Korrekturaufwand

  • Ich studiere Französisch und Englisch auf Lehramt. Mich würde interessieren, ob der Korrekturaufwand in diesen Fächern an Grundschulen geringer ist als in der Oberstufe. Ich kenne einige Lehrer, die am Gymnasium unterrichten und die sind ziemlich gestresst, weil ihr Korrekturaufwand wirklich enorm ist. Ich weiß, wie lange man für das Korrigieren von Arbeiten braucht, hängt teilweise auch von der eigenen Arbeitsweise ab. Aber ich würde gerne wissen, ob die Vorgaben und Bedingungen bei Grundschullehrern anders sind. Damit meine ich ganz konkret folgendes: Müssen an Grundschulen weniger Tests und Klausuren geschrieben werden? Sind die Arbeiten in diesen Fächern (Englisch und Französisch) prinzipiell weniger anspruchsvoll als in der Sek1 und somit viel leichter zu korrigieren? Mich interessiert v.a., wie die Situation in Berlin ist.


    Würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Dank im Voraus!

  • Zitat

    Sind die Arbeiten in diesen Fächern (Englisch und Französisch)
    prinzipiell weniger anspruchsvoll als in der Sek1 und somit viel
    leichter zu korrigieren?

    Du meinst die Frage doch jetzt hoffentlich nicht ernst.

  • Naja, ich nehme schon an, dass die Ansprüche an Grundschüler generell nicht so hoch sind. Aber Siebentklässler, die z.B. gerade erst mit Französisch angefangen haben, schreiben Tests und Klausuren, die auch alles andere als anspruchsvoll sind. (Ich weiß wovon ich rede, da ich einige 7. Klassen unterrichtet habe.) Deshalb dachte ich, dass der Unterschied da vielleicht nicht sooo groß ist, wenn man z.B. Arbeiten von Fünftklässlern/Sechstklässlern, die schon seit der 3. Klasse Englisch hatten, mit denen von Siebentklässlern/Achtklässlern vergleicht, die gerade erst mit einer Fremdsprache angefangen haben.


    Ich hatte ab der 5. Klasse Englisch. Heutzutage fängt man ja aber schon in der 3. an. Deshalb habe ich keine Ahnung, wie anspruchsvoll die Arbeiten in der 5. / 6. Klasse sind. Vielleicht müssen die Kinder ja nicht nur Lückentexte ausfüllen, sondern schon Texte schreiben? Ich habe mich in meinem bisherigen Studium auch nicht auf die Grundschule spezialisiert, sondern auf die Oberstufe.

  • also ich unterrichte keines dieser fächer trotzdem muss einem der gesunde menschenverstand schon eine antwort auf die frage geben....
    was erwartest du von 3./4. klässlern....die sind doch noch im prozess des schreibenlernens...
    sie können einfach gar nicht so viel schreiben.... also ist es natürlich vom korrekturaufwand gar nicht mit einer oberstufe vergleichbar....
    aber darauf hättest du doch alleine kommen können....

  • Frage mich allerdings auch, ob die Frage ernst gemeint war. ?(
    MAn muss nur seinen gesunden Menschenverstand einschalten, um diese Frage zu beantworten.

  • MAn muss nur seinen gesunden Menschenverstand einschalten, um diese Frage zu beantworten.

    aber darauf hättest du doch alleine kommen können....

    Aufpassen, der gesunde Menschenverstand scheint bei der Betrachtung von Grundschulthematiken oftmals zu trügen. Mich hat die Anwendung eben dieses Menschenverstandes schon sehr in die Irre geführt. Man würde doch auch mit gesundem Menschenverstand annehmen, dass ein Studium für Sekundarstufe II dementsprechend inhaltlich aufwändiger / komplexer sei, als ein Studium für die Grundschule. Diese Ansicht wurde allerdings fachkundig und mit der Hilfe des Professors Helmke als unhaltbar entlarvt!


    Demnach hätte also durchaus sein können, dass die Korrektur einer Grundschülerklausur genauso viel Zeit und Anspruch bedarf, wie eine Sekundarstufe II Klausur. Sicher wird es auch Vertreter dieser Meinung geben, sonst sagt ja nachher noch jemand, in der Grundschule hätte man aufgrund eines geringeren Korrekturaufwands deutlich weniger Arbeit zutun und A12 gegenüber A13 wäre doch gerechtfertigt. Das kann ja nicht sein, wir sind uns ja alle (bis auf ein paar Exoten) einig, dass alle Lehrer gleich verdienen sollten, weil alle gleich viel leisten.
    Nachdem Herr Helmke gesagt hat, dass sich die Komplexität eines Bildungsprozesses nicht aus der Komplexität des fachlichen Wissens ergibt, wäre es weiter gedacht auch durchaus möglich, dass sich der Korrekturaufwand nicht aus der Anzahl der Wörter oder der Komplexität des zu korrigierenden Textes ergibt. Klingt absurd, ist es auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • also ich sag mal.. wer behauptet, dass das primlehramt genauso aufwendig ist wie das sek 2 lehramt der macht sich selbst was vor... sorry ist aber m.e. so.
    klar, wenn es um die besoldung geht hätte ich auch gerne a13.. :) wer nicht ? :)

