Teilzeitanträge abgelehnt wg. Lehrermangels

  • andererseits sind sie sehr arbeitnehmerunfreundlich

    Unter anderem deshalb sind die meisten Lehrer keine Arbeitnehmer, sondern Beamte. Einen Arbeitnehmer ordnet man nicht ganz so leicht ab.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ja, beamtenfreundlich =/= arbeitnehmerfreundlich, leider. Gerade dieser Teil innerhalb des Beamtenrechts sollte doch noch einmal überdacht werden, aber da dürfte es daran scheitern, dass die meisten Bildungsminister nie oder nur kurz im Bildungsbereich auch tatsächlich arbeiteten :( .

  • Aussteigen vielleicht nicht, aber möglicherweise häufig oder sehr lange krank werden. Aus Überlastung???


    Niemand verzichtet freiwillig auf so viel Geld. Man hat schon seine sehr guten Gründe, um Teilzeit zu arbeiten.

  • Niemand verzichtet freiwillig auf so viel Geld. Man hat schon seine sehr guten Gründe, um Teilzeit zu arbeiten.

    Naja, die Teilzeit-Hobbylehrerin mit dem Arzt/Ingenieur/Manager zuhause ist ja nun auch nicht NUR ein Klischee.

  • Naja, es gibt durchaus Familien, die mit 1 bis 1,5 Monatsgehältern sehr gut ihren Lebensalltag bestreiten können - und da wird schon überlegt, ob man es sich nicht "gönnt", dass der schlechter verdienende Partner (idR ist es ja die Frau) weniger Stunden arbeitet... oder eben auch gar nicht. In dem Beispiel muss jetzt die "Teilzeit-Hobbylehrerin" herhalten, aber oft ist es auch die Bürokauffrau, die Erzieherin oder die Kosmetikerin.

  • Wie meinst du das?

    Das darfst du nicht so ernst nehmen.
    Es gibt Forenmitglieder, die glauben, wenn eine Kollegin Teilzeit arbeitet, sei das eine gelangweilte Ehefrau, die nicht weiß, wie sie sonst die Zeit totschlagen soll.
    Die echten Lehrer sind natürlich männlich und arbeiten Vollzeit.
    Am besten Bio und Sport oder so.
    *gähn*

  • Ich kann ja auch mal ein Klischee bedienen: Männl. Lehrer schaffen leichter Vollzeit, weil sie sich 1. zu Hause um weniger Dinge kümmern und 2., weil sie in der Schule weniger Geschiss machen. Schneller vorbereiten und korrigieren, weniger Schnickschnack um einzelne Schüler betreiben und überhaupt sich eine bessere work-life- balance leisten.

  • Männl. Lehrer schaffen leichter Vollzeit, ... weil sie in der Schule weniger Geschiss machen. Schneller vorbereiten und korrigieren, weniger Schnickschnack um einzelne Schüler betreiben und überhaupt sich eine bessere work-life- balance leisten.

    Meinst du einfach, dass sie die "professionelleren" Lehrkräfte sind?


    Ja, IM DURCHSCHNITT ist es tatsächlich so, und das muss jeder zugegeben, der in der Schule arbeitet. Wenn ich sehe, was einige Kolleginnen für einen Aufriss machen, nur weil Klein-Kevin wieder irgendeinen Furz in der Klasse losgelassen hat... das geht dann nur mit Teilzeit.


    Gruß !

  • Ich kann ja auch mal ein Klischee bedienen: Männl. Lehrer schaffen leichter Vollzeit, weil sie sich 1. zu Hause um weniger Dinge kümmern und 2., weil sie in der Schule weniger Geschiss machen. Schneller vorbereiten und korrigieren, weniger Schnickschnack um einzelne Schüler betreiben und überhaupt sich eine bessere work-life- balance leisten.

    Zu 2.: Und was genau wäre daran kritikwürdig?


    An 1. ist sicher auch was dran. Meine TZ-Kollegin bezieht einen großen Teil ihres Selbstwertgefühls aus der von ihr so empfundenen Anforderung, sich um ihre drei Jungs (15, 19, 56) kümmern zu müssen.


    Dass ohne sie zu Hause nicht das Chaos ausgebrochen ist, als sie mal drei Wochen zur Kur war, hat ihr durchaus zu schaffen gemacht.


    Und nochmal zu dem von mir aufgebrachten Klischee der TZ-Hobby-Lehrerin: Frei nach dem Motto "Wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus" sind natürlich alle Teilnehmenden herzlich eingeladen, darin eine Aussage über und eine Diffamierung aller TZ-Kräfte zu sehen, be my guest.


    Edit: noch ein Nachtrag zum oben Zitierten.
    Wenn ich einen Vollzeitjob als Lehrer nur schaffe, indem ich "weniger Geschiss" mache, dann ist ganz offensichtlich dieses Geschiss kein Teil meiner Jobbeschreibung.


