Wut / Unverständnis bzgl mancher Eltern- Kennt ihr das?

  • Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal versuche, mit dir zu diskutieren bzw. auf deine Beiträge zu reagieren, aber du provozierst es einfach. Mein letzter Versuch, in deine starren und überzogenen Denkmuster ein bisschen frischen Wind bzw. die Chance auf ein klein wenig Umdenken zu bringen.

    Warum ein normalgewichtiges Kind mit normalen schulischen Leistungen sich als Pausenmahlzeit nicht Weissbrot mit Nutella, dazu eine Fanta und eine Milchschnitte mitnehmen sollte, erschliesst sich mir absolut nicht. Ich habe dafür auch noch kein einziges stichhaltiges Argument gehört.

    Ich habe den Eindruck, du generalisierst und verallgemeinerst ZU gerne. Gegen Ausnahmen hat keiner was gesagt, auch nicht gegen eine Süßigkeit MAL als extra zum Vesper dazu. Täglich eine solche von dir beschriebene Pausenmahlzeit IST ungesund! MAL ein Nutellabrot ODER eine Milchschnitte ist ja kein Problem, das bestreitet hier keiner. Du siehst aber leider nur schwarz und weiß, das kennen wir bereits. Alle 3 Bestandteile sind Schrott und zusammen erst recht eine Katastrophe, da muss man heutzutage kein Ernährungswissenschaftler sein. Tausche das Getränk aus, dann siehts schon etwas besser aus. Fanta = Trinken? Dein Ernst??? Fanta ist eine Süßigkeit und kein Durstlöscher!

    Nochmal: Wenn ich einen 11-jährigen Schüler mit massivem Übergewicht habe, der vor meinen Augen täglich drei Cheeseburger, zwei Nutellabrote, zwei Milchschnitten, eine Tafel Schokolade, eine Tüte Chips und zwei Liter Fanta auspackt, dann ist es für mich sehr offensichtlich, dass da eine Fehlernährung mit schon gesundheitsschädigender Relevanz vorliegt. In so einem Fall würde ich, sofern ich der Klassenlehrer bin, diese Problematik vorsichtig gegenüber den Eltern zur Sprache bringen und Rat bzw. Hilfe vermitteln.

    Dann ist es bereits zu spät. Da wird auch ein "vorsichtiges zur Sprache bringen des Problems" keine Wirkung haben. Im Übrigen: Wie sähen dein "Rat bzw. Hilfe" eigentlich genau aus? Ich bezweifle nach wie vor stark, dass du überhaupt einen Plan von Pädagogik, Didaktik und sozialer Arbeit hast. Aber bitte, nenne doch mal deine Problemlösestrategien in einem solchen Fall und wie du sie bei den Eltern mit eingefahrenen Denkmustern und entsprechendem Hintergrund einsetzt. Warnzeichen für ungesunde Ernährung zeigen sich früher: Siehe das von dir beschriebene Vesper.

    Ich habe aber auch sehr viele Schüler, die schlank und sportlich sind, definitiv nicht aus sozial schwierigen oder bildungsfernen Elternhäusern kommen und sich in der Schule ebenfalls von Nutella, Milchschnitte und Softdrinks ernähren, teilweise schon vor Unterrichtsbeginn am Kiosk Süßkram kaufen oder nach der Schule zu McDonalds rübergehen. Und? Sollen sie doch.

    Dies ist der Einstieg zur ungesunden Ernährungsweise, siehe oben. Dass Mäcces ungesund ist, sollte sich bereits herumgesprochen haben.


    Leider verkauft auch unser Bäcker nur ungesunden Sch... Habe meinen Schülern diese Woche wieder erklärt, dass Caprisonnen nicht als Getränk, sondern als Süßigkeit laufen und sie diese bei mir im Unterricht nicht nuckeln dürfen, ebensowenig wie Durstlöschertrinkpäckchen ( das sind neben Fanta die Getränke, dies es beim Bäcker gibt!). In der Pause von mir aus, da Süßigkeit und eigene Entscheidung. Aber sofort kamen von den Schülern viele Ideen, was man alles (sogar Gesundes) trinken könnte. Die Schüler wissen genau, was (un)gesund ist. Umso trauriger, dass die Eltern in dieser Hinsicht nicht mitarbeiten. Einer meiner Schüler bekommt täglich genug Geld für 2 Burger, Snickers und 5 Caprisonnen. Dabei sagt er selbst, eine Apfelschorle löscht den Durst besser. Da kann man nur an die Schüler direkt appellieren, dass sie an die Eltern weitergeben, dass sie gerne eine Flasche mit Wasser/Saft/Schorle mitnehmen würden bzw. ihr Vesper selbst richten oder mithelfen. Auch Leitungswasser in der Schule in Flaschen abfüllen wird von vielen Kids gemacht. Darüber bin ich froh.

  • Dass Mäcces ungesund ist, sollte sich bereits herumgesprochen haben.

