Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • "Wo genau infizieren sich die Menschen mit dem Coronavirus? Eine RKI-Studie zeigt: In Deutschland stecken sich die meisten im privaten Umfeld an. Kaum eine Rolle spielen demnach Schulen und Büros."


    https://www.tagesschau.de/inla…die-ansteckungen-101.html


    Ganz abgesehen davon, dass wir aktuell über eine Millionen Tests pro Woche haben und der Vergleich mit März schon


    Die Studie ist leider überholt. Daten wurden nur bis zum 11. August berücksichtigt, da liefen die Schulen noch im eingeschränkten Betrieb und/oder waren ganz dicht.
    In Großraumbüros dürften die Abstände im Vergleich zum Klassenzimmer deutlich größer sein, außerdem gibt es immer mehr Firmen, die speziell für Bürotätigkeit Homeoffice anbieten.

    Lehrer dürften vermutlich bei zunehmendem Infektionsgeschehen bald ein ähnliches Risiko wie das in den Pflegeberufen oder beim medizinischen Personal haben, mit dem Unterschied, dass wir selbst verantwortlich sind für die Schutzmaßnahmen (Lüften) und diese (z. B. Masken) auch noch selbst bezahlen dürfen.

    Und es war die Studie, die für 27 % die Infektionsquellen angab und für 73 % unbekannt angab (beide Infos - Zeitraum der Studie und 27 % bekannte Infektionsquellen - stehen übrigens im verlinkten Text und noch genauer beim RKI).


    Kein Wunder, dass Alten- und Flüchtlingsheime vorne liegen, die wurden im Frühjahr (hohe Zahlen vor August) durchgetestet. Und wenn einer aus der Familie erkrankt war, wurde der Rest eher getestet als Außenstehende. Die Schulen waren erst geschlossen, dann im Hybridbetrieb und galten völlig als unproblematisch. Man hat gar nicht getestet und wenn jemand infiziert war, hieß es Infektionsquelle unbekannt (immerhin 73%). Und auch wer im Büro sich angesteckt hatte, konnte es schlecht beweisen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das mit dem öffentlichen Raum halte ich auch für überholt, man traut sich halt nicht an die wahren Problemstellen heran und das sind einerseits die Clubs, andererseits die türkischen Hochzeiten mit mehreren hundert Besuchern. Letztens wurde ja eine Reportage über Clubs in Frankfurt gezeigt: Barbetrieb dürfen sie machen, aber im Grunde war es beengter Tanzbetrieb ohne Hygienekonzepte u.ä. Ich weiß noch, dass die eine anonymisierte Clubbesucherin meinte, Corona würde es hier nicht geben und keiner hätte Angst davor.

    Es kommt mir merkwürdig vor, wenn Restaurants penibelst auf Abstandshaltung achten müssen, und andererorts sowas passiert.

  • ... man traut sich halt nicht an die wahren Problemstellen heran und das sind einerseits die Clubs, andererseits die türkischen Hochzeiten mit mehreren hundert Besuchern.

    ...oder vielleicht die schweinefleischverarbeitenden Betriebe?

  • Was denn für eine "Studie"?! Das Contact Tracing ist ein laufendes Verfahren und keine "Studie". Das BAG weiss bei etwa der Hälfte der Infektionsketten wo diese gestartet sind und sie starten in der Regel im privaten Umfeld, auf Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, neuerdings auch mal wieder in Chören. Es gibt keine "unbekannten" Infektionsketten die in den Schulen starten. Wir melden jede Woche wie viele SuS infiziert oder auch nur in Quarantäne sind, weil Familienmitglieder infiziert sind, was soll denn da "übersehen" werden? Die Medien stürzen sich sofort darauf, wenn irgendwas an den Schulen passiert. Es gab bei uns von den Sommer- bis zu den Herbstferien genau zwei relevante Ereignisse: An der Kantonsschule Wettingen infizierten sich nachweislich 9 SuS gegenseitig an der Schule und zuletzt wurde ein grosses Mittelschulzentrum in Samedan, Graubünden für eine Woche in den Fernunterricht geschickt, weil sich SuS nachweislich gegenseitig *an* der Schule infizierten. Sowohl Basel-Stadt als auch Baselland gaben vor den Herbstferien in einer Medienmittelung bekannt, dass nicht eine einzige Übertragung *an* den Schulen stattgefunden hat. Ich wiederhole mich gerne: Ich glaube, dass bei uns nirgendwo so scharf auf die Einhaltung der Regeln geachtet wird und das Monitoring so eng geführt wird, wie an den Schulen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das zumindest in Bezug auf das Monitoring in Deutschland anders sein soll. Da wird überhaupt nichts "übersehen". Und ja, natürlich bin ich selbst fürs Lüften meines Zimmers verantwortlich - soll ich dafür vielleicht einen Angestellten bekommen, der alle 10 min das Fenster für mich öffnet? Also langsam wird's nur noch lächerlich.

