94% der Lehramtsstudenten schaffen den Matheschein nicht...

  • Außerdem waren doch zum Bestehen nurdie Hälfte der Punkte nötig (und im ersten Versuch noch nicht mal die Hälfte)... Ich musste alle elementaren Klausuren an der Uni mit mindestens 60% bestehen, in einigen Kursen lag die Grenze sogar bei 65% oder 70%.


    Und was Piksieben berichtet, das kenn ich auch aus meiner eigenen Oberstufe. Zwar hab ich mich in Mathe auch nicht mit Ruhm bekleckert, aber so elementare Sachen sollten dann doch sitzen. Man muss halt auch ein bisschen Bereitschaft haben, sich reinzuknien.

  • andere höhergestellte Institutionen, wie z.B. die Fachhochschulen und Universitäten nehmen da halt keine Rücksicht drauf.

    Sicher? Ich kann mich durchaus an Ansätze zur Niveausenkung an der Universität erinnern.


    L. A

    Einmal editiert, zuletzt von Lehrkraft A ()

  • Es gibt auch böse Kommentare dazu: http://www.dkriesel.com/blog/2…in_der_grundschule_praegt


    Und ich teile die Auffassung. Es ist doch einfach lächerlich zu behaupten, es läge an der Dozentin. Dafür ist das Niveau der Arbeit wirklich viel zu tief gewesen. Sorry, da kenne ich kein Erbarmen ;) Aber schön zu sehen, dass Lehrer, Studenten und Schüler im Grunde doch alle gleich sind.


  • *lach* Besonders witzig finde ich den Hinweis auf die Mutter, die sich durch ihre Beschwerde im Internet verewigt hat.


    Und ich habe gedacht, das mit den Hubschrauber-Eltern wäre eine Legende :D Ist das den Studies eigentlich nicht peinlich, wenn ihre Eltern da reinglucken?


    Als ich studierte, haben wir sowas mit Hilfe der Fachschaft gelöst. Da wäre wirklich im Traum niemand auf die Idee gekommen, nach seiner Mama zu rufen.

  • Zitat

    Offenbar fördert die Schule auch die Konsumentenhaltung, die die Studierenden immer noch beibehalten. Natürlich kann man sich auch unabhängig von der Schule auf ein Studium vorbereiten! Es gibt Schnupperkurse, Brückenkurse, Internet, Bücher etc. - klar denkende Menschen nehmen diese Angebote auch wahr. Aber plopp, schon werden wieder die Lehrer beschuldigt. Niemand muss Abitur machen. Aber wer es macht, sollte es auch wollen. Und wer studieren will, kann sich informieren, wie das geht.


    Zustimm! Das Gymnasium ist noch immer in weiten Bereichen mehr Pizzalieferant denn Kochschule von Selbstständigkeit keine Spur.(Subjektive Betrachtungsweise)


  • *lach* Besonders witzig finde ich den Hinweis auf die Mutter, die sich durch ihre Beschwerde im Internet verewigt hat.


    Und ich habe gedacht, das mit den Hubschrauber-Eltern wäre eine Legende :D Ist das den Studies eigentlich nicht peinlich, wenn ihre Eltern da reinglucken?


    Als ich studierte, haben wir sowas mit Hilfe der Fachschaft gelöst. Da wäre wirklich im Traum niemand auf die Idee gekommen, nach seiner Mama zu rufen.


    Die Sache ist doch die: unsere Eltern hätten sich doch auch nie im Leben um sowas gekümmert! Wenn ich meine Mutter gebeten hätte, zu meinem Dozenten in die Sprechstunde zu gehen, hätte die mir sonst was erzählt! Und sie wäre auch von selbst nie auf die Idee gekommen....

  • Die Sache ist doch die: unsere Eltern hätten sich doch auch nie im Leben um sowas gekümmert!

    Naja. Ich kann mich an Studierende erinnern, die Anfang der Neunziger mit Mami zur Einschreibung und bei der Zimmervermittlung aufschlugen. Boa, wär' mir das peinlich gewesen.


    L. A

  • aber selbst diese wären doch nicht zum Professor gerannt?

    Keine Ahnung. Mami wirkte doch sehr engagiert. Der traue ich einiges zu. Von wissenschaftlichen Mitarbeitern kenne ich Geschichten von Eltern, die wegen Klausurergebnissen bei denen aufliefen. In der Regel substanz- und erfolglos. das war Ende der Neunziger/Anfang des 3. Jahrtausends. Trat damals in homöopathischer Dosierung auf und diente im Wesentlichen zum Amüsement der Mitarbeiter während des Nachmittagskaffees.