    Edit II (sorry, das Thema scheint mich zu beschäftigen), nochmal @lamaison: Deine Formulierung "sich eine bessere work-life-balance leisten" (Hervorhebung von mir) gefällt mir gar nicht, impliziert sie doch, dass work-life-balance nur mit einem eher nonchalanten Umgang mit dienstlichen Pflichten (oder, sagen wir es deutlich: mit einem gehörigen Maß an Schlendrian und mir-doch-egal-Haltung) zu erreichen sei.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    2 Mal editiert, zuletzt von fossi74 ()

  • Edit: noch ein Nachtrag zum oben Zitierten.Wenn ich einen Vollzeitjob als Lehrer nur schaffe, indem ich "weniger Geschiss" mache, dann ist ganz offensichtlich dieses Geschiss kein Teil meiner Jobbeschreibung.

    Das "Geschiss" ist aber auch kein Teil des Arbeitsverhaltens des weiblichen Geschlechts per se. Ich weiß, du hast das nicht behauptet. Spätestens mit dem Beitrag von Mikael driftet es aber in eine entsprechend frauendfeindliche Argumentation ab.

    Meinst du einfach, dass sie die "professionelleren" Lehrkräfte sind?
    Ja, IM DURCHSCHNITT ist es tatsächlich so, und das muss jeder zugegeben, der in der Schule arbeitet. Wenn ich sehe, was einige Kolleginnen für einen Aufriss machen, nur weil Klein-Kevin wieder irgendeinen Furz in der Klasse losgelassen hat... das geht dann nur mit Teilzeit.

    Männer sind ebensowenig qua Geschlecht im Durchschnitt professionellere Lehrkräfte, wie Frauen qua Geschlecht Geschiss machen würden im Job oder wenn sie in Teilzeit arbeiten dies natürlich nur machen, weil Männe sie finanziell versorgen kann und nicht etwa, weil Männe sie mit kleinen Kind(ern) allein gelassen hat die zu versorgen sind oder gesundheitliche Probleme haben oder oder oder. Klischees und Stereotype erzählen an der Stelle nur etwas über uns als Gesellschaft und diejenigen, die diese anführen, nicht aber darüber, wie Männer und Frauen gleich welchen Berufs tatsächlich im Mittel oder eben auch individuell betrachtet sind.
    Als selbsterklärte im Durchschnitt professionellere Lehrkraft solltest du das aber eigentlich wissen Mikael, wie wenig Erklärungskraft deine Generalisierungen haben- gehört schließlich mit zur Jobbeschreibung differenzieren zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Männer sind ebensowenig qua Geschlecht im Durchschnitt professionellere Lehrkräfte, wie Frauen qua Geschlecht Geschiss machen würden im Job oder wenn sie in Teilzeit arbeiten dies natürlich nur machen, weil Männe sie finanziell versorgen kann und nicht etwa, weil Männe sie mit kleinen Kind(ern) allein gelassen hat die zu versorgen sind oder gesundheitliche Probleme haben oder oder oder. Klischees und Stereotype erzählen an der Stelle nur etwas über uns als Gesellschaft und diejenigen, die diese anführen, nicht aber darüber, wie Männer und Frauen gleich welchen Berufs tatsächlich im Mittel oder eben auch individuell betrachtet sind.Als selbsterklärte im Durchschnitt professionellere Lehrkraft solltest du das aber eigentlich wissen Mikael, wie wenig Erklärungskraft deine Generalisierungen haben- gehört schließlich mit zur Jobbeschreibung differenzieren zu können.

    Jedenfalls in meinem Kollegium sind es überwiegen, wenn auch nicht ausschließlich, Frauen, die Geschiss machen. Das ist nicht nur in meiner Schule so, sondern war auch in jedem Unternehmen, das mir bekannt ist, so. Ebenso sind es überwiegend Frauen, die in Teilzeit arbeiten und die meisten weiblichen Kollegen, die dies tun, sind verheiratet (ob glücklich oder nicht, kann ich nicht beurteilen, sie wirken jedenfalls nicht unzufrieden). Dass das qua Geschlecht so sein müsse, hast du dazu erfunden. Du verwechselst, wie soviele, Kausalität und Korrelation. Das "weiblich sein" korreliert stärker mit der Eigenschaft "Geschiss machen", als das "männlich sein", ist aber nicht zwangsläufig ursächlich dafür (Kausalität). Warum das so ist, lässt sich sicher untersuchen. Dass das Vorhandensein zweier X Chromosomen (aka weiblich sein) der einzige oder auch nur der überwiegende Grund dafür ist, bezweifle ich stark. Dass der Hormonstatus und insbesondere die Sozialisierung Einfluss darauf haben, wieviel Geschiss man macht, sollte kein Geheimnis sein.


    Ein weiterer beliebter Fehler ist es, von statistischen Beobachtungen (ich weiß, Nahfeldempirie ist nicht repräsentativ, aber dennoch), auf den Einzelfall zu schließen. Nur, weil mehr Frauen Geschiss machen, als Männer, heißt das nicht, dass bei der Betrachtung eines Individuums, eine Frau automatisch Geschiss macht, ein Mann nicht.