  • also ich sag mal.. wer behauptet, dass das primlehramt genauso aufwendig ist wie das sek 2 lehramt der macht sich selbst was vor... sorry ist aber m.e. so.

    :X: :X: :X: Um Gottes Willen, sag das nicht! Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, STÜRME der Entrüstung 8)


    Lieber wieder back to topic, der Korrekuraufwand.
    Mich würde mal die Motivation der Frage interessieren. Überlegst Du auf Primarlehramt umzusteigen, Zuppi? Man muss immer bedenken, dass die Klientel eben eine ganze andere ist.
    Die Probleme verlagern sich dementsprechend. Vielleicht hat man weniger Korrekturen, aber wenn man mit Kleinkindern nicht klarkommt, oder einen das kindliche Niveau des Unterrichtsstoffs nicht liegt (also man es nicht mag), dann nützt weniger Aufwand nichts.
    Mir zum Beispiel wäre es schlicht und einfach zu nervig und zu langweilig (wobei der gymnasiale Stoff nun auch nicht gerade eine Herausforderung ist, aber eben doch relativ gesehen mehr) und da wäre mir geringerer Aufwand nicht genug wert um zu wechseln.

  • Vielleicht sollten die bisher Antwortenden sich vor Augen halten, dass die Grundschule in Berlin 6-jährig ist. Vor diesem Hintergrund ist die Frage nicht ganz so absurd, wie es für Außenstehende wirken mag; ein 6Klässler ist in Englisch im dritten Lernjahr, kann also durchaus halbwegs freie Texte produzieren.


    Nichtsdestotrotz ist natürlich der Korrekturaufwand am Gymnasium höher – in beiden Fächern. (Gleichwohl: wenn man dann überwiegend in der 5./6. Klasse eingesetzt ist, hat man wahrscheinlich sehr heterogene Lerngruppen. Mit Positivkorrektur kann das schon ordentlicher Aufwand sein.)

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • "Mich würde interessieren, ob der Korrekturaufwand in diesen Fächern an Grundschulen geringer ist als in der Oberstufe."


    Alsoo, falls diese Frage wirklich ernst gemeint ist: Schülerinnen und Schüler einer Oberstufenklasse im Gymnasium schreiben z.T. in einer zweistündigen Klausur bis zu 1000 Wörter. Das spricht, denke ich, für sich und ist überhaupt nicht mit "halbwegs freien Texten" einer 6. Klasse vergleichbar.

  • Danke für eure Antworten. Weiß jemand ob an Grundschulen weniger Tests und Klausuren geschrieben werden als in der Sek1?

  • Ich kenne mich in Berlin nicht aus, aber ich denke es ist klar, wenn du NUR den Korrekturaufwand für Klassenarbeiten betrachtest, ist der in der Grundschule natürlich wesentlich geringer als in der weiterführenden Schule. Aber das heißt ja nicht, dass die Arbeit dort weniger oder weniger anspruchsvoll ist. Sie ist einfach anders. Die Englischtests, die ich schreibe, korrigiere ich in ca. 3 Minuten pro Kind. Das ist ein Klacks. Dafür habe ich aber an anderen Stellen mehr zu tun als Sek1 oder Sek2 Lehrer. Ich schaue z.B. jede Woche Wochenpläne nach, also ich schaue mir ALLES an, was "meine" Kinder in der Woche gearbeitet haben und korrigere es und schreibe den Kindern eine Rückmeldung. Da sitze ich pro Woche ca. 3 Stunden dran (und wir sind zu 2 Teilzeit-Lehrerinnen in einer Klasse, ich schaue also nur von der Hälfte der Kinder die Sachen nach). Außerdem denke ich, dass du in der Grundschule z.B. mehr und längere Elterngespräche hast als bei den Größeren, dass du öfter Kontakt zu Therapeuten der Kinder aufnehmen musst und dort Gespräche hast etc.... Liste lässt sich fortsetzen.


    @silicium: Es gibt keine "Kleinkinder" in der Grundschule. ;)

    Zitat
  • In der Tendenz gebe ich dir Recht, Mara, das wird oft unterschätzt!


