Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben, zumindest in einigen Bundesländern

  • Es gibt durchaus wirklich Menschen die sich aus Gründen nicht an Masken gewöhnen können und für die Maske tragen nicht leicht ist. Für diese Menschen ist das leider mehr als ein kleiner Eingriff und zusätzlich ein sehr zweischneidiges Schwert, weil man natürlich auch sich und anderer schützen möchte.

  • Darum geht es mir gar nicht. Ich unterrichte an einer Schulform, an der absolut ALLE sich impfen lassen können. Gleich morgen, man braucht schon lange keinen Termin mehr. Das ist das logische Ende der Maskenpflicht.


    Edit: Wir dürften im Schulhaus unterdessen eine Impfquote von um die 80 % haben. Laut Umfrage waren es Anfang Schuljahr schon über 70 % bei den SuS und 95 % bei den Lehrpersonen und Angestellten. Das ist mehr als das Ende der Maskenpflicht.

  • Wir hatten dieses Schuljahr tatsächlich noch gar keinen Fall.

    Wir auch nicht, aber ich glaube, das könnte daran liegen,

    - dass die Tests nicht wirklich high end sind (die zahlreichen ausgetrockneten Testflüssigkeitsbehältnisse wurden ja bereits erwähnt) oder auch

    - dass viele SuS die Tests nicht ordnungsgemäß durchführen wollen oder können.

    Ich kenne mindestens einen Exschüler, bei dem würd ich mein Auto verwetten, dass in dessen Nase noch nie einTeststäbchen weiter als 0,5mm rein geschoben wurde.


    Meiner Meinung nach wiegen uns die Tests ein Stück weit in falscher Sicherheit.

  • Ich wiege mich daher nicht in Sicherheit. Und wie gut die Tests gemacht werden kann man nur bedingt beurteilen, da man eben nie alle SuS aufeinmal im Blick haben kann. Mir ist bis dato noch nichts negatives aufgefallen, aber das heißt nur, mir ist es nicht aufgefallen... Der Umgang der einzelnen Klassen mit allem ist eben auch sehr unterschiedlich.

    Impfen lassen können sich inzwischen alle und ich hoffe das die Impfquote auch noch weiter steigt.

    Ich bin nicht mehr so ängstlich und irgendwie auch froh wenn die Masken weg sind. Vor etwas mehr als einem Jahr gab es auch schon eine Pflicht, wenn gleich damals noch Alltagsmasken ok waren. Damals habe ich mich dennoch infiziert, in Schule, Seminar oder beim Einkauf...

    Es gibt einfach keine 100% Sicherheit...

    Aber ich habe auch keine Kinder zuhause. Vielleicht würde ich dann auch für mich persönlich nochmal anders denken.

    Wenn ich Freunde treffe mache ich vorher einen Selbsttest zur Sicherheit.

  • Und wie gut die Tests gemacht werden kann man nur bedingt beurteilen, da man eben nie alle SuS aufeinmal im Blick haben kann.

    Genau!


    Und ehrlich gesagt: Ich kann und ich will nicht.

    Ich empfinde es als grenzüberschreitend, einen 18-Jährigen dabei zu beobachten, wie er sich ein Stäbchen in die Nase führt.

  • Zunächst einmal:


    Impfen ist wichtig und ich bin ehrlicherweise verärgert, dass viele Menschen hierauf verzichtet haben. Zumindest in Deutschland. Vor Spanien oder Portugal ziehe ich den Hut.


    Aber:


    Auch wenn alle Menschen geimpft sind, empfinde ich das Aus für Maskenpflicht und Abstand in Innenräumen wie der Schule als viel zu gefährlich. Auch die Tatsache, dass Geimpfte und Genesene nicht getestet werde , verstehe ich nicht. Die Folge wird sein, dass wieder Wechsel- oder Distanzunterricht ab spätestens Mitte Dezember erzwungen wird.


    Grund:


    Der Impfstoff ist gut, wirkt aber nicht zu 100 Prozent und ich habe ja bereits erklärt, dass ich in einer Klasse 4 (von 20) Schülern mit Durchbruchsinfektion hatte, in einem Fall auch mit Krankenhaus. Die Verläufe sind heftig und wir sind weit entfernt von der gefährdeten Altersklasse 60+.


