Inklusion im schulischen Kontext aus Sicht der Lehrkräfte

  • Liebe Lehrerinnen und Lehrer,


    Inklusion und gemeinsamer Unterricht
    ist ein vieldiskutiertes Thema, bei dem Lehrerinnen und Lehrer leider zu selten
    angehört werden. Studien, die die positiven Effekte einer inklusiven Bildung
    bestätigen, gibt es zahlreich. Ebenso belegen die Zahlen, dass zwar gemeinsamer
    Unterricht zunehmend durchgeführt wird, hier aber durchaus Nachholbedarf
    besteht. Im Rahmen der genannten Untersuchungen werden, wie bereits erwähnt,
    oftmals diejenigen vergessen, die Inklusion an der Basis umsetzen. Daher sollen
    in dieser Arbeit Lehrkräfte mittels eines Onlinefragebogens nach ihren
    Erfahrungen und ihrer Einstellung zur Inklusion befragt werden. Des Weiteren
    sollen Rahmenbedingungen erfasst werden, die Lehrkräfte für wünschenswert
    halten und die die Einstellung zur praktischen Umsetzung eines gemeinsamen
    Unterrichts positiv beeinflussen.


    https://www.soscisurvey.de/inklusion_schule/


    Ich würde Sie, liebe Lehrerinnen und
    Lehrer, bitten sich ca. 10 Minuten Zeit zu nehmen und den Onlinefragebogen, der
    unter oben genannten Link zu erreichen ist, auszufüllen, um die für Sie notwendige
    Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung der Inklusion kundzutun.


    Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße,


    Michael Seifert

  • Liebe Lehrerinnen und Lehrer,


    um einen Querschnitt zu erhalten, der Ihre Meinungen und Einstellungen, Ihre Probleme aber auch positive Erlebnisse zum Thema Inklusion widerspiegelt, ist es notwendig, dass möglichst viele von Ihnen den Fragebogen zur schulischen Inklusion beantworten:


    https://www.soscisurvey.de/inklusion_schule/


    Nutzen Sie diese Gelegenheit, sich zu diesem Thema im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zu äußern. Gern können Sie folgendes Abstract nutzen, um die Umfrage unter Ihren Kolleginnen und Kollegen zu verbreiten oder vielleicht einen Aushang im Lehrerzimmer zu machen:


    https://www.dropbox.com/s/9o09…erbefragung_Inklusion.pdf


    Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße,
    Michael Seifert

  • Finde die Umfrage irgendwie zu allgemein. Es soll doch um Iklusion gehen? Außerdem hab ich das Gefühl, dass immer wieder die gleichen Fragen kommen, nur anders gestellt.

  • Hallo Aktenklammer,


    dies ist ein Problem, welches wir auch schon im Team diskutiert haben. So richtig schlau werden wir auch nicht aus der Software. Ich vermute, es hängt mit der Deadline zusammen, die man beim Erstellen des Umfragethreads eingeben kann. Auf die Icons sollte man sich also nicht verlassen, sondern im Thread nachlesen, wie lange der Bearbeitungszeitraum tatsächlich dauert.


    Die Threadersteller sind daher auch immer dazu angehalten, diese Eckdaten mitzuliefern!


    Gruß,

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte den Eindruck, dass die Fragen immer und immer wieder in die Richtung gehen: a) Lehrkräfte sind motiviert und bekommen dann natürlich alles (auch bei schlechtesten Bedingungen) hin, weil sie so tolle Ideen im Team entwickeln oder b) Lehrkräfte trauen sich das alles nicht zu.
    Mein Eindruck war, dass hier mal wieder ganz viel Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird nach dem Motto: Wenn die Lehrer das nur wollen und motiviert sind, dann schaffen sie das schon, auch wenn die Bedingungen unmöglich sind.


    Die Lebenswirklichkeit in meinem Lehrerfreundes- und Bekanntenkreis ist dagegen eher die, dass an unseren Schulen gerade erschreckend viele Lehrer aus gesundheitlichen Gründen ausfallen / zusammenklappen, weil die Bedingungen immer schlechter werden und mal eben weitere Aufgaben bei gleichzeitiger Verdünnung der Personaldecke mal eben draufgepackt werden und die Inklusion und weitere Dinge dann mal eben unter übelsteln Bedingungen gewuppt werden muss, was dann auf die Gesundheit der Kollegen geht.


    Warum gibt es nicht mal Umfragen zur Inklusion, die darauf abzielen, wie gut/schlecht die Schulen personell/räumlich/Entlastungsstunden für die Kollegen/Stunden für zusätzliche Teambesprechungen etc. ausgestattet sind und deren Ergebnisse mal die wirklichen Bedingungen zeigen.

