Woran der Lehrermangel wirklich liegt

  • Es ist so viel gemutmaßt und behauptet worden, warum es zu wenig Lehrer gibt und wie oft ist auch hier behauptet worden, weil die Gehälter nicht attraktiv seien. Oder weil nicht verbeamtet wird. Aber es ist ganz einfach: Es werden zu wenig ausgebildet. Eine Studie hat das nun bewiesen.


    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ist schon lange meine Vermutung. Sieht man in NRW ganz gut im GS-Bereich, es gibt einen riesigen Mangel und dennoch ziemlich hohe NC auf das GS-Studium. Die Bewerber müssen dann oft warten oder etwas anderes studieren, nur weil ihre Noten angeblich zu schlecht waren. Dafür werden dann Kollegen von anderen Schulformen, die teils nicht mal ein GS-Fach haben, eingestellt. :autsch:


    Lehrer ist in meinen Augen ein attraktiver Beruf und es gibt auch genug junge Menschen, die ihn ergreifen möchten. Wirklichen Mangel an Bewerbern gibt es oftmals nur im MINT-Bereich, der häufig NC-frei ist. Bzw. werden dort viele rausgeprüft.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Erschreckend, dass bis zu 40% unter Bedarf ausgebildet wird. Da braucht man sich nicht wundern, dass in ~7 Jahren Lehrer fehlen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    Wobei in den 40% auch sicher die ganzen technischen und NaWi-Plätze sind, die eben nicht besetzt sind. Dafür kann ja die Politik nicht.
    Ich kann nur von meiner örtlichen Uni sprechen: sowohl einige "Hauptfächer" als auch Grundschullehramt sind hier bis zu 40% überbucht. Sprich: der jeweilige Fachbereich muss 130 Studis ausbilden mit den schon mehr als knapp kalkulieren Mitteln für 100. Weil das Zulassungsbüro mit Absagen und Schwund rechnen, den es an sich nicht gibt.
    Die Länder bilden also sicher unter Bedarf aber vermutlich nicht nur, wo man es glaubt.
    Man kann halt die Leute auch nicht dazu zwingen, ein bestimmtes Studium aufzunehmen, oder nach dessen Abschluss in dem Beruf zu arbeiten, wenn sie in Praktika merken: nichts für mich.

  • Wobei in den 40% auch sicher die ganzen technischen und NaWi-Plätze sind, die eben nicht besetzt sind. Dafür kann ja die Politik nicht.
    Ich kann nur von meiner örtlichen Uni sprechen: sowohl einige "Hauptfächer" als auch Grundschullehramt sind hier bis zu 300% überbucht. Sprich: der jeweilige Fachbereich muss 130 Studis ausbilden mit den schon mehr als knapp kalkulieren Mitteln für 100. Weil das Zulassungsbüro mit Absagen und Schwund rechnen, den es an sich nicht gibt.
    Die Länder bilden also sicher unter Bedarf aber vermutlich nicht nur, wo man es glaubt.
    Man kann halt die Leute auch nicht dazu zwingen, ein bestimmtes Studium aufzunehmen, oder nach dessen Abschluss in dem Beruf zu arbeiten, wenn sie in Praktika merken: nichts für mich.

    Knapp kalkuliert ist eh schon viel, das stimmt.

