Kann der Arbeitgeber mich zur Heirat zwingen?

  • @Valerianus
    Du weißt schon was das Reichskonkordat für Folgen hatte? Oder was ähnliche Konkordate mit franko und Mussolini für Auswirkungen hatten? Dir ist hoffentlich bewusst, dass der Vatikan und die, durch ihn repräsentierten, Bischöfe in den jeweiligen Ländern ein Konkordat abgeschlossen haben um Einfluss zu behalten bzw. zu mehren! In wissenschaftlichen, katholischen, Kreisen ist das nämlich durchaus kritisch betrachtet.
    Im übrigen waren es eben nicht nur radikale Atheisten bei hitler sondern eben diejenigen, die durchaus selbst die Bezeichnung Christ wählten.
    Man kann natürlich, wie du es ja machst, auf sowas mit Überheblichkeit reagieren. Alles eine Frage des Verhaltens und des Glaubens, oder nicht?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich habe mal ein interessantes Zitat herausgezogen:


    Zitat

    "Es wird kein ganz anderer Religionsunterricht, aber ein besserer, weil er die verschiedenen Religionen gleichberechtigt berücksichtigt."

    Gerade in großstädtischen Einzugsgebieten ist es zwar der Fall, dass das Christentum in den Klassenräumen nicht (mehr) die mehrheitliche Glaubensrichtung ist, aber Deutschland ist ja doch primär durch das Christentum beeinflusst - wurde ja auch ein paar Seiten vorher erklärt. Da frage ich mich, ob es wirklich notwendig ist, einen Religionsunterricht durchzuführen, der die Weltreligionen gleichberechtigt berücksichtigt. Bisher war es ja so, dass das Christentum die dominante Glaubensrichtung im Religionsunterricht war und von diesem Standpunkt aus Exkurse in andere Richtungen gemacht wurden. Da wäre die Frage, ob in Deutschland sozialisierte Kinder vertiefte Kenntnisse in jüdischer oder islamischer Theologie benötigen. Ich würde hier mal den Vergleich mit den Fächern Geschichte und Deutsch wagen, in denen primär deutsche Geschichte und deutsche Literatur gelehrt werden. Wie sähe die Situation aus, wenn man dazu übergehen würde, Weltgeschichte und -literatur zu unterrichten?


    Mit freundlichen Grüßen

  • @Schmidt: Hmm...woran liegt die fehlende Verfassungswidrigkeit?


    a) die evangelische Kirche, jüdische und muslimische Verbände haben dem zugestimmt
    b) es gibt weiterhin katholischen Religionsunterricht, weil das Erzbistum Hamburg nicht zugestimmt hat
    c) beides


    Klick mich, ich erklär dir die Grundlagen (traurig, das über das Abendblatt sagen zu können)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Da wäre die Frage, ob in Deutschland sozialisierte Kinder vertiefte Kenntnisse in jüdischer oder islamischer Theologie benötigen.

    Ich bezweifel, dass irgendjemand vertiefte Kenntnisse in irgendeiner Theologie benötigt. Über den geschichtlichen Hintergrund der Entstehung verschiedener Religionen - da besteht eher Nachholbedarf.



    aber Deutschland ist ja doch primär durch das Christentum beeinflusst

    Mal eine offene Frage: Welche Einflüsse durch das Christentum sind in Deutschland eigentlich vorhanden, die in anderen (nicht christlichen Ländern) nicht ähnlich oder gleich sind?

  • ... aber Deutschland ist ja doch primär durch das Christentum beeinflusst...

    Setzen, Geschichte, Ethnologie usw ungenügend.


    Sämtliche monotheistische "Religionen" sind hierzulande "tolerierte Zugereiste".
    Es existiert auf diesem Planeten, Sol-3, aka "terra", "Erde" usw., kein "christliches Abendland", außer in den Hirngespinsten größenwahnsinniger ewigvorgestriger Realitätsleugner.
    Und Unwahrheiten werden durch ewiges Wiederholen auch nicht plötzlich wahr.


