Verbeamtung und Referendariat trotz Asperger und ADHS?

  • Warum ist es unsozial, Krankheiten (die nicht ansteckend sind, meinetwegen Rückenprobleme, die ich selbst auch habe) nicht zu behandeln? Das betrifft nur den "Kranken" und niemand anderen.

    Nein, dein Vorschlag war, nichts zu unternehmen, bis man verbeamtet ist. Und wenn du dann wegen Bandscheibenvorfall ausfällst, weil du meintest, dich 5 Jahre zusammenreißen zu müssen und nichts zu unternehmen, dann ist es etwas, das auch andere betrifft.


    Du kannst für dich entscheiden, zum Arzt zu gehen oder es zu lassen, es ist aber falsch, öffentlich zu verkünden, Arztbesuche sein zu lassen, um nicht die Verbeamtung zu gefährden. Du baust damit eine Form von Druck mit auf, was dir m.E. nicht zusteht.

  • Nein, dein Vorschlag war, nichts zu unternehmen, bis man verbeamtet ist. Und wenn du dann wegen Bandscheibenvorfall ausfällst, weil du meintest, dich 5 Jahre zusammenreißen zu müssen und nichts zu unternehmen, dann ist es etwas, das auch andere betrifft.


    Du kannst für dich entscheiden, zum Arzt zu gehen oder es zu lassen, es ist aber falsch, öffentlich zu verkünden, Arztbesuche sein zu lassen, um nicht die Verbeamtung zu gefährden. Du baust damit eine Form von Druck mit auf, was dir m.E. nicht zusteht.

    Es war nur ein Vorschlag. Niemand muss sich daran halten (dann aber mit den Konsequenzen leben). Ich würde niemandem raten, mit diffusen Symptomen wie z.B. Rückenschmerzen, die von fast allem kommen können (teils auch von unbequemen Stühlen, was man leider nicht immer ändern kann) zum Arzt zu gehen: Es passiert eh nicht viel, gerade wenn sich keine organische Ursache finden lässt. Aber es steht dann in den Krankenakten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn der AA ein Gutachten verlangt, kann es sogar sein, dass er beschliesst, zu wem du gehst. Dann ist es was Anderes.

    Vergiss es einfach, schlaf schön und ruhig. Wurde diese Diagnostik überhaupt von einem Spezialisten durchgeführt? Oder hat der Hausarzt genervt nach 5 Minuten was geschrieben? Wurde irgendwas danach gemacht? Förderplan oder Maßnahme in der Schule?

    Wenn ich glauben müsste bzw überprüfen, was meine Eltern irgendwann dem Arzt erzählt haben und/oder sie jetzt vom Arzt erzählt bekommen haben.. abgesehen davon, dass sie sehr stolz sind, dass sie eh mehr Ahnung hatten als der Arzt (haha), habe ich einiges verdrängt und unter ‚irrelevant‘ abgespeichert.

    Es klingt eher nach: Eltern auf dem Weg von irgendwas und irgendwann wurde dank ADHS-Diagnose die notwendige Hilfe geboten. Was alles vielleicht verdächtigt wurde und im Raum stand…

    Die Diagnostik erfolgte durch einen Spezialisten. Nein, betreffend des Asperger wurde nichts unternommen. Weder früher, noch irgendwann. Wie bereits erwähnt, ist Asperger eine leichte Form von Autismus und mir wurde selbst eine leichte Form des Aspergers selbst diagnostiziert, also noch einmal eine Abstufung. Maßnahmen waren nie nötig.

  • Kurze Anmerkung zum Thema "Asperger": Wenn jemand es hat, dann hat man es ein Leben lang, dies "vergeht" nicht irgendwann im Laufe des Lebens. Viele Betroffene lernen jedoch sehr gut damit zu leben, vor allem, wenn sie eine höhere Intelligenz haben. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass so eine Diagnose unbegründet gestellt wurde - wer bzw. warum sollte das gemacht haben? Deine Eltern werden Fachleute wegen Auffälligkeiten aufgesucht haben...

