Tinto Buchstabenheft

  • Wir haben jetzt bereits ein Jahr mit dem Tinto- Buchstabenheft (frage mich immer wieso das nicht Buchstabenordner heißt...) gearbeitet und werden das auch nächstes Jahr tun. Mit der Handhabung im letzten Jahr bin ich aber nur so halb zufrieden und überlege nun, wie ich die Kinder im nächsten Jahr damit arbeiten lassen soll.
    Dieses Jahr haben wir sie nach einer grundlegenden Einführung selbständig damit arbeiten lassen. Bei den meisten ging das ganz gut, aber bei einigen ging es mir doch zu sehr durcheinander. Die haben dann kreuz und quer im Hefter einzelne Blätter bearbeitet. Das ist für mich extrem schwer im Blick zu behalten und ich finde es auch günstiger, wenn die Kinder immer einen Buchstaben im Zusammenhang bearbeiten. Das Problem dabei ist nur, dass die ganz schwachen Kinder bestimmte Aufgabenformate (insbesondere das Abhören der Stellung des Lautes im Wort) am Anfang einfach noch nicht alleine konnten, so dass sie die erstmal auslassen mussten (wir haben ihnen dann die Seiten markiert, die sie schon bearbeiten können). Ansonsten haben wir ein Trennblatt eingefügt und die vollständig bearbeiteten Seiten immer nach vorne umgehftet. Zum Schreiben fände ich es auch besser, wenn die Kinder die Seiten ausheften, da gerade bei den Seitenrückseiten immer die Klammern... (äh wie heißt denn das eigentlich, ihr wisst schon, dass im Ringordner...???) im Weg sind, aber auch so liegt die Hand ja immer auf einem dicken Papierblock.
    Da meine Lieben, was den Umgang mit Materielaien angeht, aber leider zum totalen Chaos neigen, möchte ich ehrlich gesagt nicht, dass sie da eigenständig Blätter aus- und einheften...das ginge nicht gut aus.
    Parallel dazu haben wir auch immer einen Buchstaben der Woche, da fände ich es auch sinnvoll, dass zu koppeln...
    Im Moment habe ich noch nicht richtig den Plan.
    Also: arbeite hier jemand auch mit dem Buchstabeheft und wenn ja: wie?

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • hallo icke,


    ich habe gerade den buchstabenlehrgang beendet und gebe den kindern ihre buchstabenordner (so nennen wir es) mit nach hause.


    ich habe mich gerade gefragt, ob du wieder ein erstes schuljahr bekommst? oder warum arbeitest du wieder damit?!


    also, ich habe es so gehandhabt, dass die kinder immer nur bestimmte buchstaben bearbeiten durften. anfangs waren es 2-3 buchstaben, zum ende hin waren es maximal 6-7 buchstaben, die sie bearbeiten durften, nachdem wir sie gemeinsam eingeführt (kleine einführung) haben. ich habe die buchstaben nicht ,wie vielleicht ursprünglich vom lehrwerkerfinder:) gedacht alle freigestellt. parallel hatten wir noch das zwergenheft vom jandorfverlag (druckbuchstabenheft). die freigestellten buchstaben hingen an der tafel und die kinder durften sich aussuchen, welchen sie davon machen wollen. erst wenn sie den buchstaben im buchstabenordner und zwergenheft beendet haben und ich es kontrolliert habe, durften sie zum nächsten buchstaben übergehen.
    wenn sie im buchstabenordner gearbeitet haben, mussten sie die blätter rausholen und den ordner zur seite legen. danach erst haben sie die blätter wieder eingeheftet ( ganz vorne), so wussten wir auch immer, welche sie schon gemacht haben. anfangs dachte ich, dass die chaotischsten kids das nie hinkriegen würden, aber mit der zeit und zusätzlicher hilfestellung (habe bei meinen pappenheimern immer mal wieder reingeschaut und selbst die buchstaben nach vorne geholt oder wenn es ganz arg schlimm war den ordner mit nach hause gegeben mit der bitte den ordner mit den kindern zu ordnen) ging es ganz gut.


