zunehmende Gewalt durch Schüler

  • Hier spricht eine ehemalige Grundschullehrerin über ihre Erfahrungen mit Gewalt an (Grund-)Schulen und verortet dabei relativ präzise die Quelle des Phänomens innerhalb eines gewissen Teils ihrer Schülerschaft. Ist eurer Meinung an diesen Aussagen etwas dran und ist es daher ungenau, von einem allgemeinen Gewaltanstieg an Schulen zu sprechen?

  • Du solltest vor allem mal lernen, auf die Auswürfe von brauner Scheisse, vulgo Nazipropaganda, nichts zu geben (außer vielleicht Klopapier).
    Kanalname "Brigade 81" und ein der Reichskriegsflagge entlehntes Symbol... ja klar.
    Da bezweifle ich schon die Echtheit der "Beiträge" mal prinzipiell, da diese von solchem Pack gerne zur "Meinungsmache" manipuliert werden.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Das ist mir im Nachhinein auch aufgefallen. Ich entschied mich jedoch, den Beitrag nicht zu editieren, da das Video nicht vom Kanalbetreiber stammt, sondern vom Sat 1-Frühstücksfernsehen und ich die dargestellte Lehrerin, trotz Unkenntlichmachung, für glaubhaft halte. Aber wir dürfen ja gerne diskutieren, ob es sich um eine falsche oder überzogene Darstellung handelt oder ob es an anderen Grundschullehrern ähnlich geht wie der interviewten Frau - dazu kann das Video ja auch als Anstoß dienen.

  • Und du glaubst wirklich, dass du es mit einem Selbstbehauptungskurs (üblicherweise mehrere Wochen, ich gehe bei Miss Jones mal von einer AG, also wöchentlich und mindestens ein Jahr) schaffst, den Leuten

    • saubere Technikanwendung bei beweglichen Gegnern (kein Trainingskampf)
    • Techniken für (fast) alle möglichen Situationen
    • die notwendige Geschwindigkeit
    • (und hier liegt das "Problem") die notwendige Härte, einen anderen Menschen bewusst schwer oder tödlich zu verletzen

    beizubringen?
    Ich mache seit Jahren Kampfsport und ich kann dir nicht sicher sagen, ob ich zu c immer und schnell genug in der Lage wäre. Und gerade wenn du körperlich unterlegen bist, kannst du natürlich auf "Shock and Awe" gehen, aber danach renn verdammt nochmal weg, denn wenn es nicht geklappt hat (oder der andere auf Drogen ist, eine Waffe dabei hat, etc.) bist du am Arsch...


    Zurück zu dem Beispiel mit dem Mädchen aus dem Selbstbehauptungskurs: Sie hatte eine Befreiungstechnik aus dem Aikido gelernt, mit der man seinen Arm frei bekommt, wenn der Gegner einen einhändig festhält. Die Technik klappt aber nur wenn die eigene Hand von außen gegriffen wird. Nachdem sie es zweimal versucht (erfolglos) versucht hatte, hab ich mir die zweite Hand geschnappt und ihr eine andere Technik dafür gezeigt, aber das bringt es im Ernstfall doch nicht...


    P.S.: Die einzige Möglichkeit schnell "übertragbare" Selbstverteidigung zu erlernen, sehe ich evtl. noch im Krav Maga. Aber das ist schon heißer Scheiß für jugendliche Mädchen...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    2 Mal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Die Frage klingt irgendwie so, als könntest Du Dir nicht vorstellen, dass das geht ...

    Keine Ahnung. Totgehauen habe ich noch niemals jemanden, aber ich habe jahrelang geboxt, Kyokushin-Karate betrieben und war auf Turnieren im Vollkontaktkarate. Deshalb weiß ich, dass es ziemlich schwierig ist, jemamden ernsthaft zu verletzen, der sich entschlossen wehrt... Was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass man sich nicht ernsthaft zur Wehr setzen kann, wenn man in einer AG oder in einem dieser "Selbstverteidigungskurse" war.

  • @Valerianus


    Ich mache das ja nicht erst seit gestern.
    Die AG findet anderthalb mal die Woche statt. Freitags und jeden zweiten Mittwoch. Und diese "unangenehmen" Termine sind volle Absicht - wer will, ist dann trotzdem da. Und sie können bis um Abi mitmachen, Einstiegsalter habe ich bei 13 angesetzt, aber wenn eine 12jährige will schaue ich mir das Mädchen vorher an, ob sie das schon mitgehen kann.
    Ich unterrichte meinen eigenen Stil. Basiert hauptsächlich auf Karate, hat aber diverse "Anleihen" anderer Stile dazubekommen, wo sie Sinn machen. Schwerpunkt eben auf effektive, situationsbezogene Selbstverteidigung.


