Muss ich meinen Privatwagen für Dienstfahrten zur Verfügung stellen? / Unfall auf Dienstfahrten

  • zu 1: Hat er doch gemacht! 35 ct pro km plus die Schadenregulierung im Schadensfall.
    zu 2: Macht er doch jetzt schon. Der Schaden wird doch gedeckt, wenn man einen Antrag stellt. Was erwartest du von Frappers Sachbearbeiterin? Sollte die in die Glaskugel schauen um den Sachschaden festzustellen oder aus ihrer Handtasche ein Bündel Geld ziehen, als ein "2m großer" "erboster" Mann plötzlich unerwartet zwischen zwei Terminen bei ihr auftaucht und bisher keinen Schaden beziffern konnte?
    zu 3: Ganz genau meine Meinung. Das schreibe ich schon seid langem.
    zu 4: Ach so. Ja dann. Dann ist es natülich erlaubt?! Was hat denn das eine Recht/Unrecht mit dem anderen Recht/Unrecht zu tun? Mit deiner Argumentation müsste dann alles immer bezahlt werden und es dürfte nie einer bestraft werden, weil sich für beide Dinge immer Beispiele finden lassen.

  • Ein Dienstwagen hätte dort übrigens auch nicht geholfen. Der wäre genau so kaputt.


    Dienstwagen halte ich für absoluten Unsinn. Total unwirtschaftlich; schädlich für Umwelt und Volkswirtschaft. Irgendwer muss es ja bezahlen

    Wenn der dienstwagen aber schrott ist, ist das das Problem des Arbeitgebers und nicht meins. Soll er mir morgen den nächsten Wagen hinstellen und fertig. Allein schon die ganze Rennerei bei einem kaputten Privatwagen und der damit verbundene Arbeitszeit, um den in die Werkstatt zu bringen usw. ... genau, daß ist in meinen Augen nämlich meine Arbeitszeit, die ich gerne bezahlt haben will.


    Und wenn wir schon bei "total unwirtschaftlich, volkswirtschaftlicher Wahnsinn und total umweltschädlich" sind: Schaff die Inklusion ab und mach die Förderschulen wieder auf, dann müssen die Förderschullehrer nicht dauernd von einer Schule zur nächsten kutschen. Das wäre wirtschaftlich und umweltverträglich. Aber das willst garantiert nicht hören. Wer die Party "inklusion" bestellt, der soll sie auch bezahlen und zwar komplett, egal wie teuer es wird.

  • Wenn der dienstwagen aber schrott ist, ist das das Problem des Arbeitgebers und nicht meins. Soll er mir morgen den nächsten Wagen hinstellen und fertig.

    Dem ersten Satz muss ich dir natürlich zustimmen. Das ist ein Vorteil, der aber die vielen Nachteile bei weitem nicht aufhebt.
    Der zweite Satz macht mir "angst". Genau das ist das Problem: Extrem sorgloser Umgang verschlimmert die ohnehin schon untragbar hohen Kosten für so einen Vorschlag.

  • Extrem sorgloser Umgang verschlimmert die ohnehin schon untragbar hohen Kosten für so einen Vorschlag.

    Was ist daran so schwer zu verstehen, daß ich meine Zeit, die ich für das Ausfüllen der Formulare, den Fahrten zur Werkstatt etc. bezahlt haben will? Das ist Arbeitszeit und nicht mein Privatvergnügen.

  • Und wenn wir schon bei "total unwirtschaftlich, volkswirtschaftlicher Wahnsinn und total umweltschädlich" sind: Schaff die Inklusion ab und mach die Förderschulen wieder auf, dann müssen die Förderschullehrer nicht dauernd von einer Schule zur nächsten kutschen. Das wäre wirtschaftlich und umweltverträglich. Aber das willst garantiert nicht hören. Wer die Party "inklusion" bestellt, der soll sie auch bezahlen und zwar komplett, egal wie teuer es wird.

    Doch. Weil genau das eine der vielen besseren Möglichkeiten wäre, von denen ich die ganze Zeit schreibe. Aber nur weil du glaubst, dass ich das nicht hören möchte, die schlechteste Lösung zu wählen, ist total unlogisch.

  • Ich bleibe trotzdem dabei: Wenn die Politik die Inklusion haben will, soll sie auc hdas Geld dafür bereitstellen oder eben einsehen, daß es nicht zu finanzieren ist und es dann begraben. So schlecht waren die Förderschulen nun wirklich nicht. Das wäre mal politischer Realismus.