    In "unseren Breiten" herrschten ursprünglich Glaubensformen vor, die sich noch nicht mit Begriffen wie "Religion" voneinander abgrenzen mussten. Insbesondere in Deutschland finden sich Belege für entsprechende Bräuche aus den Germanischen (rechtsrheinisch) und keltischen (linksrheinisch) Kulturkreisen.
    Der ganze Monotheistenschmantes stammt grob aus der Region des heutigen Äthiopien - übrigens ein sehr interessanter Fakt, wenn irgndwelche "Christen" sich mal wieder wünschen, die Moslems (oder auch weniger freundliche Begriffe) sollen sich wieder dahin verziehen wo sie herkommen - ich lege dann gerne den "Christen" nahe, das dann doch auch zu tun.


    Und zum angeblichen "christlichen Einfluss" (ich benutze jetzt mal keltische oder germanische Begriffe, so gut es geht transliteriert, ich kann hier schlecht in Ogham schreiben):


    Sammain - ursprüngliches Neujahrsfest. Und Gedenken der Vorfahren und Bitten um deren (geistigen) Beistand, außerdem wollte man unliebsame Geister vertreiben. Hatten wir letzten Monat - 31. Oktober. Der Kommerz machte aus den Bräuchen irgendwann Halloween, schon vorher pflanzten die Christen auf den 1.November "Allerheiligen" - wenn man mal über die Bedeutungsparallelen nachdenkt, erkennt man den Beginn eines Musters...


    Yul - aka "Mittwinter" - 22. Dezember. Wintersonnenwende. Man feierte die "Rückkehr des Lichtes" (übrigens mit roten Bändern an immergrünen Bäumen). Und das locker 2000 Jahre bevor irgendein Zimmermannssohn in Bethlehem geboren wurde. Nur diese bedeutung kam den Monotheisten dann doch schön zupass, also wurde das Ereignis völlig willkürlich hierhin verlegt. Die in der Bibel erwähnte Volkszählung war nachweislich nicht im Dezember, sondern im August... also, was war wohl der Zweck? Eben... Übertünchen von bestehendem Brauchtum... Und der Weihnachtsmann ist eh ne Erfindung von Coca-Cola.


    Und weiter gehts - Imbolc (2. Februar) - Fruchtbarkeits-/Geburtsfest. => Lichtmess.


    Eostre, auch Ostara - ursprünglich zur Frühlingsäquinoxe (21. März) - verrät schon durch die Namensähnlichkeit, was da gezielt "hin verpflanzt" wurde. Das Fruchtbarkeitssymbol "Ei" ist auf jeden Fall weit älter als der Monotheistenquark...


    Beltaine - 30. April - das "echte" Fruchtbarkeitsfest - haben die Christen nicht verstanden bzw nicht verstehen wollen, und es schlicht zur Walpurgisnacht erklärt.


    Lithas - Mittsommer - 21. Juni. Haben sie da nicht den Johannistag hingepflanzt?


    Das Erntefest - Lughnasadh - 2. August - hat keine direkte Entsprechung, ebensowenig Mabón, die Herbstäquinoxe (23. September).
    Aber phantasielos waren die Monotheisten ja immer schoon gerne.


    Also... wo hat hier bitte wer "unsere" Kultur beeinflusst?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Nachfragen:


    1.) Meines Wissens nach stammt die älteste monotheistische Religion aus dem Bereich Irak/Iran. Wie kommst du auf Äthiopien?
    2.) Glaubst du wirklich, das Christentum hätte sich nur bei den Germanen bedient (vor allem weil das ziemlich weit vom ursprünglichen Verbreitungsgebiet entfernt liegt)? Weihnachten liegt am Geburtstag von Sol Invictus, die Lage von Lichtmess hat etwas mit jüdischen Reinigungsritualen zu tun (immerhin war Maria Jüdin) und die Lage von Ostern nach dem Mondkalender, liegt ziemlich definitiv am Datum des jüdischen Pessachfestes (die Juden hatten einen gemischten Mond/Sonnenkalender), Allerheiligen ist echt kein gutes Beispiel, weil das entweder am Freitag nach Ostern, am Sonntag nach Pfingsten oder am 1. November gefeiert wird, je nach Konfession.
    3.) Glaubst du wirklich, dass mehr als 1000 Jahre christliche Kultur keine Spuren in der europäischen Kultur hinterlassen haben und wir hier traditionell germanische Werte leben? In dem Fall wäre wohl ein Holmgang angemessen...

