Gehören Lehrer/innen zu den reichsten 10% in Deutschland?

  • Zu den einkommensstärksten zehn Prozent gehört ein Alleinlebender mit einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3440 Euro:

    https://projekte.sueddeutsche.…wer-hat-wie-viel-e557028/


    Auch nach Abzug der PKV kann man das mit A13 erreichen.

    Fazit also nach 17 Seiten: Ja!


    Wenn allerdings selbst Olaf Scholz sich nur als "Sehr-gut-Verdiener", aber nicht als reich ansieht, dürften auch die meisten Lehrer nicht reich sein. Reich sind eh immer nur die anderen!

  • Der Grund so viel zu horten und minimalistisch zu leben ist vielleicht der Wunsch, weit vor der Pensionsgrenze in den Ruhestand zu gehen.

    Und was machen solche Leute, wenn zufällig das Leben ihren Plan nicht kennt und sie sterben, ehe sie endlich einmal ein wenig das Leben genießen konnten? Ich weiß nicht, ob ich meine Pension erleben werde, ich sorge dafür vor, damit ich versorgt bin, wenn es soweit ist, aber ich erlaube es mir natürlich auch einfach jetzt mein Leben zu genießen, statt mir alles zu verwehren mit Blick auf eine letztlich auch im Hinblick auf die Lebensdauer recht ungewisse Zukunft. Finde ich irgendwie gesünder.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Der Grund so viel zu horten und minimalistisch zu leben ist vielleicht der Wunsch, weit vor der Pensionsgrenze in den Ruhestand zu gehen.

    Und was soll der Sinn davon sein? Arbeit gibt Leben eine Bedeutung, Struktur und man kommt mit anderen Menschen in Kontakt. Darauf freiwillig zu verzichten ist... sagen wir mal mutig, wenn nicht gar töricht. Warum gehen wir denn jahrelang zur Schule und danach zur Berufs- oder Hochschule? Sicher nicht, um dann möglichst schnell wieder das Berufsleben hinter uns zu lassen.

  • Vielleicht muss man auch noch berücksichtigen, dass innerhalb dieser obersten 10% die Spannbreite noch extrem groß ist, frei nach dem Motto "Irgendwer hat im Hafen von Monaco auch die kleinste Yacht".

    Mir fallen da zwei Beispiele ein für Reichtum, der weit weg ist von dem, was bereits als reich gilt:

    Meine Frau arbeitet in einem Familienunternehmen. Neben dem Unternehmen an sich gehören dem Senior noch fast 400 (!) Immobilien, die durch eine eigene Abteilung innerhalb der Firma verwaltet werden.

    Ein anderes Beispiel: Ein Nachbar arbeitet als Croupier in einer großen Spielbank. Jeden Samstag kommt dort der Inhaber eines großen Schrotthandels und bringt 50.000 € in bar mit. Er spielt jedes mal, bis alles weg ist. Falls dies zu früh der Fall ist, fährt er nach Hause und holt nochmal einen zweiten Geldkoffer.

    Und jetzt sollte man überlegen, wie lange selbst jemand mit Spitzengehalt (Geschäftsführer, Chefarzt, Anwalt in internationaler Großkanzlei) sparen muss, um einen solchen Betrag auf der hohen Kante zu haben.

  • Und was soll der Sinn davon sein? Arbeit gibt Leben eine Bedeutung, Struktur und man kommt mit anderen Menschen in Kontakt. Darauf freiwillig zu verzichten ist... sagen wir mal mutig, wenn nicht gar töricht. Warum gehen wir denn jahrelang zur Schule und danach zur Berufs- oder Hochschule? Sicher nicht, um dann möglichst schnell wieder das Berufsleben hinter uns zu lassen.

    Das ist deine Sicht der Dinge! Aber ich kenne tatsächlich mehrere Personen, die gerne mit 60 oder 62 in Rente/Pension gehen würden und sich dafür nun schon einigermaßen was "zur Seite legen". Ich selbst möchte auch nicht bis 65 arbeiten, muss ich sagen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das ist deine Sicht der Dinge! Aber ich kenne tatsächlich mehrere Personen, die gerne mit 60 oder 62 in Rente/Pension gehen würden und sich dafür nun schon einigermaßen was "zur Seite legen". Ich selbst möchte auch nicht bis 65 arbeiten, muss ich sagen.