    Ich halte es da mit Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen." :teufel:

  • Ergänzung: Mal so als Vergleich. Hier geistert ja immer wieder das Beispiel "privater Beamer" durch das Forum. Wenn der Schulträger es für unwichtig hält, die Schulen mit Beamern auszustatten, aber eingie meinen, es sei "bequemer" oder "didaktisch wertvoller", sich einen privaten Beamer für den Schulgebrauch zu kaufen, und dieser fällt dann vom Schultisch und geht kaputt, dann ist das auch das private Risiko.

    In meiner Dienstreisegenehmigung steht, dass ich das Auto zum erhöhten Satz benutzen darf, weil es mit den Öffis schlicht nicht zu machen ist. So ist es ja auch! Ändert sich dann deine Meinung?

  • zu 2: Macht er doch jetzt schon. Der Schaden wird doch gedeckt, wenn man einen Antrag stellt. Was erwartest du von Frappers Sachbearbeiterin? Sollte die in die Glaskugel schauen um den Sachschaden festzustellen oder aus ihrer Handtasche ein Bündel Geld ziehen, als ein "2m großer" "erboster" Mann plötzlich unerwartet zwischen zwei Terminen bei ihr auftaucht und bisher keinen Schaden beziffern konnte?

    Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, wie du auf jemandem vom Schulamt kommst. Ich bin zu meiner Beratungsleitung (Konrektorin) gegangen und nicht zu einer Sachbearbeiterin beim Schulamt. Am Schulamt weiß man noch gar nichts von meinem Schaden. Die Anträge habe ich erst abgegeben und müssen über den Schreibtisch meines Chefs. Das kann aus Erfahrung dauern ...


    Du verstehst meinen Punkt mit dem tatsächlichen Sachschaden einfach immer noch nicht. Es wurde ein Gutachten im Auftrag der KFZ-Versicherung über die entstehenden Reparaturkosten, den Wiederbeschaffungswert und den Zeitwert erstellt, damit man etwas hat, womit man diesen Schaden einkategorisieren kann. Dieser Wagen lief absolut gut und auch in der Inspektion war alles in Ordnung. Der voraussichtliche - ich nenne es mal so - Nutzwert für die nächsten Jahre wäre einfach höher gewesen als das, was ich letztendlich an Zeitwert bekomme. Da das aber ein Blick in die Kristallkugel ist, fällt das einfach nicht ins Gewicht, wenn es um meine Entschädigung geht. Für meine Entscheidung, dass ich so etwas nicht noch einmal erleben möchte, aber sehr wohl.

  • Was ist daran so schwer zu verstehen, daß ich meine Zeit, die ich für das Ausfüllen der Formulare, den Fahrten zur Werkstatt etc. bezahlt haben will? Das ist Arbeitszeit und nicht mein Privatvergnügen.

    Reich die Kosten doch mal ein.
    Frapper kann ja mal schreiben, wie er das am Unfalltag gemacht hat. Hat er dann seinen Wagen abholen lassen und ist noch zu Fuss zum Unterricht gelaufen um zu arbeiten, oder hat er in der Schule angrufen und gesagt: Ich hatte leider einen Unfall und kann jetzt nicht arbeiten: Bitte meldet das als unbezahlten Sonderurlaub, weil ich mich gerade um mein Auto kümmern muss. Oder hat er.... Unzählige Möglichkeiten. Ich kann nur raten was er gemacht hat, ich weiß es nicht.
    Da man sich einen privaten Wagen aussucht, ist das sehr wohl auch (aber nicht nur) privatvergnügen.

  • Ich bleibe trotzdem dabei: Wenn die Politik die Inklusion haben will,[...]

    Da bin ich genau deiner Meinung. Aber was hat das mit "bleibe trotzdem dabei" zu tun? Das hat doch (zumindest in diesem Diskussionsverlauf) nie jemand hier abgestritten.

