BVG fahren mit der Schulklasse

  • Finde ich für eine Grundschule eine ziemlich harte Grundhaltung

    Na ja, die Kinder nicht mitzunehmen fände ich noch schlimmer. Über die Zeitfrage habe ich aber auch schon nachgedacht. Vielleicht mache ich es jetzt auch einfach so, dass ich zumindest für Ausflüge mit Zeitdruck doch "Notfallfahrscheine" dabei habe und dann doch besser vorab nachfrage. Morgen zum Beispiel würde ein Zuspätkommen bedeuten, dass wir nicht mehr in die Vorstellung kommen, das mag ich auch nicht riskieren...
    Wenn wir Zeit haben, finde ich die oben genannte Regelung zumindest für meine Klientel aber kein großes Drama. Es war von 7 Euro die Rede die gezahlt werden müssten, wobei es sein kann, dass das nur für Kinder gilt, die ein Schülerticket besitzen und es nur vergessen haben. Ist ja auch sonst so, dass man nur eine Bearbeitungsgebühr zahlt, wenn man eigentlich ein personengebundes (nicht übertragbares) Ticket hat. Und wenn Eltern entscheiden, dass sie das kostenlose Ticket nicht bestellen wollen und es dann nicht mal schaffen einen Fahrschein mitzugeben, ist das m.E. tatsächlich ihr Privatproblem, wenn es dann teurer wird.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Noch ein letzter Nachtrag (vor allem auch für Connie):
    Ich habe nochmal nachgehakt und laut Schulleitung ist die Regelung "die Lehrer sind nicht verantwortlich, die Eltern werden angeschrieben" eine erst kürzlich verlautbarte offizielle Info seitens der BVG, tatsächlich aufgrund der vielen Beschwerden durch Schulen. Nichtsdestotrotz habe ich mir jetzt eine ermäßigte 4er-Karte zugelegt für Fahrten wo mir Kontrolle und Zuspätkommen einfach zu aufregend sind (habe ich heute aber nicht gebraucht, alle hatten einen Fahrausweis dabei:)).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

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    Noch ein letzter Nachtrag (vor allem auch für Connie):
    Ich habe nochmal nachgehakt und laut Schulleitung ist die Regelung "die Lehrer sind nicht verantwortlich, die Eltern werden angeschrieben" eine erst kürzlich verlautbarte offizielle Info seitens der BVG, tatsächlich aufgrund der vielen Beschwerden durch Schulen.

    Danke für die Info, sowas dachte ich mir schon und finde es krass. Irgendwann hat jemand festgestellt, dass es unpraktikabel ist und sich was Neues ausgedacht. Ob das die Kontrolleure auch schon wissen?

  • ... Das können wir "nebenbei" teilweise gar nicht machen, weil einige Kinder die Öffis als eine Art Tanzpalast, Trampolinspringanlage, DSDS-Bühne oder Turnhalle ansehen

    :D DSDS-Bühne find ich gut, Kinder sollen doch wieder mehr singen!


    Ach, wie gern würde ich mal mit dir eine Klassenfahrt machen, das ist bestimmt lustig :prost:

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    :D DSDS-Bühne find ich gut, Kinder sollen doch wieder mehr singen!
    Ach, wie gern würde ich mal mit dir eine Klassenfahrt machen, das ist bestimmt lustig :prost:

    Oh, da bin ich mir nicht so sicher. Wenn es um so Sachen wie Sicherheit geht, bin ich eine Meckertante und bin gar nicht mehr lustig. (Vor ein paar Monaten gab es hier an der Kreuzung einen schweren Unfall: Kind lief auf die Straße, Bus legte Vollbremsung ein, zwei Kinder im Bus flogen durch denselben und wurden verletzt, eins davon - im Alter meiner Schüler - so schwer, dass es im Koma lag und nicht klar war, ob es wieder aufwacht.)


    Aber sonst, ja, gerne! :klatsch:

  • oh, das klingt übel :( stimmt schon, je älter man wird, desto mehr Verantwortung fühlt man...


    Ich meinte aber eher so abends einen Wein (oder Mineralwasser :aufgepasst: ) öffnen, wenn alle Kinderchen sicher in ihren Bettchen liegen. Und dummes Zeug quatschen. Hier gibts bestimmt noch mehr, mit denen es lustig wäre... Wir können ja mal ein forenübergreifendes Klassenlager planen mit Drahtbetten und Kantinenfutter an einem See in Brandenburg oder so :D

  • Oh ja! Wobei Draht Luxus wäre. Spanplatten...

    ...wir waren mal in Mecklenburg, da hing altes Militärzeug an der Decke und Mobiliar und Wandmalereien waren noch original aus DDR-Ferienlagerzeiten. Die Küchenfrauen wahrscheinlich auch ;)

  • Glaube ich gerne! An meiner Referendariatsschule gab es noch original "Geländespiele".
    (Vermutlich gibt es das in den alten Bundesländern auch.)

