Willkür in Staatsexamensklausur!

  • Hallo,
    ich habe gestern meine erste Klausur für das erste Staatsexamen geschrieben. Ich bin wirklich schockiert, von der Willkür die manche Professoren nutzen. Mit meinem Professor war abgesprochen, daß ich mich auf die Frauen in der Civil Rights Bewegung und Martin Luther King, jr. vorbereite. Gesagt getan. Dann war ich zufällig nochmal bei ihm, da sagt er mir so, daß er die Klausur völlig anders als vorher abgesprochen aufgebaut hat... Ursprünglich sollte ich eine von zwei Fragen beantworten. Nun auf einmal zwei von drei... Das war insofern sch... als daß ich mich auf jedes Thema bereits für die volle Klausurzeit vorbereitet hatte und zu allem Überfluss kam dann noch ein drittes Thema, das ich lernen sollte: die Studenten in der Bewegung. Ich habe das wirklich alles super drauf gehabt und hatte gar nicht mal so große Angst....
    Gestern saß ich dann in der Klausur und da kam der Hammer! Er stellte mir eine Frage, wie die Rolle der Afroamerikaner im 2. Weltkrieg und danach war... Und welche religiöse Untermauerung die Bewegung hatte. Okay, ich habe dann mit meinem Wissen, weil ich mich glücklicherweise auch noch darauf vorbereitet hatte, die Frage einigermaßen beantworten können. In der zweiten Frage ging es dann um Eisenhower, JFK und Robert Kennedy's Einstellung , tja, dachte ich mir, die kannst wohl nicht beantworten, da ich mich mit Robert Kennedys Einstellung nicht auskannte, die Präsidenten wären ja okay gewesen, aber das hatte ja nun gar nichts mit den abgesprochenen Themen zu tun. Die dritte Frage ging dann in die RIchtung, wer Martin Luther King, jr. und Malcom X gewesen seien und was sie der Bewegung gebracht haben. Vielen Dank auch, auf Malcom X hatte ich mich natürlich auch gar nicht vorbereitet. Ich habe mich dann trotzdem für die Frage entschieden, weil ich wenigstens noch was zu Martin Luther King, jr. wußte. Zu Malcom X konnte ich nur schreiben, daß er ein Gegenspieler von King war, weil er Gewalt predigte und King ja Gewaltlosigkeit. Ansonsten schrieb ich nur noch, daß er nicht so effektiv für die Bewegung war, das war aber reinweg geraten.
    Ich finde es so gemein, daß manche Professoren sich so verhalten. Das ganze wäre nicht so schlimm, wenn er nicht immer wieder (in 3 Sprechstunden!!!!!) gesagt hätte, daß ich mich darauf verlassen könnte, daß nur die abgesprochenenen THemen drankommen. Das hat er von sich aus gesagt. Jetzt hab' ich Panik, daß ich durchgefallen bin :( Und das, weil der PRof. sich so doof verhalten hat X( Habe echte Panik, nochmal antreten zu müssen! Ist es jemandem von Euch auch so oder ähnlich gegangen? Jetzt habe ich noch viel mehr Angst vor der nächsten Klausur
    LG, Julchen :(

  • Werden Staatsexamensklausuren denn bei euch nicht zentral gestellt???

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

  • Bekommt bei euch denn jeder Student eine eigene Klausur gestellt?
    Ich habe mein 1. Examen in Bayern gemacht und da konnte man die Themen sogar im mündlichen nicht so eng abstecken :rolleyes: .