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  • @Schmidt: Hmm...woran liegt die fehlende Verfassungswidrigkeit?


    a) die evangelische Kirche, jüdische und muslimische Verbände haben dem zugestimmt
    b) es gibt weiterhin katholischen Religionsunterricht, weil das Erzbistum Hamburg nicht zugestimmt hat
    c) beides


    Klick mich, ich erklär dir die Grundlagen (traurig, das über das Abendblatt sagen zu können)

    Du hast wehement dafür argumentiert, dass ein übergreifender Religionsunterricht wegen des Grundgesetzes unmöglich sei. Aber schön, dass du jetzt zurückruderst. ;)


    Diese Form des Religionsunterrichts ist zwar noch nicht ganz das, was ich mir vorstelle, aber schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.

  • Ich habe mal ein interessantes Zitat herausgezogen:


    Gerade in großstädtischen Einzugsgebieten ist es zwar der Fall, dass das Christentum in den Klassenräumen nicht (mehr) die mehrheitliche Glaubensrichtung ist, aber Deutschland ist ja doch primär durch das Christentum beeinflusst - wurde ja auch ein paar Seiten vorher erklärt. Da frage ich mich, ob es wirklich notwendig ist, einen Religionsunterricht durchzuführen, der die Weltreligionen gleichberechtigt berücksichtigt. Bisher war es ja so, dass das Christentum die dominante Glaubensrichtung im Religionsunterricht war und von diesem Standpunkt aus Exkurse in andere Richtungen gemacht wurden. Da wäre die Frage, ob in Deutschland sozialisierte Kinder vertiefte Kenntnisse in jüdischer oder islamischer Theologie benötigen. Ich würde hier mal den Vergleich mit den Fächern Geschichte und Deutsch wagen, in denen primär deutsche Geschichte und deutsche Literatur gelehrt werden. Wie sähe die Situation aus, wenn man dazu übergehen würde, Weltgeschichte und -literatur zu unterrichten?
    Mit freundlichen Grüßen

    Selbstverständlich benötigt ein mündiger Mensch Kenntnisse über verschiedene Glaubensrichtungen und Weltgeschichte. Die Welt hört nicht an der deutschen Grenze auf. Wenn das Christentum so knorke ist, wird es ja kein Problem sein, wenn Kinder verstehen, welche Weltbilder andere Religionen lehren und warum es gar nicht so toll ist, wenn Religion und Politik miteinander verwoben sind und religiöser Glaube einen Einfluss auf die Wissenschaft oder andere relevante Bereiche des Lebens (insbesonderer anderer Menschen) hat.

  • Artikel 7 Absatz 3 Satz 2 GG ist eigentlich selbsterklärend: "Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt."


    Wenn die Religionsgemeinschaften beschließen, dass ein gemeinsamer Religionsunterricht stattfinden kann, dann kann das natürlich gemacht werden (wie in Hamburg geschehen, durch ev. Landeskirche, etc.). Es kann nur nicht gegen den Willen der Religionsgemeinschaften gemacht werden, wie...Trommelwirbel...man am Beispiel Hamburg ebenfalls sehen kann, denn die katholische Kirche bietet katholischen Religionsunterricht in katholischen Schulen an (aus freien Stücken übrigens auch nur an den katholischen Schulen, schon seit Anbeginn des Grundgesetzes).

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    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • MissJones,da muss ich dir leider widersprechen. Gerade was deine Beurteilung von Lehramtsstudents Aussage angeht.


    Ursprünglich hatten wir in unseren Regionen eine Vielzahl an Natur Religionen etc.
    Ostdeutschland wurde ja zum Beispiel auch viel später richtig christianisiert, vorher gab es Ausprägungen der slawischen Religion Auslegung.
    Über 1000 Jahre Christianisierung haben aber nun den entscheidenden Einfluss auf unsere Kultur gehabt und die alten Glaubens-Vorstellungen fast komplett ausradiert.


    Gern mehr bis

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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  • Über 1000 Jahre Christianisierung haben aber nun den entscheidenden Einfluss auf unsere Kultur

    Nochmal meine Frage: Welchen Einfluss, der nicht auch so oder in ähnlicher Form in allen Teilen der Welt stattgefunden hat? Was sind große individuelle kulturelle Bereicherungen, die ausschließlich im Christentum stattgefunden haben?

  • ethik für alle, fertig. da ist ein bisserl religionswissenschaft dabei, gar keine theologie, und viel philosophie.

    Das widerspricht dem Grundgesetz, leugnet die Lebensrealität vieler Menschen der Welt und erschwert historisches Verständnis. Religionswissenschaft für alle. Aber das hatte ich ja schon erläutert.

