Psychologie studieren? Alternativen? Uni?

  • Möchte schon seit längerem den Ki-Ju-Psychotherapeuten machen. Leider gibt es nur ganz wenige Bulä, in denen das Lehramt als Zulassungsvoraussetzung anerkannt wird. An den allermeisten Orten muss man Psychologie oder Soz-päd. studiert haben.


    Denke gerade darüber nach, ob ich tatsächlich ein Psychostudium anhängen soll. Nachteile sind mir bekannt, schon allein dass es ewig und drei Tage gehen würde in Teilzeit, alles andere nicht bezahlbar. Aber ich hätte große Lust, wieder an die Uni zu gehen und eben hinterher die Weiterbildung zu machen. Hab ja letztlich keinen Zeitdruck, eher ein Finanzproblem.


    Ich würde gerne wissen, ob sich jemand von euch zufälligerweise damit auskennt. Also erstmal das (Zweitstudium) Psychologie mit eigenen Zulassungsbedingungen (da gelten wohl keine Wartesemester sondern Endnote vom Erststudium?). Vielleicht kann man damit auch zurück an die Uni? oder eher unwahrscheinlich, wenn man nicht gerade zu den 1,0er-Kandidaten gehört? Auch bei den Pädagogen wieder an die Uni scheint mir unrealistisch, ich hab so gar keine Ahnung von empirischem Arbeiten. Und eine mäßige 1. Stex-Note. Auch wenn ich Themengebiete hätte, an denen ich unheimlich gerne mitdoktern würde...


    Oder hat jemand zufällig noch eine Idee, wie man mit dem 2. Stex in die Therapeutenecke abdriften kann? Systemische Weiterbildung hab ich überlegt aber das geht auch lange und am Ende weiß ich nicht, wer mich mit Lehramt nimmt und schlechter bezahlt isses auch noch. Suche schon ne ganze Weile und hoffe hier auf andere Erfahrungen oder Ideen.


    Brainstormt bitte mal mit, danke! :gruss:

  • Wie wärs denn mit der Weiterbildung zum Beratungslehrer - ist zwar KEIN Therapeut, aber die Ausbildung ist eine "Psychologie-Studium"-Schnellbleiche im Zeitraffer,
    aber ACHTUNG: zumindest in Ba-Wü berufsbegleitend SEHR arbeitsintensiv!!!!

  • Hallo Pausenbrot,
    auf die Schnelle, weil ich gleich weg bin: Ich bin selbst den umgekehrten Weg gegangen: Bin Diplompsychologin und habe dann noch Lehramt studiert.
    Bei mir war es damals so, dass für Zweitstudienbewerber/innen ein bestimmter Prozentsatz der Studienplätze reserviert war (3%). Es kommt darauf an, wieviele Bewerber/innen es für das Zweitstudium gibt. Ein Freund von mir hat mit schlechter Diplomnote ohne Problem einen Platz bekommen.
    Bist Du räumlich flexibel? Dann würde ich mir eine Möglichkeit heraussuchen, in der mit Lehrerabschluss direkt die Therapieausbildung begonnen werden kann. Die Therapieausbildung ist zeit - und kostenintensiv; dies wirst Du vermutlich wissen. Und: Als Beamtin bekommst Du später keine Approbation.

  • Nur als gut gemeinter Rat: Mit dem Plan nachher in die klinische Psychologie zu gehen empfiehlt es sich keinesfalls an der Feruniversität Hagen zu studieren. Ich selbst hatte vier Zulassungen in Psychologie an staatlichen Universitäten, habe mich dann jedoch gegen die Laufbahn entschieden, da mir der Weg zum psychologischen Psychotherapeuten zu lang, zu steinig, zu teuer geworden wäre und ich mich ebenso wohl an sozialpädagogischen Schulen fühle. Aber ich kenne spontan direkt zwei Personen, die es über die FernUni angehen wollten. NC-frei klingt für Zweitstudenten oder viele 2.x/3.x-Durchschnitte sehr ansprechend, aber ein genauerer Blick in die Prüfungsordnung verrät, dass Hagen über kein eigenes Institut für klinische Psychologie verfügt, dementsprechend werden auch keine Module in klinischer Psychologie angeboten (siehe 2.3) http://www.fernuni-hagen.de/KS…ienorganisation/faq.shtml). Für die Laufbahn in der Psychotherapie bzw. um überhaupt einen der raren Masterplätze zu erhalten ist die Vertiefung oder sind zumindest mehrere Prüfungen in klinische Psycho aber absolute Zulassungsvoraussetzung. Das klingt alles logisch und verständlich, nichtsdestotrotz gehen der Werbung um ein staatlich anerkanntes und universitäres Studium in Psychologie ganz ohne NC jährlich Hunderte auf den Leim.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

    Wie wärs denn mit der Weiterbildung zum Beratungslehrer - ist zwar KEIN Therapeut, aber die Ausbildung ist eine "Psychologie-Studium"-Schnellbleiche im Zeitraffer,
    aber ACHTUNG: zumindest in Ba-Wü berufsbegleitend SEHR arbeitsintensiv!!!!

    ich muss dazusagen, dass ich im tiefsten Osten wohne, Beratungslehrer ist hier kein "geschützter Begriff", nix mit Ausbildung und besonderen Aufgaben, höchstens Fortbildung.