    Natürlich ist es sinnvoll, Konflikte nach Möglichkeit zu vermeiden. Und ein entsprechendes Auftreten hilft da tatsächlich. Selbst total benebelte suchen eher nach "Opfern", als zu riskieren, sich gebrochene Knochen oder schlimmeres einzufangen.


    Ich verstehe deine vier Punkte sehr gut, aber finde ironischerweise den vierten gerade jetzt immer weniger problematisch - die Mädels wissen von sich aus, was in solchen Fällen sein muss, um einen Gegner auszuschalten. Wer bewaffnet auf einen anderen losgeht, muss damit rechnen, zu sterben, wenn dieser sich wehrt. Zumindest ist er danach ein Krüppel, und ehrlich gesagt - das verdient so einer auch nicht besser.
    Sicher, in die Situation möchte niemand geraten. Aber wenn es dazu kommt, ist es nicht falsch, zu wissen, wie man was erreichen kann.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Deshalb weiß ich, dass es ziemlich schwierig ist, jemamden ernsthaft zu verletzen, der sich entschlossen wehrt...

    Ich finde, es geht erschreckend schnell, dass im Wettkampf ein Fusstritt zum Kopf zu einem KO führt. Daraus kann ebenso erschreckend schnell auch eine "ernsthafte Verletzung", sprich mindestens eine Gehirnerschütterung resultieren.



    Was ich auf jeden Fall weiß, ist, dass man sich nicht ernsthaft zur Wehr setzen kann, wenn man in einer AG oder in einem dieser "Selbstverteidigungskurse" war.

    Da bin ich bei Dir. Als Frau hast Du im Ernstfall wenigstens noch das Überraschungsmoment auf Deiner Seite und dann solltest Du verdammt schnell rennen können. Zumindest Taekwondo ist aber eben auch sehr gut für die Kondition :)

  • Ich finde, es geht erschreckend schnell, dass im Wettkampf ein Fusstritt zum Kopf zu einem KO führt. Daraus kann ebenso erschreckend schnell auch eine "ernsthafte Verletzung", sprich mindestens eine Gehirnerschütterung resultieren.


    Das ist richtig - wenn man mit gutem Timing trifft, dann kann man jemanden schnell ausknipsen. Das muss man aber können, in meiner gesamten Zeit habe ich das drei bis vier mal geschafft. Aber ich war auch nicht gut - trotz fitter Kondition und 100kg Kampfgewicht. Ich bin aber richtig guten Kämpfern begegnet - ältere Boxer und höhere Kyokushin-Danträger. Das waren Killer, die hätten mich im Vorbeigehen kaltmachen können. :) Und ganz recht, eine Gehirnerschüttering ist eine schwere Verletzung.


    Totmachen ist noch einmal eine ganz andere Kiste. Und das kann niemand aus einer AG, auch wenn er oder sie "weiß" wie das geht.


    Zitat

    Da bin ich bei Dir. Als Frau hast Du im Ernstfall wenigstens noch das Überraschungsmoment auf Deiner Seite und dann solltest Du verdammt schnell rennen können. Zumindest Taekwondo ist aber eben auch sehr gut für die Kondition :)


    Völlig d'accord. Nur, dass die letzten beiden Sätze auch für Männer gelten.

  • Nur, dass die letzten beiden Sätze auch für Männer gelten.

    Meinst Du? Ich glaube ein Mann rechnet bei einem anderen Mann eher mit Gegenwehr, als bei einer Frau. Jedenfalls hatte ich die Situation schon, dass ein Mann doch sehr überrascht war, wie schnell von meiner Seite Gegenwehr kam. War eine relativ harmlose Pöbelei und auf mehr Erfahrungen kann ich in dem Bereich auch getrost verzichten.



    Zurück zu dem Beispiel mit dem Mädchen aus dem Selbstbehauptungskurs: Sie hatte eine Befreiungstechnik aus dem Aikido gelernt, mit der man seinen Arm frei bekommt, wenn der Gegner einen einhändig festhält. Die Technik klappt aber nur wenn die eigene Hand von außen gegriffen wird.

