Referat , um Note zu retten - Fach: Französisch

  • Hallo Leute,


    ich bräuchte mal eure Hilfe.


    Ist es denkbar, dass ein Kind in der 6. Klasse im Fach Französisch ein Referat über Paris schreibt, um seine Note zu retten?


    Im vorliegenden Fall geht es um meine Tochter. Sie hat folgende Noten: 04, 03, 03 in den Klausuren, 00 im Vokabeltest, 02 im mündlichen.


    Wir hätten gerne die Lehrerin gefragt, ob ein Referat möglich ist, aber leider war diese in den letzten Tagen nicht in der Schule und auch nicht telefonisch erreichbar.


    Sollte meine Tochter jetzt einfach mal ein Referat schreiben und die Lehrerin am Dienstag darum bitten, es vortragen zu dürfen?


    Geht das in der deutschen Sprache oder sollte es besser auf Französisch sein?


    Fragen über Fragen, ich weiß.......


    Über Teilantworten freue ich mich auch.


    DANKE!

    Ich will unbedingt in den regulären Schuldienst.
    Ich bin bereit und suche nach der Schule, die einen hochmotivierten Lehrer haben möchte, der den KIndern zeigen möchte, dass Lernen Spaß machen kann.

  • Spontan würde ich sagen: Nein. Beziehungsweise: ich würde es auch nicht für sehr sinnvoll oder aussagekräftig halten. Wenn deine Tochter in der 6. Klasse ist, ist sie im 1. oder 2. Lernjahr, das heißt mitten in der Spracherwerbsphase. Die von dir genannten Noten zeigen deutliche Defizite sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich; ein Referat über ein landeskundliches Thema würde zwar Bemühen zeigen, aber würde ja die genannten Lücken nicht schließen oder eine Kompetenzsteigerung zeigen. Ein Referat auf Deutsch wäre nicht in der Zielsprache, ein Referat auf Französisch wäre in dem Fall ja auch nicht unbedingt eine Eigenleistung deiner Tochter, sondern könnte gemeinschaftlich vorbereitet werden und müsste dann 'nur' mehr oder weniger auswendig gelernt vorgetragen werden.

  • Die Defizite sind noch vorhanden, leider, bedingt durch den Wechsel von der Gesamtschule ans Gymnasium.


    Allerdings ist es so, dass sie bei einer 04 statt 03 in der letzten Arbeit eine 4 bekommen hätte (laut Lehrerin). Es haben dafür genau 1,5 Punkte gefehlt. Alleine für die richtige Konjugation des Verbes "aller" hätte sie 3,5 Punkte erreichen können. Es war also mehr als knapp.


    Sollen wir dann wirklich um eine Nachprüfung kämpfen?

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  • Der Vorteil einer Nachprüfung ist, dass sich deine Tochter tatsächlich sprachlich vorbereitet und die Lücken in Grammatik und Vokabeln schließt und somit, wenn sie die Nachprüfung besteht, im nächsten Jahr die Lücken geschlossen hat. Ob sie sich mit dem gleichen Ernst in den Ferien hinsetzen würde und die Lücken schließen würde, wenn sie nicht die Nachprüfung hätte, weiß ich nicht.
    Da sie sich ja vermutlich im 1. Lernjahr befindet, dürften die Lücken ja eigentlich auch noch gut zu schließen sein.

  • Die Lückem müssten schließbar sein, wenn sie nur nicht eine derart große Abneigung gegen dieses Fach hätte........

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  • Ich halte es auch für bedenklich:


    - Wenn sie jetzt auf dem Zeugnis eine 4 bekommt, werden die Lücken, wenn sie sich nicht freiwillig in den Ferien hinsetzt bleiben. Im nächsten jahr wird sie es noch schwerer haben.
    - Wie viel zählt ein Referat bei euch? Bei uns darf ein Referat max. 2 mündliche Leistungen (also für 2 Stunden) ausmachen. Letztlich kann man so z.B. von einer 5 + auf eine 4 - kommen. Die Frage ist also, ob es sich lohnt, selbst wenn das Referat 1 wäre.
    - Wenn sie sich auf eine Nachprüfung vorbereitet, kann sie ihre Lücken schließen.
    - Ich finde es auch nicht besonders prickelnd, wenn SuS kurz vor Schuljahresende ein Referat hält, um die Note zu retten.


    LG

  • Natürlich ist eine Nachprüfung wohl die beste Lösung, aber:


    Eine Nachprüfung darf man nur ein einziges Mal machen, so weit mir bekannt ist.


    Was machen wir, falls sie nächstes oder übernächstes Jahr nochmal so ein Problem haben sollte?


    Ihr Problem ist nicht die Intelligenz, sondern die Tatsache, dass sie 5 Jahre lang nicht gelernt hat zu lernen bzw. den Lehrern eine Frage stellen zu dürfen.


    Hiermit nochmal vielen lieben Dank an ihre ehemaligen Leerkräfte. :thumbdown:

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    • Offizieller Beitrag

    Mit solchen pauschalen Verurteilungen wäre ich vorsichtig.


