Microsoft Teams - in Zeiten von homeschooling...

  • Kurze Nachfrage zu Teams: Das funktioniert nur mit Mitgliedern der eigenen Organisation oder? Dh. unsere SuS bräuchten entsprechende Accounts? Oder kann man „Fremde“ einladen wie bei OneDrive?

    Ist eine Einstellung, die der Admin vornehmen kann. Vermutlich hat er das deaktiviert - wir haben dafür gute Gründe. Denn nur innerhalb der Organisation kann ich durch die eindeutig von uns vergebene Mailadresse der Schule eindeutig nachvollziehen, wer hinter einem (frei wählbaren) Namen innerhalb von Teams steht. CoolBEATZZ@web.de und InfluGIRL04@gmx.de sind mir da nicht nachvollziehbar genug.


    Die Rechte von Gästen und von Mitgliedern der Domäne lassen sich allerdings recht fein unterschiedlich einstellen. Trotzdem fällt mir - sofern eine Mailadresse der Schule vorliegt - kein Grund ein, Gäste in ein Schulsystem zuzulassen.


    Wie meinst du das mit Moodle sei eher sperrig.

    Ich habe mich damit mal eine Stunde beschäftigt, mehr auch nicht. Das Hochladen von Dateien war grausam (kein Drag&Drop), die Anzeige und Strukturierung in der Grundeinstellung furchtbar. Es gibt keine Möglichkeit, direkt Dateien zu bearbeiten (weswegen bei uns Klausurpläne und ähnliches immer per Mail rum geschickt wurden). Ich fand es so furchtbar, dass ich für mich beschlossen habe, die Zeit nicht in das Lernen von Moodle zu investieren.

    Teams hingegen funktioniert quasi intuitiv. Es hält sich an moderne, gängige Konventionen in der UI - was auch nicht verwunderlich ist (oder bös gemeint), denn natürlich kann sich Microsoft problemlos einige Dutzend Oberflächendesigner leisten und Zielgruppentests fahren. Beim hastigen Rollout für das (häufig wenig PC-affine Kollegium) reichte ein Erklärvideo von sieben Minuten Länge von mir und eine kurze schriftliche Anleitung aus, um den wichtigsten Teil der Benutzeroberfläche nutzbar zu machen.

    Teams bietet Chat, Dateiablage, Wiki, Aufgabenverwaltung und mehr unter einer Oberfläche an - es läuft als Programm, im Browser oder in der App quasi gleichwertig. Insbesondere die App ist ein echter Mehrwert.


    Schau es dir einfach mal an - mich würde auch der Vergleich von einem echten Moodle-Nutzer mal interessieren. Letztlich wäre es aber auch interessant zu wissen, warum bei euch nur sehr wenige Moodle nutzen. Weißt du da genaueres?

  • @Kalle29: Danke für die Info - ich hoffe eigentlich auch, dass unsere Schüler in den nächsten Jahren auch einen Account bekommen. Vielleicht wird dem Träger in der heutigen Zeit die Sinnhaftigkeit eher bewusst ;)

  • Ich habe mich damit mal eine Stunde beschäftigt, mehr auch nicht. Das Hochladen von Dateien war grausam (kein Drag&Drop), die Anzeige und Strukturierung in der Grundeinstellung furchtbar. Es gibt keine Möglichkeit, direkt Dateien zu bearbeiten (weswegen bei uns Klausurpläne und ähnliches immer per Mail rum geschickt wurden). Ich fand es so furchtbar, dass ich für mich beschlossen habe, die Zeit nicht in das Lernen von Moodle zu investieren.

    Dass Moodle kein Drag & Drop unterstützt ist aber auch ca. 5 Jahre her (bzw. natürlich weniger, wenn einfach kein aktuelles Moodle installiert war). Ferner darf man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: Dateien hochladen + Dateien bearbeiten ist Kernkompetenz von Cloud + Online Office. Natürlich kann Office 365 das besser, weil es genau dafür gemacht wurde.

