Jobchancen (Sonderqualifikationen, 3. Fach, Abwarten...)

  • Ich studiere ja schon Lehramt und mache mir Gedanken über meine Jobchancen und Verbeamtung:


    Ich studiere und wohne aktuell in Mannheim, will aber sehr sicher nach meinem Studium nach Konstanz ziehen und dort auch in der Stadt oder der näheren Region eine Stelle finden. Konstanz ist ja keine Großstadt, wird aber aufgrund der sonstigen Attraktivität der Gegend wohl auch eher einen nicht so rosigen Stellenmarkt haben. Nun habe ich folgende Fragen:


    -Auf Dauer eine Stelle zu haben, die in der Nähe meines Wohnorts liegt, ist mir wichtiger als kurzfristig was zu bekommen. Ich habe kein Problem bis dahin einen anderen Job auszüben oder auch mal ein halbes Jahr oder ein Jahr keine Stelle zu haben, da meine Freundin Ärztin wird und es in ihrer Fachrichtung deutschlandweit Mangel gibt. Von daher ist es recht einfach für mich nach dem Studium auszuharren und eine Stelle abzuwarten. Ist es denn empfehlenswerter eine Stelle zu bekommen und dann zu tauschen oder einfach abzuwarten?
    Ich habe von einer Lehrerin gehört, die eine Stelle an einer Problemschule angenommen hat, die auch noch sehr weit weg von ihrem Wunschort war. Sie hat sich dann auch verbeamten lassen und sitzt da nun fest. Wie hoch ist das Risiko ebenfalls auf diese Art an einem ungewünschten Ort und einer ungewünschten Schule festzusitzen?


    -Auch wenn ich jetzt schon mit Philosophie als Drittfach angefangen habe, kann ich mich nicht zwischen Deutsch und Philosophie/Ethik entscheiden. Von den einen hört man immer, dass Deutsch mehr zu empfehlen würde, da dies schließlich ein Hauptfach ist. Von anderer Seite höre ich, dass Philosophie aber weniger verbreitet ist und dass es somit genau umgekehrt ist bzw. es sich die Wage hält. Wie seht ihr das?


    -Ein Dozent (Philosophie-Didaktik und daher aktuell auch noch Lehrer) meint, dass es einen gesonderten Etat für Lehrer mit Sonderqualifikationen gibt und dass es extrem viel einfacher ist über diesen Etat eingestellt zu werden. Ferner meint er, dass man diese Sonderqualifikationen schnell durch irgendwelche Weiterbildungen, ehrenamtlichen Aktivitäten oder auch Berufserfahrungen im Ausland (was bei mir mit dem Wohnort Konstanz ja eventuell mit einer Tätigkeit in der Schweiz schnell machbar wäre) erreichen könnte. Stimmt das? Wisst ihr wo ich mehr darüber lesen kann?


    Vielen Dank im Voraus.


    Viele Grüße


    Guybrush

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ist es denn empfehlenswerter eine Stelle zu bekommen und dann zu tauschen oder einfach abzuwarten?

    Entschuldige, aber mit deinen Fächern erübrigt sich so eine Frage.



    Spielstdu Lotto? Eine Stelle mit deiner Fächerkombi entspricht einem 6er im Lotto. Da dürfte es gar nichts zu überlegen geben.
    Willkommen in der Realität
    :wink2:

  • Ich sehe das komplett anders. Auch wenn ich natürlich in meinem studierten Beruf arbeiten will, ist das explizit nicht die höchste Priorität in meinem Leben.


    Wie gesagt weiß ich schon genau wo es in meinem Leben einmal hingehen soll. Natürlich weiß ich, dass ich mit meinen Fächern weitaus mehr Flexibilität an den Tag legen muss als mit Physik und anderen Fächern. Wenn ich aber keine Stelle finde, die ich an meinem Wohnort wahrnehmen kann und ich daher zwingend umziehen müsste, würde ich es bevorzugen auch langfristig eine andere Stelle bzw. einen anderen Job wahrzunehmen.


    Weiterhin zielt besonders die dritte Frage darauf ab genau dieses Problem wenigstens ein wenig umgehen zu können, daher fände ich es super, wenn mir jemand, der sich damit auskennt darauf antworten könnte.

  • Hm, du strebst einen Job im öffentlichen Dienst an. Da zählen harte Qualifikationen und nicht irgendwelche Auslandserfahrungen oder Weiterbildungen. Dazu hast du keine besonders attraktiven Fächer, wenn du gerne nach Konstanz möchtest, würde ich durch Praktika/Jobs außerhalb Svhule mir versuchen, ein Standbein aufzubauen.

  • Das kann ich nicht genau sagen, da der Dozent dies nur einmal (in der letzten Stunde erwähnt hat) und ich nichts passendes dazu online finde. Er sagte aber, dass er selbst über diesen Etat weitaus einfacher eine Stelle gefunden hat (Fächer: Philosophie und Deutsch und das in der sicherlich beliebten Stadt Heidelberg).

  • Ferner meint er, dass man diese Sonderqualifikationen schnell durch irgendwelche Weiterbildungen, ehrenamtlichen Aktivitäten oder auch Berufserfahrungen im Ausland (was bei mir mit dem Wohnort Konstanz ja eventuell mit einer Tätigkeit in der Schweiz schnell machbar wäre) erreichen könnte.

    Die Schweiz zählt von Konstanz aus gesehen nicht als Ausland ;) Die PH Thurgau bietet ja einen binationalen Studiengang für Lehrer an. Die ziehen sich ihre Leute also selbst und haben sicher wenig Bedarf an Leuten, die von sonst irgendwoher kommen. Zumal Deutsch selbst in der Schweiz kein Mangelfach ist und PoWi bzw. Philosphie kaum unterrichtet wird.

    • Offizieller Beitrag

    ich kenne mich mit deinem Bundesland nicht aus, aber ja, mit deinen Fächern brauchst du ziemlich sicher etwas "dazu". Ob es ein Drittfach oder eine Zusatzqualifikation ist, weiß ich nicht, weil jedes Bundesland die Einstellungskriterien anders gestaltet.


    (Ein Versuch der Veranschaulichung: ich habe Fächer A, B und C. C ist mein Drittfach, hat also keine Rolle in der Berechnung meiner Note gespielt, da Erweiterungsfach. in NRW durfte ich mich auf eine Stelle mit C/beliebig bewerben, weil ich im Fach B absolut gleichwertig bin mit allen anderen, die das als Erst- oder Zweitfach sind. Soweit ich weiß, wäre es in Bayern zum Beispiel absolut unmöglich, weil man dort nur eine gewisse Kombi ist. Dafür kann der Einstellungsschnitt in Bayern unter immer genauen Voraussetzungen durch die Drittfachregelung verändert (verbessert) werden. Bei mir war das in NRW nicht der Fall, obwohl mein Drittfach mit voller Fakultas ist und wesentlich besser ist.)


    Guck dir die Einstellungsprognosen deines Bundeslands an, wie es mit Philosophie aussieht. Generell ist ein Drittfach eh immer besser als eine Zweier-Kombi aber da Geschichte und Gemeinschaftskunde vermutlich sehr sehr weit in der Beliebtheitsskala rangieren, müsste natürlich das Drittfach auch gut sein. Es gilt allerdings zu bedenken, dass eine Einstellung, die sich auf ein bestimmtes Fach stützt auch zur Folge haben kann, dass du 10 Jahre lang 20 Stunden dieses Fach unterrichtest und kaum Geschichte und Gemeinschaftskunde.

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