Schwindende Lesekompetenz und Wohneigentum

  • Verweigerung, a la "wieso soll ich denn, hab ich ja eh nichts von". Diese Perspektivlosigkeit, die durchaus um sich greift, ist sicherlich mit schuld an dieser Nicht-Arbeitshaltung.

    Es gab auch früher Hauptschüler, die in ihrer Schulzeit mehr Schabernack als sonst etwas machten, aber selbst die wussten, dass irgendwann der Ernst des Lebens kommt. Dann wurde eine Handwerksausbildung absolviert und man wusste, für die Familie muss ich 40h+ die Woche arbeiten, da gebe ich Gas. Wenn also die Unterschicht von damals (=vor 30 Jahren) geschaut hat, dass sie das Beste aus ihrer Situation zu machen, warum sind die Jugendlichen heute derart ambitionslos, dass sie gar nichts mehr machen wollen und komplett auf Hartz-IV als langfristige Einnahmequelle setzen? Ich kann mich da nicht hineinversetzen, vlt. weil ich einfach zu materialistisch veranlagt bin und einen Unterschied darin sehe, ob ich mal in einem schicken Einfamilienhaus oder einer winzigen Plattenbauwohnung im 10. Stock wohne...

  • Es gab auch früher Hauptschüler, die in ihrer Schulzeit mehr Schabernack als sonst etwas machten, aber selbst die wussten, dass irgendwann der Ernst des Lebens kommt. Dann wurde eine Handwerksausbildung absolviert und man wusste, für die Familie muss ich 40h+ die Woche arbeiten, da gebe ich Gas. Wenn also die Unterschicht von damals (=vor 30 Jahren) geschaut hat, dass sie das Beste aus ihrer Situation zu machen, warum sind die Jugendlichen heute derart ambitionslos, dass sie gar nichts mehr machen wollen und komplett auf Hartz-IV als langfristige Einnahmequelle setzen? Ich kann mich da nicht hineinversetzen, vlt. weil ich einfach zu materialistisch veranlagt bin und einen Unterschied darin sehe, ob ich mal in einem schicken Einfamilienhaus oder einer winzigen Plattenbauwohnung im 10. Stock wohne...

    Gut, dann noch mal etwas differenzierter:
    - eigenes Haus, oder vllt ETW (vorzugsweise Penthouse) - erstrebenswert, das sehen auch besagte SuS so. Allerdings sehen sie auch (oder bekommen von der Gesellschaft vermittelt): Da kommt ihr nie hin.
    - "Plattenbauwohnung" aus deinem Beispiel: Dafür braucht man gar nicht erst arbeiten, den Mist gibts gratis.


    Jetzt verstanden?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Natürlich, aber die Verteilung gab's schon immer. Mit "Bock" meine ich in erster Linie Motivation, die sich in Konzentrationsfähigkeit äußert.
    Natürlich müssen Kinder üben, wenn's aber nur an mangelnder Übung läge, dass (gefühlt?) heute weniger Jugendliche gescheit lesen oder Textaufgaben lösen können, dann müssten sie diesen Mangel doch irgendwann mal aufarbeiten können. 1x1 in der Berufsschule/ simple Texte in der Hauptschule... oder wo liegt mein Denkfehler?

    Lesen ist kein Hobby mehr. Meine Umfragen in Klasse 10 bestätigen das. Die Basics des Lesens lernt man in der Schule. Richtig gut lesen wird man aber nur können, wenn man nächtelang schmökert...

  • Gut, dann noch mal etwas differenzierter:- eigenes Haus, oder vllt ETW (vorzugsweise Penthouse) - erstrebenswert, das sehen auch besagte SuS so. Allerdings sehen sie auch (oder bekommen von der Gesellschaft vermittelt): Da kommt ihr nie hin.
    - "Plattenbauwohnung" aus deinem Beispiel: Dafür braucht man gar nicht erst arbeiten, den Mist gibts gratis.


    Jetzt verstanden?

    Nicht ganz. Denn sie kommen ja nur aufgrund ihrer "null Bock"-Attitüde dort nicht hin. Bei entsprechender Anstrengung ist es durchaus möglich, den gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Wenn man jedoch zufrieden damit ist, am gesellschaftlichen Rand zu leben, weil man dafür nichts zu machen braucht, dann ist das deren Bier ;) . Wie gesagt: Ich kann den Schülern einen attraktiven Lebensstil vorleben und diesen anpreisen, aber ich kann sie nicht dazu zwingen, diesen anstreben zu wollen.