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Also bei uns ist es normalerweise so, daß wir mit dem Prof. drei Themen besprechen, von denen zwei drankommen und wir uns für eines entscheiden müssen, aber in diesem Fall war es ja so, daß ich alle drei Themen in der Klausur hatte und mich für zwei entscheiden musste...
    Ich ärgere mich auch vor allem deshalb so, weil der Prof. erst alles genauestens mit mir absprechen wollte, dann alles umwirft, wovon ich nichts erfahren hätte, wenn ich nicht nochmal dort gewesen wäre und mir dann immer wieder von sich aus versichert, daß ich nur die angegebenen Bereiche (waren trotzdem 22 einzeilig getippte Seiten) lernen müsste... Und dann macht er was anderes, das finde ich wirklich fies.
    Ging es anderen auch so? Glaubt Ihr, es könnte bei mir noch für ne vier reichen??
    LG, Julchen

  • Zitat

    ...und mir dann immer wieder von sich aus versichert, daß ich nur die angegebenen Bereiche (waren trotzdem 22 einzeilig getippte Seiten) lernen müsste...


    Wow, 22 Seiten lernen für eine Staatsexamensklausur? Ich musste 4 Jahre dafür lernen. Ich bin ein Willküropfer!


    Entsetzt,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • @ Julchen79
    Mensch, das bei Dir hört sich aber auch nicht gut an...
    Aber das wird schon reichen, Du hast doch eine Frage gut und
    die andere Frage weniger gut geschrieben - zumindest konntest Du was schreiben.
    Befriedigt hat Dich das nur nicht... und das tut weh.


    Ich zweifel mittlerweile meine im Dez. geschriebe Klausur an...
    Denn - ich hoffe, die eine Frage wenigstens richtig beantwortet zu haben.
    Dabei ist mir aber etwas mulmig - habe sie mir grade nochmal genauer angesehen
    (von damals notiert) und nun mache ich mir Sorgen, dass ich damals nur mein auswendig gelerntes Zeugs geschrieben habe, aber auf die eigentliche Fragestellung garnicht intensiver eingegangen bin - die Frage ist ein wenig mißverständlich, auf was sie sich genau bezieht.
    Seit heute weiß ich die dazugehörige mdl. Prüfung und
    sehe mich schon soweit, dass ich die mdl. Prüfung gut bestehe und
    meine schriftliche Leistung wieder mit 5,0 endet.
    (Ähnliche Situation wie gestern!!!)
    Und was bitte mache ich dann?


    Bin froh mich momentan einigermaßen aufgerappelt zu haben -
    um am Do. meine nächste Klausur zu durchstehen...
    Und das solltest Du nun auch JULCHEN.


    Versuche Deine Gedanken nicht an Deine gestrige Klausur zu verschwenden-
    auf an die nächsten Themen.
    Mir fällt es auch schwer...


    LieGrü CHERRY

  • Hallo Ihr,
    also Remus Lupin, wenn man es so sieht, habe ich auch 5 Jahre für meine Klausur gelernt, aber darum geht es mir doch auch gar nicht! Ich habe momentan wirklich nicht das Bedürfnis, über solche Kleinigkeiten zu diskutieren... Mir geht es eh schon nicht so klasse.
    Cheryl: danke für die aufbauenden Worte! Mich ärgert es so, daß ich mich auf die Aussagen des Profs. verlassen habe. Jetzt schwirren mir dauernd die Antworten, die ich gegeben habe, im Kopf herum... Geht mir wohl so wie Dir mit Deiner im Dezember geschriebenen Klausur. Hast Du denn noch kein Ergebnis? Wann bekommst Du das denn? Ich denke nicht, daß Du eine fünf geschrieben haben wirst! Mein Freund sagt mir immer: nicht alles schon vorher schwarz malen. Deine Klausur wird sicher in die richtige Richtung gehen, warte es mal ab.
    Ich habe schon versucht, auf die Fragestellungen meines Profs. einzugehen, aber die waren halt so breit gefächert, daß ich nur alles sehr schwammig darstellen konnte. Ich hatte halt die Qual der Wahl. Alles ausführlich und dafür nur in Ausschnitten darstellen oder halt eher darzustellen, welche Recht die Afroamerikaner alle erworben haben, aber nicht wie... Ich mache mir jetzt auch Gedanken, ob es andersrum nicht besser gewesen wäre :rolleyes:
    Ich versuche mich auch auf meine nächste Klausur am Montag vorzubereiten, aber denke immer: "Oh nein, wenn Du da jetzt durchgefallen bist, war alles umsonst!" Und ich habe wirklich viel gelesen und rausgeschrieben und gemacht und getan für die Klausur. Das ärgert mich so dabei. Eine andere Kommilitonin von mir hat drei Tage für ihre Klausur gelernt, hatte halt Glück, daß die richtigen Fragen drankamen...
    LG, Julchen

