Präsenzkonferenzen

  • Hallo zusammen,

    ich brauche mal euren Rat.

    An meiner Schule läuft die Organisation aktuell seitens der Schulleitung überwiegend schief. Leider ist der Personalrat auch keine Hilfe, an den habe ich mich schon gewendet.

    Die Schulleitung besteht weiterhin auf Präsenzkonferenzen trotz der Vorschriften und Empfehlungen des Landes auf Videokonferenzen umzusteigen. Das hatte zur Folge, dass das komplette Kollegium (17 Personen) an einer Konferenz persönlich anwesend sein mussten. Zwar in der Turnhalle, mit genügend Abstand zwischen den Stühlen, jedoch ohne Desinfektionsmittel und Masken.

    Für mich ist klar, dass ich an einer weiteren Konferenz nicht mehr präsent sein werde, möchte mich jedoch rechtlich absichern.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Idee, wer mir weiterhelfen kann? Gewerkschaft?

    Liebe Grüße!!

  • Nachdem ich es schaffe, Videokonferenzen mit meinen Schülern zu machen, bin ich echt entsetzt, wie es unsere SL macht: Wir sind ein Kollegium von mehr als 60 Lehrern und müssen in zwei Gruppen (je 30 Lehrer) zur Konferenz in die Aula. Unbedingte Anwesenheitspflicht. Zwar stehen die Tische auseinander und Desinfektionsmittel ist auch da, aber Bedenken habe ich schon.

    Ich wäre ja froh, wenn wir nur 17 Kollegen wären, aber so haben wir dann zu jedem anderen Kontakt....

  • Das scheint dann wohl von Bundesland zu Bundesland wirklich sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden!


    Hier (Hessen) gab es gleich mit einem der ersten Informationsschreiben am Anfang der Schulschließungen die klare "Botschaft", dass jegliche Form von Zusammenkunft "im realen Leben" auf unbestimmte Zeit nicht stattfinden soll:

    Keine Förderausschüsse, keine Fortbildungen, keine Elterngespräche, keine Teamsitztungen, keine Konferenzen vor Ort, kein "Massenauflauf" im Lehrerzimmer, falls man doch einmal an die Schule musste in der Zeit des "Home schoolings".


    Seit Mitte März treffen wir uns an der Schule für alle wöchentlichen Besprechungen über Microsoft Teams.

    Die Plattform wurde bereits lange vor der Coronakrise für alle Schulen im Kreis in Lizenz angeschafft und zur Verfügung gestellt.

  • Soweit ich es erinnere, gab es in Niedersachsen ebenfalls schon Mitte März die Ansage vom MK, dass man größere Versammlungen in der Schule möglichst vermeiden sollte. Ob diese mittlerweile geändert wurde, weiß ich allerdings nicht.

    An meiner Schule gab es wohl seit Beginn der Schulschließungen regelmäßige Sitzungen des Schulleitungsteams (das aus 7 Personen besteht) sowie einige Teambesprechungen per Videokonferenz, mit denen ich aber nichts zu tun hatte.

    Bis jetzt wurde aber keine weiteren Konfenzen o. ä., insbesondere keine Präsenzkonferenzen, von der SL angekündigt. Ich bin aber schon gespannt, wie dann Ende Juni / Anfang Juli die Zeugniskonferenzen, Prüfungsausschusssitzungen und die Einschulungsveranstaltungen für die neuen SuS (die traditionell kurz vor den Sommerferien stattfinden) ablaufen werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • 17 Personen in einer Turnhalle...

    Gab es ein Verbot, Maske zu tragen? Oder hättest du die anderen auch vor dir schützen dürfen?

    Wenn du "Maske" unter den gegebenen Umständen für Sinnvoll hältst, liegt es doch in _deiner_ Verantwortung, sie zu fragen. Brauchst du dafür eine Vorschrift?

    Desinfektionsmittel:

    Händewaschen in das Mittel der Wahl.

    Für die Schulöffnung gestalten wir die Wege so, dass wenig nicht angefasst werden muss. (Türen mit Keilen aufstellen, Kaffeeautomat aus. Der Kopierer muss halt ab und zu mal abgewischt werden.

    Auch da: Hättest du dir nicht D-Mittel mitbringen können?


    Wenn die Konferenz "wichtig" war, hätte ich da überhaupt kein Problem mit gehabt.

    Stadtratssitzungen o.Ä. finden unter ähnlichen Bedingungen statt.

  • Welches Bundesland?


    Ansonsten Gewerkschaft hinzuziehen und rechtlichen Rat und Unterstützung erbitten, die kennen die Verordnungslage deines BLs genau und selbst eine FFP2-Maske tragen, die schützt dich und wenn sie keinen Atemfilter hat (was die Atmung allerdings erheblich vereinfacht) auch alle anderen. Außerdem natürlich remonstrieren gegen eine entsprechende dienstliche Anweisung mit Verweis auf das Infektionsschutzgesetz und die für dein BL gültige Verordnungslage. Manche Konferenzen mögen tatsächlich unumgänglich sein, aber das Grundprinzip aktuell ist es solche Veranstaltungen wo immer möglich anderweitig zu lösen oder eben zumindest einen Mund-Nasen-Schutz dringend zu empfehlen, Desinfektionsmittel bereitzustellen etc.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Man könnte direkt in der Schulbehörde fragen, dann müsste man aber damit leben, dass es von oben heißt "Treffen sind zu vermeiden, aber wenn Ihr SL diese für wichtig erachtet ist das halt so. Reden Sie doch nochmal miteinander", dann ist das Fernbleiben noch schwieriger...

    Ich fürchte, aktuell ist gar nichts klar geregelt, damit hinterher niemand irgendwas einklagen kann.


    Allerdings ist Abstand die beste Vorbeugung, Turnhalle mit 17 Leuten sollte okay sein. Vielleicht ist aber jetzt ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, ob man auf Dauer gut zusammenpasst, oder eine Versetzung plant....

  • Bei uns hat doch tatsächlich das Schulamt festgelegt, dass die Lehrerschaft zur "Konferenz zusammenzuberufen ist" und dann haben wir in zwei Schichten zwei Konferenzen gemacht.

    Letztlich waren wir dann doch mit 30 Personen in einem Raum.

Werbung