Auslandssemester- ja oder nein?

  • Meins auch. Ich habe es allerdings auch seit 10 Jahren nicht mehr ernsthaft gesprochen. Ich verstehe noch viel, aber produzieren... NAJA :D


    Ich unterrichte es natürlich auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Erläuterung zum Smilie:
    Es macht mich traurig, DASS es so ist. Also für dich, weil ich sicher bin, dass du damit nicht zufrieden / glücklich bist.
    Und du hast zwei Fremdsprachen. Damit gilt dir meine höchste Bewunderung.
    Ich sage ganz ehrlich, dass MEIN Französisch echt leidet und ich wirklich merke, wenn ich ein paar Jahre keine Oberstufe habe, dass ich echt Schwächen habe. Und genau deswegen halte ich es für gefährlich, wenn einige NICHT ins Ausland gehen. Es fehlt dann das gute Fundament, an dem man schnell anknüpfen kann, wenn man es reaktiviert. Und viele Abiturient*innen / Studierende überschätzen ihr Niveau und die Nachhaltigkeit, wenn man dann jeden Tag "nur noch " "Good morning boys and girls, sit down, open the book, page 25" sagt. Die Fähigkeit, sich über Gott und die Welt, die Weltrevolution, politisches Alltagsgeschehen (WG-Leben?) oder Erziehung (AuPair?), über alles, bringt viel mehr als nur den betroffenen Wortschatz.

    Und ich meine es oben wirklich ernst: diese Leistung, die Zwei- und Dreifremdsprachenlehrer*innen jeden Tag erbringen, wäre für mich in der Form nicht machbar (und ich arbeite jeden Tag dreisprachig, aber eben ohne den Druck, "fehlerfrei" zu sein)

  • Ich hatte je 1 Semester im Grund- und Hauptstudium und fast nur bei Muttersprachlern, in beiden Fächern.

    Das ist ja super! Bei uns an der Uni gab es damals - wenn ich mich recht entsinne - im Anglistikbereich überhaupt nur vier Muttersprachler*innen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und genau deswegen halte ich es für gefährlich, wenn einige NICHT ins Ausland gehen.

    Ja, war ich ja. Ich hatte auch noch lange Kontakt zur frz. Freunden, die z.T. später in Deutschland waren. Und trotzdem - es ist einfach zu lange her und, wie gesagt, das Sprechen im Unterricht ist einfach bei weitem nicht ausreichend.


    Im englisch-sprachigen Raum war ich nicht länger, nur im Urlaub, dafür aber in einigen Ländern (nur Australien ist mir zu weit) und habe den Schülern auch immer was zu erzählen, was ich da gesehen oder erlebt habe. Mein Englisch-Niveau würde ich als sehr gut bezeichnen. Das liegt aber wahrscheinlich - was du auch erwähnt hast - daran, dass ich 2/3 meiner Zeit als Lehrerin Oberstufe unterrichtet habe. Da wir immer nur einen Frz.-Kurs haben (kleine Schule), wechseln sich immer die zwei gleichen Lehrer ab und in Englisch werden mehr gebraucht, daher werde ich da immer eingeteilt. Aber ich hab auch mal überlegt, ob das nicht eine Möglichkeit wäre, auch mal wieder Oberstufe zu machen, weil das Niveau ja etwas höher ist und häufig nur die ziemlich guten bis zu Abi Französisch weiter machen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß. Aber wie ergeht es eben denjenigen, die NICHT ins Ausland gefahren sind und fast nie Oberstufe (oder gar das Fach) haben.

    Ausgerechnet mit Frankreich gibt es viele Möglichkeiten des Austauschs und Hospitationen. Aber gut, das geht mit Familie auch nur bedingt, sich 3 Wochen oder 3 Monate in die Provence abzusetzen und Scaffolding bei einem französischen Kollegen zu machen :D

  • Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass auch ein Auslandsaufenthalt nicht unbedingt die Sprachfähigkeit verbessert. Als ein Kollege mir gesagt hat, dass er vor 3 Jahren für ein Jahr in Kanada war, war ich wirklich verwirrt. Dennoch stimme ich generell zu: ein Auslandsaufenthalt ist eine Möglichkeit während des Studiums, die man nie wieder bekommt. Egal ob es jetzt das Zielland für die Sprache ist oder sonst wo auf der Welt. Ich war damals in Japan. Das hat mir mit Englisch nicht geholfen (was aber auch egal ist, da ich halb Irin bin und Bilingual aufgewachsen bin), aber mich persönlich SO viel weiter gebracht. Am Ende bin ich jetzt mit 27/28 ins Ref gestartet. So what. Sofern es nicht wirklich gute Gründe gibt wie ein Kleinkind, Pflege eines Angehörigen oder sonstige Verpflichtungen, sollte mMn jeder eine gewisse Zeit im Ausland (und sei's nur über die Semesterferien für 3 Monate) für sich mitnehmen. Finanzierungsmöglichkeiten gibt es wie bereits geschrieben wurde zuhauf. Auch ein Sparschwein tut's, wenn man sich gut organisiert.

    Wir versuchen Kindern klarzumachen, dass sie nicht nur für Noten lernen. Warum können Studenten dann nicht mal was extracurriculares machen?

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