Sonderpädagogin sucht Alternativen im Bereich Einzelförderung

  • Liebe Foristen,
    ich habe das Thema in einem anderen Forum schon angesprochen aber keine Antwort erhalten, daher versuche ich es nochmal hier:
    ich habe mein Ref geschafft und bin auch seit 1 1/2
    Jahren als Sonderpädagogin (FS Sehen und körperliche und motorische
    Entwicklung) an einer Regelgrundschule eingestellt, habe aber dennoch
    immer wieder starke Zweifel an meiner Berufswahl. Insbesondere die
    großen Gruppen überfordern mich, weil es mir schwer fällt, den Überblick
    zu behalten, das ständige Grenzensetzen mich mürbe macht und ich mir in
    solchen großen Gruppen generell wenig zutraue und manchmal ein wenig
    "untergehe". Ich merke in den Einzelförderungsstunden, die ich mit
    einigen Schülern habe, dass ich schon Freude daran habe, mit einem
    Schüler etwas zu erarbeiten. Ich suche daher Berufsalternativen, bei
    denen es va. um die intensive Einzelförderung geht.
    Ich dachte schon in Richtung Lerntherapie, Logopädie, etc.
    Gibt
    es im Bereich Einzelförderung auch Möglichkeiten, die man auf dem Wege
    der Weiter- oder Fortbildung erreichen kann, ohne eine lange und teure
    Ausbildung machen zu müssen? Hat jemand Erfahrungen oder Ideen?
    Vielen Dank, das würde mir sehr helfen!

  • Was mir einfällt, sind Schulen für Kranke. Dort werden Schüler unterrichtet, die stationär oder in einer Tagesklinik behandelt werden. Davon gibt es nicht so wenige, 46 in NRW, vielleicht ~ 200 in ganz Deutschland?

  • Spontan dachte ich an Ergotherapie. Da muss eigentlich enorm Bedarf sein. Bei mir hat die halbe Klasse Ergotherapie.
    Die Ausbildung dafür dauert schon länger. Dir als Sonderpädagogin könnte da aber vielleicht einiges anerkannt werden.

  • Wenn man den Förderschwerpunkt Sprache studiert hat, kann man - je nach Bundesland - für die Sprachtherapie vieler Störungsbilder zugelassen werden und dann in einer logopädischen Praxis o.ä. arbeiten.


    Ansonsten gibt es meines Wissens auch oft Bedarf in der interdisizplinären Frühförderung, wofür du wiederum je nach Bundesland ja auch gut ausgebildet bist.


    Ich kenne auch Sonderpädagogen, die nach dem Studium die Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten gemacht haben. Das soll(te) aber, glaube ich, irgendwann auf Psychologen begrenzt werden; ich weiß nicht, ob die Möglichkeit noch in einzelnen Ländern besteht. Außerdem kostet die Ausbildung einiges. Wenn dich diese Richtung auch interessiert, könntest du dich da aber auch mal informieren.


    Lerntherapie sollte prinzipiell auch möglich sein, da hier verschiedene Berufsgruppen arbeiten (http://de.wikipedia.org/wiki/L…ifikation_von_Therapeuten).

  • Schau mal bei der Jobbörse nach Stellen für Sozialpädagogen und Psychologen. Manchmal öffnet sich ein Türchen...

  • Was ist mit einer anderen Schulform? Sekundarstufe I ggf.?


    Ansonsten solltest du im Hinterkopf behalten, dass dein Einkommen bei jedem anderen genannten Berufsbild drastisch im Vergleich zu jetzt sinkt. 1000 EUR weniger kannst du schon rechnen.

  • Grundlegende Frage: Möchtest du aus dem Schuldienst ausscheiden und dir privat etwas suchen oder suchst du nach einer Alternative im Schuldienst?
    Lögogpädie /Ergotherapie ist oft am Nachmittag (eigene Familienplanung), u.U. auf Honorarbasis, eigene Selbständigkeit ist mit Risiko verbunden, hat natürlich auch viele Vorteile....., eine erneute Ausbildung ist evt. sogar mitZusatzkosten verhaftet...... , als Sonderpädagogin verdienst du in der Regelerheblich mehr als im Außerschulischen Bereich....


    Es wurden ja schon viele Alternativen im "Schuldienst" genannt:
    KRankenhausschule, dort hast du auf alle Fälle kleinere Gruppen, oder Einzelbetreuungen, doch immer wechselndes Klientel
    Du schreibst, du bist an einer GS eingestellt, vielleicht wechselst du die Schule, viele vielen Grundschulen sind beim GU so aufgestellt, dass man einzelne Kinder zur Förderung herauszieht-
    Frühförderung ....


    Bist du verbeamtet? Dann ist es auch nicht verkehrt, deinen Schulrat/Rätin auf dein Problem anzusprechen- oder deinen Personalrat, der kennt sich örtlich aus - ich habe mitbekommen, dass Schulräte sich schon bemühen, die individuellen Probleme zu hören und im Rahmen der Möglichkeit zu intervenieren, nach dem Motto: Lieber vorher etwas tun, als wenn derjenige krank wird - vielleicht gibt es bei dir örtlich eine andrere Einrichtung, die kleiner ist. Evt. haben auch Wekstätten Sonderpädgagogen eingerichtet, die sich um Schwerbehinderte kümmern - basale Förderung - die findet häufig in Einzeltherapie statt....
    flip

  • Vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen!
    Krankenhausschule und auch der Tipp, im Bereich Schuldienst nach Alternativen zu suchen, klingt sehr interessant. Wobei ich wenig Hoffnung habe das der PR an unserer Schule grundsätzlich etwas an der Organisation der Inklusion bei uns ändern würde. Aber vielleicht liesse sich für mich ja etwas Individuelles finden.. ich werde mich da nochmal umhören, und auch nochmal im Bereich Sozialpädagogik / HEP ..
    Danke!

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