    Man hört tatsächlich immer mehr von Durchbruchsinfektionen, jetzt hat es den Bayern-Trainer erwischt.


    Insofern halte ich es für sehr wichtig, dass wir in diesem Herbst/Winter (und möglicherweise auch in den Folgejahren) in Schulen Maske behalten (schränkt mich kein Stück ein).


    Viel wichtiger aber wird sein: Dreimal pro Woche testen und zwar auch (!) die Geimpften und Genesenen. Das Aus für die Testpflicht in dieser Gruppe begründet sich ja auch nur darin, dass man die Impfquote mit Vorteilen für Geimpfte nach oben schrauben wollte. Sinnvoll ist es aber, alle zu testen.


    Folge dieses fahrlässigen Verhaltens wird eine Neuauflage des Distanzunterrichts sein. Das wird das Virus erzwingen. Und da leiden vor allem die sozial benachteiligten Schülerinnen und Schüler am meisten

  • Das Aus für die Testpflicht in dieser Gruppe begründet sich ja auch nur darin, dass man die Impfquote mit Vorteilen für Geimpfte nach oben schrauben wollte. Sinnvoll ist es aber, alle zu testen.

    Falsch, das begründet sich damit, dass die Viruslast in der Regel zu gering ist bei der Gruppe um beim Schnelltest angezeigt zu werden. Nur PCR macht dann Sinn, den gibt es aber in diverse Bundesländern nicht und vor allem nicht kostenlos.

  • Susannea Wenn dem so ist, dann sollte man vielleicht bei Geimpften PCR-Pooltests einführen. Wenn die Virenlast so gering ist, wundert mich, dass viele doppelt Geimpfte schwer erkranken. In jedem Fall ist das Aus für die Maske absolut blödsinnig

  • Man hört tatsächlich immer mehr von Durchbruchsinfektionen,

    Ich persönlich kenne immer noch niemanden mit Impfdurchbruch (oder besser gesagt: Ich kenne niemanden, der trotz Impfung Corona-positiv getestet wurde; wobei ich auch schon seit dem Frühsommer in meinem näheren Umfeld - sowohl privat als auch schulisch- überhaupt niemanden mehr hatte, der an Covid19 erkrankt ist).

    Die Folge wird sein, dass wieder Wechsel- oder Distanzunterricht ab spätestens Mitte Dezember erzwungen wird.

    Folge dieses fahrlässigen Verhaltens wird eine Neuauflage des Distanzunterrichts sein.

    Das kann ich mir absolut nicht vorstellen. Zumal hier in NDS die Inzidenz bei den Kindern und Jugendlichen in den letzten Wochen nicht sonderlich hoch war.


    Allerdings soll in NDS zumindest in den ersten Wochen nach den Herbstferien die Maskenpflicht im Unterricht aufrecht erhalten werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • dass viele doppelt Geimpfte schwer erkranken

    Das stimmt ganz einfach nicht - anekdotische Evidenz vs Realität Folge 101.



    Der Verlauf der Spitaleintritte der nicht (vollständig) Geimpften korreliert einfach mit dem Verlauf der täglichen Neuinfektionen. Der Verlauf der Spitaleintritte der vollständig Geimpften bleibt einfach so eine Art "Grundrauschen", es handelt sich hierbei um überwiegend sehr alte Menschen und/oder Personen mit schlechtem Immunsystem.


    Ich finde es auch zunehmend erstaunlich, dass ich zwar wirklich viele Personen kenne, die mal infiziert waren aber nur einen einzigen Fall von Long-Covid, der sich unterdessen übrigens auch erholt hat (hat aber echt lange gedauert). Durchbruchinfektion mit ernsthafter (!) Erkrankung ist mir nicht eine einzige bekannt. Gemäss offizieller Statistik für die Schweiz entwickeln 20 % aller symptomatisch erkrankten Erwachsenen sowas wie Long-Covid. Da müsste ich allein unter meinen KuK an der Schule mindestens 3 Personen mit Long-Covid kennen, bei mehr als 70 positiv getesteten Jugendlichen an unserer Schule müsste auch hier mehr als ein Long-Covid-Fall bekannt sein. So ist es aber nicht. Da frage ich mich allmählich schon, wie diese Statistiken eigentlich zustande kommen.