    Es gab in den Neunzigern aber auch eine Welle von Klagen gegen die Uni. Meistens auch ohne wirklichen Erfolg.


    In Form von Einzelfällen hat es das schon immer gegeben. Und auch diese beiden Vollpfosten, die sich wissentlich und absichtlich zum Gespött machen, sind doch hoffentlich nicht repräsentativ für die heutige Studenten-Elterngeneration. Oder?


    Ich will's gar nicht wissen.


    L. A

  • Ich fürchte leider doch. An Tagen der offenen Tür sind meistens mehr Eltern als Studenten da (weil jeder Student beide Eltern mitbringt....). Zur Einschreibung können einige gar nicht mehr ohne Eltern, weil sie noch nicht volljährig sind. Bewerben kann sich kaum ein Abiturient mehr ohne die Erlaubnis der Eltern...

  • Hallo Zusammen,


    für alle, die meinen es kann nicht an der Dozentin liegen:


    Diese Dozentin war vor ihrem Gastauftritt Dozentin an der Uni Regensburg und hat dort die Vorlesung Elemtare Zahlentheorie gegeben.


    Für alle, die nicht wissen, wie das nicht vertiefte Lehramt Mathe Studium in Bayern abläuft:
    Laut Empfehlungen der Fakultät, bzw. bleibt einem auch kaum etwas anderes über, läuft das Studiuem folgendermaßen ab:


    1. und 2. Semester LinAlg (Start immer im WS), Modulprüfung - 3 Versuche möglich (VL 4SWS, ZÜ 2SWS, Übungsgrupper 2 SWS)
    3. und 4. Semester Analysis, Modulprüfung - 3 Versuche möglich (VL 4 SWS, ZÜ 2SWS, Übung 2SWS)


    ab dem 5. Semester dann Elemtare Zahlentheorie, dass nur einsemestrig gegeben wird (VL 4 SWS, ZÜ 2SWS, Übung 2SWS) und in der Vergangenheit auch nur im WS angeboten wurde.
    RS, HS und GS unterscheiden sich dann nur noch durch unterschiedliche Seminare bzw. eine zusätzliche, ich glaube Geometrie VL.


    Nun stellt euch vor, die Dozentin gab bei uns Elementare Zahlentheorie.
    Ein Großteil der Studenten, die diese Vorlesung besuchten, hatten bereits LinAlg und Analysis erfolgreich bestanden.
    Jetzt hieß es nur noch ein Semester Zahlentheorie absolvieren (der Stoff ist nebenbei bemerkt kein Examensstoff).


    Man könnte sich denken, dass es, nachdem man bereits fast ein komplettes Mathestudium geschafft hatte nun keine großen Schwierigkeiten bereiten sollte auch noch diese letzte Veranstaltung zu bestehen.
    Falsch gedacht, bei uns dass gleiche Spiel wie in Köln, ein Großteil der Studenten schaffte die erste Klausur nicht (für alle die nun sagen, nicht genug angestrengt: die sehr guten Studenten fuhren auch keine guten sehr guten Ergebnisse ein, d.h. Einserkandidaten hatten schlechtere Noten).
    O.k., bei uns wurde nicht so ein großer Aufstand wie in Köln betrieben, es wurde einfach zur Nachklausur angetreten... und was passiert?
    Gleiches Spiel: Viele haben nicht bestanden. Das heißt jetzt in Bayern: Nur noch ein Versuch übrig! Wenn man diesen auch nicht besteht: Exmatrikulation!
    Daraufhin gab es zwar noch einen Drittversuch, den aber viele nicht mehr angetreten sind, da hier schon feststand, dass uns die Dozentin zum nächsten Semester verlassen wird, bzw. gegangen worden ist.


    Zur Vorlesung an sich:
    Die Beschreibung der Dozentin durch die Kölner Studenten trifft es vollkommen:
    Sie hat Emails vorgelesen und den Absender öffentlich genannt und diesen dann unnötig fertig gemacht, also z.B. in ihren Augen unsinnige Fragen zerissen. Die Studenten wären zu dumm, 9. Klassstoff aus Rumänien zu verstehen etc. Es herrschte eine angstvolle, eingeschüchterte Stimmung in der Vorlesung und dass war bzw. ist keiner von unserer Mathefakultät gewohnt.
    Was man ihr zu gute halten muss, ist, dass sie, wenn man persönlich zu ihr in die Sprechstunde gegangen ist, wirklich bemüht hat einem zu helfen. Hier war sie das absolute Gegenteil zur Vorlesung.