  • Ich frage mich bei der ganzen Diskussion:


    Warum müssen wir Lehrer bei solchen Fahren unseren Privatwagen einsetzen? Ok müssen nicht, da es ja rein theoretisch die Öffis gibt. Der große Haken an der Sache: Die Orte, die der TE errreichen muss, ist mit den Öffis halt nicht / nur schlecht zu erreichen.
    Jedem normalen Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft (sehe es ja bei meinem Nachbarn und auch bei meinem Vater war es früher so) wird ein Dienstwagen für seine dienstlichen Fahrten zur Verfügung gestellt (mein Nachbar darf den Wagen sogar privat nutzen).
    Wenn ich mit meinem Privatwagen während einer dienstl. Fahrt einen Unfall baue, habe ich erst mal die Rennerei und wie der TE schreibt die ganzen Kosten an der Backe (nur Zahlung des Zeitwertes, Höherstufung in der Versicherung). Würde ich mit einem Dienstagen einen Unfall bauen müsste ich wenn überhaupt nur eine Selbstbeteiliungung der Vollkasko zahlen müssen. Der Rest ist das Risiko meines Arbeitgebers. Würde irgendein Politiker mit seinem Privatwgen während einer dienslichen Fahrt mit seinem Privatwagen von A nach B fahren? Würde dieses der Vorstandschef von einer großen Firma machen? Würde ein Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft dieses tun? Ich würde sagen: Genau diese Personen würden mir (wenn ich es von ihnen verlangen würde und die Entscheidungebefugnis hätte) mir einen Vogel zeigen (als Lehrer kann ich das zwar auch meinem Schulleiter, nur kommt das nicht so geil an)

  • Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, wie du auf jemandem vom Schulamt kommst. Ich bin zu meiner Beratungsleitung (Konrektorin) gegangen und nicht zu einer Sachbearbeiterin beim Schulamt. Am Schulamt weiß man noch gar nichts von meinem Schaden. Die Anträge habe ich erst abgegeben und müssen über den Schreibtisch meines Chefs. Das kann aus Erfahrung dauern ...

    ah. ok. Das konnte ich deinem Text so nicht entnehmen (Es macht es aber auch nicht gerade besser).

    Du verstehst meinen Punkt mit dem tatsächlichen Sachschaden einfach immer noch nicht. Es wurde ein Gutachten im Auftrag der KFZ-Versicherung über die entstehenden Reparaturkosten, den Wiederbeschaffungswert und den Zeitwert erstellt, damit man etwas hat, womit man diesen Schaden einkategorisieren kann. Dieser Wagen lief absolut gut und auch in der Inspektion war alles in Ordnung. Der voraussichtliche - ich nenne es mal so - Nutzwert für die nächsten Jahre wäre einfach höher gewesen als das, was ich letztendlich an Zeitwert bekomme. Da das aber ein Blick in die Kristallkugel ist, fällt das einfach nicht ins Gewicht, wenn es um meine Entschädigung geht. Für meine Entscheidung, dass ich so etwas nicht noch einmal erleben möchte, aber sehr wohl.

    Doch, das verstehe ich schon. Deinem Unfallgegner geht es übrigens evtl. genau so. Auch sein Wagen lief evtl. absolut gut und auch die Insepktion war [....]
    Wie machst du das bei deinem Unfallgegner, dem du aufgefahren bist: Ersetzt du dem auch die Differenz aus Zeitwert und tatsächlichem Schaden oder stellst du ihm einen Ersatzwagen zur Verfügung?

  • Jedem normalen Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft (sehe es ja bei meinem Nachbarn und auch bei meinem Vater war es früher so) wird ein Dienstwagen für seine dienstlichen Fahrten zur Verfügung gestellt (mein Nachbar darf den Wagen sogar privat nutzen).

    Kommt darauf an, wie du "normal" definierst.
    Ich würde daher eher "nein" bzw "falsch" sagen.
    Diese "normalen" Arbeitnehmer in der freien Witschaft haben das z.B. nicht:
    https://de.indeed.com/Fahrer-MIT-Eigenem-Pkw-Jobs


    Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich da immer tausche möchte. Ich kenne auch Leute mit Dienst/Firmenwagen, die sie privat nutzen. Mit folgenden Nachteilen:
    a) das wird denen auch vom Lohn abgezogen. Ohne Firmenwagen würden sie mehr verdienen.
    b) sie sind an ein bestimmtest Autohaus gebunden und können nur Fahrzeuge einer bestimmten Marke und Farbe wählen
    (c) einige müssen sogar Fahrtenbuch führen)

  • @Volker_D:


    Ich glaube, wir reden beim Thema "Dienstwagen" aneinander vorbei. Ich will keinen Dienstwagen, den ich mit nach Hause nehme. Ich meine mit "Dienstwagen" ein Auto, dessen Schlüssel im Sekretariat lagert und der auf einem Dienstparkplatz vor der Schule steht. Ich komme also mit meinem Privat-PKW zur Schule und starte von dort meine Dienstreise mit dem Dienstwagen zu der Schule, an die ich abgeordnet worden bin.