  • Ich hatte den gleichen Eindruck wie Referendarin.
    Oh...ich war mal gaaanz motiviert und hab mir auch viel zugetraut. Leider kam da die blöde Realität dazwischen. Die beinhaltet unter anderem, dass gar nicht alle Kinder lernen wollen. Und dass nicht nur brave, schlaue Kinder mit Rollstuhl inkludiert werden.
    Eine Frage ist ja (sinng.) ob man sich zutraut, alle Kinder zum Abschluss zu führen. Da kann man ja ebenso fragen, ob sich jemand zutraut jeden Menschen so zu trainieren, dass er 100 m bei der WM läuft. Egal, ob derjenige überhaupt Beine hat. Ob es klappt, hängt nur vom Trainer ab.
    Nein, ich bin sogar ganz sicher, dass nicht alle meine Schüler einen (guten) Abschluss bekommen. Würde ich das anders sehen, sollte ich dringend was gegen meinen Größenwahn tun.

  • Ich hatte das Problem bei den ersten Fragen auch und fragte mich wirklich, wie man auf diese Ideen kommen könnte. "Wenn wir Lehrer uns richtig anstrengen, dann schaffen wir es auch die schwierigsten Schüler und desinteressiertesten Eltern zu motivieren und komplett ohne Lehrmittel jeden zu einem 1er Abitur zu bringen. Wir müssen nur Gruppen bilden und viele Konzepte schreiben." Aber ich habe dann halt immer angekreuzt, dass es überhaupt nicht stimmt und fertig.

  • Das könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass solche Umfragen bevorzugt von Leuten durchgeführt werden, die vom Schulsystem keine Ahnung haben, z.B. Studenten im Masterstudiengang, so dass schlicht und ergreifend keine sinnvollen Erhebungen zustande kommen können, welche irgendwelche verwertbaren Daten liefern.


    Nele

  • Zitat

    Eine Frage ist ja (sinng.) ob man sich zutraut, alle Kinder zum Abschluss zu führen.


    Oh ja, die Frage habe ich auch gesehen.
    Bekommt ihr das nicht hin?
    Klar habe ich Schüler, die in Klasse 10 noch nicht ihren eigenen Vornamen schreiben können (oder einzelne Buchstaben ohne Vorzeichnung reproduzieren könnten). Aber das heißt doch noch lange nicht, dass die zwei Jahre später am Abitur scheitern werden.


    So böse wie mein Kommentar jetzt evtl. klingt: Wir haben tatsächlich seit rund einem Dutzend Jahre Erfahrungen mit "I-Kindern" im GE-Bereich (und auch schon länger in anderen Bereichen). Und GE-Schüler sind nun mal nicht prädestiniert für das Abitur (auch wenn es in Spanien mal ein Schüler mit Down-Syndrom bis an die Uni geschafft hat).
    Diese Umfrage hinkt einfach entsprechend lange hinter der Realität hinterher... schade... Oder sie ist einfach viel zu undifferenziert? Ich würde Nacharbeiten dringend empfehlen...

  • Ich hatte das Problem bei den ersten Fragen auch und fragte mich wirklich, wie man auf diese Ideen kommen könnte. "Wenn wir Lehrer uns richtig anstrengen, dann schaffen wir es auch die schwierigsten Schüler und desinteressiertesten Eltern zu motivieren und komplett ohne Lehrmittel jeden zu einem 1er Abitur zu bringen. Wir müssen nur Gruppen bilden und viele Konzepte schreiben." Aber ich habe dann halt immer angekreuzt, dass es überhaupt nicht stimmt und fertig.


    Habe ich auch

  • Zitat neleabels :

    Zitat

    Das könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass solche Umfragen bevorzugt von Leuten durchgeführt werden, die vom Schulsystem keine Ahnung haben

    Mal 'ne dumme Frage : Wurden überhaupt schon mal solche Umfragen von Leuten durchgeführt, die (wirklich) Ahnung vom Schulsystem/Schulalltag haben ? Wenn nicht, kann es damit zusammenhängen, dass solche Umfragen sich erst gar nicht verbreiten können/dürfen, weil dann die Wahrheit herauskäme, die bei (maßgeblichen) Menschen außerhalb der Schulen nicht so erwünscht ist ?! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich hatte mit der Umfrage ähnliche Probleme wie meine Vorredner.
    Ich vermisse bei den meisten dieser Umfragen eine Frage wie "Unter welchen Umständen kann in Ihrer Meinung nach Inklusion gelingen?" oder "Welche Ausstatung ist Ihrer Meinung nach für gelingende Inklusion nötig?"
    Ich arbeite sehr gerne in inklusiven Klassen. Aber nicht dauerhaft ohne Doppelbesetzung mit Förderschullehrer (auch nicht dauerhaft "nur" Doppelbesetzung Fachlehrer und Fachlehrer fachfremd), nicht mit 30 Regel- plus 5 I-Kindern und auch nicht mit 20 Regel- plus 5 ESE-Kindern und auch nicht ohne verbindliches Inklusionskonzept.


    Aber hier muss ich Elternschreck ausnahmsweise einmal Recht geben: DAS will keiner hören. Das gibt es eben nicht kostensparend.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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