    ich hoffe ich konnte dir etwas helfen*
    lg, ö*

  • Ich arbeite in einer jahrgangsgemischten Klasse (1 und 2 zusammen), deshalb werde ich nun also jedes Jahr wieder von vonre anfangen dürfen (und täglich grüßt das Murmeltier...) . Ein Problem ist daher auch, dass wir nur sehr begrenzt Zeit haben, die Buchstaben gemeinsam einzuführen (machen wir, aber ich denke gerade bei dem Einzugsgebiet mit sehr vielen, sehr schwachen Schülern wäre noch mehr Lenkung nötig...). Ich habe auch gerade überlegt, dass ich es nächstes Schuljahr vielleicht doch mal mit Ausheften versuchen sollte, da ich nur 5 ganz neue Kinder in die Klasse bekomme und es da sicherlich gut kontrollieren kann. Ich habe aber auch noch 6 Kinder, die nochmal mit den Ersties mitmachen werden, und im nächsten Jahr den Ordner weiter bearbeiten sollen. Für die möchte ich ungern eine völlig neu Regelung einführen. Andererseits ist es vielleicht auch der Mühe wert, wenn diese Kinder im darauffolgenden Schuljahr dannn wiederum die Neuen unterstützen können.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • ich weiß, dass unsere erstklasslehrer es so gemacht haben: alle blätter waren beim lehrer deponiert, die ordner bei den kindern. die kinder bekamen nur die blätter, die sie bearbeiten sollten und nur fertig bearbeitete blätter wurden eingeheftet.
    somit haben sie nich im ordner gearbeitet, sondern der ordner war nur aufbeahrung für fertige blätter und die klemme konnte nicht stören.


    funktioniert bei komplettem selbstständigen arbeiten natürlich nicht so gut...

  • Ansonsten vielleicht die Blätter sortiert aufbewahren/nach Buchstaben geordnet in Hängemappen, Schubladenboxen, Fächern o.ä.
    Die Kinder haben einen "Pass" zum Ankreuzen, welchen Buchstaben sie gerade bearbeiten und nehmen dann die entsprechenden Blätter. Wenn ein Buchstabe komplett fertig ist, wird er kontrolliert und dann in den Ordner abgeheftet... jetzt mal nur ins Grobe gedacht.
    LG pinacolada
    P.S.: Das "Zwergenheft" ist wirklich klasse. Wir benutzen es als Hausaufgabenheft, da braucht man nicht mehr viel erklären und die Kinder können selbstständig arbeiten.

  • Ich würde das tinto Heft nicht so freigeben, sondern immer einen Buchstaben ausheften lassen. Ich würde auch nicht die Reihenfolge der Buchstaben freigeben, wir haben "Kolonnen" gebildet, zuerst darf man zwischen a, o, i, m,n , l ,t p .... und dann der zweiten Kolonne wählen.


    Wenn ich eine eher schwächere Klasse hätte, dann würde ich auf dem ersten Elternabend den ORdner in eine best. Rehenfolge bringen lassen, und alle vorgeben, dann müssten die Kinder nur von oben herab ausheften. Du hast recht, dass es best. Übungen gibt, die Begleitung bedürfen - entweder würde ich Partner bilden zwischen starken und schwachen Kindern oder aber ein Abhörprogramm benutzen : Ist zwar etwas langatmig, aber es gibt bei Sommer-Stumpenhorst eine Laut-Buchstabenzurodnung....


    flippi

  • Hallo Icke,


    ich habe auch mit dem Buchstabenordner gearbeitet und war sehr begeistert.
    Ich habe den Buchstabenordner freigegeben, d.h. jeder hat in seinem Tempo darin gearbeitet. Allerdings gab es trotzdem den "Buchstaben pro Woche" bei mir. Anfangs habe ich die Buchstaben dann immer ausführlich, später dann nur noch kurz eingeführt.