  • andererseits die türkischen Hochzeiten mit mehreren hundert Besuchern

    Oder spiessbürgerlich-eidgenössiche Hochzeiten die zuletzt in der hochkonservativen Zentralschweiz für mehrere grosse Ausbrüche sorgten. Kanton Schwyz: 70 Neuinfektionen pro Tag auf knapp 160000 Einwohner. Krasse Sache, ne? Zum Vergleich: Der Kanton Basel-Stadt mit seinen ganzen Lotter-Türken zählt gerade mal 15 Neuinfektionen auf knapp 200000 Einwohner.

  • Oder spiessbürgerlich-eidgenössiche Hochzeiten die zuletzt in der hochkonservativen Zentralschweiz für mehrere grosse Ausbrüche sorgten. Kanton Schwyz: 70 Neuinfektionen pro Tag auf knapp 160000 Einwohner. Krasse Sache, ne? Zum Vergleich: Der Kanton Basel-Stadt mit seinen ganzen Lotter-Türken zählt gerade mal 15 Neuinfektionen auf knapp 200000 Einwohner.

    Aber nein! So war es doch sicher gar nicht gemeint. Leider steht's halt genau so da und kann nicht mehr gelöscht werden. Erklärungen aber sicher gern per PN.

  • Das größte Problem sind wahrscheinlich wirklich private Parties aller Art und Clubbesuche, bei denen „Daisy Duck“ und „Darth Vader“ sich unter ausreichendem Alkoholgehalt aber ohne ausreichende Hygienemaßnahmen näher kommen.


    Leider kann man da einfach nur schwer regulieren, daher greift man zu Pseudomaßnahmen wie Maskenpflicht im Freien, damit man wenigstens so tut, als ob man aktiv wird.

  • @Wollsocken80

    In D gibt es erstaunlicherweise übrigens wirklich keine systematische Erhebung der Infektionen an Schulen und in KiTas. Das wurde auch schon mehrfach bemängelt in der Presse und Drosten hat das auch kritisiert.

    Das RKI hat in den letzten Situationsberichten zwar hervorgehoben, dass es auch zu Ausbruchsgeschehen in Schulen und KiTas kommt, aber keine weiteren Infos.

  • Leider kann man da einfach nur schwer regulieren, daher greift man zu Pseudomaßnahmen wie Maskenpflicht im Freien, damit man wenigstens so tut, als ob man aktiv wird.

    Ja und das ist eben komplett unglaubwürdig. Die Leute tragen das nicht ewig mit wenn wirklich offensichtlich ist, dass es das Problem nicht löst. So verspielt man aber grundsätzlich die Kooperation und das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Das "Micky Maus" Problem lässt sich natürlich lösen, die Kontaktdaten müssen bei uns in den Clubs seit einiger Zeit schon verifiziert werden. Nützt aber auch nichts, wenn innerhalb von 2 Tagen plötzlich 1500 Personen in Quarantäne gesetzt werden sollen. Irgendjemand muss die ja anrufen. Eigentlich müsste man meinen, es war lange genug Zeit um ein vernetztes, digitales System für solche Fälle zu etablieren. Ist aber nicht wirklich geschehen. Die Zürcher mussten nun einräumen, dass die darauf setzten müssen, dass infizierte Personen selbst ihre Kontaktpersonen anrufen. Tja nun. Ich bin wirklich gespannt, ob es irgendeine Art von Reaktion darauf gibt.

  • In D wurde in den letzten Tagen auch berichtet, dass die Digitalisierung in den Gesundheitsämtern kaum vorankommt.

    Manche Ämter melden die Ergebnisse und Zahlen wohl noch per Fax ans RKI.

  • In D gibt es erstaunlicherweise übrigens wirklich keine systematische Erhebung der Infektionen an Schulen und in KiTas.

    OK ... Das ist kacke. Erstaunt mich wirklich, dass das nicht gemacht wird. Ich muss als Klassenlehrperson jeden Donnerstag ein Forms-Sheet ausfüllen und bekomme von unserer Sekretärin direkt eins auf den Deckel, wenn ich es vergessen habe.

