Frisch aus dem Ref, rein in die "Keinen Bock" Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe


  • Diese Liste gibts noch nicht, denn ich sagte ausdrücklich: mit Abstand zum Tagesgeschäft. Dann würden solche Punkte wie "Kann ich Unterricht machen? Nein." nämlich nicht auf ihr auftauchen, bzw. nicht mit den Erfahrungen aus einer bestimmten Schule begründet sein. :_o_)


    Ich verstehe diese Aussage nicht. Wenn es denn um den Verbleib an DIESER Schule geht, dann MUSS ich mir diese Frage stellen - egal ob mit oder ohne ein paar Tagen Abstand.

  • Sei mir nicht böse, aber sich zu fragen, ob man an einer bestimmten Schule bleiben soll, oder ob man (grundsätzlich) "Unterricht machen kann" sind schon zwei verschiedene Paar Schuhe. Letzteres sollte man sich eigentlich schon im ersten Semester oder allerspätestens beim ersten Praktikum stellen. Das ist diese Tendenz, die momentanen Dinge nicht mehr so ganz rational betrachten zu können, die sich für mich durch alle deine Postings zieht und dich mich dazu bringt, dir Abstand zu den aufwühlenden Erfahrungen in der Schule zu empfehlen.


    Mir würde nie in den Sinn kommen, an meiner Berufswahl zu zweifeln, nur weil mir eine Schule hinten und vorne nicht passt.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • ICh h

    Sei mir nicht böse, aber sich zu fragen, ob man an einer bestimmten Schule bleiben soll, oder ob man (grundsätzlich) "Unterricht machen kann" sind schon zwei verschiedene Paar Schuhe. Letzteres sollte man sich eigentlich schon im ersten Semester oder allerspätestens beim ersten Praktikum stellen. Das ist diese Tendenz, die momentanen Dinge nicht mehr so ganz rational betrachten zu können, die sich für mich durch alle deine Postings zieht und dich mich dazu bringt, dir Abstand zu den aufwühlenden Erfahrungen in der Schule zu empfehlen.


    Mir würde nie in den Sinn kommen, an meiner Berufswahl zu zweifeln, nur weil mir eine Schule hinten und vorne nicht passt.


    Ich hatte das "Kann ich Unterricht machen" so verstanden, dass er sich fragt, ob Unterricht möglich ist unter diesen Bedingungen. Wie meinst du es denn, Schall und Rauch?

  • Lieber SchallundRauch,
    ich gebe dir den Rat, die sieben Wochen bis zum Schuljahresende durchzuziehen - ohne Krankmeldung!
    Warum?
    Nutze die Zeit, um Erfahrungen zu sammeln, auch wenn es schlechte sind! Seh sie als Herausforderung für dich an! Es können im Prinzip nur zwei Dinge passieren:
    1. Du findest irgendeinen Weg, um die Klasse in die Spur zu bekommen oder zumindest in eine bessere Richtung zu lenken. Dann hast du ein Erfolgserlebnis.
    2. Du ziehst die sieben Wochen durch, ohne die Klasse in die Spur zu bekommen. Dann hast du aber Stärke und Durchhaltevermögen gezeigt, worauf du stolz sein kannst. Aufgeben kann jeder... Augen zu und durch. Sieben Wochen sind zu schaffen.


  • Ich hatte das "Kann ich Unterricht machen" so verstanden, dass er sich fragt, ob Unterricht möglich ist unter diesen Bedingungen. Wie meinst du es denn, Schall und Rauch?


    Genau so, wie du es sagst.


    Mir war nicht klar, dass Thamiel es ganz anders verstanden hatte.

  • Lange nicht mehr hier gewesen... aber:

    Aber erstmal zu meinem aktuellen Problem:
    Das sind die Schüler. Jeden Tag muss ich mich von denen beleidigen lassen (F*tze, Die (ich) hat doch den Ar*ch offen!, Boah wenn ich die (mich) schon sehe alter!,

    ... das würde sich beispielsweise an meiner Schule kein Schüler trauen. Warum? Weil sie wüssten, dass das Konsequenzen hätte. Gegen so was muss man (als Schule! bzw als Kollegium) schon im Kleinen vorgehen und eine Schulkultur schaffen, in der das unvorstellbar ist. (kollegialer Zusammenhalt, frühzeitige Intervention, hohe Anforderungen an das Schülerverhalten stellen etc...) Offenbar ist das an deiner Schule nicht geschehen. Dafür kannst du nichts. (als junge Kollegin bist du ja nicht für den Zustand deiner Schule verantwortlich. Und so was entsteht nicht von heute auf morgen, sondern schleift sich über Jahre ein.)


    Insgesamt bestätigt das meine Einschätzung von vor paar Wochen, dass deine Schule einfach nur Mist ist. Lass dir da bitte auch nichts einreden von wegen "So ist es halt in der Praxis..." NEIN! Genau so darf es in der Praxis nicht sein.

  • Bei uns war es auch gerade aktuell: Lehrer wurde als Hurensohn und Missgeburt beleidigt. Es wurde sofort der Direktor eingeschaltet und es wird zur Teilkonferenz eingeladen. Der Kollege hat auch direkt darauf bestanden, dass hier keine pädagogische Konsequenz gefordert ist.
    Also, einfach auch mal deutlich sagen, was man will und welches Recht man hat!