  • ...wenn du das immer noch glaubst, nimm endlich die rosa Brille ab.

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  • Lesen ist kein Hobby mehr.

    Jugendliche "lesen" ihr Handy.


    Neulich war ich schon ziemlich erstaunt, als eine Mutter mir sagte, dass einige Kinder meiner 4. Klasse eine Whatsapp-Gruppe haben, anscheinend mit Billigung der Eltern. Vor einigen Jahren kommunizierten viele der Jungs (auch 4. Klasse) über "Clash of Clans".

  • @Miss Jones: Das mit dem gesellschaftlichen Aufstieg? Natürlich ist das möglich. Sicherlich schafft das nicht jeder, aber gibt ausreichend Beispiele von Leuten, die aus bescheidenen Verhältnissen kamen und es im Leben zu etwas brachten. Könnte auch deine türkischen Schüler betreffen, wenn diese sich nicht regelmäßig selbst ein Bein stellen würden. Sieh dir doch diese ganzen Deutschrapper an! Die haben fast alle den IQ einer Eintagsfamilie, viele mit Migrationshintergrund und aus schwierigen familiären Verhältnissen, dennoch sind einige ganz erfolgreich dabei. Mir wäre jedoch 1. lieber, wenn mehr Rapper tatsächlich daran interessiert wären, ein Kunstprodukt zu kreieren (innovative Melodien, tolle Wortspiele, ein "relevanter" zugrundeliegender Inhalt), statt den Müll, den sie manchmal herausbringen, und 2. gerade mehr Jugendliche mit einschlägigem Migrationshintergrund mehr Berufswünsche haben, die über Gangster-Rapper und Profi-Fußballer hinausgehen. Da ist sicher auch mehr möglich ;) .


    Caro: In der 4. Klasse muss What's App sicher noch nicht sein. Da sind aber nicht die Kids, sondern die Eltern, die ihnen ein solches Handy kaufen, Schuld. Ein Grundschulkind kommt gut ohne Handy aus. Wenn es eins sein muss, ist es dazu in der Sek I noch früh genug und auch dann reicht so ein simples Handy, bei dem man die Eltern und Notruf wählen kann. Mehr braucht ein Kind, das die Mitschüler und Freunde ja eh jeden Tag sehen kann, auch nicht.

  • Nicht ganz. Denn sie kommen ja nur aufgrund ihrer "null Bock"-Attitüde dort nicht hin. Bei entsprechender Anstrengung ist es durchaus möglich, den gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Wenn man jedoch zufrieden damit ist, am gesellschaftlichen Rand zu leben, weil man dafür nichts zu machen braucht, dann ist das deren Bier ;) . Wie gesagt: Ich kann den Schülern einen attraktiven Lebensstil vorleben und diesen anpreisen, aber ich kann sie nicht dazu zwingen, diesen anstreben zu wollen.

    Versuch als normaler AN eine neue Wohnung zu finanzieren. Die Preise sind jetzt so hoch dass man sich für 30 Jahre verschulden muss.
    Meinen Schülern rechne ich das vor. Die haben sich damit abgefunden am Arsch der Welt eine Immobilie zu kaufen oder sich am Aktienmarkt über einen Sparplan langfristig Vermögen aufzubauen.


    Versucht einmal ein Darlehen von 360000€ bei einem Zinssatz von 2% über 20 Jahre fix abzubezahlen und nebenbei noch Kinder zu haben.
    Miss Jones hat schon recht. Plattenbau ist für diese Leute die Zukunft.

  • Caro: In der 4. Klasse muss What's App sicher noch nicht sein. Da sind aber nicht die Kids, sondern die Eltern, die ihnen ein solches Handy kaufen, Schuld. Ein Grundschulkind kommt gut ohne Handy aus. Wenn es eins sein muss, ist es dazu in der Sek I noch früh genug und auch dann reicht so ein simples Handy, bei dem man die Eltern und Notruf wählen kann. Mehr braucht ein Kind, das die Mitschüler und Freunde ja eh jeden Tag sehen kann, auch nicht.

    Der Meinung bin ich ja auch. Wir machen Elternabende zur Medienkompetenz, wo besagte Mütter da waren und das kommt dann dabei heraus. In ihren Eltern haben die Kids natürlich "gute" Vorbilder. Die haben auch eine What's App Gruppe. Letztendlich bist du als Lehrerin machtlos und kannst nur vor den Gefahren warnen.