  • Derartige Unterschiede und Willkür setzen sich ja fort. Wenn ich es richtig sehe, dann haben hier viele Lehrer nur sehr geringe Eingrenzungen der Themen gehabt. Dennoch treten alle anschließend in einen Wettbewerb um Referendariats- und Lehrerstellen. Es wäre daher sicher vorteilhaft, wenn alle Prüflinge auf ähnlich anspruchsvolle und verbindliche Prüfsituationen träfen, die durchaus ausserhalb der Kontrolle einzelner Profs liegen. Dadurch würde die von dir geschilderte Willkür eingedämmt.


    Dieser Gedanke erscheint mir aus Sicht der Schüler auch wünschenswert. Sie würden so weitgehend vor Referendaren bewahrt, die sich in 3 Tagen mal eben fit gemacht haben.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

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  • Das Ergebnis der Klausur erfahre ich wieder anschließend nach der mündlichen,
    weil: ich zitiere das Prüfungsamt BLN
    "Zum mitgeteilten Prüfungsteil tritt Ihre Rrüfungskommission zusammen, die im Falle zu bewertender schriflichen Prüfungsleistungen die Notenberatung durchführt. Der Beginn Ihrer mündlichen Prüfung wird in diesem Fall zeitlich später einsetzen."
    (Hoffe, das steht bei allen Kandidaten so!)


    WOW-nur 3 Tage. Sehr mutig!
    Nun, das könnte ich nicht...

  • Vielleicht ist es auch eine Prüfungsleistung, sich zu nicht detailliert vorbereiteten Dingen spontan zu äußern. Es geht ja auch nicht nur um Wiedergabe von Gelerntem, sondern auch um Transfer.
    Ich hatte in meiner mündlichen Prüfung auch plötzlich die Aufforderung, in meiner anderen romanischen Sprache - die ich zu Beginn des Studiums nachweisen musste - ein unbekanntes Thema zu besprechen. Kurzer Schreck, dann musste es losgehen.

  • In diesem Fall ist halt die Frage, wie die Prüfungsleistung bewertet wird.


    Und deswegen verstehe ich auch nicht, wieso so viele dann immer bissig werden und glauben, jemand muss weniger Leistung als man selbst bringen, nur weil die Prüfung anders abläuft. :rolleyes:
    Bei mir war es auch so, dass die Themen der Klausuren und der Hälfte der mündlichen Prüfungen nicht eingegrenzt wurden, allerdings muss man auch dazu sagen, dass natürlich in diesen Fällen nicht die gleiche inhaltliche Tiefe erwartet wird wie bei den abgesprochenen Themen (wie das bei mir einigen anderen Fächern der Fall war).
    Ich kann nicht sagen, dass das eine oder das andere anspruchsvoller war, habe allerdings sogar für die abgesprochenen Themen den größeren Zeitaufwand gehabt, allerdings war eben die Zielsetzung schlichtweg eine andere.


    Und daher wird's auch schwierig, jetzt Tipps abzugeben, wie dein Prof deine Leistung bewertet. Die Art und Weise, wie die Besprechungen abgelaufen sind, sind jedenfalls nicht sonderlich sinnvoll und fair gewesen. Das kann man sicherlich ohne Zweifel sagen. Und ich sehe auch kein sinnvolles Lernziel hinter einer irreführenden Prüfungsabsprache.
    Wenn man nämlich weiß, dass andere Themen behandelt werden, sieht die Vorbereitung natürlich ganz anders aus und das ist eben auch der Vorteil bei Prüfungen ohne Themeneingrenzung.