    Es ist zur Zeit ein generelles Problem, dass Beobachtungen sofort unter den political corectness Hammer kommen.

  • Was für ein Quatsch! An meiner Schule machen Männer ebenso viel Tamtam wie Frauen, Sensibelchen und Burn Out Kandidaten sind genügend darunter. Da nehmen sich die Geschlechter nichts. Ich arbeite lieber mit (sachlichen) Männern/ Frauen, da ich zu nüchtern für manchmal geballte Emotionen bin und ich sehe bei uns, dass es diesen sachlichen Typus bei M und F gibt. Stressresistenz ist eine Charakter- und keine Geschlechterfrage.


    Die Teilzeitquote ist bei den weiblichen Lehrkräften höher, das ist richtig, aber bedingt durch Kinder und Pflege von Angehörigen.
    Für Lehrer sind die Bedingungen nun einmal besser, sich um diese Aufgaben zu kümmern.
    In der freien Wirtschaft gibt es dafür nur begrenzt Verständnis und hinter Teilzeit stecken meist lange partnerschaftliche Gespräche. Es beantragt doch niemand Teilzeit ohne triftigen Grund.
    Ich glaube nicht, dass jemand auf sehr viel Geld im Monat verzichtet, nur weil der Partner gut verdient. Heute ist doch keine Frau mehr so dämlich, sich auf eine Alterssicherung qua Ehe zu verlassen.
    Ich bin auf den ersten Blick so eine Teilzeittante, mein Mann verdient deutlich mehr als ich und rein ökonomisch wäre es Unsinn, wenn er bei dem vorhandenen Pflegefall seine Arbeit reduzieren würde, was kaum möglich ist. Er müsste kündigen. Und so haben wir einen für beide tragbaren Modus gefunden.
    Es mag Kolleginnen geben, die aus freizeitorientierten Gründen reduzieren. Dann ist mir das aber auch sehr recht, denn lieber eine glückliche Kollegin als die Sauertöpfe, die gar keine Lust mehr auf Schule haben und alle Teilzeitler beneiden. Vielleicht lieber mal hinter die Fassade sehen. Diese Vorurteile über Arzt/Ingenieurs-Frauen sind so 80ies ;)

  • Ich bin auf den ersten Blick so eine Teilzeittante, mein Mann verdient deutlich mehr als ich und rein ökonomisch wäre es Unsinn, wenn er bei dem vorhandenen Pflegefall seine Arbeit reduzieren würde,
    ...Vielleicht lieber mal hinter die Fassade sehen. Diese Vorurteile über Arzt/Ingenieurs-Frauen sind so 80ies ;)

    Genau davon reden wir hier doch die ganze Zeit. Der Mann hat den "richtigen" Job (hat ja schließlich was "Ordentliches" gelernt und bringt die Kohle nach Hause) und die Frau spielt die Teilzeit-Lehrerin (aus welchen Gründen auch immer).


    Aber so etwas darf man ja heute offentsichtlich nicht mehr ansprechen, wie so einige andere Themen auch.


    Gruß !

  • Meinst du einfach, dass sie die "professionelleren" Lehrkräfte sind?

    Was heißt professioneller? Bei Vollzeit geht es wohl nicht viel anders und es liegt auch daran, dass Frauen mehr mit "Herz" dabei sind..... Klischee aus.....Wahrscheinlich ist es für Männer ein Job und Frauen haben mehr diesen Brutpflegezwang.

  • Mikael, die Teilzeit Lehrerin spielen? Schön wärs.


    Nein. Waren harte Verhandlungen, weil ich eigentlich keine Lust hatte, einen guten Tausender sausen zu lassen.
    Aber die Alternativen wären noch ungünstiger gewesen.
    Ich finde es absolut bescheuert, dass es trotz aller gesetzlichen Änderungen und Versprechungen im Bereich häuslicher Pflege nicht möglich ist, das zu machen ohne sich seine Karriere zu ruinieren. Er hätte es gemacht, er wäre zuhause geblieben, aber das wäre das Ende gewesen und er hätte sein Studium und jede Führungsposition in die Tonne kloppen können.
    Wahrscheinlich ist es gewollt, dass Eltern ins Heim abgeschoben werden. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.
    Und deshalb spiele ich die Teilzeittante.



    Du darfst auch in PC Zeiten alles ansprechen, aber eben auch mit dem Echo leben.
    Und vielleicht auch mal bei deinen Teilzeitkolleginnen hinter die Fassade sehen.

  • Du darfst auch in PC Zeiten alles ansprechen, aber eben auch mit dem Echo leben.

    Ja, so wie es sich für eine aufgeklärte, demokratische Diskussionskultur gehört.


    Aber leider geht der gesellschaftliche Trend in eine komplett andere Richtung.


    Voltaire: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen."


    Gruß !

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