Stundenplanunzufriedenheit

  • Ich habe heute meinen neuen Stundenplan bekommen und durfte feststellen, dass er gegen mehrere Dienstvereinbarungen verstößt. An einem Tag habe ich nur eine Stunde, z.B. Welche Möglichkeiten habe ich? Beziehungsweise wie sollte ich nun vorgehen? Problem ist, dass viele Stunden, die ich unterrichte auf Leisten liegen, die nicht verschoben werden können, weil mehere Kurse und somit viele Lehrer davon betroffen wären.

  • Dein Personalrat kann dir helfen (und der weiß, in welchem Bundesland du bist. Der kann wissen, ob du Teilzeit arbeitest. Ob du dies aus familiären Gründen tust. Ob dein Stundenplan gegen einen Erlass, eine Verordnung, eine schulische Wiedereingliederungsmaßnahme, ...; gegen eine soll, kann, muss-Regelung verstößt).
    Und wenn eine Berichtigung des Stundenplans zu viel Arbeit führt, bei vielen Kollegen zu Veränderungen führt, muss man sagen, dass der Stundenplaner vorher seinen Job hätte richtig machen müssen (die meisten verwenden Computer-Programme, in denen man (mit etwas Aufwand) die entsprechenden Voreinstellungen vornehmen kann, so dass Vorgaben eingehalten werden). Hinterher dir den "schwarzen Peter" zuzuschieben und zu sagen, du seist für die Verschlechterung des Plans für viele viele Kollegen und Schüler verantwortlich, ist nicht nur unkollegial, sondern auch schlichtweg falsch (weil: irgendwer hat von Anfang an seinen/ihren Job nicht richtig gemacht...)

    • Offizieller Beitrag

    Djino: die meisten Grundschulen, die ich kenne, arbeiten nicht mit einem Computerprogramm zur Stundenplanerstellung, sondern machen es mit Hand,
    Bei den eher übersichtlichen 3-zügigen (oder so) Stundenplänen mit zig Fördereinstellungen ist dies ggf. effizienter.


    froeken: bei uns wird der fertige Stundenplan 2 Tage vorher an die Kollegen rausgegeben, damit sie etwas dazu sagen können. dies geschieht zwar mit dem Hinweis, dass der Plan schon optimiert wurde, aber kommentieren (und ggf. Hoffen) darf und soll man.


    Ich würde an deiner stelle den Planer einfache mal ansprechen. Vielleicht hat er die Probleme, die du mit dem Plan hast, nicht so eingeschätzt,
    Allerdings: Meld dich zügig bei ihm, am besten am Wochenende, damit er noch ggf. Chancen zu, Korrigieren hat.


    kleiner gruener Frosch


    Nachtrag:

    Zitat


    du seist für die Verschlechterung des Plans für viele viele Kollegen und Schüler verantwortlich, ist nicht nur unkollegial, sondern auch schlichtweg falsch


    Hast du schon einmal einen Plan gemacht? es ist leider nicht wie im Kino, wo immer ein Happy end rauskommt. Sicherlich kann man Stundenpläne optimieren, aber es ist oft genug so, dass von einer Verbesserung für einen Kollegen massive Verschlechterungen für viele andere abhängen. Es ist demnach gerade nicht falsch, wenn man sowas sagt. Es ist nur ehrlich. Du hast allerdings in sofern recht, dass dies nicht an froeken liegt, sondern an dem Problem, dass man aus einen Kreis kein Quadrat machen kann.

  • Bevor ich mich an den Personalrat wende, würde ich mit dem Verantwortlichen noch einmal sprechen. Es könnte ja auch sein, dass noch nicht aufgefallen ist, wie blöd der Stundenplan für dich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich ja selber am Stundenplan mitarbeite, kann ich sagen, dass man leider nicht für jeden den idealen Plan machen kann. Ich muss z.B. nächstes Schuljahr mit 6 Springstunden leben. Am besten ist es bei uns immer, wenn man selbst nach einem Verbesserungsvorschlag sucht. Vielleicht findest Du ja z.B. selbst eine Stelle, an die man die Einzelstunden schieben könnte.

    • Offizieller Beitrag


    Und wenn eine Berichtigung des Stundenplans zu viel Arbeit führt, bei vielen Kollegen zu Veränderungen führt, muss man sagen, dass der Stundenplaner vorher seinen Job hätte richtig machen müssen (die meisten verwenden Computer-Programme, in denen man (mit etwas Aufwand) die entsprechenden Voreinstellungen vornehmen kann, so dass Vorgaben eingehalten werden).


    Das ist schlichtweg so nicht richtig. Es gibt viele "externe" Faktoren, die einen Stundenplan bedingen und es auch mit Software extrem schwierig machen, einen für alle Kollegen idealen Stundenplan zu erstellen. Der wohl wichtigste Faktor ist die Machbarkeit auf der Basis der Klassen und der Stundentafeln. Stundenpläne dienen ferner nicht primär dazu, den Kollegen das Leben so leicht wie möglich zu machen. Wenn das dennoch klappen sollte, hat der Stundenplaner zum einen zwar seinen Job gut gemacht, zum anderen haben die einzelnen Faktoren und Konstellationen das dann aber auch zugelassen.
    Die Gespräche, die ich an meiner Schule darüber mitbekomme, würden mich die "Schuld" für schlechte Stundenpläne nicht primär beim Planer suchen lassen.


    Zitat


    Hinterher dir den "schwarzen Peter" zuzuschieben und zu sagen, du seist für die Verschlechterung des Plans für viele viele Kollegen und Schüler verantwortlich, ist nicht nur unkollegial, sondern auch schlichtweg falsch (weil: irgendwer hat von Anfang an seinen/ihren Job nicht richtig gemacht...)