    Vielleicht. Was ist denn damit gemeint? Körperliche Ertüchtigung für den militärischen Notfall? Oder doch einfach nur eine Art Bundesjugendspiele?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    Vielleicht. Was ist denn damit gemeint? Körperliche Ertüchtigung für den militärischen Notfall? Oder doch einfach nur eine Art Bundesjugendspiele?

    Ersteres.
    In meiner Schulzeit fanden die im Sommer oder Frühherbst oder Spätfrühling statt. Man musste z.B. an einem Seil hangeln (falls man mal über einen Säurefluss muss oder so), dann Granaten... äh... F1 werfen. Schätzen, mit dem Kompass umgehen, bisschen pfadfinderähnlich. Außerdem gab es noch Mannschaften, man hatte verschiedenfarbige Armbinden und musste sich im Gelände verstecken, irgendwann fand man sich, dann gab es einen Angriff und man riss sich die Armbinden ab. Die "erledigten" Gegner schieden aus. Die Mannschaft, die zuerst "erledigt" war, hatte verloren.


    In meiner Ausbildungsschule war die Spezialität, dass das in der Woche vor Weihnachten stattfand. Just in dem Winter hatten wir -10 Grad und 10 cm Schnee. Das Ganze war mit einem 10km-Marsch verbunden und die Kinder wurden am Ende vom Chef und 2 Eltern in Privatminibussen zur Schule zurückgefahren. Das dauerte dann ungefähr 5 Stunden statt der veranschlagten 1,5. Statt Gegner erledigen gab es Stockbrot. Sie haben mich als Referendarin auf die letzten Schüler aufpassen lassen. Meine nicht vollständig auskurierte Bronchitis erfreute sich in den Weihnachtsferien ihres Lebens. Vielleicht lag das aber auch an der langen Kirchenbesichtigung mit dem Seminar am Tag zuvor, die man gar nienimmer im Mai oder Juni machen konnte?

  • Wow, nein, so etwas kenne ich aus meiner Schulzeit überhaupt nicht mehr (und ich bin immerhin schon Jahrgang 1980, vermutlich also etwa in deinem Alter Conny). Zumindest in BW gab es das in den 80ern und 90ern nicht mehr. Das höchste der militärischen Gefühle in meiner Schulzeit war ein Physiklehrer der uns Fallgeschwindigkeiten und Co. berechnen lassen wollte anhand von Bomben die wir angeblich Menschen unter uns auf den Kopf werfen wollten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    Wow, nein, so etwas kenne ich aus meiner Schulzeit überhaupt nicht mehr (und ich bin immerhin schon Jahrgang 1980, vermutlich also etwa in deinem Alter Conny). Zumindest in BW gab es das in den 80ern und 90ern nicht mehr. Das höchste der militärischen Gefühle in meiner Schulzeit war ein Physiklehrer der uns Fallgeschwindigkeiten und Co. berechnen lassen wollte anhand von Bomben die wir angeblich Menschen unter uns auf den Kopf werfen wollten.

    Krass! Wir haben nur Eier so verpacken müssen, dass sie nicht kaputtgehen. Allerdings nicht in der Schule, sondern am Studientag. Teambuilding.
    Ich bin 6 Jahre älter als du.

  • Ja, der Physiklehrer war ein empathiebefreites Popoloch. Hatte ihm damals auf die Klassenarbeit neben die saubere Berechnung geschrieben, dass es sich in meinem Fall lediglich um einen Apfel handeln würde mit Verweis auf die Problematik der Aufgabenstellung, Fand er ultra-witzig, sich vor versammelter Klasse über mich zu beömmeln, wie blöd man doch sein müsse, mit so einer Aufgabenstellung ein Problem zu haben. Als ich ihm nach der Stunde im persönlichen Gespräch erklärt habe, wie unmöglich ich nicht nur seine Aufgabenstellung fand, sondern vor allem den demütigenden, entwertenden Umgang mit mir hat er dann doch geschluckt. Soviel "cojones" hatte er nicht erwartet. (War auch eher kurzsichtig, bedenkt man, dass mein Vater damals sein dienstlicher Vorgesetzter war, der so einen Umgang weder aus beruflicher Perspektive, noch als Vater amüsant fand. Allerdings konnte ich sowas auch schon mit 15 sehr gut allein klären.)


    6 kleine Jährchen nur- das ist ja fast nix Schwester. :rose:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nein, sowas gabs in West-Berlin nicht. (Jahrgang 1978), aber da war natürlich trotzdem immer jede Menge Militär da, Übungen habe ich da nur von den Alliierten im Wald erlebt und das fand ich sehr verstörend. Uns so etwas machen zu lassen, wäre wohl deutlich too much gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    ...mit Granatenweitwurf und Minenlauf?

    https://www.ddr-museum-muehltr…ichte-wehrunterricht.html
    Es war eine militärische Ausbildung. Inklusive Uniformen, Handgranatenweitwurf, Orientierung, Ausdauerläufe in voller Uniform (auch für die Mädchen bei der Zivilverteidigung), teilweise Übungen mit Gasmasken und Gewehren.

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