  • Bleiben wir konkret in Deutschland?
    Wie ist die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie, Homosexualität, Armenfürsorge, Bildung?
    Soll ich christliche geprägte Musik- und Kunstwerke wirklich aufzählen oder können wir darauf verzichten, dass aufzuzählen?


    Es geht nicht darum, diesen Einfluss positiv oder negativ zu bewerten, aber zu behaupten, dass es keinen (ganz massiven) Einfluss gäbe, ist totaler Bullshit. Wer wirklich glaubt, dass es den nicht gäbe, dem empfehle ich dringend Max Weber "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", das wurde inzwischen sogar wiederholt empirisch nachgewiesen, aber ist ja das Internet, wer würde da von Akademikern schon erwarten können nachzudenken...


    P.S. @Schmidt: Hier haben einige Leute ein ganz massives juristisches und demokratisches Defizit, anders ist nicht zu erklären, dass sie immer und immer wieder gegen Grundrechte wettern und die Mehrheitsverhältnisse in der Bevölkerung völlig ignorieren (Klick mich, falls du dich durch Daten überzeugen lässt).
    P.P.S.: Achtung, Sarkasmus: Ich sähe die höchsten Chancen für eine Umsetzung solcher Wünsche in der AfD. Die Kirchen wettern massiv gegen die AfD, die Hauptwählerschaft sitzt im Osten bei den Atheisten, da ist sicherlich Potential... o.O

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    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Bleiben wir konkret in Deutschland?
    Wie ist die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie, Homosexualität, Armenfürsorge, Bildung?
    Soll ich christliche geprägte Musik- und Kunstwerke wirklich aufzählen oder können wir darauf verzichten, dass aufzuzählen?

    Man muss also explizit Christ sein um eine Meinung zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie etc. zu haben oder zu verstehen, dass Bildung wichtig ist? Wie die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu diesen Themen ist, weis ich um ehrlich zu sein nicht. In meinem Umfeld ist z.B. eigentlich jeder für die Verfügungsgewalt des Menschen über seinen eigenen Körper, also für die Möglichkeit der Abtreibung, der Selbsttötung etc. Wo kann man die durchschnittliche Meinungen zu diesen Themen in verschiedenen Staaten nachlesen?

  • Wie ist die durchschnittliche Einstellung in Deutschland zu Abtreibung, Selbsttötung, Monogamie, Homosexualität, Armenfürsorge, Bildung?

    Ja, wie ist sie denn? Erzähl doch mal, statt einfach nur irgendwelche Schlagworte aufzuzählen? Monogamie hat sich in den allermeisten Kulturen auch ohne Christentum herausgebildet. Armenfürsorge gibts auch außerhalb des Christentums (oder bist du so vermessen zu behaupten, dass andere Kulturen Armut ignorieren?), Abtreibung ist in Deutschland vermutlich ausreichend weit akzeptiert, Selbsttötung werden die meisten Menschen auch nicht als verwerflich ansehen. Homosexualität ist in Deutschland so akzeptiert, dass es eine große Zustimmung zur Ehe für Alle gab.

    Mehrheitsverhältnisse in der Bevölkerung völlig ignorieren

    Es geht hier nicht darum, irgendwas zu ignorieren, sondern gleiches Recht für alle zu haben. Übrigens - Katholiken und Protestanten legen sehr großen Wert darauf, dass jeder für sich entscheiden darf, was richtig und falsch ist- nur wenn es um irgendwelchen Einfluss geht, dann werden beide auf einmal zusammengezählt. Aktuell sind nämlich zehn Prozentpunke mehr konfessionslos als katholisch.


    Soll ich christliche geprägte Musik- und Kunstwerke wirklich aufzählen oder können wir darauf verzichten, dass aufzuzählen?

    Ja, zeig mir mal bitte aktuell relevanten Einfluss von christlicher Musik und christliche Kunstwerke, die sich in anderen Teilen der Welt so nicht entwickelt haben.


    gegen Grundrechte wettern

    Was hier kritisiert wird, ist die Auslegung der Grundrechte durch das Bundesverfassungsgericht. Aus Artikel 3 ergibt sich, dass niemand wegen seiner (vereinfacht gesagt) Überzeugung benachteiligt werden darf. Das findet aber ganz massiv im Bereich der Kirchen (Einstellung nach Glauben in Bereichen, die von der Allgemeinheit finanziert werden) und auch durch den Gesetzgeber (Tanzverbot) statt. Es gibt aus meiner Sicht keinen vernünftigen Grund für diese Auslegung - sie steht so nicht im Grundgesetz und ist somit auch kein Grundrecht. Artikel 137 sagt "(3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes." Also nochmal gerne: Es handelt sich nicht um ein festgelegtes Grundrecht sondern um eine Interpretation !