    Das ist wie erwähnt aus meiner Sicht Unsinn. Das ähnelt dem altklugen Anspruch, dass wenn jemand perfekt wäre (oder arbeiten würde), es keine Probleme gäbe. Damit lässt sich aber nur wenig anfangen.
    Es ist in der Tat so, dass die Veränderung des individuellen Stundenplans sehr wohl zu Veränderungen bei vielen anderen Kollegen führen kann.


    Insbesondere an Schulen mit vielen Teilzeitkräften ist der Stundenplan oft ein Ding der Unmöglichkeit, weil Klassen, Raumbelegungen, Personalschlüssel und eben die Rechte der Teilzeitkräfte in Einklang gebracht werden müssen und diese jeweiligen Anforderungen bzw. Erfordernisse mitunter in diametralem Widerspruch zueinander stehen können.


    Dein lapidares Urteil über den Stundenplaner zeugt daher für mich von grober Unkenntnis, oder Ignoranz oder aber einem übersteigerten Anspruch an Perfektion, an dem jeder von uns scheitern würde.


    Gruß
    Bolzbold

  • Klar habe ich absolut keine Ahnung und bin genauso ignorant. Sonst würde ich in diesem Thread doch nichts schreiben.


    Wenn ein Stundenplan gegen rechtliche Vorgaben verstößt und der betroffene Kollege zu Recht verlangt, dass diese eingehalten werden, so darf man diesem Kollegen dann nicht vorwerfen, dass er dafür verantwortlich sei, dass alle anderen nun leiden müssen. Nicht der Kollege ist schuld, sondern Bestimmungen aus den Bereichen Arbeitsrecht oder Gesundheitsschutz. Ist bei einem Kollegen, bei einer Klasse, bei Fachräumen etwas "Besonderes" zu beachten, dann kümmert man sich zunächst um diese Dinge - und verteilt den Rest der Stunden "drumrum". Hinterher z.B. einer Kollegin zu sagen, dass sie zwar einen Anspruch auf Stillzeiten habe, aber diese leider nicht mehr in den Plan passen, ist "nicht nett".


    Da bei froeken gleich gegen "mehrere Dienstvereinbarungen" verstoßen wurde, liegt der Gedanke nahe, dass der Stundenplaner tatsächlich seinen Job nicht richtig gemacht hat. Hat er ihn doch richtig gemacht, wäre an der Stelle zumindest eine deutliche Kommunikation notwendig gewesen (etwa: "Ich habe gesehen, dass... - ging aber nicht anders. Im Sinne einer gleichmäßigen Verteilung haben jetzt xy Kollegen einen Plan, der in x Fällen nicht mit den Bestimmungen übereinstimmt.")


    Da wir aber nichts Konkretes wissen über die verletzten Bestimmungen, die Situation froekens und allesamt jetzt erst einmal von unserem eigenen Erfahrungshorizont ausgehen (mit mehr oder weniger gravierenden Verstößen gegen den "perfekten" Stundenplan, mit mehr oder weniger illusorischen Vorstellungen, die Kollegen an ihren Stundenplaner herantragen), kann jeder erst einmal das hineininterpretieren, was er möchte... viel Spaß.

    • Offizieller Beitrag


    Wenn ein Stundenplan gegen rechtliche Vorgaben verstößt und der betroffene Kollege zu Recht verlangt, dass diese eingehalten werden, so darf man diesem Kollegen dann nicht vorwerfen, dass er dafür verantwortlich sei, dass alle anderen nun leiden müssen.


    Das ist richtig. Nur stellt sich hier die Frage, ob wir von rechtlich bindenden Vorgaben sprechen oder von Vereinbarungen, die vor Ort getroffen wurden. Leider gibt uns die TE nicht genügend Informationen diesbezüglich. Ein Stundenplan, der gegen geltende Erlasse und das Dienstrecht verstößt, muss in der Tat nicht hingenommen werden. Leider lässt sich hier auch nicht feststellen, gegen welche bindenden Vorgaben konkret verstoßen wurde.


    In den Teilzeiterlassen und -regelungen, die ich kenne, ist meistens das Killerargument "sofern dienstliche Belange dem nicht entgegenstehen". Damit ließe sich praktisch jeder ungünstige Stundenplan rechtfertigen, der ggf. zwischen Teilzeitkraft und Schulleitung abgesprochen wäre.


    Zitat


    Nicht der Kollege ist schuld, sondern Bestimmungen aus den Bereichen Arbeitsrecht oder Gesundheitsschutz. Ist bei einem Kollegen, bei einer Klasse, bei Fachräumen etwas "Besonderes" zu beachten, dann kümmert man sich zunächst um diese Dinge - und verteilt den Rest der Stunden "drumrum". Hinterher z.B. einer Kollegin zu sagen, dass sie zwar einen Anspruch auf Stillzeiten habe, aber diese leider nicht mehr in den Plan passen, ist "nicht nett".


    Richtig. Aber hier dem Stundenplaner die Schuld zuzuschieben, damit macht man sich die Sache zu einfach.


    Ich würde die TE bitten, doch noch ein paar Infos nachzuschieben.


    Gruß
    Bolzbold


    P.S. Ich habe in den letzten sieben Jahren mit voller Stelle auch Stundenpläne gehabt, in denen ich nur für eine Stunde kommen musste und teilweise 60km pro Strecke fahren musste. Das war Sch****, aber es war zu überleben. Etwas anderes wäre es, wenn durch einen entgegen den Vereinbarungen ungünstigen Stundenplan die Kinderbetreuung nicht mehr gewährleistet wäre. Da würde ich auch auf die Barrikaden gehen.

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