  • Die Preise sind jetzt so hoch dass man sich für 30 Jahre verschulden muss.

    So what? Als meine Eltern gebaut haben, waren halt die Zinsen so hoch, dass man sich für 30 Jahre verschulden musste. Mein Vater war immerhin Hauptschullehrer, meine Mutter hat "dazuverdient", wie das früher hieß. Im Übrigen sehe ich kein Problem darin, sich mit Mitte, Ende 20 auf 30 Jahre zu verschulden. Viele Immofinanzierungen sind so gerechnet, dass man kurz vor der Rente schuldenfrei ist. Solange man eine Immobilie im Notfall nicht mit deutlichem Wertverlust verkaufen muss, sehe ich da auch keinerlei Problem drin.


    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Wobei es ja auch wirklich davon abhängt wo genau man kauft und was.
    Und der Unterschied ist halt: am Ende hat man die Immobilie und muss in Pension keine Miete mehr zahlen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Zitat von Fossi74

    So what? Als meine Eltern gebaut haben, waren halt die Zinsen so hoch, dass man sich für 30 Jahre verschulden musste. Mein Vater war immerhin Hauptschullehrer, meine Mutter hat "dazuverdient", wie das früher hieß.

    Als Hauptschullehrer mit Kindern und "dazuverdienender Ehefrau" stemmst du in vielen Gegenden Deutschlands aber kein Einfamilienhaus mehr, selbst wenn du 30 Jahre abbezahlst. Mal abgesehen davon, dass man in dieser Konstellation mit Mitte 20 eh keinen Kredit bekommt, da zu geringe Eigenkapitalquote. Woher soll denn das angesparte Geld in diesem Alter auch herkommen?

  • Ich würde Lesestrategien anwenden bis zum Abwinken. Überschrift- Erwartung an den Text. 1. Durchlesen- Fremdwörter klären. 2. Durchlesen- Sinnabschnitte/Überschriften für jeden Abschnitt. 3. Fragen an den Text formulieren. 4. Fragen beantworten etc.pp.




    Und Hausaufgabe: üben, üben, üben. Jeder bestellt ein Tageszeitungsprobeabo. Jeder bereitet einen Artikel vor. Tag für Tag... dann Bücher ausleihen lassen und vorstellen. Woche für Woche...

    Nette Idee. Nur wird die Zeit nicht reichen. Was in 10 Jahren vergeigt wurde, wird man wohl kaum neben den eigentlich zu behandelnden Themen nicht in 2 Jahren repariert kriegen.

  • So what? Als meine Eltern gebaut haben, waren halt die Zinsen so hoch, dass man sich für 30 Jahre verschulden musste. Mein Vater war immerhin Hauptschullehrer, meine Mutter hat "dazuverdient", wie das früher hieß. Im Übrigen sehe ich kein Problem darin, sich mit Mitte, Ende 20 auf 30 Jahre zu verschulden. Viele Immofinanzierungen sind so gerechnet, dass man kurz vor der Rente schuldenfrei ist. Solange man eine Immobilie im Notfall nicht mit deutlichem Wertverlust verkaufen muss, sehe ich da auch keinerlei Problem drin.
    Viele Grüße
    Fossi

    Neben den Argumenten von gingergirl; bei Vollfinanzierung bist du dann weit über den 2% Zinsen p.a.
    Unter der WIK und bei Anfang 30 mit dem Kauf wirst du den Gürtel extrem eng anschnallen müssen um das Darlehen zurückzuzahlen.


    Und neben der Rate bitte nicht das Hausgeld vergessen. Bei einer 4 Zimmer wohnung noch 300 Euro dazu.


    Nehmen wir mein Beispiel von oben:
    365000€; Zinssatz: 2%; Tilgung 3%. Das entspricht einer monatlichen Rate von über 1500€. Dazu 300€ Hausgeld.
    1800€ Fixkosten. Laufzeit 26 Jahre.
    Und jetzt fällt die Frau in den ersten Jahren aus wegen den Kindern. Viel Spass mit A11.

  • Und jetzt fällt die Frau in den ersten Jahren aus wegen den Kindern. Viel Spass mit A11.