    Das Lernen lernen ist nicht nur eine Frage der Qualität der Vermittlung durch die Lehrkräfte. Wenn Dein Kind bislang den Eindruck hatte oder der Meinung war, es bräuchte nicht zu lernen, weil die Noten bislang OK waren, dann kann man da kaum die Lehrkraft für verantwortlich machen.


    Ich habe erst mit dem 1. Staatsexamen im eigentlichen Sinn gelernt zu lernen (klappte vorher auch prima weitgehend ohne). Ich bin nie auf die Idee gekommen, dafür meine Lehrer in die Verantwortung zu nehmen.


    Selbstdisziplin, Einsicht und die Überwindung des inneren Schweinehundes sind neben der Methodik zu lernen ebenso wichtig - und dies ist zumindest zu einem erheblichen Teil außerhalb der Macht und Qualität der Lehrkraft.


    Wenn Deine Tochter nächstes Jahr dasselbe Problem haben sollte, ist das wohl unabhängig von einem Referat oder einer Nachprüfung. Dann hat sie nicht hinreichend gearbeitet. Die Fähigkeit, einen Lehrer etwas zu fragen, ist m.E. eher Charakterfrage als ein Versagen der Lehrkräfte. Wenn das Problem nicht die Intelligenz ist, dann sollte Deine Tochter auch auf der logisch-rationalen Ebene begreifen, dass man bei Verständnisproblemen den Lehrer fragen MUSS - denn dafür ist er auch da.


    Gruß
    Bolzbold

  • Sorry, aber ich habe die betreffenden Lehrer kennengelernt und muss ganz ehrlich sagen: So etwas geht gar nicht!


    Meine Tochter wurde immer wieder fertig gemacht, ihr wurde immer wieder jede Motivatin genommen, etc.


    Das habe ich dann auch der Direktorin gesagt und einen Wechsel der Schule vorgenommen.


    Wenn ein Kind jeden Tag Angst hat und sich erbricht, liegt das sehr wohl an den Lehrern.

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  • Um zum Thema zurüchzukehren:
    Es spricht ja - eigentlich - nichts dagegen, wenn eine Schülerin ein Referat hält, um ihre Note zu verbessern.
    Aber: Wenn deiner Tochter diese Möglichkeit gegeben wird, dann müssen auch alle anderen hierzu die Möglichkeit haben. Um nochmal spontan 30 Referate im Unterricht unterzubringen, dürfte das Schuljahr zu kurz sein.
    Insofern: Im Sinne der Gleichbehandlung aller Schüler einer Klasse sollte deine Tochter kein Referat mehr halten dürfen.


    (Dass so ein Referat im Sprachunterricht in der Zielsprache zu halten ist (verständlich für alle Schüler der Klasse (inklusive deiner Tochter), also nicht durch irgendwelche Nachhilfelehrer geschrieben / "aufgepeppt"), sollte eigentlich selbstverständlich sein. )

  • Hallo Thomas,


    wie wichtig ist diese Note denn?
    Du schreibst "von Note retten" und "Sollen wir dann wirklich um eine Nachprüfung kämpfen?".


    Was passiert, wenn deine Tochter eine 4 bekommt?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich Schülern gegen Ende des Schuljahres gestatte, durch ein wie auch immer geartetes Referat ihre Note noch zu pushen, dann sende ich mittelbar die Botschaft, dass sie das beim nächsten Mal genauso machen können und dass es reicht, am Ende des Schuljahres durch eine punktuelle Einzelleistung auf eine 4 zu kommen.


    Genau diese Botschaft möchte ich NICHT senden, weil sie über die tatsächliche Leistung und über die Kompetenzen hinwegtäuscht. Substanzielle Lücken lassen sich nicht durch Referate ausgleichen. Und da ist mir der langfristige Effekt auch im Sinne des Schülers wichtiger.


    Gruß
    Bolzbold

  • indidi: Mit einer 4 in Französisch wird meine Tochter in Klasse 7 versetzt. Mit einer 5 darf sie evtl. eine Nachprüfung machen. Falls diese schief geht, hat sie viel Spaß dabei die Klasse 6 sozusagen ein drittes Mal machen zu dürfen (zuerst in der Gesamtschule, dann freiwillig von der 7. in die 6. zurückgegangen beim Wechsel von GE zu GY und schließlich dann als Wiederholung). In Mathe gibt es ja leider auch eine 5. Genau in den beiden Fächern, die sie noch nie mochte.........


    Bolzbold: Grundsätzlich gebe ich dir ja evtl. sogar Recht. Aber: Meine Tochter ist erst zum 2. Halbjahr von der GE aufs GY gewechselt. Mit der ganzen Vorgeschichte und unter der Berücksichtigung, dass ihr genau 1,5 Punkte zur 4 gefehlt haben, widerspreche ich dir aber schon.

