Ca. 10-minütige anonyme Online-Studie zum Thema "Soziale Interaktionen in der Schule" (für meine Masterarbeit in Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt)

  • Hallo liebe Lehrkräfte,


    ich heiße Aylin und schreibe aktuell meine Masterarbeit in Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Hierfür führe ich eine Online-Studie zum Thema "Soziale Interaktionen in der Schule" durch. Die Befragung ist anonym und dauert ca. 10 Minuten.


    Teilnahmevoraussetzung:

    Sie arbeiten als Lehrkraft (pensionierte Lehrkräfte, Lehramtsstudierende sowie Lehrkräfte im Referendariat können leider nicht teilnehmen).


    Aufbau der Studie:

    Die teilnehmenden Personen werden zu vier vorgestellten Situationen im Schulalltag befragt und um ihre Einschätzung gebeten. Anschließend werden noch einige wenige persönliche Angaben erfragt (z. B. Alter, unterrichtete Schulform, Geschlecht). Zu keinem Zeitpunkt müssen die Versuchspersonen ihren Namen angeben. Alle erhobenen Daten werden lediglich zu Forschungszwecken verwendet und nach Abschluss der Studie gelöscht. Die Befragung findet lediglich zu einem Messzeitpunkt statt.


    Damit meine Studie repräsentativ wird, benötige ich mindestens 200 Versuchspersonen. Leider fehlen mir noch 120.


    Ich freue mich über jede Teilnahme und bin Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mein Forschungsvorhaben unterstützen. Gerne können Sie den Link meiner Studie an Ihre Kolleg*innen weiterleiten.


    Vielen Dank im Voraus.


    Bei Fragen können Sie sich jederzeit an mich wenden. Entweder direkt über das Forum oder via Mail (masterarbeit_akbulut@gmx.de).


    Der Link zur Studie:

    [Link auf Bitten der Threadstarterin entfernt. Kl. Gr. Frosch, Moderator

  • Ich finde es für mich persönlich schwierig von den geschilderten Situationen (bin bis Situation zwei gekommen) auf moralische Urteile auf einer gut-böse-Skala zu schließen. Beim ersten Fall (Kind geht auf eigene Faust im Museum in die Technikabteilung anstelle des angedachten Kunstrundgangs, weil es total technikaffin ist - Klasse findet die Suche insofern auch besser, weil sie die Technikabteilung spannender findet, was aber keine Rolle bei der Motivation des kleinen Technikfans gespielt hat, auch wenn ihm dies bewusst war) sehe ich das Problem ein verlorenes Kind zu suchen, sehe die zerschossene Unterrichtsplanung (das Zweite ist im ersten Moment doof, wobei man vermutlich auch die Technikabteilung mit angepasster Zielsetzung sinnvoll einbauen kann, das Erste unter Umständen extrem stressig und nervenaufreibend), sehe aber nicht, dass das Kind deshalb per se "böse" oder "gut" wäre. Das Kind hat einen Fehler gemacht aus einer durchaus verständlichen Motivation heraus: Interesse und Begeisterung. Die zur Verfügung stehenden moralischen Urteile erlauben es mir nicht, meine Einschätzung der Situation annähernd adäquat auszudrücken. Bei Fall 1 habe ich das noch dennoch versucht, bei Fall zwei war ich dann jedoch ganz raus. Tut mir leid.:weissnicht:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: +r

  • Ich gehe davon aus, dass einem verschiedene Szenarien präsentiert wurden, bei mir reagierte die Klasse anders und ich fand den Namen des Kindes auffällig.

    OK, dann hätten wir zumindest bei dieser Studie verstanden, worum es eigentlich geht. ;) (Bei mir hieß das Kind übrigens "Max". Ich rate mal, du hattest entweder einen "Kevin" oder eine "Chantalle" oder aber einen "Ali" oder eine "Esme" oder ähnliches?)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Oh, das macht mich neugierig. Ist es wieder so eine Klischee-Studie?


    Nachtrag: Ich hatte u.a. die Szene, die Cdl auch hatte. Bei mir ist aber Murat abgehauen.


    Kl.gr.Frosch


    P.S.: sicherlich mag es statistisch auswertbar sein. Irgendwie. Aber nehmen wir man an, ich bewerte das Verhalten von Murat eher schlecht, ein anderer das Verhalten von Max in der gleichen Situation eher gut. Dann würde man da vielleicht den Schluss raus ziehen, dass Murats eher schlecht bewertet werden. Aber den Schluss kann man doch gar nicht ziehen, weil man dafür auch wissen müsste, wie ich Max in der Situation bewerte. Oder?


