Vorzeigbare Mathestunde Klasse 4

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr,


    uns steht demnächst die AQS ins Haus. Die haben jetzt schon die Stundenpläne angefordert und ich hab leider an dem Tag Mathe. Da die Damen und Herren an dem Tag zweimal unangemeldet in den Unterricht schneien unnd meine übrigen Stunden an dem Tag vermutlich nicht so interessant sind, kommen die bestimmt in der Mathestunde.
    Ist ja grundsätzlich kein Problem - meine Kinder lernen auch was in Mathe, bilde ich mir ein, nur... ich habe in Hessen studiert und Ref gemacht zu einer Zeit, als ich nicht Mathe studieren musste. Ich habe also weder im Studium noch im Ref irgendwas mathedidaktisches mitbekommen.


    Mir fehlt da schlicht und ergreifend ein Fundus an aufgeblasenen *hüstel* äh, didaktisch-methodisch wertvollen Vorzeigestunden.


    Möglich wäre etwas zum schriftlichen Dividieren oder auch was aus dem Bereich Geometrie, z.B. rechte Winkel. Daten und Wahrscheinlichkeit steht auch noch aus.


    Hat da zufällig jemand einen Tipp, eine Stunde, die er/ sie schon mal gemacht hat?


    Auf der anderen Seite hätte ich ja auch Lust, mich aus Protest vorne hinzustellen und die Kinder das Buch aufschlagen und Päckchen rechnen zu lassen... aber so cool bin ich vermutlich auch nicht...


    Grüße von Melo

  • In Geo gibt es ja schöne Stunden zur Symmetrie. Allerdings werden die wahrscheinlich relativ oft gesehen sein.
    Wenn du dich traust ist Wahrscheinlichkeit ne nette Sache. Aber man muss sich vorher gut alle Varianten überlegen und selbst parat haben, um den Überblick nicht zu verlieren.
    Bei der Division würde sich vielleicht eine Übungsstunde anbieten (schön differenziert), allerdings fällt es mir spontan schwer da Übungen auf verschiedenen Ebenen zu finden.. Ist wohl doch eher eine trockene Angelegenheit. :)

  • Hallo Melosine,


    Ich zitiere mal aus einem Artikel von Michael Felten aus der Zeit:


    Zitat

    Auch das Anrücken der Abteilung für die Qualitätsanalyse ist nicht wirklich gefährlich – trotzdem verhalten sich ganze Kollegien plötzlich wie eine ängstliche Kinderschar angesichts des autoritären Vaters. Warum werden plötzlich Vorführstunden vorbereitet, die weder vom Arbeitsaufwand noch vom Materialeinsatz, noch von der Unterrichtsform her zielführend und alltagstauglich sind? Ist das jetzt eigentlich Abgeklärtheit (schließlich folgt der nächsten Wahl wahrscheinlich die nächste Pädagogik) – oder auch eine Portion Duckmäuserei? Warum zeigen erfahrene Lehrpersonen nicht den Unterricht, der sich an ihrer Schule, in ihrem Fach, mit ihrer Schülerschaft bewährt hat? Zumal die Qualitätsanalyse ja nicht einzelne Lehrer beurteilt, sondern nur die gemittelte Arbeitsweise des gesamten Kollegiums dokumentiert, und das nicht mal öffentlich.


    Wenn deine SuS in Mathe was lernen, dann mach brauchst du auch keine aufgeblasene *hüstel* äh, didaktisch-methodisch wertvolle Vorzeigestunde.
    Du brauchst nur den Mut, einfach Unterricht zu machen.