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  • indidi: Mit einer 4 in Französisch wird meine Tochter in Klasse 7 versetzt. Mit einer 5 darf sie evtl. eine Nachprüfung machen. Falls diese schief geht, hat sie viel Spaß dabei die Klasse 6 sozusagen ein drittes Mal machen zu dürfen (zuerst in der Gesamtschule, dann freiwillig von der 7. in die 6. zurückgegangen beim Wechsel von GE zu GY und schließlich dann als Wiederholung). In Mathe gibt es ja leider auch eine 5. Genau in den beiden Fächern, die sie noch nie mochte.........


    Bolzbold: Grundsätzlich gebe ich dir ja evtl. sogar Recht. Aber: Meine Tochter ist erst zum 2. Halbjahr von der GE aufs GY gewechselt. Mit der ganzen Vorgeschichte und unter der Berücksichtigung, dass ihr genau 1,5 Punkte zur 4 gefehlt haben, widerspreche ich dir aber schon.


    Nj wenn sie in der Gesamtschule und in der Grundschule schon die sechste Klasse wiederholt hat (ob freiwillig oder gezwungenermaßen) dann frage ich mich, ob sie wirklich fürs Gym geeignet ist und ihr sie nicht überfordert (auch wenn ihr nur 1,5 Punkte zu einer 4 gefehlt haben). Nur: Auch die anderen Klausuren waren in Französisch nicht gerade gut und auch die mündliche Leistung weist auf Defizite hin.

    • Offizieller Beitrag

    bei mir gibt es die Möglichkeit nicht, durch Referate seine Note am Schuljahresende zu "pushen". Dafür ist im Laufe der Monate genug Zeit.
    Abgesehen davon finde ich es bei einem Referat immer schwierig zu beurteilen, wer genau daran gearbeitet hat. Und je jünger die Kinder, desto mehr Elternarbeit ist im Allgemeinen zu vermuten.


    Manchmal ist ein Jahr Wiederholung das Beste, um vorhandene Lücken zu schließen.Ihr Arbeitsverhalten ändern kann nur deine Tochter selbst, und du wirst ihr am meisten dabei helfen, indem du ihr das deutlich klar machst!

  • Thomas, ist es der Wunsch deiner Tochter, das Gymnasium zu besuchen? In Anbetracht der Umstände fände ich es besser, einen Gang runterzuschalten, also vielleicht lieber Realschule als Gymnasium oder wieder Hauptschule, dann kann sie sich mehr Zeit lassen beim Lernen und langsam hocharbeiten, nach dem Quali Realschulabschluss und dann Fach-Abitur.


    Wenn ich deine Schilderungen lese, frage ich mich allerdings, ob es die Eltern sind, die ihre Tochter einem Leistungsdruck aussetzen. Verzeih, falls ich dir unrecht tun sollte. Aber mir kommt es vor, als wärst du die treibende Kraft, dass deine Tochter das Gymnasium besucht.

  • So langsam kommt mir diese Diskussion hier sinnlos vor, da ja außer uns niemand unsere Tochter kennt.


    Unsere Tochter hat nach 5(!) Jahren endlich wieder Lust auf Schule. Sie geht abends freiwillig ins Bett, steht morgens gerne auf, etc...........


    Die Leistungen in den anderen Fächern werden stetig besser.


    Die Entscheidung, dass sie in die 6. Klasse wechselte, kam daher, dass dieses Gymnasium sehr englischorientiert ist, was die GE leider überhaupt nicht war.


    Ich will die betreffende GE jetzt nicht völlig nieder machen, aber glaubt mir, keiner von euch würde sein Kind freiwillig dort hinschicken (mit dem Wissensstand, den wir jetzt haben).


    Ist es denn richtig, als Lehrer SuS so einzuschüchtern, dass sie keinerlei Vertrauen mehr fassen können?


    Ist es korrekt, einem Kind mit aller Gewalt eine schlechte Note geben zu wollen und sich anschließend noch darüber zu freuen?


    Aber, wie bereits erkannt, so lange keiner unsere Tochter persönlich kennt, ist es schwierig zu diskutieren bzw. sich ein Bild zu machen.


    Trotzdem: VIELEN LIEBEN DANK FÜR EURE ZEIT!

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    • Offizieller Beitrag

    Thomas


    Die Argumentation, es fehlen Deiner Tochter nur X Punkte zur 4, ist insofern irrelevant, als dass das Gesamtbild ja nicht unbedingt für ein ausreichend spricht.
    Du hast hier mitbekommen, dass sich einige Kollegen gegen die Möglichkeit der Referate ausgesprochen haben - und das schließt in der Regel auch Fälle wie das Notenbild Deiner Tochter mit ein.


    Es obliegt ungeachtet dessen aber der Zeugniskonferenz, die Entscheidung über die (Nicht-)Versetzung zu fällen - da können dann ggf. auch pädagogische Gründe für eine Versetzung sprechen, auch wenn sie auf dem Papier nicht erfolgen würde. Ein offenes Gespräch mit dem Französischlehrer wäre hier hilfreich, ebenso ein Gespräch mit dem Klassenlehrer.


    Gruß
    Bolzbold

  • Friesin:


    Was bitte ist an meine Reaktion schade bzw. negativ?


    Ich wollte ein paar Infos zu Referaten, die habe ich bekommen und mich dafür bedankt.


    Was also ist negativ?

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