    Ja und trotzdem essen viele Schüler oft dort. Genauso wie viele Schüler schon morgens vor der Schule ihre Nutellabrote im Bauch haben und ihre ihre Süßigkeiten schon auf dem Hinweg zur Schule beim Kiosk kaufen und vertilgen. Und nach Schulschluss geht es dann noch schnell zu McDonalds oder zur nächsten Pommesbude, wo dann Burger, Mayo und Softdrinks genossen werden. Abends schiebt man sich dann noch schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle oder eine Tiefkühlpizza in den Ofen.


    Glaubt da ernsthaft jemand daran, dass Ver- und Gebote in der Schule, deren Einhaltung man im Übrigen faktisch überhaupt nicht kontrollieren kann, irgendetwas an der Ernährung der Menschen ändern würde?

  • Ja und trotzdem essen viele Schüler oft dort. Genauso wie viele Schüler schon morgens vor der Schule ihre Nutellabrote im Bauch haben und ihre ihre Süßigkeiten schon auf dem Hinweg zur Schule beim Kiosk kaufen und vertilgen. Und nach Schulschluss geht es dann noch schnell zu McDonalds oder zur nächsten Pommesbude, wo dann Burger, Mayo und Softdrinks genossen werden. Abends schiebt man sich dann noch schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle oder eine Tiefkühlpizza in den Ofen.
    Glaubt da ernsthaft jemand daran, dass Ver- und Gebote in der Schule, deren Einhaltung man im Übrigen faktisch überhaupt nicht kontrollieren kann, irgendetwas an der Ernährung der Menschen ändern würde?

    ?( :?:

    • Offizieller Beitrag

    Glaubt da ernsthaft jemand daran, dass Ver- und Gebote in der Schule, deren Einhaltung man im Übrigen faktisch überhaupt nicht kontrollieren kann, irgendetwas an der Ernährung der Menschen ändern würde?

    Genau so viel, wie Ver- und Gebote anderer Natur. Menschen halten sich dran, andere nicht. Schule ist eine der Institutionen, wo dauernd Verhalten geregelt wird. Normal.


    Nachhhaltig wird's ab Einsicht. Und da bin ich für Aufklärung vor dem Verbot. Aber sich hinzustellen und zu sagen "die Leut machen eh was sie wollen, mir doch scheißegal/kann ich eh nichts dran ändern", ist natürlich für nen Lehrer extrem arm.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Wenn eine Schule "gesunde Ernährung" durchsetzen will, wer entscheidet denn da da, was gesund ist?


    Das sieht ja sehr nach Entscheidung nach Bauchgefühl aus.
    Weißbrot, weil...ach das ist halt so. Und Schwarzbrot (mit Zucker gefärbt) ist viiiel gesünder.
    YamaYam-Nudeln wegen Glutamat. Glutamat ist ja der Klassiker - von Leuten die überhsupt keine Ahnung von Chemie haben. Ich gehe zumindest davon aus, dass Tomaten als Pausenfrügstück durchaus erwünscht sind. Trotz ihres Glutamatgehaltes.


    Also entscheiden da selbsternannte Ernährungsexperten? Nach ihrem eigenen Gefühl? Nach Trends?


    Früher mussten Schulkinder unbedingt Milch trinken. Heute muss man in manchen akresen aufpassen, dass man nicht allein für den Vorschlag gesteinigt wird.



    An meiner Schule sollen wir auch darauf achten, dass die Schüler was richtiges zu Essen dabei haben.
    Tsja, haben sie aber nunmal nicht. Da kann ich nochmal einen netten Elternbrief verfassen- nützt aber nix.
    Seitdem wir einen Schulkiosk haben ist das Ganze völlig absurd.


    Aprpos absurd: Bei allen Problemen, die Schüler haben können, finde ich es völlig absurd, ein Weißbrot mit Nutella zum Problem zu deklarieren.

  • Du hast vollkommen recht.


    Jammern wir doch lieber weiter darüber herum, dass wir unkonzentrierte und hibbelige SchülerInnen in unseren Klassen sitzen haben, klagen uns gegenseitig unser Leid über den schweren Job, die furchtbaren Rahmenbedingungen und das wertlose "Rohmaterial", das da aus den Elternhäusern zu uns abgeschoben wird, versuchen uns gegenseitig darin zu übertreffen, wer es schwerer hat und machen alle und alles nieder, die auch nur im Ansatz versuchen etwas im Kleinen zu verändern, denn ach, es nützt ja sowieso nichts und überhaupt...


    Das ist viel mehr lehrerlike :)
    Ja, so machen wir das am besten. Da hat man dann Nachmittags auch das Gefühl Vormittags was geleistet zu haben.


    Thema kann dann wohl zu.