    Moodle ist ein E-Learning-System, kein Online-Office. Warum sollten Schüler Klausurpläne bearbeiten? Was hat das mit E-Learning zu tun? Inwieweit dient es dem Homeschooling (das ist der Thread hier), wenn Schüler Klausurpläne bearbeiten können? Wird hier evtl. E-Learning + Schulorganisation in einen Topf geworfen? Natürlich ist Moodle kein Tool zur Schulorganisation!


    Moodle soll dazu dienen, Schülern Materialien zur Verfügung zu stellen, aber nicht im Sinne einer unstrukturierten Dateiablage, sondern im Rahmen eines E-Learning-Kurses. Eine Datei könnte hier ein Material sein, das für eine Aufgabe benötigt wird (und ja, diese kann man problemlos mit Drag + Drop hochladen).


    In Moodle kann man Aufgaben stellen, Aufgaben bewerten, Aufgaben (auch automatisch, wenn es entsprechende Aufgabentypen sind) korrigieren, Feedback geben, einen Lernfortschritt übersichtlich für verschiedene Lerngruppen sehen, überwachen, protokollieren.


    Über den Anlass "E-Learning" hinaus, also etwa für die Online-Zusammenarbeit unter Kollegen, gibt es natürlich bessere Tools. MS 365 ist eines davon. Aber fürs E-Learning (und genau darum ging es hier ursprünglich) ist Moodle schon ein ziemlich gutes Tool.


    Moodle allein reicht nicht für den Bedarf einer Schule. Eine zusätzliche Cloud Lösung + ein zusätzliches Online Office sind sicher sinnvoll. Hier muss man aber zwischen dem Bedarf für Schulorganisation, für Zusammenarbeit von Lehrern und für E-Learning unterscheiden!

  • Moodle ist ein E-Learning-System, kein Online-Office.

    Schon klar - mit zwei verschiedenen System zu arbeiten macht aber in meinem persönlichen (nochmal: IT-affin!) Workflow keinen Sinn.


    Moodle soll dazu dienen, Schülern Materialien zur Verfügung zu stellen, aber nicht im Sinne einer unstrukturierten Dateiablage, sondern im Rahmen eines E-Learning-Kurses. Eine Datei könnte hier ein Material sein, das für eine Aufgabe benötigt wird

    Eben das bietet Teams mit OneNote problemlos. Mit Nutzung der Aufgabenfunktion können die SuS direkt in einer Datei arbeiten und diese abgeben. Wie gesagt, ich habe mich mit Moodle mal auseinander gesetzt und es für nicht gut nutzbar empfunden. Es mag vielleicht wie Linux sein - wer Bock hat, sich damit zu beschäftigen, wird happy sein. Der größte Teil der Menschen hat da keine Lust drauf und braucht eine out-of-the-box Lösung (früher, als ich noch viel Zeit und wenig Kinder habe, habe ich auch viel mit Android rumgebastelt - fehlt mir die Muße heutzutage zu). Die Tatsache, dass Moodle bei uns über Jahre nicht wirklich genutzt wurde, Teams aber innerhalb von einer Woche fast das gesamte Kollegium nutzt, spricht vermutlich eher für Teams als für Moodle (oder für die Lernbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen inkl. mir).


    Und es bleibt dabei - die Nutzung über ein Handy (laut Teams-Admincenter finden momentan 80% aller Nutzungen über Smartphones statt) bei Moodle ist zumindest in unserer Ausführung eine Zumutung. Responsive Design existiert nur in der Form, das einfach alles zusammengestaucht wird. Als ich die "App" für Moodle mal probiert habe (ja, auch schon über ein Jahr her), fühlte ich mich vom Bedienungskonzept her wie zu Beginn der Smartphone-Ära.