  • Insgesamt bestätigt das meine Einschätzung von vor paar Wochen, dass deine Schule einfach nur Mist ist. Lass dir da bitte auch nichts einreden von wegen "So ist es halt in der Praxis..." NEIN! Genau so darf es in der Praxis nicht sein.


    Genau das wurde mir mittlerweile auch von zwei (!) "offiziellen Stellen" für diese konkrete Schule zurück gemeldet* und beruhigt mich irgendwo, da man doch arg an den eigenen Kompetenzen zweifelte.


    *und auch, dass dort, wörtlich und hinter vorgehaltener Hand von einer diesen offiziellen Stellen, "ein Kampf gegen Windmühlen stattfindet".

  • Bei uns war es auch gerade aktuell: Lehrer wurde als Hurensohn und Missgeburt beleidigt. Es wurde sofort der Direktor eingeschaltet und es wird zur Teilkonferenz eingeladen. Der Kollege hat auch direkt darauf bestanden, dass hier keine pädagogische Konsequenz gefordert ist.
    ...

    Wie bitte? Wer hier auf pädagogische Konsequenzen verzichtet, fährt die Schulkultur und den Umgangston in der Schule gegen die Wand.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Wie bitte? Wer hier auf pädagogische Konsequenzen verzichtet, fährt die Schulkultur und den Umgangston in der Schule gegen die Wand.

    Wahrscheinlich: keine pädagog. Konsequenz, sondern sofort eine Ordnungsmaßnahme.


    Noch mal zu mir und den letzten 6 Wochen Schule. Ende Juni ist Notenschluss und in einer Klasse 7 habe ich, dank eines Schülers, seit heute Bedenken wegen meiner persönlichen Sicherheit. Schüler schmeißt beim Reinkommen erst mal seinen Tisch & Stühle um, Schule interessiert ihn nicht (kein Auspacken von Material, aus ABs werden Papierflieger gebastelt - Konsequenz der Hofarbeit mit dem Hausmeister ist ihm egal, Elternbriefe sind ihm egal, Nachsitzen Freitag 7. Stunde ist ihm egal und Einträge sowieso). Schulleitung will aber wie gesagt, dass der Junge bitte versetzt wird. Ich weiß nicht, wie ich das hinbekommen soll.


    Hat jemand Ideen, wie man diesen Jungen dazu bringt mitzumachen/oder zumindest kein Sicherheitsrisiko mehr darzustellen? Gut zureden am Anfang der Stunde funktioniert nicht, böse zureden auch nicht, Reflexionsarbeiten werden nicht angefertigt, Mutter völlig überfordert, Vater nicht greifbar.

  • Wahrscheinlich: keine pädagog. Konsequenz, sondern sofort eine Ordnungsmaßnahme.

    Genau so war es gemeint: Ordnungsmaßnahme.


    SchallundRauch: Wurde bei dem Schüler bereits über einen ES-Förderschwerpunkt nachgedacht? Greift er dich oder andere Schüler an oder warum hast du Angst um deine Sicherheit? Befindet sich der Junge in psychologischer Behandlung? Sind die Förderlehrer im Boot? Was wurde bisher unternommen? Fragen über Fragen...

  • Ja, wurde ausgeschlossen vor 2 Jahren, aber ich weiß nicht, inwiefern man das nochmal neu aufholen kann. Im Moment randaliert er nur mit Gegenständen und schmeißt Essen durch die Gegend, das dann andere auch mal abkriegen. Ich bisher noch nicht.


    Derzeit keine psychologische Behandlung.


    Förderlehrer? Gibt's nicht an dieser Schule (kein Witz). Es gibt eine Sozialarbeiterin, aber die Schüler haben keine Pflicht bei ihr zu erscheinen, wenn sie eingeladen werden.


    Der Schüler ist erst seit 3 Monaten an der Schule nach Suspendierung von einer anderen (gleiche Schulform). Bisher liefen nur Elterngespräche durch die Fachlehrer und den Klassenlehrer und die ihn nicht interessierenden Erziehungsmaßnahmen. Ordnungsmaßnahmen verhindert die Schulleitung, weil der Junge ja bestehen soll. Da ich selbst noch recht neu an der Schule bin, habe ich da auch nicht viel zu sagen diesbzgl.

  • Möbel umschmeißen geht schon in die Richtung fremdgefährdendes Verhalten, da muss etwas passieren.
    Wir hatten auch so einen Fall, wo sich die Kollegen nach und nach geweigert haben, diesen Schüler zu unterrichten (primär ging es um die Sicherheit der Mitschüler, aber auch die eigene wurde gefährdet, da es nicht lange dauerte, bis gezielt Stühle geworfen wurden....oder Scheren.....oder was halt gerade da war.)
    Klingt für mich nach einem Wanderpokal. Klar, man sollte einen Zugang zu ihm finden usw. ... Aber wenn überhaupt möglich, dauert sowas sehr lange, und bis dahin müssen Maßnahmen her, damit nicht irgendwann der Krankenwagen vor der Schule steht.
    Sowas geht aber auch nur richtig in enger Zusammenarbeit mit den Eltern.


    Warum sollen keine Ordnungsmaßnahmen erfolgen? Wegen eines Verweises oder Ausschlusses bleibt der Schüler ja nicht gleich sitzen.

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