    Man kann niemanden zwingen, Lehrer (für eine bestimmte Schulform oder für bestimmte Fächer) zu werden, das ist richtig. Aber die NCs sind auch an Mangelschulformen (z. B. auch im HRSGE-Bereich, wo laut Prognosen fast jedes Fach gebraucht wird) sehr hoch, das macht einfach keinen Sinn. Im Zweifel muss man innerhalb der Fächer umschichten: bspw. weniger D-Lehrer im GyGe-Bereich, dafür mehr im GS- und HRSGE-Bereich ausbilden. Dann werden viele, die eigentlich D-Lehrer im GyGe-Bereich werden wollten, entweder ein (hoffentlich gefragteres) Fach studieren oder eine andere Schulform (oder was ganz anderes).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    Es ist ein Fehlverständnis vom NC: der NC sagt wenig aus, ob es viele (genug!) Plätze gibt. Es bewerben sich einfach soviele Leute, dass die Auswahlgrenze nach oben rutscht.
    Die Hochschulen kriegen 1) Geld vom Land, 2) die Vorgabe, wieviele Menschen ausgebildet werden müssen. Ohne klare Aussage, dass es 4 Musiker und 4 Physikleute sein müssen. Ein Physikstudium kostet das vierfache von einem Germanistikstudium, ein Musikstudium noch das fünffache eines Physikstudiums (Zahlen sind 15 Jahre alt, es wird sich in der Relation kaum was verändert haben). Die Hochschulen sind also in der Situation, dass sie ebenfalls - wie überall im Bildungssystem - Mängel wirtschaften. Sieht man ganz gut an einem meiner Lieblingsthemen: Erweiterungsfach. Dass die Unis überhaupt selbst entscheiden dürfen, welches Fach ein Erweiterungsfach sein darf, ist aberwitzig. und WELCHE Fächer sie dann auswählen, haha... Statt genau die Fächer zuzulassen, die überbucht werden, wie Deutsch, Geschichte, Politik, ... werden die Religionen und klassische Sprachen geöffnet. Man "macht ein Angebot", wo man sicher sein kann, dass kaum eine*r es in Anspruch nehmen wird.

    Die Deutschlehrer*innen aus dem Gymnasialbereich kannst du mit dem deutschen System nicht vermeiden: da das Bachelor im Gym-Bereich polyvalent ist, weiß man offiziell nicht, ob die Leute am ENde Lehrer*innen werden wollen oder Taxifahrer/Leiter der VHS werden. Dann müsste man eine Schranke zwischen BA und MEd machen. Ein Skandal. Das traut sich kein Land.
    Schauen wir ja selbst auf unser gemeinsames Bundesland: das Land ist so verzweifelt in seiner Wählerstimmensucherei, dass der Refzugang nicht begrenzt ist. Dass es eine gute Sache ist, kann wirklich keiner behaupten. Ich kam erst im Nachrückverfahren ins Ref (anderes Bundesland) aber ich bin froh, dass ich an meiner Refschule die einzige mit meinen Fächern war, dass das Studienseminar darauf achten konnte und dass es im Sinne meiner Ausbildung war. HIer in der Gegend habe ich Schulen gesehen, die zwar 6-zügig sind, aber 5 Deutsch-Refis bei 10-12 Refis hatten. Glaubt irgendeine*r, dass DAS eine gute Ausbildung ist? und auch hier: die Studienseminare / ZfsL verwalten den Mist vom Land.


    Aber die Studis wären die ersten, die schreien würden, wenn man zu Studienbeginn stark begrenzen würde. und würde dann der Staat mir eine Garantie geben, dass ich einen Job bekommen? Müsste ICH dem Staat (also dem jeweiligen Bundesland) eine Garantie geben, dass ich bei ihm Lehrer*in werde?

  • Die Deutschlehrer*innen aus dem Gymnasialbereich kannst du mit dem deutschen System nicht vermeiden: da das Bachelor im Gym-Bereich polyvalent ist, weiß man offiziell nicht, ob die Leute am ENde Lehrer*innen werden wollen oder Taxifahrer/Leiter der VHS werden. Dann müsste man eine Schranke zwischen BA und MEd machen. Ein Skandal. Das traut sich kein Land.

    Stimmt, gibt es in NRW nicht. Daher kann man doch direkt am Anfang regulieren, dass nicht zu viele in den BA starten. Dann kann es auch nicht zu viele Menschen mit MEd geben. Zumal die Abbrecher- und Umorientierungsquoten ja bekannt sein sollten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Aber die Studis wären die ersten, die schreien würden, wenn man zu Studienbeginn stark begrenzen würde. und würde dann der Staat mir eine Garantie geben, dass ich einen Job bekommen? Müsste ICH dem Staat (also dem jeweiligen Bundesland) eine Garantie geben, dass ich bei ihm Lehrer*in werde?

