Ringe mit mir selbst

  • Danke. Das hab ich auch gemerkt und dachte mir: was von dem, was ich in den letzten Tagen gelernt habe, hat mit normalem Unterricht zu tun? Antwort : Nichts. Aber vielleicht kommt das noch. Oder auch nicht.

    Ich kann nur für meine Fächer sprechen: Ich habe an der Uni im SII Bereich in den Vorlesungen / Seminaren & Co so gut wie nix gelernt, was mit Unterricht, den ich halte, zu tun hat.
    Ich habe da nur abgehobenes Zeugs gelernt. In den Didaktikveranstaltungen war es etwas besser, aber auch nur etwas.
    Die Experimentalpraktika in der Physik waren "ganz nett" und hatten teils zumindest thematisch etwas mit dem, was man in der Schule macht zu tun. Wohlgemerkt: Thematisch. Abgehoben und fern der Schulrealtität war es trotzdem.


    Da sind Zertifkatskurse oder die OBAS-Ausbildung weitaus anwendungsorientierter.

    • Offizieller Beitrag

    ... fern der Schulrealtität ...
    Da sind Zertifkatskurse oder die OBAS-Ausbildung weitaus anwendungsorientierter.

    jup. Vielleicht, weil man einen akademischen Abschluss anstrebt und nicht nur Kochrezepte lernen will, wie man ein bestimmtes Thema in einer bestimmten Zeit / Stunde unterrichten will.
    Auf der Basis dieses Wissens kann ich dann selbst das Kochrezpt schreiben.


    Man kann nicht alles haben, im Leben:
    - die Anerkennung des akademischen Standes / Berufs
    - das Geld des akademischen Berufs
    - eine Ausbildung, die quasi nur die Sachen vorkocht, die man später weitergibt.


    (und ja, es hängt von den Fächern ab. Abr nein, ich hatte tatsächlich noch keine nennenswerte (schulische) Anwendung meines Wissens über Diphtongierung im Altfranzösischen oder Beziehungsanalyse in Goethes Wahlverwandtschaften. Aber ich weiß, dass eine Sprache eine Geschichte hat, kann mit SchülerInnen, die Latein hatten, anders Französisch unterrichten, kann bei der (Deutsch-)Einheit "Sprachwandel" aufzeigen, wie es noch heutzutage ist, kann Beziehungsanalysen in ziemlich jedem Roman / Theaterstück und was weiß ich machen. und das kann ich dank meinem Didaktikwissen auch auf die jeweilige Schulstufe herunterbrechen.

  • Bezüglich Anrechnung von Studien- / Prüfungsleistungen:


    ich bin selbst noch an der Uni und ich hatte alleine aufgrund meines Prüfungsordnungswechsels von Staatsexamen in den nun polyvalenten 2-Hauptfächer-Bachelor-mit-Zusatzoption-Gymnasiallehramt bzw. Master of Education auch genug mit Anrechnungen aus dem Stex-Studiengang zu tun.


    Da rennt man natürlich NICHT zu jedem einzelnen Prof - die würden einem was blasen. Bei uns an der Uni wendet man sich an den Fachkoordinator des jeweiligen Hauptfaches. In meinem Fall Anglistik & Germanistik. Jedes Fach bzw jedes Seminar hat einen Fachleiter/Chef. Ich meine damit nicht den Dekan, sondern eben den Chef des Seminars. Zu diesem geht man mit einer Leistungsübersicht aus dem alten Studiengang und legt ihm die auf den Tisch und sagt: "Hier, das habe ich im alten Studiengang gemacht. Was von diesem Kladdaradatsch kann mir im neuen Studiengang alles angerechnet werden?"


    Der schaut sich das an und entscheidet, welche Module deckungsgleich sind und schreibt dann einen Anerkennungsvorschlag. Diesen Anerkennungsvorschlag schickt man dann zum Prüfungsamt, das für die jeweiligen Fächer zuständig ist, zusammen mit einem formlosen Antrag auf Anerkennung von Prüfungs- und/oder Studienleistungen gemäß § XYZ der Studien- und Prüfungsordnung blabla (Aber vorsicht: bei uns an der Uni gibt es mehrere Prüfungsämter, je nach Fakultät. Geisteswissenschaften vs. Naturwissenschaften vs. Medizin vs. Jura, etc). Der Prüfungsausschuss tagt dann und entscheidet, ob sie dem Anerkennungsvorschlag des jeweiligen Fachkoordinators folgen und wenn ja, dann kriegt man auf einen Schlag alle Leistungen/Module angerechnet.


    Da macht man nichts einzeln und schon gar nicht bei jedem einzelnen Prof.


    Natürlich mag diese Vorgehensweise von Uni zu Uni abweichen, im Großen und Ganzen sollte dieser Weg aber mehr oder weniger ähnlich sein. Im Zweifelsfall daher anstatt in einem Lehrerforum, wo man nur groß rumraten kann, vielleicht lieber mal direkt das Studierendensekretariat befragen - die sitzen immerhin an der Quelle und kennen ihre Regularien wohl besser als wir hier.