    Ja, wenn man neben der ohnehin vorhandenen Konstellation noch meint, die Frau müsse wegen der Kinder als Verdienerin ausfallen, und zwar jahrelang, dann wirds natürlich düster. Auch wenn Hauptschullehrer A12 bekommen und so in der Einstiegsstufe 5 (verheiratet, 2 Kinder) doch immerhin netto (laut Besoldungsrechner) 3696,03 € (fast 400 € Kindergeld kommen dazu, und das Hausfrauchen können wir ja wenigstens 450 € dazuverdienen lassen). Da wäre auch eine monatliche Belastung fürs Haus von ca. 1500 € kein Problem. Wir zahlen übrigens aktuell für zwei Immobilienkredite (Kreditsumme 280.000 €, wir hatten gerade genug Eigenkapital für die Baunebenkosten) ca. 1.200 € im Monat.



    Als Hauptschullehrer mit Kindern und "dazuverdienender Ehefrau" stemmst du in vielen Gegenden Deutschlands aber kein Einfamilienhaus mehr, selbst wenn du 30 Jahre abbezahlst. Mal abgesehen davon, dass man in dieser Konstellation mit Mitte 20 eh keinen Kredit bekommt, da zu geringe Eigenkapitalquote. Woher soll denn das angesparte Geld in diesem Alter auch herkommen?

    Oh, da gibt es schon Möglichkeiten. Davon ab: Wenn wir wirklich vom Lehrer reden - der bekommt als unter 30-jähriger Beamter nun wirklich problemlos einen Kredit. Man darf halt nicht zur Volksbank gehen, wo ein befreundetes Paar (damals beide schon A14, kinderlos) mit der Auskunft beschieden wurde, man könne ihnen "mit großen Bauchschmerzen" 200.000 € leihen, da wäre es aber schon sehr hilfreich, wenn sie noch einen Bürgen auftreiben würden.


    Aber wir kommen vom Thema ab. Was hatten Probleme beim Immobilienkauf nochmal mit schwindender Lesekompetenz zu tun?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    Einmal editiert, zuletzt von fossi74 () aus folgendem Grund: "wurde", nicht "würde".

  • Aber wir kommen vom Thema ab. Was hatten Probleme beim Immobilienkauf nochmal mit schwindender Lesekompetenz zu tun?

    ...fehlende Anreize, etwas zu lernen, da am Ende kein lohnenswertes Ziel wartet. Und das, was möglich ist, geht eben auch "ohne".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ja, wenn man neben der ohnehin vorhandenen Konstellation noch meint, die Frau müsse wegen der Kinder als Verdienerin ausfallen, und zwar jahrelang, dann wirds natürlich düster. Auch wenn Hauptschullehrer A12 bekommen und so in der Einstiegsstufe 5 (verheiratet, 2 Kinder) doch immerhin netto (laut Besoldungsrechner) 3696,03 € (fast 400 € Kindergeld kommen dazu, und das Hausfrauchen können wir ja wenigstens 450 € dazuverdienen lassen). Da wäre auch eine monatliche Belastung fürs Haus von ca. 1500 € kein Problem. Wir zahlen übrigens aktuell für zwei Immobilienkredite (Kreditsumme 280.000 €, wir hatten gerade genug Eigenkapital für die Baunebenkosten) ca. 1.200 € im Monat.


    Oh, da gibt es schon Möglichkeiten. Davon ab: Wenn wir wirklich vom Lehrer reden - der bekommt als unter 30-jähriger Beamter nun wirklich problemlos einen Kredit. Man darf halt nicht zur Volksbank gehen, wo ein befreundetes Paar (damals beide schon A14, kinderlos) mit der Auskunft beschieden wurde, man könne ihnen "mit großen Bauchschmerzen" 200.000 € leihen, da wäre es aber schon sehr hilfreich, wenn sie noch einen Bürgen auftreiben würden.
    Aber wir kommen vom Thema ab. Was hatten Probleme beim Immobilienkauf nochmal mit schwindender Lesekompetenz zu tun?

    Ja du hast dann in deiner Rechnung folgendes zu beachten. Mit Kindergeld 4000 Euro. Sollte aus deiner Sicht die Frau 450 € dauerhaft arbeiten muss sie sich versichern. Das kostet meines Wissens in der freiwilligen KV 140 €. Beihilfe kriegen Ehefrauen für neue Beamte in BW nur 50%.
    Also ziehen wir 3x PKV ab sowie freiwille GKV dann sind wir etwa bei 500€ (?) pro Monat. Also wieder bei 4000€ angelangt.