  • Ja und das ist eben komplett unglaubwürdig. Die Leute tragen das nicht ewig mit wenn wirklich offensichtlich ist, dass es das Problem nicht löst. So verspielt man aber grundsätzlich die Kooperation und das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Das "Micky Maus" Problem lässt sich natürlich lösen, die Kontaktdaten müssen bei uns in den Clubs seit einiger Zeit schon verifiziert werden.

    Das ist in D verboten, den Ausweis darf nur die Polizei oder das Ordnungsamt verlangen. Clubbesitzer müssen sich auf die Angaben verlassen. Dann heißt der Besucher eben nicht mehr Donald Duck und wohnt nicht mehr in Entenhausen. Jetzt heißt er Michael Müller und wohnt im Blumenweg. Dann fällt es wenigstens nicht sofort ins Auge. Ändert aber nichts an Falschangaben.

    Ich war übrigens heute im Restaurant und da wurden gar keine Kontaktdaten abgefragt.

  • OK ... Das ist kacke. Erstaunt mich wirklich, dass das nicht gemacht wird. Ich muss als Klassenlehrperson jeden Donnerstag ein Forms-Sheet ausfüllen und bekomme von unserer Sekretärin direkt eins auf den Deckel, wenn ich es vergessen habe.

    Ich weiß nicht, ob sie die Daten nicht sammeln oder ob sie nur nicht verfügbar gemacht werden.

    Ich erfahre immer mal von Freunden von Fällen an anderen Schulen und Klassen in Quarantäne, in den Medien findet man nichts dazu.

    Ich glaube aber gelesen zu haben, dass ein Nachrichtenportal mal beim RKI nachgefragt hat und die Antwort bekommen hat, dass Daten zum Infektionsgeschehen an Schulen nicht zentral erfasst werden.

  • Zumindest für BY habe ich das hier gefunden:


    https://www.sueddeutsche.de/ba…s-party-polizei-1.5054996


    "Zugleich sind in Bayern Tausende Schüler wegen der Corona-Pandemie zu Hause - einen größeren Ausbruch an Schulen sieht das Kulturministerium derzeit nicht. Bis Donnerstag seien 0,82 Prozent der 1,65 Millionen Schüler nicht im Präsenz-Unterricht in der Schule, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Das bedeutet etwa 13530 Schüler und damit fast 1000 mehr als noch in der Vorwoche. 0,02 Prozent seien wegen eines positiven Tests in Quarantäne - das sind etwa 330 Schüler. Vergangene Woche waren es noch etwa 400 mit positivem Testergebnis.

    Zwar seien die Gesundheitsbehörden für das Erfassen der absoluten Infektionszahlen zuständig. Aber bislang gebe es an den Schulen nach Kenntnis des Ministeriums keine "auffälligen Infektionsentwicklungen", also keinen Hotspot innerhalb einer Schule. Nur eine Schule ist nach Angaben des Ministeriums komplett geschlossen. Von den etwa 155 000 Lehrern in Bayern waren am Donnerstag 0,72 Prozent in Quarantäne (1116 in absoluten Zahlen/vergangene Woche: 970) und gut fünf Dutzend hatten einen positiven Coronatest."


    (Hervorhebungen von mir)

    Das finde ich jetzt - noch? - überschaubar. Tendenziell werden die Zahlen sicherlich noch steigen, aber selbst wenn 5 oder 10 % nicht im Präsenzunterricht sein sollten statt derzeit <1%, finde ich das noch akzeptabel. Wir haben jetzt 5 Wochen relativ normalen Präsenzunterricht hinter uns, weder eins meiner Kinder noch eine Klasse in meiner Schule war bisher betroffen (nur einzelne Quarantäne-Fälle, wo dann keine Infektion stattgefunden hatte).

  • jeders Bundesland geht bei der Datensammlung anders vor


    https://www.rnd.de/panorama/co…4IHBAFNKFRJ67F3KCJUA.html


    Einige Zitate daraus


    Dass jedes Bundesland in Sachen Corona und Schule eigene Wege geht, zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt. Details zu Quarantänemaßnahmen für Lehrkräfte und Schüler “werden nicht gesamtsystematisch erfasst”, heißt es aus dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Auch, weil die Fluktuation relativ hoch sei.