    Die Studis können sich gerne beschweren, das machen sie eh und damit sollten sie in dem Fall keinen Erfolg haben. Niemand hat ein Anrecht auf sein Wunschstudium an seiner Wunschuni. Garantien gäbe es auf beiden Seiten nicht, aber bessere Chancen, dass man eine Stelle findet. Viele Studis sind was die Prognosen angeht sehr naiv und glauben das Mär "Es werden Lehrer gesucht" im Sinne von "Jeder Lehrer bekommt sofort eine Stelle". Im und nach dem Ref wird ihnen dann klar, dass das so nicht passt und dass sie vielleicht erstmal ein paar Jahre als Vertretungslehrer (wenn überhaupt) arbeiten müssen. Ist ja auch so schwierig, die wirklich guten und ausführlichen Lehrerbedarfsprognosen zu lesen und dann wenigstens ein halbwegs gefragtes Fach oder eine gefragte Schulform zu wählen. :autsch:

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Sieht man ganz gut an einem meiner Lieblingsthemen: Erweiterungsfach. Dass die Unis überhaupt selbst entscheiden dürfen, welches Fach ein Erweiterungsfach sein darf, ist aberwitzig. und WELCHE Fächer sie dann auswählen, haha... Statt genau die Fächer zuzulassen, die überbucht werden, wie Deutsch, Geschichte, Politik, ... werden die Religionen und klassische Sprachen geöffnet. Man "macht ein Angebot", wo man sicher sein kann, dass kaum eine*r es in Anspruch nehmen wird.

    Stimmt, die Unis wählen oftmals die Fächer als mögliche Erweiterungsfächer, die keinen NC haben, so nach dem Motto "da nimmt man niemanden einen Platz weg". Ist total absurd, vor allem weil jemand mit einer wenig gesuchten Kombi seine Chancen auch durch ein mäßig gefragtes Fach immerhin etwas erhöhen kann.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, gibt es in NRW nicht. Daher kann man doch direkt am Anfang regulieren, dass nicht zu viele in den BA starten. Dann kann es auch nicht zu viele Menschen mit MEd geben. Zumal die Abbrecher- und Umorientierungsquoten ja bekannt sein sollten.

    Das geht bei einem polyvalenten Studium nicht, schließlich will der D/PK-Studi vielleicht Journalist werden und interessiert sich nicht für die Schule. Wenn du also 50 Plätze im BA hast und 30 wollten Journalist*innen werden, hast du im MEd 20 freie Plätze.

    • Offizieller Beitrag

    Garantien gäbe es auf beiden Seiten nicht, aber bessere Chancen, dass man eine Stelle findet.

    Wenn das Land für seinen Bedarf, ohne Überbuchung, ausbildet und die Menschen alle in ein anderes Bundesland gehen, dann fängt das Spiel von vorne an.
    Wenn man die Abwanderung verhindern will, dann muss man Garantien geben und sie müssten zweiseitig sein. Ich bin froh, dass ich keine Garantie geben musste. Ich hätte mich womöglich im Süden für bilinguale Grundschule verpflichtet, bin jetzt im relativen Norden am Gym und träume von der reinen Oberstufe.


  • Die Deutschlehrer*innen aus dem Gymnasialbereich kannst du mit dem deutschen System nicht vermeiden: da das Bachelor im Gym-Bereich polyvalent ist, weiß man offiziell nicht, ob die Leute am ENde Lehrer*innen werden wollen oder Taxifahrer/Leiter der VHS werden. Dann müsste man eine Schranke zwischen BA und MEd machen. Ein Skandal. Das traut sich kein Land.

    Oder man bleibt eben einfach beim Studium mit 1 St.ex. als Abschluss, so wie es hier in Hessen (mit Ausnahme des BS-Bereichs) zum Glück auch ist.


    Ich würde auch insofern zustimmen, dass man niemanden zu etwas zwingen kann. Auch würde ich der These der Eingangsbeitrags widersprechen. An meiner Uni z.B. gibt es für den H/R-Bereich (ebenso wie für den Gym-Bereich [mit Ausnahme von Bio, was wohl an den Laborkapazitäten liegt] überhaupt keine NCs. Trotzdem studieren H/R insgesamt zu Wenige in Relation zum Bedarf. Und hier in Hessen steigt man dort sogar mit A13 ein.

