Ich will Lehrerin werden, aber...

  • Ich merke eher, dass in manchen Dingen auch im Ref Lebens- und Berufserfahrungen durch aus hilfreich sein können;)

    Also mit Mitte 20 hätte ich (!) das Ref bestimmt nicht so gut weggesteckt, gerade am BK mit dem teilweise älteren Schülerklientel.


    Ich bin nun 33 (war mit 30 mit dem Ref fertig) und wenn ich daran denke, dass ich noch mindestens 34 Jahre arbeiten muss, reicht mir das völlig.

  • Ich habe FSJ gemacht und dann gleich studiert, bin also schon hübsch lang Lehrerin. Inzwischen habe ich mir so manches Mal überlegt, wie ich dem entfliehen kann. Weiterbildung? Uni? Was anderes studieren? Ausbildung machen? Ich beneide meine Kolleginnen nicht, die mit 64 ihren 30. Durchlauf zum Schulabschluss führen. Es reicht nämlich irgendwann, den immergleichen Käse zu erzählen, die immergleichen Eltern zu fragen, ob es ihnen egal ist, dass ihr Kind auf dem besten Weg ist, den sozialen Abstieg zu beginnen. Ich versuche, den Moment zu genießen, mit dem was ich tue, weil jetzt ist jetzt und morgen ist morgen. Das empfehle ich dir auch, wozu potentiell verpasste Chancen beweinen? Du könntest dich auch fragen, ob du nicht lieber Kfz-Mechanikerin oder Außenministerin werden solltest. Es gibt Millionen Wege, sein Leben zu gestalten, der des Lehrers ist nicht der Beste, sondern halt einer davon.

  • Liebe @samu,

    das klingt sehr deprimiert. Kommt ein Schul-oder Schulformwechsel nicht in Frage oder ein Weiterbildungsinstitut oder eine Coaching-Ausbildung, Ernährungsberatung, Trainerausbildung...usw.?


    Natürlich frage ich mich immer: Was wäre wenn...und du dich ja auch.


    Aber ich glaube das Gras ist auf der anderen Seite ist immer grüner.


    Ich wollte z.B immer iwie in einer Reha-Klinik arbeiten, schön im Grünen und alles schön...tja Pustekuchen. Es war sehr langweilig und anstrengend und ich war froh, wenn ich genug Energie hatte um nach Hause zu radeln.

    Ähnliches hatte ich beim Kellnern, beim Arbeiten im Logistik-Lager...


    Die Mutter meines Kumpels arbeitet im Sommer immer in einem Fahrradladen für ein paar Stunden. Vielleicht ist das auch was für dich.


    Ich bin jung und stelle mir Fragen, das ist doch in Ordnung. Manchmal hat man auch mal nen Denkfehler drin.


    Liebe Grüße


    Klari

    • Offizieller Beitrag

    Klari, von außen mögen alle Berufe romantisch, abenteuerlich, glamurös, spannend wasauchimmer aussehen.

    Von nahem betrachtet haben ALLE, aber wirklich ALLE, etwas Negatives, Langweiliges, Routiniertes, Unspektakuläres.


    Und weißt du was? Das ist auch gut so! Weil nichts und niemand 100%ig sein kann.


    Mach jetzt das, was für dich JETZT Passend ist, wooit du dir auch die nächsten 10-20 Jahre vorstellen kannst klarzukommen.


    Auch ein Beruf ist keine unwiderrufliche Entscheidung, und denke nicht von vornherein, man könnte "immer noch was Besseres verpassen".


    Fragen stellen, ist völlig in Ordnung. Nur wird es nicht die berühmte Eilerlegendewollmilchsau geben.


    Erfahrungen kann nur jeder selbst machen. Was für mich super ist (mein Beruf), wäre für Andere der Horror. Und umgekehrt. So what.


    Mach es dir nicht ZU schwer :liebe:

  • Ich bin jung und stelle mir Fragen, das ist doch in Ordnung.

    Klar und ich antworte, aus meiner Perspektive. Du kannst natürlich auch Lehramt studieren, ich will es dir nicht ausreden :wink2:

  • (...)

    Ich wollte z.B immer iwie in einer Reha-Klinik arbeiten, schön im Grünen und alles schön...tja Pustekuchen. Es war sehr langweilig und anstrengend und ich war froh, wenn ich genug Energie hatte um nach Hause zu radeln.

    Ähnliches hatte ich beim Kellnern, beim Arbeiten im Logistik-Lager... (...)

    Das liest sich so, als könnte es wichtig sein für dich, dich weniger auf solche Umgebungsbedingungen einer Tätigkeit zu konzentrieren, sondern bewusst die Tätigkeit an sich zu betrachten und dir ehrlich und selbstkritisch zu überlegen, was daran dich begeistern, motivieren, interessieren könnte, aber eben auch, was daran die besonderen Herausforderungen wären für dich, was dir schwer fallen würde, dich langweilen oder nerven würde und dann eben abzuwägen, ob die positiven Aspekte so gewichtig sind, dass sie es dir wert sind die Kehrseite in auf zu nehme. So eine Kehrseite gibt es, wie von Friesin angesprochen, immer, keine berufliche Tätigkeit ist immer nur erfüllend und wundervoll, sondern hat immer auch ganz viel mit Routinen zu tun, die Ruhe und Sicherheit bringen, aber eben auch mal langweilig sein können. Überleg dir, was dich ausreichend begeistern und motivieren kann, um die nächsten 5-10 Jahre beruflich gestalten zu können. Wenn es nicht der richtige Weg für sich wäre bist du jung genug, um dich umorientieren zu können. Am Alter scheitert auch später der Weg in den Schuldienst nicht, dieses kann maximal ein Ausschlussgrund für eine Verbeamtung werden- Lehrkraft kann man aber auch im Angestelltenverhältnis werden. Ich habe erst mit Ende 30 mein Ref gemacht und möchte die vorhergehende Lebens- und Berufserfahrung keinesfalls missen jetzt im Schuldienst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Lieber CDL,


    da hast du recht. Das war auch mein Gedanke. Die Tätigkeit selbst muss Spaß machen und das drumherum ist dann das was On Top kommt.


    Ich fand Studieren ehrlich gesagt weniger schön, mir hat die Struktur sehr gefehlt oder auch der persönliche Bezug zu Professoren und Professorinnen.


    Auch das Ständige Rumfahren in der ganzen Stadt ist sehr anstrengend.


    Das ist etwas was ich an einer Ausbildung wirklich schätze.


    Aber das Problem ist eben, dass ich da keinen Beruf habe der mir wirklich gefällt.


    Liebe Grüße


    Klari

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