  • Mein voll geimpfter Teenie hat ja aktuell eine deutlich symptomatische Durchbruchinfektion und mehrer Schnelltests waren dick positiv.

    Wir haben allerdings erst am Tag des Symptombeginns getestet, daher kann ich nicht sagen, ob er auch davor schon angeschlagen hätte.


    Ich bin ebenfalls für Testung Geimpfter, denn wie oben bereits geschrieben, hat sich mein Kind ziemlich sicher in der Schule infiziert. In der Klasse sind die meisten geimpft und testen sich nicht mehr, trotz Erkältungssymptomen und die Maskenpflicht ist auch aufgehoben.


    Was ich gar nicht verstehe: wir haben in BY ja PCR-Pooltests an GS und FöS. Es ist aber explizit nicht vorgesehen, dass sich LuL und anderes Personal mittesten, selbst ungeimpfte nicht (die sollen Schnelltests machen). Die Logik erschließt sich mir nicht, das wäre ja bei Pooltestung wirklich gar kein Aufwand.

  • Humblebee: Bei dem Ausbruch bei mir in der Klasse war es bei jungen nicht vorerkrankten Menschen dreimal wie schwere Grippe, einmal wie sehr schwere Grippe mit ein paar Tagen Krankenhaus.

    Auch aus dem Bekanntenkreis (nicht Schule) kenne ich eine Person, die 37 ist, ohne Vorerkrankung und wirklich 18 Tage im Bett lag.

    Statistiken kenne ich nicht - einfach eigene Beobachtung

  • @Antimon: Die Durchbruchsinfektionen bei jungen Menschen sind deutlich symptomatisch wie Roswitha111 mit Bezug auf ihren Teenie auch schreibt. Meine Beobachtungen sind sicher nicht statistisch evident. Tests und Maske für Geimpfte und Genesene stören niemanden, erhöhen aber den Schutz. Wir sollten auch langsam mit den Drittimpfungen anfangen

  • Ich finde es auch zunehmend erstaunlich, dass ich zwar wirklich viele Personen kenne, die mal infiziert waren aber nur einen einzigen Fall von Long-Covid, der sich unterdessen übrigens auch erholt hat (hat aber echt lange gedauert).

    Das finde ich allerdings auch erstaunlich. Ich kenne gar nicht so viele Personen, die an Covid19 erkrankt sind, aber drei davon mit Long-Covid: zwei Arbeitskollegen meines Lebensgefährten (den einen hat es ganz zu Beginn der Pandemie im März 2020 erwischt und er sagte neulich, es gehe ihm erst jetzt wieder richtig gut; der andere Kollege war im Februar d. J. infiziert und hat noch immer Probleme mit Atmung und Kondition) sowie die älteste Nichte meines Lebensgefährten, die sich im November letzten Jahres infiziert hatte und bis heute noch nicht wieder richtig schmecken und riechen kann.

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  • Mein voll geimpfter Teenie hat ja aktuell eine deutlich symptomatische Durchbruchinfektion

    Soweit ich mich erinnere hat das Kind eine relevante Grunderkrankung und ist dauerhaft immunsupprimiert. Es tut mir natürlich leid, dass Dein Kind krank geworden ist, aber das ist genau ein Fall, der überhaupt nicht aus der Reihe fällt.


    Ich bin ebenfalls für Testung Geimpfter, denn wie oben bereits geschrieben, hat sich mein Kind ziemlich sicher in der Schule infiziert. In der Klasse sind die meisten geimpft und testen sich nicht mehr, trotz Erkältungssymptomen und die Maskenpflicht ist auch aufgehoben.