    Letztlich sind Prüfungen aber immer immens viel Glückssache. Und die Willkür kriegt man auch bei zentralen Prüfungen nicht ganz raus. Das liegt meines Erachtens in der Natur von Prüfungen.


    Bei mir selbst ist es auch so gelaufen, dass ich bei der Prüfung für das Fach, für das ich gar nicht vorbereitet war, eine 1 bekommen habe und sich die Prüferin vor Freude über mein tolles Wissen fast überschlagen hat. Dagegen war die Prüfung, für die ich am meisten Wissen angehäuft habe, nur mittelmäßig, weil ich so nervös war, dass ich keine klaren Gedanken mehr fassen konnte. Dieses Prüfungsergebnis sagt also rein gar nichts aus, denn in der Praxis bin ich natürlich in dem angeblich "mittelmäßigen" Bereich deutlich fitter als in meinem "Glanzfach".


    Also versuch dich mal erst nicht verrückt zu machen, solange du nicht weißt, wie die Bewertung aussieht. Schieb die Gedanken, die über die vergangene Klausur kreisen konsequent beiseite und konzentriere dich auf dein Thema für Montag!


    Ich wünsch dir viel Glück! ;)


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Also erstmal: meine zweite Klausur lief wider Erwarten viel besser als die erste... Das ist schon wirklich seltsam. Auf die erste Klausur hatte ich mich viel besser vorbereitet, und diese lief soviel schlechter als die jetzt!
    Sicherlich ging es dem Prof. um den Transfer, kann ich mir auch gut vorstellen, aber ich finde, wenn er sowas verlangt, dann sollte er vorher nicht immer von sich aus sagen, daß man sich auf die Themenabsprache verlassen kann. Dann soll er mir lieber sagen: Lernen Sie alles, und ich grenze nichts ein. Zumal ich wirklich am Abend vorher noch überlegt hatte, etwas über Malcom X zu lesen, dann aber dachte: "Okay, er meinte ja, ich könnte mich auf die Themenabsprache verlassen, also laß es mal sein..." Von daher hat Mia schon recht, es ist immer mit Glück verbunden!
    Meine Professoren haben die Themen auch nicht alle eingegrenzt. In Französisch wußte ich auch nur, daß ich Motivation habe und hab wirklich viel gelesen, da hat es dann viel besser geklappt als in Englisch... Bei meinem nächsten Thema ist auch nichts eingeschränkt, hoffe, daß es trotzdem einigermaßen läuft.
    Na ja, mal abwarten, wie es weiter läuft!
    LG, Julchen

  • bin derselben meinung. wenn schon einschränken, dann auch wirklich die klausur danach aufbauen. hatte auch im ersten semster nen prof der meinte seine klausur könne man mit purem menschenverstand bestehen. wir sollen bloß keine details auswendig lernen. er hat dann fragen gestellt wie ordnen sie alle algenarten in einen stammbaum ein :rolleyes: konnte natürlich keiner. seitdem verlasse ich mich nicht mehr auf solche eingrenzungen.

  • so da haben wirs...
    Heute hatte ich wieder ne Examensklausur.
    Drei Themen waren abgesprochen.
    Bin davon ausgegangen, dass bekanntlich ein Thema vom Prüfungsamt gestrichen,
    mir dann zwei der Themen zur Wahl gestellt werden und ich mir ein Thema für die Bearbeitung aussuchen kann.
    Nun, wieder mal Pech gehabt - würd ich sagen:
    Jedenfalls wurde mir eine Aufgabensammlung von drei Aufgaben angeboten mit je einer Frage zu den besprochenen drei Themen. *Klasse!*
    Zwei der Themen hatte ich recht gut vorbereitet um auf Nummer sicher zu gehen und
    das nicht vorbereitete Thema musste ich mir dann wohl gewollt aus den Fingern saugen.
    Was wollen nur die Prof´s mit so was bezwecken? *Echt gemein!*
    Bei mir läufts echt momentan zum ... !!! *Wo ist nur der Kotz-Smilie???*


    CHERRY >die sich versucht wacker zu halten<


  • Verstehe ich das jetzt richtig? Du beschwerst dich darüber, dass bei drei abgesprochenen Themen jetzt tatsächlich Fragen zu den drei abgesprochenen Themen gestellt worden sind? Mhm...