    Ein Problem des Gymnasiums ist es aber, dass es dort auch immer weniger mit Wissensvermittlung getan ist. Man hat auch dort immer mehr Fälle - vor allem in der Sek I - wegen derer man viele Gespräche führen muss und bekommt dann eben die Sek II - Klausuren noch dazu. Aber vielleicht bin ich mit meiner 6.Klasse auch einfach gestraft! Die Menge an Elterngesprächen, die ich da teilweise pro Woche (!) führen muss, übersteigt wirklich die, die eine befreundete Grundschulkollegin führt! Jedes 2. Kind dort hat irgendeine Schwäche und Leidensgeschichte (ADHS, ADS, Autismus, häusliche Gewalt)... Wenn man dann noch 6 verschiedene Klassen und 3 davon in der Oberstufe hat, reicht es manchmal. Zumal ich an einem Klassensatz Oberstufenklausuren etwa 20 Stunden sizte.

  • Du vergleichst Äpfel mit Birnen und wenn du deine Schulstufenwahl vom vermeintlichen Aufwand abhängig machst, tust du dir keinen Gefallen.
    Grundschule - Sack Flöhe. Oberstufe - (hoffentlich) höhere Intellektualität.
    Die Zielgruppen sind völlig verschieden und so auch die Ansprüche.
    In der Grundschule hast du in Klasse 4 6 Klassenarbeiten und bis zu 4 Lernkontrollen in Deutsch, zumindest bei uns in Hessen so im Schulprogrann festgelegt. Andere Schule, andere Regelung.
    Dazu Testchen und Kontröllchen en masse.
    Abgesehen davon, dass du mit deiner Fächerkombi ohnehin nicht die erforderlichen Fächer für die Grundschule hast.
    Hier geht es ja z.B. um Theorien des Sprach-/Schriftspracherwerbs, etc.
    Zwischen einer Englischlernkontrolle Klasse 4 und Englischarbeit Hauptschule Klasse 6 sehe ich den höheren Anspruch beinahe in der 4, wobei man da gar keine Klassenarbeiten in Englisch schreibt.

  • Korrekturaufwand sicher nicht, hierfür jedoch der Vorbereitungsaufwand (Sofern Unterricht hier ungleich Arbeitsblattzücken ist) 8)


    DAs denke ich auch, zumal ja Berlin die JÜL und SAPH-KLassen hat, was einiges an Vorbereitungszeit bedeutet, denn selbst wenn man will, ist ja Buchunterricht gar nciht so einfach möglich.


    Abgesehen davon, dass du mit deiner Fächerkombi ohnehin nicht die erforderlichen Fächer für die Grundschule hast.


    Annie, du berücksichtigst das Bundesland nicht. Mal davon abgesehen, dass wir ja auch Europaschulen haben, die generell zweisprachigen Unterricht auch in Englisch und Französisch haben, ist hier die Grundschule ja bis Klasse 6 und somit kann man natürlich auch mit Englisch und Französisch an die Grundschule! ZUmal es Grundschulen gibt, die wohl als Wahlpflicht in 5/6 schon eine 2. Fremdsprache anbieten.


    Zwischen einer Englischlernkontrolle Klasse 4 und Englischarbeit Hauptschule Klasse 6 sehe ich den höheren Anspruch beinahe in der 4, wobei man da gar keine Klassenarbeiten in Englisch schreibt.


    Ich habe ja leider den Übersichtsplan, wieviele Arbeiten wo, nicht gefunden, aber ich bin relativ sicher, dass in Englisch dort schon welche geschrieben werden in Berlin, denn Englisch beginnt ja in Klasse 3.

  • Mara: Naja, Arbeiten von 5. oder 6. KLässlern in Französisch oder Englisch wird ma wohl kaum noch in 3 Minuten korrigieren.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur für meine Englischtests gesprochen, die ich in Klasse 3 und 4 schreibe. Und das sind wirklich einfache Lernzielkontrollen, wo die Kinder Sachen verbinden oder nummerieren müssen oder mal einzelne Wörter oder kurze Sätze schreiben. Für die brauche ich tatsächlich schätzungsweise 3 Minuten pro Kind, um die nachzusehen.
    Klar mag das in anderen Bundesländern anders sein und in KLasse 5 und 6 generell nochmal (bei uns geht die Grundschule ja nur bis Klasse 4), aber ich denke, das was ich meinte wird dadurch verdeutlicht, nämlich dass die Arbeitszeit sich einfach anders verteilt, aber dass die Arbeitsbelastung in der Grundschule nicht automatsich geringer ist.

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