Disziplinierung in Jgst. 10?

  • Mal aus Neugier: verteilt ihr - im Falle mangelnder Disziplin - auch in der gymnasialen Oberstufe (mein konkreter Fall ist ein Kurs in der 10) noch Übungsarbeiten? Und geht ihr durch die Reihen, um die Hausaufgaben zu kontrollieren? Ich hatte noch nie eine 10 bisher, aber die ich nun habe lässt sich, fürchte ich, anders kaum noch motivieren, überhaupt was zu tun bzw. das Quasseln zu lassen. Andererseits sehen sie recht erwachsen aus (der Schein trügt!), und ich käme mir doch etwas albern vor, da Mehrarbeit zu verteilen.


    Also: wie handhabt ihr das?

  • Kenne natürlich deine Gruppe nicht, würde ihnen das aber einfach so sagen, wie du es schreibst. Erkläre ihnen, wie du eigentlich in der Sek II verfährst, nenne ihnen die Möglichkeiten, wie du ihrem Verhalten in der Sek I begegnen würdest, erkläre ihnen, dass du sie in Zukunft so behandeln wirst, wenn sie das wünschen und so weitermachen.

    • Offizieller Beitrag

    ja, ich gehe auch in Kl. 10 rum und kontrolliere die Hausaufgaben.
    Einer meiner Ausbildungslehrer machte das sogar in der Stufe 12 (G9)


    und ja, ich drücke ihnen auch Mehrarbeit auf, wenn der Unterricht durch ihre Schwatzerei gestört wird.


    sagen wir mal so: solange die Schüler sich benehmen wie Mittelstufenschüler (und das tun sie oft in Kl. 10 noch), werden sie auch so behandelt. Das sage ich zu Schuljahresbeginn an, mit wechselnden Ergebnissen
    Denn: nur weil Kl. 10 schon als Vorstufe zur Oberstufe gilt, sind die Schüler ja nicht älter, geschweige denn reifer ;)

  • Haben wir gerade in Jahrgangsstufe 12 (G8 --> Abiturienten!) gemacht. Der jahrgang an unserer Schule ist so dermaßen faul, dreist und zudem leider noch unintelligent, dass man teils SEK I Methoden anwenden muss. *seufz*


    Ansonsten: Ich würde ruhig in Jg. 10 so verfahren, wenn es die Situation nötig macht. Die Schüler sind nicht immer schon in der Lage zu erkennen, dass Selbständigkeit erforderlich ist. Wahlweise ankündigen und erklären, was in der SEK II verlangt wird und wieso. Die SuS dann auch so behandeln, d.h. ggfs, auflaufen lassen, wenn sie mit der Freiheit nicht umgehen können.


    Grüße vom
    Raket-O-Katz, das diesen Jahrgang bald los ist! *jubel*

  • Würde in Deinem Fall auch "President" zustimmen, du lässt Ihnen die Wahl und musst dann natürlich auch konsequent sein / bleiben. Gruß Justus.

  • Ich erwarte, dass mir meine Schüler sagen, wenn sie die Hausaufgaben nicht haben. Solange es nicht zu häufig passiert, haben vergessene Hausaufgaben keine Konsequenzen (zu häufig hängt auch etwas von der Jahrgangsstufe und der generellen Arbeitshaltung der Klasse ab) ... außer dass sie in der nächsten Stunde vorgezeigt werden müssen.
    Bei der Besprechung der Hausaufgaben rufe ich dann verschiedene Schüler auf ... sollte dann erst jemand zugeben müssen, dass er die Hausaufgaben nicht hat, wird es etwas ungemütlicher (deutliche Rüge bis hin zur Mitteilung an die Eltern oder sogar Nacharbeit am Nachmittag).


    In der Oberstufe (dazu zähle ich die 10. Klasse jetzt nicht) registriere ich fehlende Hausaufgaben und notiere sie mir, aber Konsequenzen hat das keine ... wenn ein Schüler in Englisch gute Klausuren schreibt, ohne die Hausaufgaben zu erledigen, soll es mir auch recht sein. Schreibt er schlechte Noten, weil er zu wenig Übung hat, dann ist er mit 17 / 18 Jahren alt genug, selbst Konsequenzen zu ziehen.


    Wenn die SuS erkennen, dass Hausaufgaben nicht aus Prinzip gegeben werden, sondern dass da durchaus auch Sinn dahinter steckt (sie also erkennen können, dass die Hausaufgabe tatsächlich bei der Bewältigung der nächsten Aufgaben hilft), habe ich bisher nur sehr selten Probleme mit der Hausaufgabenmoral.


    Mehrarbeit o.Ä. gebe ich nicht ... (höchstens mal einen Termin am Nachmittag zur Nacharbeit, aber das kam bisher auch nur sehr selten vor). In der Unter- und Mittelstufe schreib ich in hartnäckigen Fällen einen Hinweis an die Eltern ... wenn es mich besonders nervt, stelle ich dem Schüler am Anfang des Unterrichts genau die Frage, die Hausaufgabe war (wenn praktikabel) und benote dann seine Äußerung (NICHT die Hausaufgabe) => Kann er gut antworten, obwohl er die Hausaufgabe nicht hat, kriegt er auch eine gute Note.


    Wenn ich das Gefühl hab, sie schwätzen zu viel, unterbreche ich das Kaffeekränzchen, indem ich genau den Schwätzer aufrufe ... der weiß dann normalerweise nicht mal, was ich grad gefragt hab. Einmal kriegt er dann den "kostenlosen" Hinweis, dass das nicht gerade förderlich für seine Unterrichtsbeitragsnote ist ... beim nächsten Mal (insbesondere, wenn es in der gleichen Stunde nochmal nötig ist) muss er damit rechnen, dass ich ihm die "6" auch eintrage.


    Aber ganz generell muss ich selten zu solchen Maßnahmen greifen (wohl auch, weill ich oft Glück mit meinen Klassen hab) ... ich versuche den SuS klar zu machen, was ich von ihnen erwarte und was sie dafür von mir erwarten können, wenn sie sich entsprechend verhalten (z.B. Rücksichtnahme auf Schulaufgaben oder sogar Referate in anderen Fächern bei Abfragen meinerseits, dass man mich durchaus auch mal bitten kann, einen bestimmten Schüler an einem bestimmten Tag nicht auszufragen, weil er am Abend vorher auf einem Konzert seine Lieblingsband war ..., eine spontan umgeplante Stunde - statt Textarbeit eine Diskussion oder ein Song, weil die Lateinschulaufgabe in der Stunde direkt vor meiner so "hart" war..., dass ich nicht auf jede vergessene Hausaufgabe oder auf jede Störung sofort energisch reagiere, wenn es eigentlich gut läuft ... usw.).

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