    Oder


    Niedersachsen hält sich, was die Gesamtzahl infizierter Schüler und Lehrer betrifft, bedeckt. Auf Nachfrage des RND teilt das Kultusministerium mit, dass sich derzeit eine Schule komplett in Quarantäne befindet. Dabei handelt es sich um ein Gymnasium im Landkreis Cloppenburg. Der Landkreis vermeldete in den vergangenen Tagen stark steigende Zahlen von Neuinfektionen. Insgesamt sind in Niedersachsen 161 Klassen und Gruppen aktuell vom Präsenzunterricht ausgeschlossen.


    Oder


    Baden-Württemberg. In 38 Schulstandorten bleiben 49 Klassen im Moment zu Hause. Will man in Erfahrung bringen, wie viele Infizierte es dort gibt, wird es kompliziert. Das Kultusministerium verweist auf das Ministerium für Soziales, das auf das Gesundheitsministerium. Dort wird erklärt, dass es erst kürzlich eine Schülerparty gab, die mit einigen infizierten Schülern zusammenhängt, genauere Zahlen fänden sich jedoch nur bei den einzelnen Landkreisen.



    Irgendwie erhält man schon das Gefühl, dass allzu große Transparenz nicht gefragt ist.



    Erst gerade gesehen, der Artikel ist vom 22. 9. (also eine Woche nach Schulanfang in Baden-Württemberg. Aktuelleres fan ich nicht. Baden-Württemberg veröffentlicht immer noch sparsam und nur auf Nachfrage.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das ist in D verboten, den Ausweis darf nur die Polizei oder das Ordnungsamt verlangen.

    Ist das so? Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich den Ausweis an der Supermarktkasse schon vorgezeigt habe. In Deutschland wie in der Schweiz. Zuletzt übrigens mit 35 und einem Sixpack Bier auf dem Kassenband.


    Ich weiß nicht, ob sie die Daten nicht sammeln oder ob sie nur nicht verfügbar gemacht werden.

    Ich weiss natürlich, wo ich die Daten aus dem Baselland finden kann (öffentlich zugänglich übrigens), Du würdest sie aber in 100 Jahren nicht finden, weil Du einfach nicht wüsstest, wo Du suchen musst. Also die werden bei euch schon auch die Zahlen sammeln und damit auch wissen, was läuft.


    Irgendwie erhält man schon das Gefühl, dass allzu große Transparenz nicht gefragt ist.

    Es gilt natürlich der Datenschutz. Ich erinnere Dich an die Medienmitteilung über meinen infizierten Schüler, sowas ist eine bodenlose Frechheit. Wer wann wie wo gefeiert hat geht uns im Grunde genommen alle nichts an, darüber wird sowieso viel zu viel geschrieben. Ich fand das gut, dass die Medien bei uns da zu Beginn sehr zurückhaltend waren. Unterdessen ist das leider längst nicht mehr so, da wird nun auch jeder Scheiss von jeder Hochzeit und bladiblubb geschrieben.

  • ...oder vielleicht die schweinefleischverarbeitenden Betriebe?

    Sind es die aktuell noch? Aktuell hört man nichts mehr von ihnen. Letzter Stand in den Medien waren besagte Hochzeiten und Clubs.


    Zitat

    In D wurde in den letzten Tagen auch berichtet, dass die Digitalisierung in den Gesundheitsämtern kaum vorankommt.

    Manche Ämter melden die Ergebnisse und Zahlen wohl noch per Fax ans RKI.

    Cool, Fax :) ! Reicht doch aus.

  • Es gilt natürlich der Datenschutz. Ich erinnere Dich an die Medienmitteilung über meinen infizierten Schüler, sowas ist eine bodenlose Frechheit. Wer wann wie wo gefeiert hat geht uns im Grunde genommen alle nichts an, darüber wird sowieso viel zu viel geschrieben. Ich fand das gut, dass die Medien bei uns da zu Beginn sehr zurückhaltend waren. Unterdessen ist das leider längst nicht mehr so, da wird nun auch jeder Scheiss von jeder Hochzeit und bladiblubb geschrieben.

    natürlich gilt der Datenschutz (und problematisch sind zumindest in Deutschland die Medien und die verkünden es trotzdem). Ich habe heute auch von gestrigen Tests an mehreren Schulen der Nachbargemeinde gelesen.


    Aber warum kann Baden-Württemberg nicht alle ein bis zwei Wochen verkünden, x Schüler, y Lehrer wurden positiv getestet, z Schulen waren betroffen (manche Bundesländer machen es so). Baden-Württemberg schrieb ja dem rnd , dass die Landkreise genauere Daten hätte (und je kleiner die Region, umso eher sind konkrete Personen ausfindbar.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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