    P.P.S.: Aylin, sorry dass wir über die Untersuchung diskutieren und damit die Pointe vorweg nehmen - aber diese Art Untersuchungen gibt es hier so oft, dass wahrscheinlich jeder User schon bei der ersten Frage erkennt, was untersucht werden soll.

  • vlt. auch irgendwas zur Moral im Schulalltag, i.e. "guter Wille" vs. Konsequentalismus/ Utilitarismus


    edit 1: XXXXXXXXXXX


    edit 2: Veröffentlichung des am Ende der Umfrage mitgeteilten eigentlichen Themas der Umfrage auf Wunsch der TE entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von qchn () aus folgendem Grund: .

  • Eigentlich fände ich das Alter noch ganz spannend, oder habe ich das überlesen? Im Grundschulalter ist den KIndern noch nicht weitreichender das eigene Handeln bewusst.

    Ältere Kinder / junge Erwachsene hingegen können durchaus Moralisch bewusst handeln.

  • Vielen Dank an alle, die bereits teilgenommen haben :)


    Die Situationen sind unterschiedlich und ja, ich verstehe, dass es gelegentlich nicht einfach ist, zu entscheiden, ob "gut" oder "böse". Es geht aber tatsächlich darum, die Antwortmöglichkeit zu wählen, die am ehesten (der eigenen Einschätzung) entsprechend passt. Es gibt keine falschen Antworten.


    Danke und einen schönen Abend :)

  • Eigentlich fände ich das Alter noch ganz spannend, oder habe ich das überlesen? Im Grundschulalter ist den KIndern noch nicht weitreichender das eigene Handeln bewusst.

    Ältere Kinder / junge Erwachsene hingegen können durchaus Moralisch bewusst handeln.

    Nein, ein Alter ist nicht angegeben. Danke für deine Rückmeldung :)

  • Bezüglich deiner Frage "Aber den Schluss kann man doch gar nicht ziehen, weil man dafür auch wissen müsste, wie ich Max in der Situation bewerte" - damit die Ergebnisse verglichen werden können, werden verschiedene Gruppen gebildet. Nicht jede Person durchläuft die gleiche Bedingung. Am Ende werden die Gruppen verglichen. Deshalb setzt man auf Repräsentativität :)

    • Offizieller Beitrag

    Aber genau das möchte ich ja bezweifeln. Also: das man durch die Repräsentativität zu einem Aussagekräftigen Ergebnis kommt.


    Man sagt: 60% der befragten beurteilen das Verhalten von Murat moralisch schlecht, bei Max sind es nur 20%. Also werden Murats moralisch schlechter bewertet.

    Diese Aussage ist aber nicht möglich, da man nicht weiß, ob die 60%, die Murat moralisch schlecht bewerten, dass nicht auch bei Max gemacht hätten.

  • Aber genau das möchte ich ja bezweifeln. Also: das man durch die Repräsentativität zu einem Aussagekräftigen Ergebnis kommt.


    Man sagt: 60% der befragten beurteilen das Verhalten von Murat moralisch schlecht, bei Max sind es nur 20%. Also werden Murats moralisch schlechter bewertet.

    Diese Aussage ist aber nicht möglich, da man nicht weiß, ob die 60%, die Murat moralisch schlecht bewerten, dass nicht auch bei Max gemacht hätten.

    Ich verstehe, was du meinst. Aber dafür bildet man Gruppen, um diese zu vergleichen. Wenn man z. B. ein übliche Behandlung mit einer neuen vergleichen will, dann bildet man ebenfalls Gruppen, am besten sehr große - Stichwort Repräsentativität. Gruppe 1 bekommt die übliche Behandlung, Gruppe 2 die neue. Und dann schaut man, wie die Behandlungen wirken und vergleicht die Gruppen.


    Eine Person durchläuft nicht alle Bedingungen, sondern eben nur eine :)

    • Offizieller Beitrag

    Aber auch in dem Gruppenvergleich kann man doch nicht einfach voraussetzen, dass die Personen die Person mit dem anderen Namen entsprechend der Mehrheitsverhältnisse in der anderen Gruppe anders beurteilen.


