Wegeunfall - Rechnungen selbst zahlen und einreichen?

  • Hallo in die Runde,


    ich hatte vor kurzem einen Wegeunfall und der ganze Papierkram stresst noch etwas. Alleine deswegen hätte ich mir das gerne erspart.


    Ich habe nun die ersten Rechnungen erhalten. Wie läuft das ab? Zahle ich die, wie bei der PKV/Beihilfe, vorab selbst und reiche die dann bei der Unfallfürsorge ein?
    Oder reiche ich das direkt an die Unfallfürsorge weiter? Bzw. bitte um Aufschub.


    Habe die Unterlagen zur Anzeige des Wegeunfalls schon auf den Weg gebracht, aber man kennt das ja ...


    So ein Rettungswagen ist kein Schnäppchen :D


    Vielleicht kann ja hier jemand aus Erfahrung berichten. Auch, wie lange es dauert, falls man es in Vorkasse bezahlt und dann einreicht.


    Danke!

  • Hey! Erstmal gute Besserung bzw. hoffe ich, dass es dir gut geht... Ich hatte zu Beginn meines Refs auch einen Wegeunfall / Dienstunfall: Jemand ist mir mit 120 ins Heck gekracht, Auto war ein Totalschaden. Ich zum Glück unversehrt davongekommen... Wenn ich mich recht erinnere, war es so: Ich bin am nächsten Tag zum Durchgangsarzt gegangen und ich habe ein Formular der Bezirksregierung ausgefüllt und zusammen mit dem Polizeibericht etc. losgeschickt. Das bekam ich dann zurück, wo dann auch draufstand, wo genau ich die Rechnungen einzureichen habe (z.B. auch die Untersuchung beim Durchgangsarzt, waren 75€). Das war jedenfalls auch eine Stelle der Bezirksregierung, wo ich das dann hingeschickt habe. Die haben dann soweit alles erstattet. Hatte aber schon ein paar Wochen gedauert. Daher würde ich die Sachen sogar schon einreichen, bevor du selbst die Rechnung überhaupt bezahlst, um das Zeitfenster möglichst gering zu halten.

  • Daher würde ich die Sachen sogar schon einreichen, bevor du selbst die Rechnung überhaupt bezahlst, um das Zeitfenster möglichst gering zu halten.

    Ja genau darum ging es mir. Danke für deinen Erfahrungsbericht. :)


    Habe viel Glück im Unglück gehabt, danke für die Wünsche.
    Mache noch Physio um vollständig wiederhergestellt zu werden, habe noch ein paar Defizite in der Beweglichkeit, zum Glück nichts an den Knochen.

  • Gute Besserung!


    Ich hatte letztes Jahr einen unverschuldeten Autounfall, der auch ein Wegeunfall war. Meine Arztrechnungen (Krankenhaus und Arzt) hab ich alle an die Unfallkasse der Bezirksregierung geschickt. Erstmal musste es als Dienstunfall anerkannt werden, Formulare ausfüllen mit zusätzlicher Zeichnung, sie hätten auch die Kopie des Polizeiberichts nehmen können, aber nein, ich musste alles nochmal eigenhändig schreiben und zeichnen. Die Erstattung ging etwa genauso schnell wie bei der Beihilfestelle, allerdings kann ich da ja mittlerweile meine Rechnungen per App einreichen, die Bezirksregierung ist noch nicht so weit, da muss es per Post sein. Also wie FrozenYoghurt schrieb, alles zügig einreichen.


    Dann hatte ich das Problem, was als Unfallfolge anerkannt wurde und was nicht. Meine Physiobehandlungen wurden nicht als Dienstunfallfolge anerkannt, dabei war ich vorher noch nie beim Orthopäden und hatte nie Rückenschmerzen o.ä. Das hat mir die Beihilfe und meine KV dann bezahlt. Die Erstattung zog sich dadurch natürlich noch weiter in die Länge.

  • Gute Besserung. :rose:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meine Physiobehandlungen wurden nicht als Dienstunfallfolge anerkannt, dabei war ich vorher noch nie beim Orthopäden und hatte nie Rückenschmerzen o.ä. Das hat mir die Beihilfe und meine KV dann bezahlt.

    Warum hast Du das nicht beim Unfallgegner eingeklagt? Hattest Du so einen miesen Anwalt?


    Ich habe nun die ersten Rechnungen erhalten. Wie läuft das ab? Zahle ich die, wie bei der PKV/Beihilfe, vorab selbst und reiche die dann bei der Unfallfürsorge ein?
    Oder reiche ich das direkt an die Unfallfürsorge weiter? Bzw. bitte um Aufschub.

    Wie gesagt: Wenn Dein Unfall unverschuldet war, ist die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners Dein Ansprechpartner. Schmerzensgeld nicht vergessen!

  • Erstmal musste es als Dienstunfall anerkannt werden, Formulare ausfüllen mit zusätzlicher Zeichnung, sie hätten auch die Kopie des Polizeiberichts nehmen können, aber nein, ich musste alles nochmal eigenhändig schreiben und zeichnen.

