"Lesestoff" für ein Flüchtlingskind

  • Hallo :)


    Ich habe seit drei Wochen ein Flüchtlingskind in meiner Klasse (3. Klasse).
    Das Kind hat bereits vorher in einer englischsprachigen Schule gelernt, kann also einigermaßen die Buchstaben, verwechselt aber sehr viele, die im Englischen einfach anders ausgesprochen werden als die deutschen.


    Da dieses Kind bereits einiges an DaZ-Material zur Verfügung hat und auch DaZ-Stunden bei einer Förderlehrerin, bin ich am Überlegen, wie ich das Kind in Stunden, in denen viel mit schwierigen Wörtern gesprochen wird (Beispiel: Sachunterricht, momentan Thema Zustandsformen des Wassers, jetzt gerade Kondensation) auch anderweitig beschäftigen kann, sodass es selbstständig arbeiten kann und es auch mal etwas Abwechslung hat und etwas spannendes für ihn ist.


    Dieses Kind arbeitet ständig mit den DaZ-Materialien, was auch sehr gut ist, aber ab und an überlege ich mir, ob es nicht auch irgendwann langweilig für das Kind ist, ständig mit Bildkarten, Klammerkarten und Arbeitsblättern zu arbeiten, auf denen Wörter eingetragen werden müssen. Nicht falsch verstehen: Das klappt super und ist auch so schon anstrengend genug, da das Kind noch nicht sehr viel Deutsch spricht... Aber genau letzteres ist auch das Problem, da ich eigentlich konsequent daneben sitzen müsste, um auch die Aussprache der Wörter zu üben etc. Das geht leider nicht so oft, wie ich es mir wünschen würde bei 21 anderen Kindern, bei denen auch einige einen Förderbedarf haben.


    Nun bin ich gerade so am Stöbern und am Überlegen, wie ich dem Flüchtlingskind auch mal etwas Abwechslung bieten kann und habe mir dann überlegt, ob es eigentlich möglich ist, dass Flüchtlingskinder auch einfache Bücher lesen können, mit vielen Bildern etc. Allerdings sind die meisten sehr einfachen Bilderbücher auf dem Markt ja eher für ein jüngeres Klientel gedacht.


    Was meint ihr zu dieser Überlegung? Glaubt ihr das Kind würde nicht gerne mal in einem Buch lesen und nicht ständig DaZ-Materialien bearbeiten? Beim Lesen kann es bestimmt auch ungemein viel lernen, ohne, dass es das bewusst wahrnimmt...


    Aber ich frage mich wirklich, welche Bücher dann geeignet wären? Die Bilderbücher für die ganz kleinen Kinder halte ich für einen Drittklässler, der mit Sicherheit sehr viel mitgemacht hat, nicht besonders spannend.
    Was meint ihr? Irgendwelche Ideen oder inspirierende Gedanken? :)

    • Offizieller Beitrag

    nicht jetzt zum Thema Bücher, aber mein spontaner Gedanke war:


    könnte er vielleicht mit anderen Kindern aus der Klasse (wenn es sich einrichten lässt, vll mit besonders schnellen Kindern?)ein Gesellschaftsspiel spielen? Kartenspiele?


    Dadurch käme er auch ein bisschen mehr in Kontakt zu den Gleichaltrigen. Un dvielleicht gibt es ja auch Spiele, die deinen schächeren/stärkeren Schülern auch gut täten?

  • Wären die Bücher für Erstleser nicht etwas für das Kind? Da sind die Textanteile doch überschaubar.
    Könnt ihr nicht mal mit der Klasse einen Ausflug in die Stadtbibliothek machen und er schaut sich um, was ihn anspricht?

  • Vielen Dank schon mal für die Tipps!


    Ja, das mit dem Aussprechen wird wohl das eigentliche Problem sein - ich werde wohl nicht drumrum kommen, dass sich ein weiteres Kind mit dem Flüchtlingskind zusammensetzen muss und das Ganze gemeinsam lesen muss... Anders geht es wohl nicht...

  • Hallo
    also bei uns sind auch flüchtlingskinder und wir haben das kinderbuch "Mein gott , dein gott, unser Gott" erst kürzlich zusammen gelesen. es war super. jedes kind brachte etwas von zu hause mit, was es an seinem heimatland liebt ( pistazien und hummus waren genauso dabei wie fussballbildchen ) dasbuch vermittelt das gefühl, dass wir im grunde genommen alle an das selbe glauben, egal welche religion, welches land.......ich fands toll

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