    Zitat
    Moodle allein reicht nicht für den Bedarf einer Schule. Eine zusätzliche Cloud Lösung + ein zusätzliches Online Office sind sicher sinnvoll. Hier muss man aber zwischen dem Bedarf für Schulorganisation, für Zusammenarbeit von Lehrern und für E-Learning unterscheiden

    Mir ist unklar, wieso du meinst, dass Moodle (aus deiner Sicht als E-Learningplatform) für die SuS ausreicht. Die Cloudlösung ist für kooperatives Arbeiten Voraussetzung. SuS sind auch Teil vieler schulorganisatorischer Dinge. Natürlich kann ich mir bei Moodle mein Worddokument runterladen, das dann in OpenOffice bearbeiten, speichern und wieder hochladen. Ich kann aber auch einfach eine Aufgabe in Teams anlegen, eine private Kopie für mich in Word Online (oder offline, falls vorhanden) öffnen, bearbeiten und direkt wieder hochladen.


    Nochmal: Wer sich in Moodle reingearbeitet hat, wird wie bei vielen Dingen jetzt nicht sagen: "Mega toll, ich wechsel sofort zu Teams". Wer jetzt anfängt und die Wahl hat, sollte sich einfach beide Systeme mal anschauen und für eins der beiden entscheiden.

  • Hier wurde auch lange auf Moodle gesetzt und ich habe nie verstanden warum eine Kollegin so viele Entlastungsstunden dafür bekam, obwohl das von fast niemandem genutzt wurde.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Teams aber innerhalb von einer Woche fast das gesamte Kollegium

    Das spricht m.E. nur für die Not in der Coronakrise. Aus 20 Moodlekursen vor Corona sind bei uns jetzt 130 geworden, Tendenz steigend. scheinbar kann man auch Moodle benutzen, wenn man muss.


    Damit das jetzt hier nicht zum einseitigen Moodle-Bashing ausartet, ergänze ich mal ein paar kritische Stimmen zu Teams:

    https://www.heise.de/ix/meldun…mlos-Kapital-4687937.html

    (auch wenn der Artikel journalistisch echt schlecht ist) und

    https://www.golem.de/news/micr…rnichten-2003-147299.html


    Am Ende muss natürlich jeder einen sinnvollen Kompromiss für die eigene Schule finden. Wir bleiben jedenfalls beim bereits eingeführten E-Learning per Moodle und bauen das aktuell stark aus. Passt auch nicht jedem, das ist klar, aber die meisten ziehen mit.

  • Ich glaube, da ist auch ein psychologischer Faktor im Spiel.


    Es gibt wahscheinlich Menschen, die denken: Moodle hab ich schon einmal gehört/gesehen, das versuche ich nochmal, bevor ich mir jetzt was anderes anschaue (das wäre meine Tendenz) oder Moodle hab ich nie genutzt, fand ich blöd, ich probiere mal Teams, damit geht es bestimmt besser. Letztere sind dann sicher auch begeistert, wenn es dann mit Teams auf Anhieb gut klappt

  • Mit Nutzung der Aufgabenfunktion können die SuS direkt in einer Datei arbeiten und diese abgeben.


    Nutzung über ein Handy (laut Teams-Admincenter finden momentan 80% aller Nutzungen über Smartphones statt)

    Rückfrage: Die Schüler sitzen also am Handy und arbeiten da direkt an Dateien?

    Unsere Schüler machen die Aufgaben im Heft (handschriftlich, so wie später im Abitur ja auch) und können dann in der Moodle-App direkt zur Aufgabenabgabe ein Foto machen. Das klappt sehr gut, die Handykameras werden ja immer besser. Wir müssen natürlich aktuell auf Handys zurückgreifen, es sind ja nicht genügend Computer in den Familien da. Da wäre es mir aber lieber, wenn die SuS NICHT direkt am Handy arbeiten, sondern im Heft und das Handy dann nur zur Informationsübermittlung nutzen.

