole zu fixieren, die Auslandsaufenthalt mit guter und fehlenden Auslandsaufenthalt mit schlechter Sprachpraxis gleichsetzen.
    Vielleicht passen die Bezeichnungen "solide" und "vertieft" bzw. "besser" ja besser.


    Ich denke, dass hier kaum jemand eine 1:1 Zuordnung zwischen guten Fremdsprachenkenntnissen und Auslandsaufenthalt in der von Dir beschriebenen Variante vornimmt. Natürlich KANN es immer anders kommen.


    Wir reden hier aber über Erfahrungen bzw. über die "Normalfälle".


    Gruß
    Bolzbold

  • Erst einmal: Auch ohne Auslandaufenthalt kann man das 1. und 2. Examen schaffen. Aber ich empfinde das als verantwortungslos gegenüber Schülern. Meine Meinung.


    Mir fällt jetzt eine Freundin aus meinem Bekanntenkreis ein, die wirklich sehr, sehr gut Englisch kann, aber eben nicht akzentfrei spricht. Sie ist 37 und fing mit 16 Jahren an, autodidaktisch Englisch zu lernen, war mehrmals im Ausland im Urlaub. Sie wird von native speakers immer wegen ihrer Sprachkompetenz bewundert, aber ihr Prosodie bleibt deutsch und darüber ärgert sie sich immer. Sie hat vier Kinder, die sie von klein auf zweisprachig erzog, Deutsch und Englisch, und die immer von englischsprechenden Au pairs betreut wurden/werden. Die Eltern wechseln im Alltag zwischen Deutsch und Englisch (Vater ist auch Deutscher). Inzwischen besuchen die Kinder die englische Schule und sie können perfekt zwischen Deutsch und Englisch wechseln, sprechen beide Sprachen wie native speakers - und machen sich lustig über den deutschen Akzent ihrer Eltern.

    • Offizieller Beitrag

    Schon lustig, wie Erkenntnisse über den Spracherwerb mit "ich finde aber" negiert werden sollen - ich hätt vor diesem thread geschworen, dass es da für keinen, der sich ein bisschen auskennt, überhaupt was zu diskutieren gibt: eine Fremdsprache lernt man erst richtig im Ausland. Und ein Semester ist da noch ziemlich wenig für....


    Dass das auch nicht ewig hält und man selbstverständlich auch während des Lebens und Unterrichtens in Deutschland seine Kontakte mit den Menschen und der Sprache, die man unterrichtet, pflegt, hielt ich auch für selbstverständlich. Aber nuja. Man findet mich hier etwas desillusioniert... 8)

  • Zitat

    Original von Meike.
    ich hätt vor diesem thread geschworen, dass es da für keinen, der sich ein bisschen auskennt, überhaupt was zu diskutieren gibt: eine Fremdsprache lernt man erst richtig im Ausland. Und ein Semester ist da noch ziemlich wenig für....


    Also ich war nur drei Monate weg, habe im Krankenhaus gearbeitet (viel auf einer Intensivstation im Nachtdienst, da redet man nicht viel) und meine Frau war davon auch noch vier Wochen da und wir haben zwischendrin Urlaub gemacht. Ich glaube nicht, dass mich dieser Aufenthalt nun sonstwie sprachlich weitergebracht hat. Mein Englischexamen habe ich trotzdem mit 1 bestanden und neulich von einer Schülerin mit englischsprachiger Mutter gesagt bekommen, meine Aussprache und mein Englisch wären sehr gut. Ich habe mir nix vorzuwerfen als Englischlehrer und von daher FINDE ICH, dass es durchaus auch erfolgreiche Wege abseits der 'Ich war ein Semester und länger im Ausland und kann deswegen Englisch besser als andere'-Ansicht gibt.

  • Zitat

    Original von CKR
    [quote]Mein Englischexamen habe ich trotzdem mit 1 bestanden und neulich von einer Schülerin mit englischsprachiger Mutter gesagt bekommen, meine Aussprache und mein Englisch wären sehr gut.


    Vermutlich meinte sie im Vergleich zu Lehrern, die kein Englisch unterrichten oder solchen, die ebenfalls nicht im Ausland studiert haben. Davon gibt es ja genug. ;)


    Und Noten im Examen sind verdammt wenig aussagekräftig, weil sie mit den Kompetenzen der Prüfer fallen und stehen.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich rede natürlich - wie immer - nicht von den wenigen einzelnen Ausnahmefällen, die die Regel bestätigen, sondern von der Regel, i.e. der Mehrheit der Fälle. Und da ist die Lage schon ziemlich klar.

  • Ich möchte gerne als Drittfach Chemie nachstudieren. Jetzt habe ich aber gehört, dass man da den ganzen Nachmittag im Labor rumstehen muss, um Versuche zu machen. Das finde ich ziemlich doof, weil meine Freundin nachmittags immer Zeit hat.
    Glaubt Ihr, ich kann mir die Laborpraktika sparen und einfach alles im Internet und in Büchern nachlesen? Im Chemieunterricht in der Schule haben wir auch so gut wie nie selbst Versuche gemacht, und trotzdem hatte ich 14 Punkte im Abi.




    Mann-o-mann, Fragen gibts...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Eliah
    Ich möchte gerne als Drittfach Chemie nachstudieren. Jetzt habe ich aber gehört, dass man da den ganzen Nachmittag im Labor rumstehen muss, um Versuche zu machen. Das finde ich ziemlich doof, weil meine Freundin nachmittags immer Zeit hat.
    Glaubt Ihr, ich kann mir die Laborpraktika sparen und einfach alles im Internet und in Büchern nachlesen? Im Chemieunterricht in der Schule haben wir auch so gut wie nie selbst Versuche gemacht, und trotzdem hatte ich 14 Punkte im Abi.




    Mann-o-mann, Fragen gibts...


    :super:

  • meike: Na, selbstverständlich muss man sich als Lehrer ständig selbst weiterbilden, man ist ja nie"fertig". Das ist gerade auch das Spannende und Schöne, dass man als Lehrer immer Lernender bleibt und neugierig und offen sein sollte anstatt "im eigenen Saft zu schmoren"...

    • Offizieller Beitrag

    Also, Eliah, ich hab mal von einem gehört, der wurde Diplom-Chemiker von zu Hause aus. Die ganzen Versuche kann man ja auch nachlesen. Wenn man nur diszipliniert genug ist, schafft man das auch ohne je ihm Labor gewesen zu sein. Ich finde auch, der praktische Teil des Studiums wird überbewertet.


    *duckundweg* :flieh:

  • Zitat

    Original von Eliah
    Ich möchte gerne als Drittfach Chemie nachstudieren. Jetzt habe ich aber gehört, dass man da den ganzen Nachmittag im Labor rumstehen muss, um Versuche zu machen. Das finde ich ziemlich doof, weil meine Freundin nachmittags immer Zeit hat.
    Glaubt Ihr, ich kann mir die Laborpraktika sparen und einfach alles im Internet und in Büchern nachlesen? Im Chemieunterricht in der Schule haben wir auch so gut wie nie selbst Versuche gemacht, und trotzdem hatte ich 14 Punkte im Abi.




    Mann-o-mann, Fragen gibts...


    Ich dachte nach den ersten vier Zeilen echt erst, das wäre ernst gemeint LOL.

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