    Das denke ich mir auch gerade, hab den Bericht jetzt fertig, bin sehr gespannt. War von dem Bogen schon mehrmals genervt.




    Warum hast Du das nicht beim Unfallgegner eingeklagt? Hattest Du so einen miesen Anwalt?

    Den habe ich zum Glück auch, er sagte mir gerade noch einmal, Schadensersatz bezüglich Schmerzensgeld / Physio erst nach abgeschlossener Behandlung und dann schauen was eingereicht wird.


    Wie gesagt: Wenn Dein Unfall unverschuldet war, ist die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners Dein Ansprechpartner. Schmerzensgeld nicht vergessen!

    Jap, bin ich dran, s.o.
    Nun erst einmal die Sachschäden, das Thema ist soweit durch Gutachter abgeschlossen.
    Aber RTW sollte doch die Unfallfürsorge dann für aufkommen oder?
    Aber das kläre ich bei Bedarf dann mit meinem Anwalt, den habe ich mir ja nicht ohne Grund direkt beauftragt.


    Und ja, ich bin Geschädigte, also unverschuldet.

  • Erstmal musste es als Dienstunfall anerkannt werden, Formulare ausfüllen mit zusätzlicher Zeichnung, sie hätten auch die Kopie des Polizeiberichts nehmen können, aber nein, ich musste alles nochmal eigenhändig schreiben und zeichnen.

    Andere Baustelle, ähnliches Prozedere: Gestern herzhaft gelacht - mein Bruder ist gerade spätberufen ins Ref gestartet und soll jetzt beim Landesamt für Finanzen die Geburtsurkunden seiner Kinder einreichen. Seine glorreiche Idee: Er ruft mal die Sachbearbeiterin an und fragt sie, ob sie die Urkunden nicht aus der Akte seiner Frau (gleicher Nachname --> gleiche Sachbearbeiterin) kopieren könnte... Er muss noch viel lernen.

  • Warum hast Du das nicht beim Unfallgegner eingeklagt? Hattest Du so einen miesen Anwalt?


    Wie gesagt: Wenn Dein Unfall unverschuldet war, ist die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners Dein Ansprechpartner. Schmerzensgeld nicht vergessen!

    Ich hab geklagt und auch Schmerzensgeld bekommen, aber die Unfallkasse der Bezirksregierung hat es trotzdem nicht als Dienstunfallfolge anerkannt. Da hätte ich dann wiederum gerichtlich gegen vorgehen müssen, aber ich habe keine Rechtschutzversicherung und es war mir alles zu teuer und aufwändig. Sehr krankes Kind im Krankenhaus, Schmerzen durch den Unfall, über 50 Termine Physio, Kauf eines neuen Gebrauchtwagens im passenden Budget innerhalb von 2 Wochen (länger wurde kein Mietwagen bezahlt) - es war mir alles zuviel.

  • Ich verstehe das immer noch nicht ganz. Für sämtliche Unfallfolgen ist der Schädiger ersatzpflichtig. Die Unfallkasse hat doch damit erstmal nichts zu tun. Auch die Klassifizierung als Wegeunfall ist doch nur dann relevant (dann aber sehr), wenn der Unfall ohne Fremdbeteiligung passiert ist. Wenn ich lese "50 Termine Physio" gehe ich davon aus, dass die Folgen ziemlich gravierend waren. Pass auf, hier keine Ansprüche liegenzulassen. Alles gute!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Für sämtliche Unfallfolgen ist der Schädiger ersatzpflichtig. Die Unfallkasse hat doch damit erstmal nichts zu tun.

    Da ich keine Ahnung habe:
    Heißt ich reiche meine Rechnung nicht dort ein? Mir ist es doch egal wer das zahlt. Oder reiche ich nur beim Gegner ein, was die Unfallkasse nicht übernimmt ggf.

  • Im Prinzip ist es relativ wurscht. Die Unfallkasse hat auch nichts zu verschenken und nimmt den Schädiger selbstverständlich in Regress. Nur: Die Unfallkasse kann sich viel eher querstellen als der Schädiger, auf den du als Geschädigte viel leichteren (juristischen) Zugriff hast als auf die Unfallkasse.

  • Ja, wer nicht? Aber stell dir mal vor, du hättest den ganzen Scheiß an der Backe und würdest auch noch auf den Kosten sitzenbleiben.

  • Andere Baustelle, ähnliches Prozedere: Gestern herzhaft gelacht - mein Bruder ist gerade spätberufen ins Ref gestartet und soll jetzt beim Landesamt für Finanzen die Geburtsurkunden seiner Kinder einreichen. Seine glorreiche Idee: Er ruft mal die Sachbearbeiterin an und fragt sie, ob sie die Urkunden nicht aus der Akte seiner Frau (gleicher Nachname --> gleiche Sachbearbeiterin) kopieren könnte... Er muss noch viel lernen.

    Ende der Geschichte, nur zur Info: Es hat tatsächlich nicht so funktioniert wie gedacht. Bevor er anrufen konnte, hat das Telefon geklingelt, und seine Sachbearbeiterin war dran. Sie hatte die gleiche Idee gehabt und auch schon in die Tat umgesetzt.

    Ich sag nix mehr.

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