  • Tut mir leid, ich mach hier keine informationstechnische Grundbildung für Fünftklässler, aber ich mach mal eine Ausnahme: Klick mich! - der erste Link ist für Europa ganz brauchbar, vielleicht hast du ja Ideen wie du Daten für den Rest der Welt erhalten könntest. ;)


    Machen wir es mal historisch:
    Abtreibung ist aus der antiken Philosophie heraus ein brauchbares Mittel zur Planung der Populationsentwicklung und das mildere Mittel im Vergleich zur Kindstötung durch Aussetzung (kein Mord nach antikem Verständnis!). Wer hat's verboten? Die Christen...
    Selbsttötung ist in der antike generell nicht negativ behaftet, nicht ganz so positiv wie in manchen asiatischen Kulturkreisen, aber manchmal durchaus angemessen. Wer hat's verboten? Die Christen (allerdings auchum die Leute vom freiwilligen Märtyrertum abzuhalten)
    Monogamie gab es auch in der Antike, allerdings hauptsächlich für die Frauen. Wenn die Männer nebenher ihren Spaß hatten war das kein Problem, solange daraus keine legitimen Erben entstehen sollten. Die Gallier haben in weiser Voraussicht die Erbfolge über die Mutter geregelt, da war klar, dass das Kind zur Familie gehört. Wer hat's verboten? Die Christen die Spaßbremsen
    Bildung ist ein weites Feld und da liegt der Konfuzianismus (als Philosophie) sicherlich weit vorne, aber woher kommt unser Schulsystem, unsere Universitäten oder die wissenschaftliche Methodik (Ockham, Bonaventura, Thomas von Aquin, Roger Bacon, Francis Bacon, u.v.m.)?


    @Kalle29: Es ging mir bei den Beispielen nicht darum zu sagen, dass all diese Positionen in ihrer aktuellen Position gut seien, aber nehmen wir das Beispiel der Homosexualität: Das ist in der Antike weitgehend unproblematisch, egal ob in Griechenland, Rom, Ägypten (für den penetrierenden Part) oder bei Kelten und Germanen (auch wenn da die Quellenlage gelinde gesagt schwierig ist), wird durch das Christentum aber extremst tabuisiert. Ohne das Christentum hätte es dieses Tabu definitiv nicht gegeben.
    Und ich würde Artikel 7 GG noch einmal lesen, vielleicht hilft's. Ansonsten würde ich auf die Auslegung des BVerfG verlassen, die scheinen mir juristisch kompetenter als du. ;)
    Ich find's übrigens toll, wie du ignorierst, dass in Deutschland 70% aller Menschen nicht deiner Meinung sind. Aber das ist ein häufiges Gedankenmuster bei...ach lassen wir das...

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    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Tut mir leid, ich mach hier keine informationstechnische Grundbildung für Fünftklässler, aber ich mach mal eine Ausnahme: Klick mich! - der erste Link ist für Europa ganz brauchbar, vielleicht hast du ja Ideen wie du Daten für den Rest der Welt erhalten könntest. ;)

    Der erste Treffer ist "Katholisch Leben". Zitat "Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen" (GS 51,3). " Ähm, ja. Nein danke.
    Dass du meine Fragen nicht beantwortest, ist hingegen interessant.

    Ich find's übrigens toll, wie du ignorierst, dass in Deutschland 70% aller Menschen nicht deiner Meinung sind. Aber das ist ein häufiges Gedankenmuster bei...ach lassen wir das...

    An welcher Stelle tut er das?
    Tip: nur, weil jemand Mitglied einer Kirche ist, kann man dieser Person nicht automatisch bestimmte Ansichten unterstellen und auch nicht annehmen, dass diese Person eine besondere Bindung zu dieser Institution hat. Den Eintritt in die evangelische oder katholische Kirche kann man sich in Deutschland in der Regel nicht aussuchen, das passiert durch die Eltern.

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