    Bei den sogenannten Frugalilsten geht es aber nicht darum, ein, zwei oder fünf Jahre eher zu gehen, sondern den Absprung mit spätestens Mitte 40 zu schaffen (und dann den Rest des Lebens weiterhin jeden Cent umzudrehen). Das ist schon... nun, nennen wir es doch einfach "verhaltenskreativ".

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ein anderes Beispiel: Ein Nachbar arbeitet als Croupier in einer großen Spielbank. Jeden Samstag kommt dort der Inhaber eines großen Schrotthandels und bringt 50.000 € in bar mit. Er spielt jedes mal, bis alles weg ist. Falls dies zu früh der Fall ist, fährt er nach Hause und holt nochmal einen zweiten Geldkoffer.

    Die Story scheint mir ein wenig ausgeschmückt. Ohne den Schrotti zu kennen: Wer jeden Samstag 50.000 verzockt, ist

    • ohne jeden Zweifel spielsüchtig
    • mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit obendrein ein Steuerhinterzieher
    • und nicht zuletzt ein mieser Spieler. Gewinnt der auch mal?
  • Und was soll der Sinn davon sein? Arbeit gibt Leben eine Bedeutung, Struktur und man kommt mit anderen Menschen in Kontakt. Darauf freiwillig zu verzichten ist... sagen wir mal mutig, wenn nicht gar töricht. Warum gehen wir denn jahrelang zur Schule und danach zur Berufs- oder Hochschule? Sicher nicht, um dann möglichst schnell wieder das Berufsleben hinter uns zu lassen.

    Wenn die abhängige Erwerbsarbeit und die Kollegen der einzige Lebensinhalt sind, ist das extrem traurig.

  • Es gibt in den USA eine Show

    Ich meine die Show hier, in der eine Mindestanzahl an Kindern propagiert wird, falls eines stirbt, dass es dann noch eins gibt, welches erben kann, damit niemand anderem das Vermögen zufällt.


    Also falls du wider Erwarten keine Kinder kriegen solltest, dann vermache trotzdem alles in deinem Testament an z.B. die Regenbogenstiftungen oder an Pro Asyl, sonst fällt's dem Staat zu :lach:

  • Bei den sogenannten Frugalilsten geht es aber nicht darum, ein, zwei oder fünf Jahre eher zu gehen, sondern den Absprung mit spätestens Mitte 40 zu schaffen (und dann den Rest des Lebens weiterhin jeden Cent umzudrehen). Das ist schon... nun, nennen wir es doch einfach "verhaltenskreativ".

    Diesen Ausdruck hatte ich noch nie gehört; musste ich jetzt erstmal googlen. ;)

    Aber sei's drum: Wenn jemand halt minimalistisch lebt, um seeehr früh in "Rente" zu gehen (und dann auch weiterhin sparen zu müssen), ist das doch sein Bier. "Verhaltenskreativ" würde ich das nicht nennen.

    Diese Menschen können aber sicherlich auch gut ohne Arbeit leben (was ja gemäß Lehramtsstudents' Ausführungen ein sinnloses Leben sei)!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Story scheint mir ein wenig ausgeschmückt. Ohne den Schrotti zu kennen: Wer jeden Samstag 50.000 verzockt, ist

    • ohne jeden Zweifel spielsüchtig
    • mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit obendrein ein Steuerhinterzieher
    • und nicht zuletzt ein mieser Spieler. Gewinnt der auch mal?

    Aus allen dreien, aber vor allem aus Grund 1 möchte ich nicht tauschen.


    Für was ist Schrotti hier eigentlich eine Metapher?

  • Für was ist Schrotti hier eigentlich eine Metapher?

    Für einen "Schrotthändler" - um den ging es in der o. g. Anekdote.

    Edit: Also eine "Metapher" ist es nicht, sondern nur eine Abkürzung ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und was soll der Sinn davon sein? Arbeit gibt Leben eine Bedeutung, Struktur und man kommt mit anderen Menschen in Kontakt. Darauf freiwillig zu verzichten ist... sagen wir mal mutig, wenn nicht gar töricht. Warum gehen wir denn jahrelang zur Schule und danach zur Berufs- oder Hochschule? Sicher nicht, um dann möglichst schnell wieder das Berufsleben hinter uns zu lassen.