    Im Großen und Ganzen muss ich sagen, die Dame ist fachlich wirklich sehr kompetent, menschlich und sozial hat sie aber eklatante Schwächen.
    Meiner Meinung nach wäre sie besser bei den vertieft (also Gym) und Bachelor/Master Studierenden aufgehoben, da sie die nicht vertieft Studierenden einfach überschätzt. Die Übungsblätter die wir wöchentlich bekommen haben, waren sehr schwer zu bearbeiten und kosteten sehr viel Zeit. Ihre zusätzlich angebotenen Übungen waren da kaum noch zu schaffen.
    Außerdem hat man ja nicht nur Mathe zu belegen, man muss ja auch noch an anderen Veranstaltungen teilnehmen, die vor- und nachbereitet werden wollen... aber ich glaube ich schweife ab.


    Was ich eigentlich sagen wollte: Nachdem man bereits fast alle Matheveranstaltungen bestanden hat, kann es doch nicht sein, dass man an an "nur" Elementare Zahlentheorie scheitert, besonders wenn man auch nur 3 Versuche hat. Ich denke, die wenigsten haben sich nicht genug vorbereitet.
    Ich sehe hier schon eine Mitschuld bei der Dozentin, die durch ihr Anspruchsdenken und ihre Art (hört sich vielleicht blöd an, aber die kann halt einfach nicht mit Studenten ;)) begründet ist.


    P.S. Ich habe die Klausur in Regensburg nicht mitgeschrieben, da mir EWS wichtiger war, habe sie aber gesehen. Die war um weiten schwieriger als die in Köln, was aber klar ist, da anderes Studium.

  • Elementare Zahlentheorie war in der Tat nicht ohne...
    Bei uns gabs neben der Vorlesung auch ein Tutorium und ein paar extra Termine, wo weitere Aufgaben geübt wurden.
    Kann man sich nicht an jeder Uni die Klausuren aus den Jahrgängen davor besorgen...?
    Wir haben das gemacht, haben also die Klausuren der letzten 3-4 Jahre besprochen (natürlich nicht in der Vorlesung, sondern unter uns) und haben für diese Klausur wirklich viel geübt. Dann war sie aber auch gut zu schaffen. :!:
    Mich würde mal interessieren, wie diese besagten Klausuren von dieser Prof. aussahen??

  • Ja, so haben wir es bei den anderen Veranstaltungen auch gemacht. Das Problem war aber, dass die ganzen Jahre vorher andere Dozenten diese VL abgehalten haben und ja jeder bei den Klausuren sein eigenes Süppchen kocht...


    Bei neuen Dozenten hat man im Allgemeinen eben keinen Anhaltspunkt wie die Klausur denn aussehen wird.


    Dieses Semester war es zum Beispiel so, dass die Klausur bei unserer neuen Dozentin im Gegensatz zu den Übungsaufgaben viel schwerer war und sich die
    Aufgabenstellung auch Unterschieden hat. In solch einem Fall tut man sich, wenn man auch noch aufgeregt (was bei den Matheklausuren bei einem Großteil meiner Bekannten eigentlich immer der Fall ist :S ) eben ein bißchen schwerer.





  • Habt ihr die Seite zumn Download noch mal aufgerufen? Da gibts seit heute auch die Probeklausur von den Kölnern, und die wird da genauso filetiert ... der scheint vom fach zu sein ... http://www.dkriesel.com/blog/2…ntypen_der_klausur_vorher
    Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich mittlerweile: 94% der Durchfallquote sind zwar fast unmöglich, können aber selten mal vorkommen. Die Kölner geben sich alle Mühe damit jeder denkt, das sie eben so ein Jahrgang von akademischem Fallobst sind ... viel schlimmer finde ich aber, dass solche Leute den ganzen Berufsstand runterziehen. Ich möchte nur mal wissen, was die Zeitungen da gemacht haben, wenn diese Infos wirklich verffügbar waren ...