  • Ich bin immer wieder baff, mit was für Hürden man da zu kämpfen hat. Das geht los bei der Anmeldung zu Klausuren, über die Leistungspunkte und die Tatsache die Profs überhaupt zu erreichen bis hin zur chaotischen Organisation. Vielleicht bin ich da auch einfach zu verwöhnt von der vorherigen Uni, die von mir definitiv nochmal eine positive Bewertung im Netz bekommt.Hier ist es das totale Kontrastprogramm.

    Nun ja, es mag sicherlich Unterschiede von Uni zu Uni geben, aber im Großen und Ganzen sind doch die wesentlichen Punkte überall ähnlich. Es gibt bei JEDER Uni bei JEDEM Start eines Semesters eine sogenannte "Ersti-Woche", wo man den "Erstis" alles wichtige und wissenswerte an die Hand gibt. Da werden dann zig Infoveranstaltungen abgehalten darüber, wie und bis wann man Prüfungen anzumelden hat, wie und wo das geschieht, an wen man sich wenden kann bei seinen Fächern, wie man Bücher in der UB ausleiht, selbst, wo die Cafeteria ist zum Cafe-Holen.


    Also das Unterstützungsangebot ist reichhaltig in der Woche vor Semesterbeginn und oft darüber hinaus. Man muss es halt natürlich aktiv wahrnehmen und sich unter die Erstis mischen. Von alleine fliegen einem die Infos nur schwer zu. Studieren heißt ja auch Eigendiziplin und Eigenverantwortung - da muss man, im Vergleich zur verwöhnten Schülerschaft, sich schon selbst darum kümmern, dass man an Infos kommt.

  • Wie ich schon schrieb, war mein Sohn krank, sodass ich an etlichen Veranstaltungen nicht teilnehmen konnte.


    Nachdem ich so etwas wie eine Panikattacke in einer Vorlesung diese Woche hatte, habe ich realisiert, dass ich die Sache langsam angehen muss.
    Dennoch gibt es Dozenten, die sich quer stellen und mich obwohl ich meine Lage geschildert habe, nicht in die überfüllten Seminare aufnehmen wollen.


    Obwohl ich einen Zusatzbeitrag bezahlen musste, damit ich das Studium des anderen Fachs neben dem Master absolvieren darf.

  • Zusatzbeitrag: Wie wird der begründet (Rechtsgrundlage)? Würde ich mal auf Angemessenheit prüfen lassen, denn im TZ-Studium bist du ja nicht wirklich schneller, als jemand, der zwei Fächer im Bachelor startet und in Vollzeit studiert.


    Zugang zu Kursen: Wenn diese komplett überlaufen sind und du die Anmeldefrist verpasst hast, können auch gutwillige Dozenten wenig ermöglichen. Schau einfach, dass du dieses Semester ankommst, alles abklärst und anerkennen lässt, deine Arbeitssituation organisiert und in den kommenden Semestern gilt es dann eben komme was wolle die Anmeldefristen zu beachten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich meine, du solltest nachhaken, wie deine Uni den Zusatzbeitrag, den sie deiner Angabe nach von dir erhebt begründet, welche Rechtsgrundlage dieser hat. Die mögliche Begründung der Uni könnte sein, dass du ja formal in zwei Studiengängen - Bachelor- und Masterstudiengang- zeitgleich eingeschrieben bist, das würde ich aber prüfen, wo das steht, dass dafür ein Zusatzbeitrag erhoben werden darf. Wenn es in deinem BL keine Studiengebühren gibt (auch nicht fürs Zweitstudium) wäre das ein wenig eine Studiengebühr durch die Hintertür, die ich nicht ungeprüft hinnehmen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Liebe Tabularasa,


    irgendwie fühle ich mich dir mittlerweile total verbunden und fiebere richtig mit, gucke nach, ob ich hier Neuigkeiten von dir finde...beim Thema Panikattacke gehe ich sofort mit, ich hab und hatte so Einiges durch. Es reicht schon manchmal das bloße Gefühl, wenn es im Kopf nicht weniger wird.


    Heute ist Freitag. Bitte lass' dich wieder gedanklich von mir durchknuddeln und Mal ganz lieb umarmen. Halte dich an CDLs Hinweise und fahre Mal runter. Geh' mit deinem Sohn Drachen steigen oder spiel' euer Lieblingsspiel. Du schaffst das. Ich glaub' an dich.

  • ich aber prüfen, wo das steht, dass dafür ein Zusatzbeitrag erhoben werden darf. Wenn es in deinem BL keine Studiengebühren gibt (auch nicht fürs Zweitstudium) wäre das ein wenig eine Studiengebühr durch die Hintertür, die ich nicht ungeprüft hinnehmen würde.

    Würdest du Widerspruch einlegen? Für einen Anwalt fehlt mir leider das Geld.

    beim Thema Panikattacke gehe ich sofort mit, ich hab und hatte so Einiges durch. Es reicht schon manchmal das bloße Gefühl, wenn es im Kopf nicht weniger wird.