    Da kommt dann nämlich gleich der nächste Punkt "Dienstparkplatz". Bei uns gibt es keine Lehrerparkplätze und wenn man nicht zur 1. Stunde kommt, ist alles von den Schüler-PKWs zugeparkt. Da also mit dem Privatwagen ohne Dienstparkplatz (mit Schranke abgesperrt) tagsüber zwischen den Schulen zu pendeln, scheitert schon ganz praktisch daran, daß man keinen Parkplatz findet.


    Und was Deinen Link angeht: Bei uns kommen sogar die Azubis mit Firmenwagen zur Berufsschule. Das ist relativ einfach zu erkennen, weil die Autos mit Firmenaufschriften versehen sind. Also fangen wir mal an von der Verhältnismäßigkeit zu sprechen. ;)

  • Doch, das verstehe ich schon. Deinem Unfallgegner geht es übrigens evtl. genau so. Auch sein Wagen lief evtl. absolut gut und auch die Insepktion war [....]Wie machst du das bei deinem Unfallgegner, dem du aufgefahren bist: Ersetzt du dem auch die Differenz aus Zeitwert und tatsächlichem Schaden oder stellst du ihm einen Ersatzwagen zur Verfügung?

    Jeden Unfallgegner, der unschuldig ist, trifft es blöd. Da hast du absolut recht, aber dieses Risiko kann man leider nicht wegzaubern. Er war privat unterwegs und muss genau wie ich dieses Risiko bei jeder privaten Fahrt in Kauf nehmen. Ich war hingegen nicht freiwillig unterwegs. Das macht einfach den Unterschied. Punkt! Muss ich demnächst in meiner Schule auch alles bezahlen, was eben nun mal so im Alltag kaputt-/schiefgehen kann? Angefangen bei doof abgebrochenen Kreidestücken, Fehlkopien, ...

  • plattyplus:
    Aber dann ist dein Argument total kontraproduktiv. Ihr habt schon zu wenige Lehrerparkplätze und jetzt willdu du neben den vielen Dienstwagen, welche Parkplätze brauchen auch noch zusätzlich mit deinem privaten Auto ankommen, welches ebenfalls einen Parkplatz braucht. Das hört sich sehr günstig an.
    Wenn du wie in der freien Wirtschaft an 230 bis 270 Tagen pro Jahr Jahr arbeitest und du es direkt oder indirekt von deinem Chef abgezogen bekommst, dann kann ich das sogar noch verstehen. Wir reden hier aber von 10-80 Tage pro Jahr. Das ist einfach nicht wirtschaftlich und ökologisch unsinning. Ich war vor 2 Jahren auch abgeordnet. Wenn ich da immer erst zu meiner Stammschule gefahren wäre um den Dienstwagen zu holen, dann wäre die Strecke nicht nur mehr als 3 mal so lang gewesen, sondern es würden auch noch zwei Wagen "gebraucht". Selbst wenn die Orte auf einer Linie liegen und somit im Optimalfall die Strecke mit 2 Wagen absolut identisch ist, dann werden die Wagen und die Umwelt doch stärker beansprucht, weil gerade am Anfang der Motor noch kalt ist und das Öl noch nicht schön verteilt ist.
    Wenn du neidisch auf deine Azunis und ihren Dienstwagen bist: Warum nochmal genau bist du Lehrer geworden und hast nicht den tollen Beruf deiner Azubis ergriffen? Warum macht deren Chef das wohl und warum macht es deiner nicht? (Tipp: Ich kenne schon die Antwort und habe sie hier schon ein paar mal geschrieben.)