  • Was kann man denn nun tun? Bessere Lehrer einstellen? Ja, sicher. Vielleicht heißt das, 94 Prozent auszusieben ?(

    Schon in den 90er Jahren war es durchaus üblich, dass ca. 75% der Grundschullehramts-Studenten in NRW in der Matheprüfung durchgefallen sind, am besten gleich im Grundstudium ("Einführung in die Mathematik").
    Viele Studenten waren z.B. nicht in der Lage, Brüche zu erweitern. Die Dozenten haben sich nur die Haare gerauft.
    Die meisten haben dann auf SEK I. umgesattelt, was hinsichtlich der miserablen Berufsaussichten für die Grundschule sicher keine schlechte Entscheidung war. Andere haben auch die Uni gewechselt (Münster war z.B. wesentlich einfacher als Köln).


    Was ich wesentlich "dramatischer" finde: Dass in der heutigen Zeit an den Grundschulen in NRW Lehrer Mathe unterrichten, die überhaupt kein Mathe studiert haben, sondern fachfremd eingesetzt werden. In Sprache ja das gleiche.
    Und das im Anfangsunterricht......... 8|

  • Habt ihr die Seite zumn Download noch mal aufgerufen? Da gibts seit heute auch die Probeklausur von den Kölnern, und die wird da genauso filetiert ... der scheint vom fach zu sein ... http://www.dkriesel.com/blog/2…ntypen_der_klausur_vorher
    Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich mittlerweile: 94% der Durchfallquote sind zwar fast unmöglich, können aber selten mal vorkommen. Die Kölner geben sich alle Mühe damit jeder denkt, das sie eben so ein Jahrgang von akademischem Fallobst sind ... viel schlimmer finde ich aber, dass solche Leute den ganzen Berufsstand runterziehen. Ich möchte nur mal wissen, was die Zeitungen da gemacht haben, wenn diese Infos wirklich verffügbar waren ...

    Sehr interessant!
    Wenn es sogar eine Probeklausur gab, deren Augabenformate ähnlich der Klausur waren, verstehe ich das Problem ehrlich gesagt überhaupt nicht. :!:
    Wie ich weiter oben schon schrieb - wir haben vor einigen Jahren eben auch alte Klausuren besprochen und viel geübt.
    Ok, dies war hier vielleicht nicht möglich, wenn die Prof. neu an der Uni war, aber die Probeklausur hätte ja schon gereicht...

  • Dass in der heutigen Zeit an den Grundschulen in NRW Lehrer Mathe unterrichten, die überhaupt kein Mathe studiert haben, sondern fachfremd eingesetzt werden.

    Nicht nur an Grundschulen.


    L. A

  • Denn unsere Mathematikausbildung an den Schulen ist offenbar mangelhaft. Ich kann nicht fassen, welche Lücken Schüler an die Sekundarstufe II mitbringen. Sie haben eine Fachoberschulreife, können aber keine Gleichung aufstellen, wissen nicht, was 10 Prozent Steigung bedeuten, fürchten sich vor Bruchrechnung und sind nicht in der Lage, ihre Abneigung auch nur eine halbe Stunde mal zu vergessen und zuzuhören. Zum Verzweifeln. Wie soll man Schülern die Differentialrechnung beibringen, die immer noch aus Summen kürzen? Diese Verzweiflung ist längst in den Hochschulen angekommen. Ich kann schon in der Sek II viele Schüler nicht mehr da abholen, wo sie stehen, denn dann müsste ich bei den Grundrechenarten anfangen, und die Hochschulen können das erst recht nicht.


    Aber was meinst du, was die Ursachen dafür sind?
    Mir geht es auch in ähnlich im Fach Deutsch im Bereich der Rechtschreibung, die bis zum Ende der 10. bei viel zu vielen noch eine Katastrophe ist. Aber was ist die Ursache? Schüler können nur das wissen, was man ihnen beigebracht hat! Sind unsere MEthoden doch verkehrt? Sollte man wieder mehr pauken? Das ganze Kompetenzerwerbsgesäusel über Bord werfen? Eltern haben das Gefühl, dass das Niveau schon ab der Grundschule deutlich gestiegen ist (im Vergleich zu ihrer eigenen Schulzeit), wir Lehrer beobachten, dass das abrufbare Wissen stetig abnimmt. Ich weiß wirklich nicht, was da falsch läuft, wo die Stellschrauen sind.

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    Einmal editiert, zuletzt von mara77 ()

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