    Beurteilungen sind eine individuelle Entscheidung, keine Mehrheitsentscheidung. Ich finde diese statistische Übertragung in dem Moment etwas .... unseriös. Vorsichtig ausgedrückt.


    kl. gr. frosch

  • Je größer die Stichprobe, desto normalverteilter ist sie :)


    Und dann braucht man nicht jede Person in jeder Bedingung einzeln zu untersuchen, dann reicht der Gruppenvergleich.

    Ganz ehrlich, das möchte ich an dieser Stelle sehr deutlich bezweifeln, dass man auf diesem Weg eine repräsentative Aussage über die Vorurteile einer ganzen Berufsgruppe treffen kann. Zum Einen hat inzwischen zumindest jede_r der/die diesen Thread gelesen hat und bereits in der Vergangenheit entsprechende Studien gelesen/beantwortet hat verstanden, dass es um Vorurteile geht, die wir als Lehrkräfte gegenüber SuS hätten. Die zwei typischen Formate dafür sind:


    A. "Kevin"/"Chantalle" versus "Max"/"Luise" = Hypothese "Lehrkräfte haben Vorurteile/stereotype Verhaltens- und Leistungserwartungen gegenüber SuS mit bestimmten Vornamen und werten diese stereotp ab oder auf infolge ihres Namens".


    B. "Ali"/"Esme" versus "Max"/"Luise" = Hypothese "Lehrkräfte haben Vorurteile/stereotype Verhaltens-und Leistungserwartungen gegenüber SuS mit erkennbarem/vermutetem Migrationshintergrund und werten diese stereotyp ab oder auf bzw. behandeln diese anders, als SuS mit scheinbar biodeutschem Background".


    Ich habe hier im Thread bereits von einem "Murat" gelesen, womit wir bei Variante B wären. Ich sebst habe zwar abgebrochen, hatte aber einen "Max". Ich kann von mir selbst gesichert sagen, dass ganz gleich, ob ich einen "Max", eine "Sophie", einen "Murat" oder eine "Zeynep" (etc.) bewerte, ich am Ende keine Noten für Vornamen, Familiengeschichten oder gar Staatsangehörigkeiten vergebe. In meinem Fall wären die Ergebnisse also deckungsgleich, gleich welchen Namen man mir serviert. Hätte ich aber diese Art von Vorurteilen, würden diese in deiner Stichprobe nicht abgebildet, denn ich hatte ja lediglich "Max" zu bewerten. Nachdem du vorab nicht weißt, wer deinen Fragebogen beantwortet, kannst du auch nicht sicher sein, dass du eine tatsächlich repräsentative Stichprobe erhältst und nicht nur Vertreter vor allem eines Extrems; nachdem du nicht weißt, wer- weil er/sie das Fragebogendesign durchschaut- anders antwortet, als er/sie in der Realität handeln würde, kannst du dir nicht sicher sein, tatsächlich diejenigen herauslesen zu können, die die zugrundeliegende Hypothese bestätigen würden.

    Meines Erachtens kann man diese Art von Vorurteilen (die natürlich auch manche Lehrkräfte- leider- in sich tragen) anhand einer solchen hochgradig vorbelasteten, ungenauen und gerade im Rahmen eines solchen Forums direkt identifizierbaren Umfrage nicht erkennen, wohl aber sehr vielen, sehr engagierten Lehrkräften einen Bärendienst leisten, indem man sie- mal wieder- unsachlich über einen Kamm schert. Diese Art Vorurteile zeigen sich letztlich in den Feinheiten des Alltags.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    3 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: -i+n+i

  • Mich würde interessieren, ob es am Ende damit korreliert wie hoch der Migrantenanteil an der eigenen Schule ist, das wird ja auch abgefragt. Ich habe das "Gefühl", dass ich überhaupt keine Vorurteile gegen Ece, Nemanja und Prithika habe weil so viele meiner SuS so heissen. Wenn hier nicht schon gespoilert worden wäre, hätte ich in der Umfrage gar nicht auf die Namen geachtet.

  • Ich frag mich ja, ob es irgendeine Sicherheitsfrage gibt, über die man zumindest mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ausschließen kann, dass Nicht-Lehrkräfte die Umfrage beantworten und mit ausgewertet werden? Oder um Mehrfachantworten rauszufiltern. (Meine IP-Adresse kann ich schließlich auch verschleiern, wenn ich nicht zum Start immer nur "Max" haben möchte..)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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