Job aufgeben?

  • An unserer Schule hat eine Anwärterin nach einem halben Jahr aufgegeben, weil sie sich das Lehrersein anders vorgestellt hat und einfach keinen Spaß an der Arbeit hatte. Ohne Frage hat sie ihre Sche gut gemacht, aber es war für sie immer alles ein großes Angehen, kostete sie Überwindung, war also einfach nichts, was sie ein Arbeitsleben lang machen wollte. Was sie letztlich macht, weiß ich nicht. Sie wollte sich aber gern zunächst in einem Büroaushilfsjob oder in den Servicebereich zurückziehen und schauen, was sich findet.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ich.


    Ich habe mein Referendariat an den Nagel gehängt. (Das war vor knapp 10 Jahren.)
    Als Alternativlösung gab es damals eine zweijährige Ausbildung zum Softwareentwickler. (Damals noch finanziert vom Arbeitsamt. Ich glaube, inzwischen finanzieren die die Ausbildung eher selten.)
    Nach einem Jahr als Programmierer hatte ich aber genug und habe beschlossen, mein Referendariat in einem vernünftigen Seminar noch einmal aufzunehmen.


    kl. gr. Frosch

    • Offizieller Beitrag

    In Hessen haben fast alle Seiteneinsteiger aufgegeben, die in den Gymnasialbereich wollten. Die Gründe variierten von "schlechte Gutachten" bis "Lehrersein ist doch eine ganze Ecke komplizierter, als ich dachte" bis hin zu "völlige Erschöpfung".

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Sehr gute Frage! Schließe mich Prusselise an, das würde mich auch interessieren... Interessant fände ich auch noch, welche Erfahrungen in einem solchen Falle, mit der Altersversorge etc. gemacht wurden. Wenn also ein bereits verbeamteter Lehrer seinen Job aufgegeben hat und damit unter Umständen ja auch seine Pensionsansprüche....


    LG MARE

  • Ohne zu viel zu berichten:
    zu a) weil die bürokratischen Vorgaben zu heftig geworden sind, weil irrsinnige Reformen das Leben und Lehren erschweren (Kompetenzraster, Methoden-Firlefanz ohne Realitätsbezug, Spriralblablabla etc.) und weil man mit lauter Sch*?% zugemüllt wird, der mit Unterrichten und Umgang mit jungen Menschen auf "common sense"-Ebene nichts mehr zu tun hat, weil man den Druck nicht aushält oder schlecht organisiert ist oder weil man keinen Ausgleich hat und nur noch für die Schule lebt, die einen auffrisst und so keinen Platz mehr für sich hat. Ich könnte hier noch weiter schreiben.


    b) Ich persönlich hätte für mich keine konkrete Idee, aber ich bin auch (noch) zufrieden, auch wenn mir die - vor allem jungen - "Über-Kollegen", die jeden Trend mitmachen und jede neue Kerncurricula-Version wie süchtig aufsaugen, mächtig auf dem Keks gehen.


    Edit: Außer Unkündbarkeit, Beihilfe und Pension gibt es auch noch -- Zufriedenheit. Was nützt das alles, wenn ich jeden Tag ein Höchstmaß an Überwindung brauche. Dann lieber ein "normaler" Job, ohne diverse Vorzüge, aber dabei glücklich und zufrieden sein. Das ist wohl ein guter Grund, den Beruf an den Nagel zu hängen.


    Liebe Grüße
    Raket-O-Katz

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