  • Ach Frapper, ich finde deine Argumentation nicht gut.
    Nur mal einige Punkte (du suchst dir bestimmt wieder nur einen aus und lässt die anderen unbeantwortet. Ich tippe auf den Ersten)
    - Hat man dich zur Arbeit gezwungen? Bist du Skalve? Oder willst du mir sagen, dass Leute, die privat unterwegs sind grundsätzlich selbst Schuld bzw. weniger Wert sind, wenn andere Menschen die Straße dienstlich benutzen?
    - Was ist, wenn der andere dienstlich (in der freien Wirtschaft) unterwegs war. Abholen lassen, Papiere ausfüllen, zum Arzt gehen, ... wird im all diese Arbeit vom Arbeitgeber bezahlt?
    - Wer spricht davon, dass Kreide nicht bezahlt wird? Sowohl Kreide als auch Auto werden bezahlt.
    Du scheinst einfach den Anspruch zu haben, einen Neuwagen zu bekommen. Mag sein, dass deine Werkstatt den Zeitwert falsch bewertet hat, über die Grenze/Bewertung kann man mit Sicherheit streiten. Wenn du deinen Anspruch noch etwas höher schrauben würdest, dann könntest du auch noch die Rechnung für deine Socken einreichen, weil sich bei der heftigen Bremsung dein Zehnagel durch die Socke gebohrt hat. In der Wirtschaft kenne ich auch Berufe, die Dienstkleidung bezahlt bekommen, warum also nicht die Lehrer?
    In der Wirtschaft ist auch nicht alles Gold was glänzt. Du suchst dir einen scheinbaren Glanzpunkt heraus, und siehst nicht die negativen Punkte. Mein Bruder hat auch einen Dienstwagen, musste aber nach einem Unfall an einem Freitag Abend auch blöd auf der Autobahn rumstehen und wurde dafür nicht bezahlt. Papierkram musste er auch ausfüllen. Klar waren abholen des neuen Wagens dann viel leichter; hat vom Stamm-Autohaus sofort einen Ersatzwagen erhalten. Nachteil: Er kann nur Peugot aussuchen. Frabe ist vorgeschrieben (da sonst der Wiederverkaufswert zu gering ist), nur er darf das Auto fahren; sein Sohn z.B. nicht und das Auto muss er auch noch bezahlen.
    Das es Betriebe gibt, die ihre Angestellten mit einem Auto ködern ist mir auch klar; wenn der Chef das aber nicht direkt vom Gehalt abzieht, dann macht er es zumindest indrekt; kann mir nicht vorstellen, dass die alle eine Gelddruckerpresse im Keller haben.

  • Aber dann ist dein Argument total kontraproduktiv. Ihr habt schon zu wenige Lehrerparkplätze und jetzt willdu du neben den vielen Dienstwagen, welche Parkplätze brauchen auch noch zusätzlich mit deinem privaten Auto ankommen, welches ebenfalls einen Parkplatz braucht. Das hört sich sehr günstig an.

    Nochmal ganz langsam für dich: Mich interessiert nicht wie ökonomisch das alles ist oder wie umweltfreudnlich oder sonstwas. Wenn der Arbeitgeber diese Zusatzleistung von mir will, hat er die Kosten dafür zu tragen und zwar die kompletten Kosten. Dann kann er selber überlegen, ob es so sinnvoll ist den Lehrer abzuordnen oder ob er es sich eben dann doch nicht leisten will. Aber entstehende Zusatzkosten auf den abgeordneten Lehrer, also das letzte Glied in der Kette abzuordnen, sehe ich nicht ein.


    Also wenn wir das Thema beleuchten:

    • Dienstwagen steht an der Schule, Schlüssel im Sekretariat zu holen, Fahrtenbuch liegt im Auto
    • Dienstwagen bekommt abgesperrten Parkplatz, damit man auch tagsüber wieder zurück kommen kann, wenn man an dem Tag nur für einzelne Stunden abgeordnet wird
    • Entsprechend abgesperrte Dienstparkplätze an allen Einsatzschulen, bringt ja nichts, wenn man dort dann keine Parkplätze findet
    • Die Dauer der Dienstreisen sind gemäß BGH-Urteil voll als Arbeitszeit auf meine 41 Wochen-Stunden anzurechnen

    Damals als Wehrpflichter bei der Bundeswehr wurde das alles auch genau so "bezahlt". Hinzu kam dort aber noch, daß der Arbeitgeber sogar dafür sorgte bzw. zu sorgen hatte, daß die Wehrpflichtigen auch die richtigen Führerscheine hatten, um die Fahrzeuge überhaupt bewegen zu dürfen. Dürfte in Zukunft also spannend werden, weil heute in Großstädten manche Mitmenschen ja gar keinen Führerschein mehr machen.


    Wenn du neidisch auf deine Azunis und ihren Dienstwagen bist: Warum nochmal genau bist du Lehrer geworden und hast nicht den tollen Beruf deiner Azubis ergriffen?

