Neues Abi beim G9 in Bayern

  • Jetzt sind die neuen Rahmenbedingungen für das G9 Abitur bekannt gegeben worden. Laut Presse mit großer Zustimmung der Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft.

    Wie seht Ihr das? Was haltet Ihr vom neuen Abi?

  • Ich finde es gut, dass man Mathe / Deutsch jetzt auch mündlich machen kann oder sogar ersetzen kann in bestimmten Kombinationen, wenn ich das richtig verstanden habe. Man hat mehr Wahl-/Kombinationsmöglichkeiten und kann Schwerpunkte mehr nach den eigenen Fähigkeiten setzen.


    Ich musste Mathe/Deutsch nicht im Abitur machen, stattdessen natürlich in meinen LKs, welche auch die Fächer waren, die ich studiert habe. Ich wäre ja keine bessere Lehrerin geworden, wenn ich M/D in den Prüfungen hätte machen müssen...

    Es soll ja ein Vertiefungsfach geben; die Leistungskurse wieder zu haben, hätte ich allerdings auch gut gefunden.


    Ich hoffe jedoch, dass das Abitur nicht leichter wird, weil die Schnitte ohnehin jährlich besser werden und die Noteninflation weiter vorangeht. Das ist aber ein bundesweites Problem, glaube ich.


    Auch hat Piazolo gesagt, dass er nicht zu lange warten wird, genügend Lehrer einzustellen für die neue Oberstufe mit 13. Klasse - ich hoffe, er hält sich dran!


    Was ich mich frage, fällt "Q11" dann weg? Also ist Klasse 11 wieder wie im alten G9 im Klassenverband mit Noten 1-6 und Klasse 12/13 ist jetzt wie Q11/12 im Kurssystem mit Punktesystem-Bewertung?

    Nach meiner Rechnung kommen in 3 Jahren die ersten SuS in die neue "Klasse 11" und in 4 Jahren in die neue 12., in 5 Jahren in die 13. (das wird spannend, ich hatte noch nie eine 13. Klasse!) und in 6 Jahren gibt es dann das erste G9-Abitur? Oder?

  • Ja, die 11. Klasse wird wieder im Klassenverband unterrichtet mit den Noten 1-6. Das P-Seminar bleibt in der 11. Klasse und zählt künftig nicht mehr zur Abiturnote dazu. Auch liegt in der 11. Klasse der Schwerpunkt auf den Gesellschftswissenschaften. Mit meinen Fächern Bio und Chemie werde ich in der 11. Klasse nicht eingesetzt werden.

    Die jetzigen 7. Klassen sind im G9. Sprich, sie kommen in vier jahren in die 11. Klasse und in sechs Jahren in die 13.


    Sarek

  • Interessant wird werden, wie viele Leute dann im Vertiefungsfach sitzen werden. Ich denke, die früheren 15 im LK werden leider eine sentimentale Erinnerung bleiben.

  • Ob diese Abiturregelung aus Sicht der Schüler und Schülerinnen oder der Gesellschaft gut ist, mag ich nicht beurteilen; da würde ich ohnehin vorher anfangen mit grundsätzlicheren Fragen zum Abitur und zu den Fächern.


    Aus meiner Sicht als Lehrkraft: Deutsch wird kaum jemand abwählen im Abitur, weil sehr wenige 2 Fremdsprachen bis zum und im Abitur haben werden. Mathematik wird eher abgewählt: Schon heute haben alle, die Informatik bis zum Abi haben, vier Semester Naturwissenschaft dazu, und da ist der Reiz größer, Mathe abzuwählen - oder eben überhaupt Informatik bis zum Abitur zu belegen, mit entweder Info oder Bio/Ph/Ch als Quasileistungskurs.


    Wie attraktiv soll Deutsch die mündliche Prüfung machen? Ich bin mir tatsächlich unsicher, was am Ende mehr Aufwand ist, oder mehr Stress, das schriftliche Abitur zu korrigieren oder das mündliche. Deutsch wird sicher das Fach mit der höchsten Abiturquote bleiben, selig die anderen mit drei oder vier Prüfungen pro Jahrgang.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Ich habe in meinem anderen Fach (G) ja auch viel Erfahrung mit mündlichen Abiturprüfungen. Was stressiger ist, ist für mich keine Frage: definitiv die schriftlichen Klausuren. Mündliche Prüfungen kann man viel besser selbst steuern.

    Ich finde es gut, dass nicht mehr alle Schüler schriftlich in Deutsch machen müssen. Selbst wenn schlussendlich eine große Anzahl übrig bleibt, fällt doch das Gefühl weg, ständig auf das große Ende hinüben zu müssen. Da bleibt mehr Platz für Interessantes statt ständigem "Training for the test".

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