Alternative Beschäftigung für Lehrer aus Risikogruppe

  • Ich würde mich wie gesagt darum bemühen abgeordnet zu werden, zumindest mit einem Teil der Stunden. Es ist nämlich kein so schönes Gefühl nutzlos zu Hause rumzuhängen.

    Die beste Möglichkeit dagegen ist schlicht nicht nutzlos zu Hause herumzuhängen.


    Genau dieses "nutzlos herumhängen" signalisiert man aber, mit der Bitte um Verwendung im schulfremden Bereich.


    Ich persönlich halte das für ein katastrophales Signal gegenüber den Kollegen, dem Dienstherren und der Öffentlichkeit. Es suggeriert nämlich, dass es jenseits der Unterrichtstätigkeit nichts zu tun gäbe. Was schlicht nicht stimm und uns sofort zum Klischee des Vormittagslehrers zurückführt, der ab 12 Uhr auf dem Tennisplatz steht.

  • Genau dieses "nutzlos herumhängen" signalisiert man aber, mit der Bitte um Verwendung im schulfremden Bereich.

    Wieso denn schulfremd? Es gibt doch einige Stellen im Schulamt, die von Lehrern besetzt werden. Fragen kostet nix.

    Klar kann man auch den Kollegen anbieten, irgendwas zu korrigieren, aber ich sehe es umgekehrt: solange man keinen eigenen Unterricht hält, sind all diese Tätigkeiten keine Aufgaben der eigenen vollen Stelle, sondern Hilfstätigkeiten, um andere zu entlasten, was sie sonst alleine in der Zeit schaffen müssten.

  • Also meine Kollegen im Präsenzdienst sind unglaublich froh, dass ich ihnen Arbeit abnehme. Das Home Schooling kommt ja nun zusätzlich für einzelne Schüler hinzu. Und das in ständig wechselnden Zusammensetzungen. Die Kollegenq schicken mir grob die Arbeitsaufträge aus dem Unterricht und ich vermittle das an die Schüler Zuhause. Außerdem müssen sie dann nicht noch den Kontakt halten, das läuft alles über mich.

    Ich entlaste also Kollegen nicht, damit sie ein bisschen entspannter arbeiten können, sondern ich nehme ihnen die zusätzlichen Aufgaben, die Corona bedingt auflaufen, ab.

  • Bei uns waren mehrere KollegInnen vor den Ferien im HO,

    • neben der Beschulung der Klassen im HO oder der Vorbereitung dieses Unterrichts gab es Aufträge hinsichtlich unterschiedlicher Konzepte, die nach und nach überarbeitet werden,
    • Arbeit an der Homepage bzw. der Weiterleitung von Informationen,
    • Bereitstellung von Materialien als Angebot für die Fächer, die im Wechselmodell nicht berücksichtigt wurden,
    • alles Mögliche im Schulgebäude wurde aufgeräumt, was nur geht, wenn man das Gebäude betreten darf,
    • Vorbereitungen auf neue PC-Programme, Anlegen von Klassen und ggf. Berechtigungen, Bereitstellen von Informationen, Nutzungsordnung, Einverständniserklärung, Anleitungen
    • Hilfe für SuS per Videokonferenz beim Lernen zu Hause bzw. beim Bewältigen von Förderaufgaben
    • Übernahme von Korrekturen in Absprache mit den anderen LuL

    Das sind die Sachen, von denen ich weiß.

    Und damit kann man viele Arbeitstage füllen.

    Hinweise, man wäre bei vollen Bezügen ohne Arbeit zu Hause, verlieren da schnell ihre Berechtigung.


    Das ist dann überwiegend Büroarbeit, aber dafür bekommt man den Schutz, den man benötigt.

  • Jetzt haben wir ja viele verschiedene Arbeitsfelder gesammelt. Ich werde einfach nach den Ferien nochmal in Ruhe das Gespräch mit der Schulleitung suchen. Sicherlich finden wir eine Lösung mit der alle zufrieden sind.

    Mit manchen Äußerungen hier kann ich allerdings echt nicht mitgehen... Ich suche extra nach Beschäftigungsmöglichkeiten da sie bei mir an der Schule bis jetzt einfach nicht so gegeben/gewünscht waren und fühle mich hier dann trotzdem angegangen. Dabei will man nur nicht untätig dasizten und die Kollegen in der Schule so gut es geht unterstützen. Aber vielleicht hatte ich mich zu Beginn einfach etwas ungenau ausgedrückt, in meinen Gedanken war das alles ganz logisch 🙈

    Danke für eure ganzen Ideen, vielleicht kann ich ja doch noch mehr unterstützen als es bisher der Fall war.

  • Ich würde dir in jedem Fall als Tipp mitgeben, im Gespräch mit der Schulleitung sehr genau zu formulieren:

    Wenn er den Eindruck bekommt, du fühlst dich nicht ausgelastet, kann es - je nach Charakter - sein, dass er sich Beschäftigungsmaßnahmen aus den Fingern zieht.

    Andersrum müssten die meisten nachvollziehen können, wenn du darlegst, wie belastend du die Situation im Home Office empfindest, da dir die Strukturen und der Kontakt zu anderen Menschen fehlt. So, wie du es hier ja auch dargelegt hast. Vor diesem Hintergrund wäre ein Vorschlag, dass du mit halber Stelle in ein Amt abgeordnet wirst, um wieder zeitliche Fixpunkte und eingeschränkten Kontakt zu haben, und du mit der anderen halben Stelle Arbeiten für die Schule übernimmst, damit du Schulleitung und Kollegium entlasten kannst, sicherlich keine Unverschämtheit.

  • Mit manchen Äußerungen hier kann ich allerdings echt nicht mitgehen... Ich suche extra nach Beschäftigungsmöglichkeiten da sie bei mir an der Schule bis jetzt einfach nicht so gegeben/gewünscht waren und fühle mich hier dann trotzdem angegangen.

    Es gab doch sehr verschiedene Rückmeldungen, eben wie im Kollegium auch, du musst dir ja nicht nur das raussuchen, womit du nicht ein einverstanden bist.


    Ich finde, EducatedGuess hat es sehr logisch zusammengefasst, da kann ich jedenfalls gut mitgehen.

  • Mit manchen Äußerungen hier kann ich allerdings echt nicht mitgehen... Ich suche extra nach Beschäftigungsmöglichkeiten da sie bei mir an der Schule bis jetzt einfach nicht so gegeben/gewünscht waren und fühle mich hier dann trotzdem angegangen.

    Falls du mich meinst, das war nicht als persönlicher Angriff oder so gedacht. Falls das so angekommen ist, tut mir das Leid. :traenen:

    Ich finde das gut, dass du dir Gedanken machst. :)

  • Nein Kodi, ist schon ok. Ich merke einfach, dass mich das Thema selbst sehr beschäftigt und ich da vielleicht ab und zu auch etwas sensibel reagiere. Ich finde die Situation einfach so schrecklich unzufriedenstellend. Aber da kann ja keiner was dafür und ich bin auch wirklich froh, dass es in BW die Möglichkeit gibt mit Attest zu Hause zu bleiben um sich zu schützen!

Werbung