    Ich staune über diese Einstellung und finde sie schon ein bisschen beneidenswert. Ich persönlich spiele ja jede Woche um die Sofortrente bei der Aktion Mensch und sollte ich die jemals knacken, werde ich am Folgetag ganz sicher nicht mehr in der Schule antreten :) Ich arbeite wirklich nur und ausschließlich, weil ich nunmal irgendwas arbeiten muss, um mein Privatleben zu finanzieren. Bedeutung finde ich am Arbeitsplatz nicht, Struktur geben mir andere Dinge in sinnstiftenderer Weise und Kontakte pflege ich bevorzugt anderswo. Arbeiten ist halt ein notwendiges Übel und ich freue mich ziemlich auf den Tag, an dem ich das Berufsleben hinter mir lassen darf. Rückblickend würde ich mir auch mehr Zeit mit dem Einstieg lassen, weil sich mir die Frage "was soll der Sinn davon sein" eher des Öfteren im beruflichen Hamsterrad stellt.

  • Ich finde es interessant, dass Akademiker ihre Arbeit als "ein notwendiges Übel" empfinden, haben sie ja oftmals die Noten gehabt, sich aus einer Vielzahl an Berufen ihren Liebling heraussuchen zu können. Die Schüler der Haupt-, Real- oder Förderschullehrer hier haben ja ein gutes Stück weniger Auswahl. Sicherlich habe ich auch mal Tage, an denen ich nicht so gerne arbeite, oder es gibt einzelne Arbeitsphasen, die ich nicht so mag. Ich wüsste jedoch von meinen früheren Sommerferien als Schüler, dass ich ohne konkrete Tätigkeit sehr schnell eingehen und meine Zeit vertrödeln würde. Daher ist das Geld, das ich auf der Arbeit verdiene ein netter Nebeneffekt, aber nicht der Hauptgrund, warum ich sie verrichte. Und ja, ich habe auch schon "kleine" Jobs verrichten und für Stundenlöhne gearbeitet, die unter dem momentanen Mindestlohn liegen.


    @samu: Kinderkriegen steht auf jeden Fall auf meiner Lebensplanung sehr weit oben. Für den Fall, dass das nicht klappen sollte, muss ich mir tatsächlich einen Plan B überlegen, aber sind ja noch ein paar Jahre Zeit bis dahin ;) .

  • Definiere "Zeit vertrödeln". Ich kann mich in meinem Leben ungelogen an keine einzige Sekunde Langeweile erinnern und ich werde bis zu meinem Lebensende weder mein Bücherregal bewältigen können noch meine netflix Watchlist noch meinen Tieren so viel Zeit widmen können, wie ich es gerne würde, noch alle Orte dieser Welt bereisen, die ich gerne sehen würde, noch so viel Sort treiben, wie ich eigentlich möchte, noch die Bücher schreiben, die mir im Kopf rumschwirren... kurz gesagt: es gibt einfach einen Haufen Dinge, an denen ich mehr Interesse habe als an meinem Job und denen ich meine Lebenszeit lieber widmen würde, wenn ich denn könnte :) Die Vorstellung, sich minimalistisch genug einzurichten, um sich mit Mitte 40 aus dem Berufsleben verabschieden zu können, finde ich daher schon recht reizvoll und ich kann die Motivation von Menschen, die so leben, sehr gut nachvollziehen.

  • Krasses Gegenteil von mir, aber wäre ja auch langweilig, wenn alle Menschen gleichgestrickt wäre, oder ;) ?

    Wegen dieser Sache mit Mitte 40: In vielen Fällen sind in dem Alter die Kinder noch nicht aus dem Haus. Heißt es nicht heutzutage, dass es wichtig sei, dass man den Kindern vorlebe, dass Arbeit als essentieller Teil des Erwachsenseins ist?

  • Ich finde es schwierig das (finanzielle) Verhalten von anderen als Außenstehender zu bewerten.

    Erstens gibt es neben den stillen Reichen genauso die stillen Schuldner.

    Zweitens ist das doch alles eine subjektive Attribution. Ob man manche Verhaltensmuster jetzt als pathologisch geizig, schwäbisch sparsam oder nachhaltig bezeichnet, sagt doch eigentlich mehr über einen selbst aus, als über die andere Person.

  • Für einen "Schrotthändler" - um den ging es in der o. g. Anekdote.

    Edit: Also eine "Metapher" ist es nicht, sondern nur eine Abkürzung ;) .

    Nee, ich meinte eher, was uns die Anekdote in Bezug zur Ausgangsfrage sagen soll :weissnicht:

  • Ich kann mich in meinem Leben ungelogen an keine einzige Sekunde Langeweile erinnern

    Wow! Wie machst du das?


    @"mit Mitte 40 aufhören zu arbeiten" Pilotin bei der Bundeswehr hat m.E. in etwa dieses Pensionsalter. Also ranklotzen und dann Bücher schreiben :zungeraus:

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