    Aber mal was anderes: einige Examenskandidaten, die hier posten, verbreiten ein wenig den Eindruck, als ob es ein Examen so aussieht, dass man sich zufällig gestreute und nie gehörte Wissensgebiete, die auch nur entfernt etwas mit dem gewählten Studiengang zu tun haben, in den Kopf klopfen muss und sie dabei zu einem völligen vabanque-Spiel genötigt werden, weil sie ja überhaupt keine Ahnung haben, was gefragt werden könnte.


    So ist es ja nun auch wieder nicht.


    Wenn man sich in seinem Studium ein solides und breites Wissen an Fachinhalten angelesen hat und seine Grundlagen an Methodik und Theorie sicher beherrscht dann ist man schon fahrbar. Zur vernünftigen Prüfungsstrategie gehört auch, dass man nicht völlig fremde Prüfungsgebiete vereinbart sondern sich auf vertraute Wissensgebiete konzentriert. Wenn die zu eng sind und dem Professor nicht reichen, hat man eben zu wenig gelesen! In den Geisteswissenschaften kommt dazu, dass man eine wirklich breite Allgemeinbildung braucht - nur solides, umfangreiches und sicher beherrschtes Wissen verschafft die nötige Flexibilität für eine Prüfung. Es ist meiner Meinung nach von einem akademisch gebildeten Menschen einfach so zu erwarten, dass er weiss, wer Malcom X war, aus welchen Gründen er seinen Namen ablegte, wie seine Affinität zum Islam und zur Black Power Bewegung war etc. Das ist doch kein exotisches Spezialwissen!


    Weiter: liebe Leute, vergesst nicht, dass ihr hier ein wissenschaftliches Examen anstrebt, das euch zu der Qualifikation verhilft, gesellschaftliche Führungs- und Entscheidungspositionen zu besetzen. Da ist durchaus ein hoher Anspruch angemessen. Klagen über vermeintliche professorale Härte wirkt deplaciert.


    Ne "jaja, ich weiss, elitärer alter Sack und so..." le

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Hallo Cherry,
    na, das ist ja super! Tut mir wirklich leid für Dich , ich hoffe, daß es in den nächsten Prüfungen bei Dir besser läuft! Bei mir läuft es auch echt sch... Ich habe nächsten Mi. Klausur über Übersetzungstheorien und kenne mich mit dem Thema auch nicht wirklich aus - wurde mir von meiner Prof. aufgedrängt. Ich lese die Bücher vorwärts und rückwärts und versuche alles mit meinem Wissen in Verbindung zu bringen, leider ohne Erfolg. Hatte zu dem Thema auch nie ne Vorlesung oder ähnliches an der Uni!
    Nele: generell kann man vielleicht erwarten, daß man als Studentin der Anglistik /Amerikanistik weiß, wer Malcom X war, aber ich hatte beim Prof. eine Vorlesung zur Geschichte Amerikas, worüber die Klausur ja auch war, und wir haben in seiner Vorlesung das Thema Malcom X auch nie behandelt. Von daher, finde ich es schon ungerecht, daß er das Thema in seinen Vorlesungen nie behandelt, im Examen aber erwartet, daß man es dann weiß!
    LG, Julchen

  • Studieren heißt auch, selbstständig Wissen zu erlangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei seinen Vorbereitungen überhaupt darum herumkommt, den Namen Malcolm X zu lesen ?( Wenn etwas gehäuft auftritt, dann schaue ich doch auch mal nach. Ich habe mich eigentlich immer so vorbereitet, dass ich mich mal gefragt habe, was der Prof. mich denn so fragen könnte und habe ein bisschen nach links und rechts geguckt.