    Danke auch an r720. Ich hatte das zum Glück schon in einem anderen Forum gelesen! Wirklich ärgerlich, dass das nicht klarer formuliert ist auf deren Homepage.


    afrinzl, umziehen kann ich leider nicht, wegen diverser "Besonderheiten" von Familienangehörigen. Habe alle Bundesländer rundrum abgeklappert, Anträge gestellt, es ist wirklich ärgerlich. Die Psychologen müssen klinische Psycho nachweisen und die Sozialpädagogen dürfen einfach so mitmachen? Lehrer gehen dort und hier und hier und hier nicht. :daumenrunter: Darf ich fragen, warum du zu Lehramt gewechselt hast?

  • Das ist, glaub ich, die letzte Bastion :rauchen:


    Die ist meines Wissens mittlerweile auch gefallen. Wir hatten bis vor kurzem einige Neuzugänge in der Klinik, die das 1. StEx für Lehramt hatten (querbeet, auch Berufsschule) und die übereinstimmend sagen, dass sie die letzten seien, denen dieser Weg zum Psychotherapeuten offen gestanden hätte.




    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich glaub, in NRW dürfen z.Zt. auch Sonderpädagogen mitmischen, keine Sonderschullehrer. Lehrer sind :pfui:



    Ach mann. Danke noch mal, dass ihr euch Gedanken macht! Vielleicht fällt ja noch dem einen oder anderen ein Wunder ein, wie ich an einen Psychologiestudienabschluss komme. Wo man doch sogar Dr.-Titel kaufen kann... ;)

  • Sehr interessant! Ich war bis jetzt der festen Überzeugung, dass auch die Kinder- und Jugendpsychotherapie ausschließlich den Diplom-Psychologen vorbehalten sei und dass ähnlich wie bei Ärzten absolut kein Pardon für externe Berufsgruppen gilt. Laut der aktuellsten Fassung von 06-2014 sind jedoch die Sonderschullehrer und Berufsschullehrer Fachrichtung Sozialpädagogik nun in NRW rausgenommen worden, das deckt sich also leider mit Fossis Vermutung: http://www.brd.nrw.de/gesundhe…gangshinweise_06-2014.pdf


    Diplom-Pädagogen, Diplom-Sozialpädagogen, Diplom-Heilpädagogen steht also mit entsprechenden Schwerpunkten der Weg offen, den Lehrämtern seit 2011 wohl nicht mehr :thumbdown:
    http://www.brd.nrw.de/gesundhe…peutische_Ausbildung.html


    EDIT: An Pausenbrot - Die einzige Möglichkeit die mir noch einfällt besteht darin, eine Universität mit Sonder-/Heilpädagogik zu kontaktieren, die fehlenden Module für den Diplom-Heilpädagogen (Master of Irgendwas) nachzustudieren und danach die Ausbildung in der Kinder- und Jugendpsychotherapie anzuschließen. Wahrscheinlich sehr zeit- und kostenintensiv, zudem immer mit dem Risiko dass 2017 Lehrer der entsprechenden Fachrichtungen plötzlich doch wieder dabei sein dürfen oder die Kammer beschließt endgültig niemanden mehr ohne Psychostudium zuzulassen. Andere Optionen fallen mir nicht mehr ein :weissnicht:

  • oder die Kammer beschließt endgültig niemanden mehr ohne Psychostudium zuzulassen.

    Davon gehe ich aus. Den diversen Verbänden passt es schon lange nicht, dass die Weiterbildung für so viele offen ist und seit Bologna isses ja noch viel komplizierter.
    Wäre jetzt auch nicht so scharf drauf, Pädagogik zu studieren, das hab ich lang genug gemacht. Psychologie stelle ich mir da interessanter vor.
    Nun denn, ich fands sehr nett, dass ihr euch auf die Suche begeben habt!


    Ist ja auch nicht so, dass ich keinen relativ gut bezahlten, extrem sicheren Job mit dem meisten Urlaub hätte... aber so auf Dauer...


    Gute Restwoche einstweilen :handschlag:

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