  • Rückfrage: Die Schüler sitzen also am Handy und arbeiten da direkt an Dateien?

    Unsere Schüler machen die Aufgaben im Heft (handschriftlich, so wie später im Abitur ja auch) und können dann in der Moodle-App direkt zur Aufgabenabgabe ein Foto machen. Das klappt sehr gut, die Handykameras werden ja immer besser. Wir müssen natürlich aktuell auf Handys zurückgreifen, es sind ja nicht genügend Computer in den Familien da. Da wäre es mir aber lieber, wenn die SuS NICHT direkt am Handy arbeiten, sondern im Heft und das Handy dann nur zur Informationsübermittlung nutzen.

    Ich kann nicht sehen, womit die SuS die Dateien bearbeiten. Aber die Nutzungsstatistik zeigt diese Verteilung. Natürlich kannst du mit Word auf dem Handy keine Texte mit dem Layout einer Zeitung erstellen, aber man kann wirklich gut Fließtext fabrizieren und auch Powerpoints gut erstellen. Bilder sind ein bißchen schwieriger zu positionieren und insgesamt wäre ein PC sicher zu bevorzugen, aber das ist halt die Lebenswirklichkeit bei den SuS. Lad dir mal Word runter (solltest aber ein 365 Abo haben, sonst ists doch sehr eingeschränkt nutzbar) und probier mal. Ich habe eine umfangreiche Planung zur Einführung von Teams und OneNote ausschließlich auf dem Handy getippt, das ich immer ergänzt habe, wenn mir was eingefallen ist. Gewinnt keinen Layoutpreis, kann man aber ohne Probleme ausdrucken und verteilen (oder noch besser: einen Link verschicken und direkt am Display betrachten!)


    Natürlich kannst du auch Fotos hochladen und bewerten lassen - viele KuK bieten das als Alternative an. Da kann man aber natürlich nicht so gut direkt drin korrigieren - zumindest nicht am PC (am Handy kann ich wieder leicht Korrekturen reinzeichnen).


    Wir sind aber auch ein BK und bringen SuS nicht mehr sauberes Schreiben in Heften bei. Wie in der beruflichen Welt ist hier auch sicherlich eine andere Kompetenz gefragt - oder schreibst du deine Arbeitsblätter noch per Hand? :)

  • Natürlich kannst du auch Fotos hochladen und bewerten lassen - viele KuK bieten das als Alternative an. Da kann man aber natürlich nicht so gut direkt drin korrigieren - zumindest nicht am PC

    Klar kannst Du, häng ein Wacom an Deinen PC. Für die SuS ist es ein elender Krampf wenn sie keinen Zugriff auf ein Laptop haben und selbst wenn wird es zunehmend mühsamer da noch ohne Stift zu arbeiten. Viele meiner SuS fotografieren gerade mit OfficeLens vom Papier ab, selbst wenn sie einen Laptop zu Hause haben.

  • Klar kannst Du, häng ein Wacom an Deinen PC. Für die SuS ist es ein elender Krampf wenn sie keinen Zugriff auf ein Laptop haben und selbst wenn wird es zunehmend mühsamer da noch ohne Stift zu arbeiten. Viele meiner SuS fotografieren gerade mit OfficeLens vom Papier ab, selbst wenn sie einen Laptop zu Hause haben.

    @Wollsocken80 Das finde ich sehr interessant, nur verstehe ich den Teil mit Wacom nicht. Man kann Leistungen auf Fotos korrigieren? Falls du Zeit hast, wie geht das?

  • Wacom ist synonym gemeint für "Grafiktablett". Damit kann man, auch wenn man keinen Touchscreen hat, dann direkt auf dem Bildschirm schreiben.

    Dann lädst Du Dir das Foto in die Notizsoftware Deiner Wahl (unter Windows meist One Note), schreibst was rein, exportierst als pdf und schickst es zurück.

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