    Wir können gerne auch privat schreiben. Ich hatte die Panikattacken vor Jahren schon mal. Damals war ich mit meinem Sohn schwanger und hatte totale Zukunftsängste.
    Es hatte mich eiskalt erwischt, weil ich nicht wusste, wie es weiter geht (es ging dann aber weiter, heute ist er schon in der Grundschule).
    Nun hatte ich sie diese Woche wieder im Hörsaal und auf dem Weg zur Uni (ich muss ja pendeln). Plötzlich war alles wieder da und ich hatte 200 Blutdruck und echte Todsangt. Ich dachte nur: Wenn das hier noch schlimmer wird, ist jetzt niemand für mich da, der mich ins nächste Krankenhaus fährt. Schon auf der Hinfahrt, später im Hörsaal. Bin dann kurz raus aus dem Hörsaal und im Auto rechts rann gefahren und hab 3 Mal tief durchgeatmet und das Fenster herunter gekurbelt und dann ging es. Ich denke, es liegt bei mir daran, dass ich mich in meinem Weg sehr allein gelassen fühle. Wie ich schon sagte, seid ihr die Einzigen, die mir die Kraft geben, meinen Weg durchzuziehen. Ich hab von meiner Familie nahezu 0 bis sehr wenig Unterstützung (mein Sohn wird von den Schwiegereltern abgeholt und sie behalten ihn, aber das wars dann auch).


    Wenn jetzt jemand sagt: "Das schafft die nie unter den Umständen", kann ich es ihm/ihr nicht verübeln, aber ich möchte mich davon nicht unterkriegen lassen. Ich will gottverdammt nochmal diesen Traum leben.
    Einmal die Woche gebe ich neben meiner aktuellen Jobsuche immer noch Aushilfsstunden an einer Schule und ich liebe es. Es sind vier Stunden, aber es kommt mir nicht wie Arbeit vor. Mein Highlight der Woche war, dass mich eine Mutter sogar positiv im Elterngespräch bei einer Lehrerin erwähnt hat: "Der Nachmittagsunterricht von der Frau H. macht immer so viel Spaß. Lennox liebt es, auf spielerische Weise Wissen vermittelt zu bekommen."
    Das sind dann die Momente in denen ich denke, es ist doch nicht alles verloren.



    Heute ist Freitag. Bitte lass' dich wieder gedanklich von mir durchknuddeln und Mal ganz lieb umarmen. Halte dich an CDLs Hinweise und fahre Mal runter. Geh' mit deinem Sohn Drachen steigen oder spiel' euer Lieblingsspiel. Du schaffst das. Ich glaub' an dich.

    Dankeschön. Sei auch geknuddelt und ich habe mir fest vorgenommen mich am Wochenende dem liebsten Menschen zu widmen, den ich habe.

  • Würdest du Widerspruch einlegen? Für einen Anwalt fehlt mir leider das Geld.

    Frag doch einfach mal beim AStA nach, wie die das einordnen würden vor dem Hintergrund der in deinem BL und an deiner Uni geltenden Vorschriften zu Gebühren im Allgemeinen und Studiengebühren im Besonderen. Das kann schon etwas mehr Klarheit schaffen und sollte das nicht ganz koscher sein, hättest du Mitstreiter an deiner Seite, die dich im Hinblick auf weitere Schritte beraten und unterstützen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Würdest du Widerspruch einlegen? Für einen Anwalt fehlt mir leider das Geld.

    Du kannst doch einfach auf der Uniwebsite nachlesen, wann welche Gebühren und Beiträge anfallen. Wozu brauchst du da einen Anwalt?

  • Das ist in der Tat seltsam. Ich war für ein Semester in zwei Studiengängen immatrikuliert und musste den regulären Semesterbeitrag bezahlen.

  • Hab am Dienstag einen Termin, um das u.a. anzusprechen.
    Drückt mir die Daumen.


    Darüber hinaus denke ich darüber nach, nochmal die Beratungsstelle der Uni aufzusuchen, wenn man mit Kind studiert.
    Ist das sinnvoll?

  • Na, ja es ist sehr seltsam, dass ich die normalen Studiengebühren zahle und für das 1. Fach extra noch einmal Geld bezahlen soll.

    Noch mal: was sagt die Webseite der Uni dazu? Schau doch einfach nach. Dort wird in der Regel auch die Rechtsgrundlage genannt. Was ist denn so schwierig daran, selbst nachzulesen?
    An welcher Uni studierst du denn?


    @Lehramtsstudent: Dir ist schon klar, dass sie Gebühren und Beiträge nach Bundesländern, zum Teil sogar nach Hochschulen unterscheiden?

  • Schmidt: Das ist mir klar. Selbst innerhalb Hessens variiert der Semesterbeitrag ganz schön. Dass man für zwei parallele Studiengänge doppelt zahlen müsste, höre ich zum ersten Mal. Was nicht heißt, dass das nicht auch irgendwo möglich sein soll...

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