    Wenn in der Klasse die meisten geimpft sind, sehe ich nicht, warum da noch getestet werden sollte. Wir testen auch nicht willkürlich auf Masern oder sonst irgendeine Infektionskrankheit. Dein Kind läuft unter den gegebenen Umständen immer Gefahr sich trotz Impfung mit irgendwas anzustecken. Das Problem ist hierbei, dass wir halt wieder soweit sind, dass alle mit Erkältungssymptomen an die Schule rennen - nicht nur Kinder/Jugendliche, auch Lehrpersonen. Die guten Vorsätze sind da längst den Bach runter.

  • Humblebee: Bei dem Ausbruch bei mir in der Klasse war es bei jungen nicht vorerkrankten Menschen dreimal wie schwere Grippe, einmal wie sehr schwere Grippe mit ein paar Tagen Krankenhaus.

    Auch aus dem Bekanntenkreis (nicht Schule) kenne ich eine Person, die 37 ist, ohne Vorerkrankung und wirklich 18 Tage im Bett lag.

    Statistiken kenne ich nicht - einfach eigene Beobachtung

    Dann solltest du aber bitte solch eine Aussage, dass "viele doppelt Geimpfte schwer erkranken" nicht als allgemeingültig hinstellen, denn das betrifft ja - wie du selbst schreibst - lediglich dein persönliches Umfeld.

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  • Ich kenne gar nicht so viele Personen, die an Covid19 erkrankt sind, aber drei davon mit Long-Covid

    Das ist interessant. Meine Hypothese dazu wäre, dass eben auch Long-Covid eine ausgeprägte Altersabhängigkeit hat. Die Statistik ist diesbezüglich aber immer noch schlecht, was mich sehr wundert, denn eigentlich muss das doch ordentlich erfasst werden um den Leuten helfen zu können. Viele Studien zu Long Covid sind methodisch einfach schlecht, meist werden da nur hospitalisierte Personen eingeschlossen, was natürlich das Resultat extrem verzerrt. Die 20 % aus der Schweiz beziehen sich immerhin auf eine Stichprobe unter *allen* positiv getesteten Personen aber die Stichprobe ist so klein, dass sie nach Alter z. B. nicht aussagekräftig aufgeschlüsselt werden kann. Wieso bekommt man es nicht hin einfach eine online-Plattform einzurichten, auf der *jeder* eintragen kann, der mal infiziert war?

  • Das Problem ist hierbei, dass wir halt wieder soweit sind, dass alle mit Erkältungssymptomen an die Schule rennen - nicht nur Kinder/Jugendliche, auch Lehrpersonen. Die guten Vorsätze sind da längst den Bach runter.

    Ja, da geb ich dir absolut recht, das nimmt leider bei uns auch bei den KuK wieder extrem überhand, da kommen viele mit deutlichen Erkältungssymptomen (und das bei unseren gefährdeten SuS).


    Was mich immer wieder erstaunt ist, dass so viele KuK und auch Personen im Freundes- und Bekanntenkreis nach wie vor nicht wissen, dass man sich trotz Impfung infizieren kann und zumindest bei Symptomen dringend testen sollte. Man möchte meinen, das wäre inzwischen bekannt, ist es aber scheinbar nicht ausreichend.

    Eine geimpfte Kollegin kam letzte Woche mit Schnupfen, obwohl ihr Kind 2 Tage vorher positiv getestet wurde und war ganz verwundet, als ich sie darauf hinwies, dass sie sich angesteckt haben könnte und der Schnupfen ein Symptom von Corona sein könnte. Sie dachte, das wäre ausgeschlossen. Daran ist aber auch das Gesundheitsamt schuld, das geimpfte Kontaktpersonen (selbst enge Familienmitglieder) nicht mal auffordert, sich zumindest testen zu lassen.

  • Meine Hypothese ist dazu wäre, dass eben auch Long-Covid eine ausgeprägte Altersabhängigkeit hat.

    Hm, die drei von mir genannten Personen sind 27 (Nichte), Mitte 40 und Mitte 50 (die Arbeitskollegen).

    Dann fällt mir noch eine Nachbarin einer Verwandten ein, die letzten Winter ebenfalls mit Corona infiziert war und damit mehrere Wochen im Krankenhaus lag. Die leidet auch noch immer an den Folgen der Infektion. Sie ist meines Wissens Ende 70.

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