    Das kommt mir bekannt vor. Aikido ist eine schöne Kampfkunst. Schöne Bewegungen, hat auch ein bisschen was Spirituelles bzw. je nach Stilrichtung sogar sehr viel Spirituelles. Um sich damit effektiv selbst verteidigen zu können, muss man wohl sein Leben lang nichts anderes gemacht haben. Mir kann jedenfalls auch keiner erzählen, dass ein Hobby-Aikidoka sich im Ernstfall effektiv verteidigen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Guckt Euch doch einmal das Hakori Konzept an. http://www.hakori.de
    Hoffentlich wird es nicht wieder gelöscht.

    Ja, die Kommunikationssachen und -strategien hören sich wie eine ganz vernünftige Fortbildung an. Fixierungstechniken im Notfall? Mhm. Ok. In der Grundschule sicher kein Problem, in der Erwachsenenbildung, wo man es im Zweifelsfall mit austrainierten jungen Männern zu tun hat - ich habe einen Lerner, der den Spitznahmen "Fleischpanzer" hat :) - vielleicht nicht so hilfreich, aber als Selbstbewusstseinsschulung wichtig.


    Wir hatten an unserer Schule vor kurzem mal den Fall, dass sich zwei Studierende dazu verabredet haben, in einem direkt angrenzenden Park einen Konflikt per Faustkampf zu regeln. Also eine Hauerei, die sogar nach Regeln ablief. Ist in unserem Kulturkreis gewiss nicht akzeptabel, aber einige Kollegen und Kolleginnen haben Panik geschoben und eine Anti-Gewalt-Fortbildung eingefordert, die die Schule viel Geld kostet und de facto nicht besucht wird. Mehr Gelassenheit hilft wohl, solche Ereignisse richtig einzuschätzen und pädagogisch zu bewältigen.

  • Die Fixierungstechniken sind wohl auch eher für Mitarbeiter in Einrichtungen für Psychisch beeinträchtigte. Festhalte Techniken für alle Schulformen sind im Konzept verankert.


    Das Konzept ist in erster Linie dafür da, sich selbst zu schützen. Individuell für jede Person und körperliche Vorraussetzungen.
    Viele Konflikte können auch im Vorraus verhindert werden. Richtige Kommunikation verbal und nonverbal.
    Unterschied zu anderen Fortbildungen; das Hakori Konzept ist teilweise von Pädagogen entwickelt.
    Es gibt viele Pädagogen die was anbieten die keine Ahnung von Gewalt haben. Genau so gibt es Selbstverteidigungstrainer die keine Ahnung von Pädagogik haben. Da liegt das Problem.
    Die Mischung macht's.. .Also Hakori 8)

  • Was auf der Seite steht, stimmt.
    Und ich denke mal, die beiden Herren können das auch vermitteln.
    Kann ich aber auch. Auch ohne Werbung, tollen Namen und Kursgebühren.
    Das Prinzip, sich sebst verteidigen können zu müssen, um dann ggf anderen helfen zu können, ist logisch, und das lernt jeder, der eine Kampfkunst bei einem ernstzunehmenden Sensei lernt. Direkt zu Anfang.


    Bekommst du Provision, oder wieso weist du da so vehement drauf hin?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Meinst Du? Ich glaube ein Mann rechnet bei einem anderen Mann eher mit Gegenwehr, als bei einer Frau. Jedenfalls hatte ich die Situation schon, dass ein Mann doch sehr überrascht war, wie schnell von meiner Seite Gegenwehr kam. War eine relativ harmlose Pöbelei und auf mehr Erfahrungen kann ich in dem Bereich auch getrost verzichten.


    Das kommt mir bekannt vor. Aikido ist eine schöne Kampfkunst. Schöne Bewegungen, hat auch ein bisschen was Spirituelles bzw. je nach Stilrichtung sogar sehr viel Spirituelles. Um sich damit effektiv selbst verteidigen zu können, muss man wohl sein Leben lang nichts anderes gemacht haben. Mir kann jedenfalls auch keiner erzählen, dass ein Hobby-Aikidoka sich im Ernstfall effektiv verteidigen kann.

    och, mit aikido klappt das ganz gut. Vorausgesetzt das die Trainingsgruppe nicht kuschelaikido nach Westlerart macht.
    :)

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Du ... ich kenne zweifellos auch Aikido-Leute, denen ich das zutraue. Nur steckt da wirklich ein lebenslanges Training dahinter und nicht 1 - 2 x die Woche spasshalber was zum Ausgleich machen.

  • Ich möchte nur, dass die Kinder, die auf eine Förderschule gehören, dort wieder eingeschult werden. Dann kann ich an meiner Regelschule auch wieder vernünftig unterrichten und brauche auch keine Haribo-Fortbildung zur Selbstverteidigung. Habe auch nur einen schwarzen Gürtel in Ki-Tu (Kinderturnen).

Werbung