    Beim Umgang mit dem Buchstabenordner gab es klare Regeln. Man musste immer erst einen Buchstaben komplett beenden, d.h. alle Seiten des Buchstabens komplett berarbeiten. Damit die Kinder auch am nächsten Tag wissen, an welchem Buchstaben sie gerade arbeiten, bekam jedes Kind ein "Lesezeichen", das bei dem betreffenden Buchstaben eingeheftet wurde.
    Wenn ein Buchstabe fertig bearbeitet wurde, musste der Ordner bei mir abgegeben werden. Ich habe dann alles durchgeschaut und wenn das ok war, habe ich vorne auf dem Übersichtsblatt den entsprechenden Buchstaben abgehakt. Dann hat sich das Kind einen neuen Buchstaben ausgesucht und bearbeitet, usw.
    Es durften (zumindest am Anfang) aber immer nur die Buchstaben bearbeitet werden, die schon als Buchstabe der Woche eingeführt wurden!!!


    Wie gesagt, ich fand den Buchstabenordner toll und würde jederzeit wieder damit arbeiten. Im zweiten Schuljahr habe ich den Ordner für Schreibschriftübungen und später für Lese- und Rechtschreibübungen genutzt. Die (meisten) Kinder waren von ihrem Ordner immer begeistert, egal was darin gerade zu tun war.


    Wenn ich mich jetzt daran wieder erinnere, freue ich mich schon wieder auf mein nächstes erstes Schuljahr! Nächstes Jahr ist es (hoffentlich) wieder soweit!!!
    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo icke,


    ich arbeite ebenfalls in einem eher sozial schwachen Einzugsgebiet und ebenfalls "im Hamsterrad".


    Wir haben den Ordner nicht freigegeben, sondern die Karten anfangs ausgeheftet, sortiert und die Ordner mit nach Hause gegeben.
    Dann wurde an einem Buchstaben der Woche gearbeitet - und zwar anfangs frontal (3 Zeilen der Schreibkarte und die Seite zum Erkennen als Hausaufgabe), später durften die Abhöraufgaben selbstständig gelöst werden und am Schluss sollten die Kinder sogar selbstständig versuchen, die Wörter zu schreiben. Selbst diese Reihenfolge war für einige Kinder schon eine Überforderung (Laute abhören, schreiben). Ich glaube, wenn ich da irgend etwas freigegeben hätte, wäre ich dem Ansturm an Problemen und Fragen kaum noch Frau geworden, zumal meine Zweitklässler ja auch viel Erklärungsbedarf haben.

  • Oh schön, soviele Antworten und Ideen! Ich werde sicherlich auch die Ferien noch weiter darüber nachtdenken, aber ich denke es wird auch auf so etwas hinauslaufen, wie: alle Seiten erstmal rausnehmen und vorsortieren und dann nach und nach freigeben., z.B. indem man ihnen die entsprechenden Seiten dann in ihre Ordner zurückheftet. Sie könnten sich dann von oben weg immer einen Buchstabensatz herausnehmen und zum Bearbeiten in ihrem Deutsch- oder später dann Wochenplanordner einhefeten und wenn ich sie durchgesehen habe, könnte ich sie hinten in den Order zurückheften. Hm, irgendwie so.... hej, und dank Conni habe ich erst jetzt richtig realisiert, dass die Übungen zum Buchstaben erkennen immer auf der Rückseite der Schreibübugen sind, also eine Karte die sie von Anfang alleine bearbeiten können (im letzten Schuljahr habe ich in unserer Klasse, die ich mir mit einer Kollegin "teile" die Hauptverantwortung für die Zweities gehabt, dieses Jahr übernehme ich die Ersties und fange erst jetzt so richtig an mir genauere Gedanken zu machen, ....). wenn ich mich endgültig für ein System entschieden habe, werde ich mal berichten, wie's läuft.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

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