    Gruß
    Nitram

  • Huhu,


    zu mir kommt auch bald jemand zuschauen, ich mache folgendes zu den Geometrischen Körpern


    Einstieg - Sitzkreis
    Tastspiel: Ein Kind greift in einen Sack und versucht den darin befindlichen Geometrischen Körper zu ertasten.
    Wiederholung der Begriffe „Würfel“, „Quader“, „Pyramide“, „Kegel“, „Zylinder“ und „Kugel“
    Unterrichtsgespräch:
    Eigenschaften der Geometrischen Körper werden wiederholt (rollt/rollt nicht) , die Begriffe „Kanten“, „Flächen“ und „Ecken“ werden aufgefrischt
    Partnerarbeit
    Immer zwei Kinder erhalten einen Briefumschlag mit einem Puzzle.
    Puzzle wird geklebt, Geometrischer Körper soll geholt werden, mit Hilfe des Körpers sollen die Kinder herausfinden wie viele Kanten, Ecken und Flächen ihr Körper hat.
    Präsentation
    Kinder präsentieren Ergebnisse vor der Klasse
    Tafelarbeit
    Begriffskarten werden richtig an der Tafel den Geometrischen Körpern zugeordnet
    Festigung
    Kinder bekommen ein kleines Faltbüchlein ( Zaubereinmaleins) und sollen das gelernte nun eigenständig eintragen.


    Was sind Päckchenrechnungen ?


    LG MM

    • Offizieller Beitrag



    Ganz einfache Antwort: In der GS wird differenziert wie blöde und alle finden es toll. Bei uns dagegen wird viel weniger differenziert (noch immer). Und die AQS ist aus jeder Grundschule raus gegangen und hat bemängelt, dass zu wenig Differenzierung stattfindet. Hab das letztes Jahr gerade bei Freunden erlebt.


    Ach ja: Theoretisch können sie nur 2x kommen, bei einem Freund kamen sie dreimal in den Unterricht. Stell Dich schon mal drauf ein, dass sie manche Dinge dann doch anders machen als angekündigt.

  • Für Klasse 4 finde ich den Soma - Würfel spannend. Dazu gibt es eine Menge interessanter Möglichkeiten. Du könntest die Aufgaben als eine Art Lerntheke anbieten. Bei dieser Unterrichtsform nimmst du dich als Lehrer aus der Frontalsituation heraus und kannst dich einzelnen Kindern widmen. Somit hast du auch individuelles Lernen und Differenzierung mit drin.

  • Ich möchte Herrn Felten und Melosine beipflichten.
    So ganz klar ist mir noch nicht, wer oder was diese AQS sein soll, mehr als ein Worthülse für eine Luftnummer wird's aber auch nicht sein. Bei uns in NRW gibt es die Qualitätsanalyse (QA) -- auch ein ganz tolles Programm. Die war neulich bei uns. Dabei ging es darum der Schule ein Feedback zu ihrem aktuellen Stand zu liefern, quasi ein Momentaufnahme auch der Unterrichtsqualität. Da würde ich ja das Ergebnis verfälschen, wenn ich etwas anderes mache als sonst Außerdem mache ich doch keinen Aufstand, weil ein unrasiertes Frettchen in meinen Unterricht kommt. Also habe ich meinen Unterricht so durchgezogen wie immer. Eine individuelle Rückmeldung gab's nicht, vielmehr gehen meine 20 Minuten Unterricht mit denen der anderen in irgendeinem Lageparameter unter.



    Im Übrigen mache ich den Unterricht für meine Schüler, nicht für irgendwelche Passanten.



    Keine Ahnung, wie AQS im Details abläuft und wie die Erfahrungen deshalb übertragbar ist, aber ansonsten würde ich das, soweit es geht, ignorieren.


    Viel Spaß und Prost.


    Pausenclown


  • Möglich wäre etwas zum schriftlichen Dividieren

    Meine Schüler haben schriftlich dividieren durch Hantieren mit Geld verstanden. Wir haben Geld zunächst mit glatten Beträgen aufgeteilt: z.B. 636:3 in 6 Hunderterscheinen 3 Zehnerscheinen und 6 Eurostücken auf drei Kinder verteilt. Die Rechnung dann mit Stellen anschreiben (H,Z,E) und herausfinden, wie man mit den Stellen rechnet. Danach schwierigere Aufgaben- dabei wird dann auch klar, was es mit Rest oder Kommaschreibweise auf sich hat. Wenn dann Unterrichtsbesuch ist, kannst du differenzieren, indem manche eben noch Geldscheine hin- und herschieben, andere schon rein schriftlich rechnen oder fitte Kinder Sachaufgaben dazu lösen?

