Berufskolleglehrer ohne Ausbildung

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    ich habe eine Frage zum Alltag als Lehrer im Berufskolleg.


    Wie schwer wiegt das Problem, wenn man keine berufliche Ausbildung vorher absolviert hat. Hat man im BWL-Unterricht große Probleme?


    Viele Grüße

  • Das kann man doch so pauschal nicht sagen, das hängt doch stark davon ab welche Bildungsgänge die Schule anbietet.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Kommt auf das Kolleg an würde ich sagen. Bei Schwerpunkt Wirtschaft sehe ich es problematisch, weil dann die SuS sich besser in der Anwendung der Materie auskennen als man selbst, überspitzt gesagt. Bei Kollegs mit anderer Schwerpunktsetzung finde ich, dass die Ausbildung vorteilhaft ist, allerdings keinen so deutlichen Mehrwert bietet. Da gibt es dann auch keinen expliziten beruflichen BWL Bezug, sondern eher Wirtschaftslehre im allgemeinen.

  • Die Antwort ist ja und nein.


    Eine Ausbildung vorher ist absolut sinnvoll und empfehlenswert. Man kann sich besser in die Situation der Schüler reinversetzten, versteht betriebliche Abläufe besser und kommt somit einfach besser zurecht.


    Falls du also vor der Studienwahl stehst, dann mach eine Ausbildung. Du brauchst eh viele Wochen Praxiserfahrung um ins Referendariat zu gehen, mit verkürzter Ausbildungsdauer brauchst du so eh’ kaum länger.


    Und nein, falls du schon fast zuende studiert hast und auf Lehramt wechseln willst. Ich kenne auch Lehrer ohne Ausbildung und die kommen auch gut zurecht. Es wäre Quatsch das Studium zu unterbrechen. Studiere zu Ende und schau, dass du genug Praktika absolvierst. Der Rest gibt sich schon mit der Zeit.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Eine Ausbildung vorher ist absolut sinnvoll und empfehlenswert.

    Das ist generell so zu unterstreichen, egal welches Lehramt oder überhaupt Lehramt.




    weil dann die SuS sich besser in der Anwendung der Materie auskennen als man selbst, überspitzt gesagt.

    Das kann ich aber nur unterstreichen, da muss man aber auch nur lernen mit umzugehen.


    Ich habe zwei Berufliche Fachrichtungen und nur in einer ne Ausbildung. Ich tue mich nach wie vor schwer bei manchen Unterrichtsthemen, es wird aber von Jahr zu Jahr besser und wir sind gut aufgestellt, so dass ich nicht zwingend Labor/Praxis unterrichten muss.


    Lernen damit umzugehen ist am Wichtigsten: Dazu stehen, wenn Schüler etwas besser können und auch bewusst darauf zurückgreifen.
    'Erzähl doch mal, wie läuft das bei euch ...'

  • Für WiPäd in Hessen braucht man 52 Wochen Fachpraktikum oder eine Ausbildung (das ist in anderen Bundesländern sicher ähnlich). Als Abiturient kannst du eine betriebliche Ausbildung auf 2 Jahre verkürzen. Wenn du bald Abi oder FHR machst, ist es sicher nicht schädlich, wenn du dir das eine Jahr mehr Zeit nimmst und eine Ausbildung vorschaltest.

    Wenn du jetzt schon studierst und keine Praxiszeit (mehr) brauchst, dann ist es Quatsch, das Studium für eine Ausbildung zu unterbrechen. Dann mach lieber noch das ein oder andere Praktikum oder such dir einen Teilzeit-Nebenjob, in dem du ordentlich in die Abläufe eingegliedert bist.

    Ich unterrichte Informatik an einem Gymnasium, habe Informatik auch fachwissenschaftlich bis zum Master studiert und es ist immer mal wieder ein Schüler im Leistungskurs, der mich an die Wand programmiert und/oder einfach erheblich intelligenter als ich ist. Das ist vollkommen ok.

  • Als Abiturient kannst du eine betriebliche Ausbildung auf 2 Jahre verkürzen.

    Aber nicht in allen, glaube nur bei 3-jährigen Ausbildungen?

    Andere gehen auf 2,5 Jahre, wenn regulär 3,5 Jahre sind. Müssen aber auch die Betriebe mitmachen.


    Für WiPäd in Hessen braucht man 52 Wochen Fachpraktikum oder eine Ausbildung (das ist in anderen Bundesländern sicher ähnlich)

    In NRW für das Ref am BK, also alle berufsbildenden Fächer ebenso.

  • Aber nicht in allen, glaube nur bei 3-jährigen Ausbildungen?

    Andere gehen auf 2,5 Jahre, wenn regulär 3,5 Jahre sind. Müssen aber auch die Betriebe mitmachen.

    Stimmt. Ich hatte kaufmännische Ausbildungen im Kopf, da es beim TE um Wirtschaft geht und dann eine zu allgemeine Aussage getroffen.

  • Stimmt. Ich hatte kaufmännische Ausbildungen im Kopf, da es beim TE um Wirtschaft geht und dann eine zu allgemeine Aussage getroffen.

    Auch hier ist das Optional. Der Betrieb muss bei einer Verkürzung nicht mitmachen.

  • Auch hier ist das Optional. Der Betrieb muss bei einer Verkürzung nicht mitmachen.

    Mit Abitur würde ich einfach keinen anderen Vertrag unterschreiben. Nachträglich muss da kein Betrieb mitmachen, das hab ich öfter schon erlebt, dass die Schüler dann enttäuscht sind.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

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