Lektüre im Deutschunterricht der 8. Klasse

  • Hallo,
    ich habe mich immer noch nicht entschieden. Nach G8 ist es doch so, dass wir im 8. Schuljahr ein Theaterstück lesen sollten.
    Auf meiner Auswahlliste steht neben "Andorra" auch "Der Hauptmann von Köpenick". Beide Lektüren habe ich bisher eher im 9. Schuljahr gelesen und frage mich, ob es nicht einschläfernde Werke sind und zudem zu anspruchsvoll.
    Bei meiner Recherche bin ich auf das Hörspiel "Das Schiff Esperanza" gestoßen.
    Was lest ihr in der 8. Klasse?
    Habt ihr Erfahrungen mit o.g. Lektüren?
    Marie

  • Hallo Marie,


    ich habe auch lange überlegt, was ich mit meiner 8.Klasse lesen soll. Das Schulcurriculum schreibt "Wilhelm Tell" vor. Zudem lese ich noch am Ende des Jahres "Das Fräulein von Scuderi". Tell lief bis jetzt erstaunlich gut, wobei ich auch sagen muss, dass meine Klasse wirklich ambitioniert ist. Mit "Andorra" und dem "Hauptmann von Köpenick" habe ich noch keine Erfahrung gemacht.


    Viele Grüße, Schleifsche

    "Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt."

  • Jenachdem, wie stark Diene Klasse ist könnte sich "Andorra" durchaus lohnnen. Allerdings ist "Wilhelm Tell" der Klassiker in der 8.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin zwar nur Realschullehrer, würde aber die beiden angesprochenen Werke erst später lesen, aus dem Grund, dass die geschichtlichen Hintergründe doch auch erst in der 9. Klasse angesprochen werden (oder ist das bei euch anders). D.h. man müsste viel vorgreifen und müsste sich dann noch um ein schiefes Geschichtsbild kümmern.


    Muss es so modern sein? Kanns nicht auch "Die Räuber" sein. Die haben meine in der 8.en immer angesprochen. Oder meinetwegen Woyceck.

  • Woyzeck ist in NRW gerade im Zentralabi Thema... ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    tja, wir machen das schon in der 8. klasse, an der Realschule...


    *gröl* hej, super bayern....



    :D naja, mal im ernst, ich habe im Abitur über Bert Brecht und Max Frisch geschrieben (in NRW) und beide Autoren verwende ich in der Realschule schon früher. Bert Brecht schon in der 6. Klasse mit Gedichten ;)...

  • Das sollte auch eine reine Sachinformation sein. ;)
    Ich kenn das aber auch eher so, dass Andorra meistens eher so in der 10... jetzt dann 9?, 11? ... behandelt wird.
    Bietet sich sonst nicht evtl. irgendein netter Dürrenmatt an?

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab mit meiner 8. "Der eingebildete Kranke" gelesen- da könnte man auch evtl. ins Theater gehen.
    Hawkeye: Woyzeck steht übrigens auch im Gym. in der elften auf dem Lehrplan. Und "Die Räuber" in der zehnten. Von wegen Superbayern... *prust*
    Allerdings bin ich persönlich der Meinung, es kommt weniger auf das Stück an, als viel mehr darauf, wie vertieft usw. es behandelt wird.
    Achja, das "Schiff Esperanza" haben wir damals in der 8. auch gelesen und ich fand es einfach nur grauenhaft- kann aber auch an der Lehrerin gelegen haben ;)
    Liebe Grüße
    Hermine

    • Offizieller Beitrag


    Natürlich kommt es darauf an, wie vertieft etwas behandelt wird. Und daher kommen die Räuber immer gut in der 8.en



    ...jedenfalls an der bayerischen Realschule, DER Speerspitze des bayerischen Schulsystems...:P

  • Ich habe damals ebenfalls "Der eingebildete Kranke" und "Der Richter und sein Henker" gelesen (vielleicht eins davon auch erst in der 9). "Die Physiker" kamen seltsamerweise erst in der 11, sind aber für die Stufe 8 wohl kaum zu schwer. "Woyzeck" musste ich nun in der Uni lesen. Es kommt hierbei wohl auch immer darauf an, welche Themen man anspricht (schwierige Überliefering, Clarus-Urteil etc.), sodass man den Woyzeck bestimmt auch in der 11 bearbeiten kann.
    Insgesamt fanden immer fast alle Dürrenmatt zeimlich gut. Der Text ist verständlich, das Thema nicht maßlos langweilig und man bestimtm relativ spannenden Unterricht machen.

  • Zu Dürrenmatt:
    Fand ich als Schülerin auch sehr gut.
    Noch besser geeignet scheint mir dann aber "Das Versprechen" von Dürrenmatt zu sein, ist ja auch verfilmt worden ("Es geschah am hellichten Tag" - mit Gert/d Fröbe und Heinz Rühmann). Gerade die Verfilmung, da sie, was das Ende der Geschichte angeht, so ganz anders als die Romanvorlage gestaltet ist, einen guten Ansatz zur Medienarbeit bietet. Ist von der Geschichte her auf jeden Fall für Achtklässler geeignet - ist spannend gemacht, hat auch (leider) immer einen aktuellen Bezug (Missbrauch von Kindern, Umgang miteinander in "Täterfamilien" - und nicht zu verwechseln mit den "Verdachtsfällen" im Fernsehen - laut Schülerberichten)

  • Ich überlege gerade, ob ich in meiner 8. am Schuljahresende - wenn ich die vorgenommenen Pflichtlektüren (Dürrenmatt und Schiller) durch habe, den "kleinen Hobbit" zu lesen - der wird ja gerade verfilmt und die Chance, ein Buch kurz vor der Verfilmung zu lesen, gibt's nicht oft. Und solchen Stoff, der so bekannt ist wie bei HdR, erst recht nicht.


    Wer von euch hat den "Hobbit" in Klasse 8 behandelt?
    Ist das zu einfach?

  • Zum "Hobbit": Puh, hab das mal als Hörbuch gehört. Die HdR-Bücher sind glaube ich zu anspruchsvoll und viel zu langatmig für eine 8. Beim "Hobbit" weiß ich es nicht, da ich das Buch ja nicht gelesen habe, könnte mir aber gut vorstellen, dass das auch hier zutrifft.
    Aber man muss ja nicht zwangsläufig das ganze Buch lesen. Unsere Deutschlehrerin hat uns mal nur Auszüge gegeben und den restlichen Inhalt in Form von Inhaltsangaben vermittelt. Mit den jeweiligen Auszügen kann man ja auch gut arbeiten.

  • Bei google-Suchen habe ich den "Hobbit" als Lektüre für Klasse 5/6 gefunden - und ich finde ihn auch seeeehr leicht verständlich und kindgerecht.


    Daher gehen meine Befürchtungen, ihn als Lektüre für 8er einzusetzen, eher Richtung zu einfach als zu anspruchsvoll.

  • Hej,
    "die Räuber" würde ich nicht lesen, ist einfach Schade, wenn man den Sturm und Drang text in 11.2 als "langweilige" Wiederholung rausholt.
    Letztes jahr habe ich in 9 "die alte Dame" gelesen (kannte ich aus meiner eigenen Schulzeit nicht), aber die Schüler hatten Schwierigkeiten, würde ich nciht wieder machen. Bei uns im Norden ist "der Schimmelreiter" der Klassiker für 8, wie wäre das?
    Zu "Herz eines Boxers" habe ich neulich eine Stunde gesehen, das gefiel mir gut, kann ich mir auch vorstellen. Ansonsten vielleicht "das Haus der Treppen"?
    Liebe Grüße


    Kielerin

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