    Soviel dazu...

    Also wird es wohl doch andere Gründe geben.


    Für GS mag die These zutreffen. Aber man braucht eben auch erst mal ausreichend Personal an den Unis. Und da stellt sich dann auch wieder die Frage, woran das liegt.

  • Es ist so viel gemutmaßt und behauptet worden, warum es zu wenig Lehrer gibt und wie oft ist auch hier behauptet worden, weil die Gehälter nicht attraktiv seien. Oder weil nicht verbeamtet wird. Aber es ist ganz einfach: Es werden zu wenig ausgebildet. Eine Studie hat das nun bewiesen.

    Entschuldigung vllt Irre ich mich aber du ließt da Sachen in diese Studie hinein die sich laut dem Artikel gar nicht sagen lassen. Der Artikel spricht davon, dass zu wenige Plätze zum Studium bereitgestellt werden. Allerdings sagt er überhaupt nicht aus ob es für die MINT Fächer überhaupt Bewerber gibt. Klar Deutsch, Englisch etc findet man immer. Da ist die Konkurrenz durch die Wirtschaft gering. Aber das Physik Lehramt ist gar nicht Zugangsbeschränkt. Wenn da mehr Leute da wären, dann könnten sofort mehr studieren. Also fällt deine Aussage zur Begrüdnung meiner Ansicht nach flach.

  • Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass entweder der Jahrgang nach mir im Ref oder der Jahrgang zwei Jahre nach mir in NRW einen NC auf das Referndariat hatte. Ich meine, das sei in bestimmten Fächern der Fall gewesen. Damit könnte man sich vielleicht die Ausbildung der vielen überflüssigen D/Ge Referendare an Gym/Ges sparen, hat aber auf der anderen Seite das Problem, das, wenn man in GE einen NC von 1,2 hat, der mögliche Referendar mit M/Ge vermutlich eher nicht zugelassen wird, denn in Mathe sind die Noten im Schnitt nunmal schlechter, als in Deutsch (das soll weder das eine noch das andere Fach bewerten).

  • In den meisten Mangelfächern liegt der Mangel an Lehrern tatsächlich daran, dass sich schlichtweg wenige Leute für diese Fächer bei der Entscheidung für Lehramt interessieren. In Musik und Mathematik liegt der Mangel u.a. auch an hohen Durchfallquoten in der Aufnahmeprüfung bzw. den ersten paar Semestern.

  • In den meisten Mangelfächern liegt der Mangel an Lehrern tatsächlich daran, dass sich schlichtweg wenige Leute für diese Fächer bei der

    Naja wäre halt jetzt wichtig zu wissen, warum die Leute keine Lust auf das Fach haben. Bzw warum sie lieber ein normales Studium machen wollen

  • In Musik und Kunst lassen sich ja auch einige schon von den Aufnahmeprüfungen abschrecken, weil sie denken, sie schaffen es eh nicht. Das finde ich besonders schade. Oft ist diese Angst durch Gerüchte und Horrorstories begründet. In MINT gibt es tendenziell gerade am Anfang sehr hohe Durchfallquoten, ich kenne selbst Kommilitonen, die daher das Fach gewechselt haben. Schade, einige hätten das Studium bestimmt schaffen können, aber ich kann es auch verstehen, dass es nicht schön ist, wenn man direkt im 1. Semester mehrere Prüfungen nicht schafft. Hier sollten die Unis oder Fachbereiche mehr aufklären, dass man erstmal ins Studium reinfinden muss und dass das Nichtbestehen einer oder mehrerer Prüfungen eben nicht heißt, dass man das Studium nicht schaffen kann.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich meine, das sei in bestimmten Fächern der Fall gewesen. Damit könnte man sich vielleicht die Ausbildung der vielen überflüssigen D/Ge Referendare an Gym/Ges sparen, hat aber auf der anderen Seite das Problem, das, wenn man in GE einen NC von 1,2 hat, der mögliche Referendar mit M/Ge vermutlich eher nicht zugelassen wird, denn in Mathe sind die Noten im Schnitt nunmal schlechter, als in Deutsch (das soll weder das eine noch das andere Fach bewerten).