  • Genau so viel, wie Ver- und Gebote anderer Natur. Menschen halten sich dran, andere nicht. Schule ist eine der Institutionen, wo dauernd Verhalten geregelt wird. Normal.
    Nachhhaltig wird's ab Einsicht. Und da bin ich für Aufklärung vor dem Verbot. Aber sich hinzustellen und zu sagen "die Leut machen eh was sie wollen, mir doch scheißegal/kann ich eh nichts dran ändern", ist natürlich für nen Lehrer extrem arm

    Naja, ob es mein Job ist, Essensverhalten zu verbessern, stelle ich Mal in Frage. Aber das ist wohl Typsache. Ich sehe es als definitiv nicht " arm" an, wenn es mir egal ist, was die SuS essen. Ich renne ihnen nicht hinterher und kontrolliere den Nährstoffgehalt ihres Essens.


    Und auf mögliche Konsequenzen, wenn Eltern sich nicht an die Vorgabe der Schule im Hinblick auf dass Pausenbrot halten, bin ich gespannt.


    Ist dann wieder so ein zahnloser Tiger, bei welchem pädagogische Idealisten eine neue Mission gefunden haben, deren Durchsetzung an der Realität scheitern wird.


    Besprecht in eurem Unterricht die vernünftige Zusammenstellung von Mahlzeiten, aber fangt nicht an zu missionieren. Wir müssen uns schon mit genug anderen Herausforderungen auseinandersetzen. Dass einige Kollegen dann immer noch mehr der Schule aufhalsen wollen, nervt langsam.

  • Und? Eine Empfehlung, deren Umsetzung durch meinen Unterrichtsvorschlag abgedeckt ist.


    Dagegen schiessen die Maßnahmen einiger hier weit über das Ziel hinaus.


    Ihr könnt das gerne tun, aber welche Konsequenzen hat es denn ganz konkret für Eltern die euren Essensvorgaben nicht folgen?


    Maßnahmen, die keine Möglichkeit zur Durchsetzung haben, kann man getrost vergessen. Dann könnt ihr es besser als Empfehlung bezeichnen.

  • Hanuta, irgendwie nervt das , dass du anscheinend den Thread null gelesen hast und nun mit Sachen kommst, die andere schon vor 4 Seiten geschrieben haben. Die DGE hat Empfehlungen extra für Schulen rausgegeben und daran orientier ich mich.


    Yummi; Und jetzt kommt der Witz, die Eltern halten sich zu 99% daran. Vielleicht ist es in der Grundschule auch noch leichter, da man sehr viel Kontakt zu den Eltern hat.

  • Dass die Empfehlungen der DGE nicht gerade gesundheitsförderlich sind, sollte sich doch schon herumgesprochen haben?


    @ cubanita Stimmt, das sollte man lesen. (Auch wenn da nix von Nutellabroten steht.)


    Zitat daraus: "

    • unterschiedliche Lebensstile und Bedürfnisse von Mädchenund Jungen sowie von Kindern und Jugendlichenunterschiedlicher familiärer, sozialer und kulturellerHerkunft berücksichtigen, "
  • Ist dann wieder so ein zahnloser Tiger, bei welchem pädagogische Idealisten eine neue Mission gefunden haben, deren Durchsetzung an der Realität scheitern wird.
    Besprecht in eurem Unterricht die vernünftige Zusammenstellung von Mahlzeiten, aber fangt nicht an zu missionieren. Wir müssen uns schon mit genug anderen Herausforderungen auseinandersetzen. Dass einige Kollegen dann immer noch mehr der Schule aufhalsen wollen, nervt langsam.

    Hoffnungslose Idealisten und Missionare. Leider sind die Schulen voll davon.


    Wenn man die lieben Kollegen und Kolleginnen schon nicht davon abhalten kann, ihr Weltbild den Schülern aufzuoktroyieren, sollen sie wenigstens mich nicht damit belästigen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Dazu nochmal genauer?

    Ohje, da mache ich jetzt wohl ein Riesenfass auf, aber mich stört zum Beispiel das Beharren der DGE auf den Konsum von Milchprodukten, welche ja angeblich sooo gesund sind...


    Milch ist Nahrung für Säuglinge und von der Natur ist es so gedacht, dass diese jeweils von der eigenen Spezies konsumiert werden sollte, in den frühen Lebensjahren, zum Wachsen und Stärken. Dass vorallem in der Nachkriegszeit dazu geraten wurde, viel Kuhmilch zu konsumieren, erschließt sich mir, da Hungersnot ect.


    Die Propaganda "Pro Milch, es ist ja sooo gesund, wir brauchen Calcium, Milch ist gut für Kinder" erhält sich allerdings bis heute. Einige Fakten:


    - Milch entzieht als saures Lebensmittel dem Körper Calcium, anstatt ihn damit zu versorgen.
    - Milch ist zu fettreich. Immerhin zählt Milch bei der DGE inzwischen als Nahrungsmittel und nicht mehr als Getränk.
    - Kuhmilch gehört den Kälbern!
    - Ist nicht die eigentlich natürliche und verbreitete Laktoseintoleranz bzw. Unwohlsein nach fettigem, käsigem Essen ein Beweis dafür, dass man Milch nicht braucht?


    Klaro ist Käse lecker. Ist aber auch nur ein Genussmittel, wo ist der Nährwert außer Fett? Außer "gutem Geschmack" gibt es kein Argument für den Milchproduktekonsum.

Werbung