    • Offizieller Beitrag

    Agentur für Qualitätssicherung Rheinland-Pfalz.


    Ist jetzt nicht so schwer, google zu bedienen, wenn man mit der Abkürzung nichts anfangen kann.


    Und sorry, bei kleinen Schulen mit wenig Kollegen (eben häufig Grundschulen) lassen sich da eben schon Rückschlüsse ziehen, wer, was, wie gemacht hat. Von daher stellt sich da eben keiner hin, um sich hinterher sagen zu lassen, dass zu wenig differenziert wurde, es nur Buchunterricht war, etc.

  • Ist jetzt nicht so schwer, google zu bedienen, wenn man mit der Abkürzung nichts anfangen kann.

    Und überhaupt findet man bei Google vielleicht auch Tipps für eine gute Stunde. Sollen wir das Forum lieber dicht machen.

    Und sorry, bei kleinen Schulen mit wenig Kollegen (eben häufig Grundschulen) lassen sich da eben schon Rückschlüsse ziehen, wer, was, wie gemacht hat.

    Und? Was passiert dann. Was bedeutet das für den "Betroffenen"? Steht das auch bei Google?

    Von daher stellt sich da eben keiner hin, um sich hinterher sagen zu lassen, dass zu wenig differenziert wurde, es nur Buchunterricht war, etc.

    Diese Haltung, in solchen Situationen eben nicht den Alltag zeigen zu wollen, führt alle Begutachtungsmechanismen ad absurdum. So kann man nämlich auch kein Feedback für den Alltag bekommen. Das führt im Übrigen dazu, dass ich solche Maßnahmen noch weniger ernst nehme.


    Pausi

    • Offizieller Beitrag

    Erst mal vielen Dank an alle, die hier "sachdienliche" Hinweise und Tipps gegeben haben! ;)
    Ich suche keine reine Vorzeigestunde, aber schon etwas, mit dem ich mich wohl fühle. Ich bin nicht feige und hab auch kein Problem damit, guten Alltagsunterricht zu zeigen, nur hab ich in Mathe, wie gesagt, nicht so den Fundus. Und ich glaube eigentlich auch keinem Kollegen, der sagt, er bereite solche Besuche von der Schulaufsicht nicht irgendwie ein klitzekleines Bisschen vor. Man fühlt sich halt doof, wenn es nicht läuft und man Zuschauer hat. Und zumindest ich agiere nicht so frei als wenn ich mit der Klasse alleine bin. Da kann ich auch schon mal improvisieren, was mir bei solchen Besuchen (und in Mathe) eher schwer fällt.
    So, genug gerechtfertigt.


    Hab noch keine Stunde - also, wenn jemand noch Vorschläge hat, immer her damit. :)

  • Hallo Melo,


    mach doch einfach eine kleine Werkstatt, eine Lerntheke oder einen Stationslauf zu gemischten (arithmetischen) Themen der letzten Wochen. Ziel ist Wiederholung und Festigung des Stoffs. Das Ganze natürlich schön differenziert; vielleicht machst du individuelle Lauf- oder Arbeitspläne für die Kinder.
    Ich denke, was die Leute sehen wollen, ist, dass bei euch offen und differenziert gearbeitet wird, dass Kinder selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten können. Mit offenen Unterrichtsformen bist du da immer auf der sicheren Seite. Begründen kannst du die Inhalte doch immer, schließlich bist du die Expertin für deine Schüler.
    Genauso werde ich es auf jeden Fall machen, wenn sich die QA demnächst bei uns anmeldet.
    Viel Erfolg und LG, Lea

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