    Die Angst ist unbegründet, wenn genug Mangel in Mathe besteht, würde der Referendar trotzdem genommen.

    So ist es z.B. in Hamburg, dort gilt ein Strenger NC fürs Ref, aber für Mangelfächer ist der nicht aktiv.

    • Offizieller Beitrag

    ... hat aber auf der anderen Seite das Problem, das, wenn man in GE einen NC von 1,2 hat, der mögliche Referendar mit M/Ge vermutlich eher nicht zugelassen wird, denn in Mathe sind die Noten im Schnitt nunmal schlechter, als in Deutsch (das soll weder das eine noch das andere Fach bewerten).

    Es ist zwar ein Risiko, aber auch dem kann man entgegentreten.
    In NDS gibt es (gab es?) einen NC, aber auch mit einem "Schutz" für Mangelfächer. Also (ich finde leider keine aktuelle Liste der NCs, sie ist immer nur kurz bei den Zulassungsverfahren online): zu meinem Zeitpunkt wurden alle mit Physik, Informatik, Französisch Realschule, usw... zugelassen. Egal, was deren Zweitfach war. Die anderen Grenzwerte ergaben sich von dem Auffüllen mit den weiteren "freien" Bewerbungen. Jemand mit Informatik/Deutsch 3,2 war also drin, jemand mit Deutsch/Geschichte 2,0 nicht.
    Eine Sonderausnahme ist mir im Kopf geblieben: Werte und Normen (Ethik/Praktische Philosophie) hatte so wenig Ausbildungskapazität, da war der NC bei 1,4 oder so. Selbst wenn man Informatik als Zweitfach hatte.

    Man KANN steuern. Man muss nur den Mut haben, Wähler*innen zu verprellen. Nicht wie die SPD, die 2010 so empört tat "oh nein, mit uns wird es keinen NC geben, wie kann man es den armen kleinen Referendar*innen antun" und dann was weiß ich wie viele Überbuchungen in den Seminaren in Kauf nahm (2011: 10 Refis, 5 davon mit Deutsch an einer normalgroßen Schule).

  • Da stimme ich voll zu!

    Eine Regelung, bei der der NC für Mangelfächer nicht aktiv ist, erscheint mir sehr sinnvoll. Wir haben in so gut wie jedem Jahrgang die Kombi D/Ge. Die Bedarfsprognose für die Einstellungschancen mit dieser Kombination am Gymnasium scheinen nicht sehr abschreckend zu sein. Dafür haben wir jetzt im zweiten Jahrgang hintereinander kein:e Referendar:in mit Mathe, mit Physik hatten wir das letzte mal jemandem so um 2012, Chemie ist noch länger her.

    WENN es einen NC auf das Ref gäbe UND die Studierenden wissen, was das bedeutet, bevor sie anfangen, überlegt ja vielleicht der ein oder andere, was wichtiger ist: Lehrer:in werden und wechselt entsprechend Fach oder Schulform oder eben die gewünsche Kombination zu studieren und dann aber ggf. nicht Lehrer:in werden zu können.

    Oft wäre der Wechsel auf ein anderes Fach ja schon hilfreich. Mit D/M sind die Chancen vermutlich auch nicht brillant, aber deutlich besser, als mit D/Ge. Wenn man dann vielleicht auch noch bereit, die Schulform zu wechslen, sieht es schon wieder besser aus. Mit D/Mu oder D/Ku wären man gut dabei. Dafür braucht man natürlich das entsprechende Können / die entsprechende, oft jahrelange, Vorbereitung. Ich fürchte nur, dass viele 19 oder auch 21 jährige am Anfgang des Studiums auch einfach nicht den Weitblick haben, was ihre Fächerkombination später für sie bedeutet.

Werbung