    4000€ - 1800€ (Rate +Hausgeld) = 2200€. Lebenshaltungskosten rechnen die Banken so um die 1300€? Dann wären wir bei 900 € Rest. Jetzt musst du monatlich etwas zur Seite legen als Reserve und Urlaubsplanung UND Steuerrückzahlung wegen des Ehegattensplitting.


    Das ist alles derart auf Kante genäht und für fast 30 Jahre kannst du keine großen Sprünge machen.


    Es darf nichts unvorhergesehnes passieren. Ich z.B. musste ein neues Auto kaufen. Und mit Kindern und Hund brauchst du ein größeres Auto. Das kostet auch einen Batzen wenn das Teil nicht Schrott sein soll. Oder du finanzierst es, denn viele geben ihre Reserven für die Nebenkosten aus.


    Was denkst du soll der Normalbürger sich leisten? Er bekommt keine Ehe-/ Kinderzulage. Das macht schon einen 200 Euro netto weniger.


    Verstehe mich nicht falsch. Auch ich habe eine ETW. Und ich kann sogar noch den PKW finanzieren. Aber das weil ich gekauft habe als die Preise noch moderat waren. Unsere Schüler dagegen sind am Arsch.
    8-9% Nebenkosten; würde eine Bank das als Ausgabeaufschlag verlangen wäre das Geschrei riesig. Dem Staat ist das völlig egal.

  • Es ist ja nicht so, als ob die vorhandenen Einfamilienhäuser sich mit der Zeit auflösen oder in Immobilien mit höherer Anzahl an Wohnparteien umgebaut werden. Wenn es also jetzt sagen wir mal 10 mio. Einfamilienhäuser (geschätzte Zahl, könnten auch mehr oder weniger sein) gibt, wird es die auch in 20 Jahren noch geben. Und wenn sich diese weniger Menschen leisten können, weil u"nsere Schüler [...] am Arsch" sind, werden die derzeitigen Besitzer mit dem Preis nach unten gehen müssen, da ein für einen niedrigeren Preis verkauftes Haus besser als gar kein Verkauf und damit totes Kapital ist. Es gibt ja auch keine unbekannte Menschenmenge X, die plötzlich ins Land kommt und die potentiellen Häuser deiner Schüler aufkauft. Daher denke ich, dass Angebot und Nachfrage den Immobilienmarkt schon regeln wird. Aktuell ist es halt so, dass eine große Diskrepanz zwischen beliebten (gute Wohngegenden, großstadtnah) und weniger beliebten (Brennpunkt, ländlich) Standorten besteht und dies sich in den Immobilienpreisen wiederspiegelt. Auf dem flachen bayerischen Land kann man sehr günstig wohnen, in München bekommt, da eh schon überbevölkert, derjenige die Zusage, der bereit ist, am meisten zu bezahlen. Und das bedeutet bei einem Einfamilienhaus gerne mal ein Fixpreis von 1 mio. + und bei einer klassischen 4-Zimmer-Wohnung 1k+ Miete.

  • 1. Es gibt eine unbekannte Menschenmenge. Die kam 2015 plötzlich in das Land und wird teilweise auf dem Wohnungsmarkt den unteren Lohnschichten Konkurrenz machen.


    2. Selbstverständlich kommen auch Gutverdiener dazu. Vor zwei Jahren hatte niemand mit dem Brexit gerechnet. Teilweise leidet der Immobilienmarkt in Frankfurt schon darunter. Selbst als Normalverdiener wird es dort extrem schwierig.


    3. Ja Angebot und Nachfrage regeln ds. Wir haben stetigen Zuzug in Städte. Dort siedeln sich dann auch alle relevanten Gruppen an, wie z.B. Ärzte. Krankenhäuser werden vermehrt ebenfalls zentriert. Viel Spass im Alter wenn verstärkt öffentliche Güter in der Pampa nicht mehr finanziert werden.


    4. Ich dachte man kauft die Immobilie als AV. Kann ich sie mir nur auf dem Land leisten und muss im Alter dann doch wieder in die Stadt ziehen war es das schlechteste Investment; ausser für den Staat.


    5. 1000 Euro Kaltmiete ist völlig Standard wenn man nicht gleich im Schwarzwald wohnt.

  • Viel Spass im Alter wenn verstärkt öffentliche Güter in der Pampa nicht mehr finanziert werden.

    Siehe GG Art. 72 oder ROG § 2 Abs. 1

    1000 Euro Kaltmiete ist völlig Standard wenn man nicht gleich im Schwarzwald wohnt.

    Wunderbare Gegend. Würde ich sofort hinziehen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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