    Sagen wir mal so: Die Azubis haben genau das gleiche Problem wie ich auch. Ohne Auto kann niemand von uns morgens zur 1. Stunde zur Schule kommen. Wir müßten dann nämlich abends um 22 oder 23 Uhr losfahren und irgendwo auf dem Bahnhof auf einer Bank pennen, weil nachts keine Züge fahren. Im Berufsschul-Bereich ist das Einzugsgebiet ja durchaus auch mal ganz NRW. Die Fahrten sind also entsprechend lang und müßten morgens um 3 Uhr oder so beginnen, was aber nicht geht, da der ÖPNV erst so grob ab 5 Uhr auf Touren kommt.



    Du scheinst einfach den Anspruch zu haben, einen Neuwagen zu bekommen.

    Hattest Du schon einmal einen unverschuldeten Unfall? Ich glaube nicht! Denn sonst würdest Du nicht so einen Schwachsinn labern.
    Mir ist auch mal jemand in meinen Golf reingefahren, als ich vor einer roten Ampel stand. Das Ergebnis war, wie in diesem Fall auch, ein wirtschaftlicher Totalschaden. Der Wagen war 9 Jahre alt und hatte weit über 500.000km runter. Rost war kein Problem und einen Wartungsstau hatte das Fahrzeug auch nicht. Selbst der Gutachter meinte, daß der noch locker 4 Jahre machen würde.


    Als der Wagen dann beim Sachverständigen stand, hieß es im Gutachten: Restwert 1.500 €
    Aber der Restwert wäre nur schwer zu schätzen, weil solche Fahrzeuge in Deutschland gar nicht mehr gehandelt werden und die Schwacke-Liste entsprechend keine Anhaltswerte liefert. Das Problem, daß solche Fahrzeuge in D gar nicht mehr gehandelt werden, habe ich anschließend auch überdeutlich selber feststellen dürfen. Für so ein Fahrzeug gibt ja kein Gebrauchtwagenhändler mehr Gewährleistung, die verschifft er nach Afrika.
    --> Am liebsten hätte ich von der gegnerischen Versicherung nicht den Schadenersatz in Geld sondern in Natural-Restitution (§249 BGB) verlangt. Leider ist das im deutschen Recht nicht vorgesehen, wenn dies als allgemein unmöglich gilt (§275 BGB), was in meinem Fall eben der Fall war, weil solche Fahrzeuge bei uns gar nicht mehr gehandelt werden und die Reparatur nicht wirtschaftlich gewesen wäre. Damit war die gegnerische Versicherung fein raus. Sonst wäre es nämlich die Aufgabe der Versicherung ein entsprechend gleichwertiges Fahrzeug aufzutreiben und ranzuschaffen. So hatte ich dann die Zusatzkosten, um ein fahrbereites Fahrzeug auf dem deutschen Markt zu beschaffen. Wie gesagt, für 1.500 € bekommt man hier ja nichts mehr.

  • Ach Volker_D, ich finde dich auch recht uneinsichtig.


    zu (1): Ja, ich wurde zu dieser Art von Arbeit gezwungen! Ich wurde in der Planungsphase zum neuen Schuljahr eingeladen und auf meine neue Aufgabe eingeschworen. Einarbeitung gab's auch nicht wirklich. Ich muss wie alle von uns die Aufgaben übernehmen, die mir meine SL vorsetzt. Da ich als Förderschullehrer nunmal formal für fast alle Fächer von Vorklasse bis 10 einsetzbar bin und im Zweifel auch (komplett) im "Außendienst" in der Beratung/Abordnung ran muss, gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten.


    zu (2): Über den Papierkrieg beklage ich mich nicht. Das ging relativ schnell auszufüllen.


    zu (3): Ich will keinen Neuwagen, das wäre völlig vermessen. Ich habe mir auch selbst keinen Neuwagen gekauft. Zwischen einem Neuwagen und meinen 300€ Selbstbeteiligung mit einem geringen Pauschalbetrag für eine längere Hochstufung in der Versicherung gibt es jedoch noch einige Graustufen. Dass da eine beachtenswerte Lücke ist, sehen auch die Personalräte und arbeiten seit längerem an einer Lösung/Versicherung seitens des Landes Hessen. Ich bin ja nicht der einzige, dem bisher so etwas passiert ist und drauflegt.
    Ich sehe eine Armada an Dienstwagen auch nicht als die Lösung des Problems an. Diese ganze Debatte um Dienstwagen käme gar nicht erst auf, wenn sich unsere Dienstherren nicht so billig aus der Affäre stehlen würden á la "dein Auto, dein Problem" wie in meinem Fall oder "deine Aufgabe, dein Problem, wie du da hinkommst" wie in anderen Fällen.

Werbung