    Vielleicht hat der Prof. von Cherry ja ein Zeichen gegen das Mut-zur-Lücke-Prinzip setzen wollen.

  • Hallo Aktenklammer,
    natürlich habe ich den Namen Malcom X gelesen, aber ich habe mich intensiv auf meine Themen vorbereitet und nicht auf ein anderes Thema, eben weil der Prof. ja meinte, ich könnte mich darauf verlassen, daß die abgesprochenen Themen drankommen! Ich habe den Abend vorher ja auch noch überlegt etwas über Malcom X zu lesen, habe es dann aber aus Zeitgründen nicht mehr gemacht, weil ich mir dachte, okay, er meinte, es kommen nur die abgesprochenen Themen dran. Deshalb habe ich mich intensiv mit MEINEN Themen auseinander gesetzt und nicht mit irgendwelchen anderen Themen. Daher, daß mir der Name Malcom X begegnet war, wußte ich in der Klausur ja immerhin auch, daß er ein Gegenspieler Kings war, mehr hatte ich aber definitiv in meinen Büchern, die ja hauptsächlich über meine Themen waren, nicht stehen!!!! Ja, ich hab mich auch gefragt, was der Prof. mich fragen könnte, dabei ging es aber in allen Richtungen um King, afroamerikanische Frauen in der Bewegung und die Studenten. Entweder hätte ich alle dieser Themen angerissen und mir noch zu vielen anderen Gebieten Wissen erarbeitet (was für diese Klausur sinnvoller gewesen wäre) oder ich hätte mir zu diesen Themen intensive Informationen beschaffen können. Und ich habe aufgrund der Absprachen letztere Möglichkeit genutzt!
    LG, Julchen

  • Hi Julchen,


    mal abgesehen davon, wie gerecht es ist, dass einzelne Professoren sehr detaillierte Absprachen treffen und andere nicht - ich kann schon verstehen, dass Dich die Diskrepanz zwischen Zusicherungen vom Prof und faktischer Aufgabenstellung nervt. Finde ich auch nicht okay. Dann sollten Themen doch gleich "global" formuliert werden...


    Aber ich würde die Dinge auch nicht zu hoch hängen und nun wirklich die Note abwarten. Dass Du durchfällst, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.


    Im Übrigen kenne ich niemanden, der Examen gemacht hat und KEINE solche Geschichte zu erzählen hat. Das ist wohl der Regelfall - was nur zeigt, dass es sich schon lohnt, immer etwas breiter zu lernen.


    Unter uns

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr armen Examenskandidatinnen,


    ich kann euch sehr gut verstehen und weiß noch, wie ich heulend in meinen Bücherstapeln saß.


    Klar, man soll rechts und links über den Tellerrand schauen, aber alles kann man einfach nicht abdecken!


    An unserer Uni war es auch ganz normal, dass die Themen abgesprochen wurden. Besonders für die Klausur galt, dass sich der Prof da ganz strikt dran hält.


    Man kann ja davon halten was man will, aber wenn er es dann plötzlich doch nicht tut, ist das unfair.


    In den mündlichen Prüfungen ist es sicher immer von Vorteil, wenn man ein Rundumwissen hat oder zumindest rechts und links etwas über den Tellerrand schauen kann.


    WIR hatten allerdings einen Sprachwissenschaftler, der sich einen Spaß daraus gemacht hat, Grundschullehramtskandidaten durchfallen zu lassen, weil er sie in der Prüfung nichts, aber auch nichts zu den abgesprochenen Themen gefragt hat, sondern sich auf die nicht ganz unkomplizierten Feinheiten der Sprachwissenschaft verlegt hat. Da man ja Germanistik studiert habe, müsse man das eben wissen (wobei klar war, dass die Grundschulleute nie mehr als die Pflichtveranstaltungen in Sprachwissenschaft besucht haben).


    Naja, ihr habt mein Mitgefühl für diese stressige Zeit!


    Ich drücke euch die Daumen!


    LG,
    Melosine

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