    Übrigens bin ich total sicher, dass Asperger eine (gute!) Arbeit als Lehrer nicht generell unmöglich macht - hängt halt von der Ausprägung ab.

    Ich verstehe deine Argumentation, ferner ist mir das auch bewusst. Es ist aber nicht so, dass ich mehr davon ausgehe, dass die Diagnose nicht mehr aktuell sein könnte, sondern eher, dass sie von Anfang an schlichtweg falsch war. Es ist nicht so, dass ich mit dieser Krankheit besser zurecht komme als vorher. Es ist so, dass ich dir in meinem Leben keine Situation nennen kann, von der ich behaupte, dass jemals ein entsprechendes Verhalten vorhanden gewesen wäre. Es ist auch nicht so, dass ich Einschränkungen habe, die ich bewusst überspiele, um normal zu wirken. Es ist so, dass ich keinerlei Einschränkungen habe - weder welche, die ich überschatte, noch welche, die ich akzeptiere. Mir wäre zumindest nichts bekannt, was ich anders sehe/mache/fühle/denke als jemand, der kein Asperger hat. Deshalb glaube ich, dass diese Diagnose schlichtweg falsch war.

    Die Diagnose erfolgte im Kleinkindalter. In einem Alter, an das ich heute keinerlei mehr Erinnerung habe - um das Ganze vielleicht einmal zu verdeutlichen. Das heißt, jegliche Tests, die damals durchgeführt wurden, war ich nur passiver Bestandteil, da ich einfach zu jung war, um irgendwelche Fragen ö.Ä. hätte beantworten können. Die Diagnose erfolgte also rein durch das Beobachten des Arztes, nicht durch meine Mithilfe betreffend Fragen o.Ä. Alleine hier sehe ich schon eine große mögliche Fehlerquelle.

  • und mir wurde selbst eine leichte Form des Aspergers selbst diagnostiziert, also noch einmal eine Abstufung. Maßnahmen waren nie nötig

    Dann folgender ehrlich gemeinter Rat: Vergiss die alte Geschichte. Du musst das nicht angeben. Im Zweifelsfall kannst Du Dich auf Nichtwissen berufen. Moralisierende Überlegungen à la "aber wenn du doch davon weißt, musst du es auch sagen" bringen dich hier keinen Schritt weiter.

  • Die Diagnose erfolgte im Kleinkindalter. In einem Alter, an das ich heute keinerlei mehr Erinnerung habe - um das Ganze vielleicht einmal zu verdeutlichen. Das heißt, jegliche Tests, die damals durchgeführt wurden, war ich nur passiver Bestandteil, da ich einfach zu jung war, um irgendwelche Fragen ö.Ä. hätte beantworten können. Die Diagnose erfolgte also rein durch das Beobachten des Arztes, nicht durch meine Mithilfe betreffend Fragen o.Ä. Alleine hier sehe ich schon eine große mögliche Fehlerquelle.

    Hast du denn deine Eltern mal gefragt, wie es zu dieser Diagnostik kam? Das wird schon seine Gründe gehabt haben.

    Und glaube mir, ich habe in meinem näheren familiären Umfeld Erfahrung mit dem Thema. Diese Diagnose wird vor dem 4.-5. Lebensjahr nur dann gestellt, weil sie wirklich GANZ KLAR ist.

  • Hast du denn deine Eltern mal gefragt, wie es zu dieser Diagnostik kam? Das wird schon seine Gründe gehabt haben.

    Und glaube mir, ich habe in meinem näheren familiären Umfeld Erfahrung mit dem Thema. Diese Diagnose wird vor dem 4.-5. Lebensjahr nur dann gestellt, weil sie wirklich GANZ KLAR ist.

    Die Diagnose erfolgte, weil ich den Kontakt zu gleichaltrigen vermieden habe und lieber in der Gegenwart von Erwachsenen war. Das war der Grund, weshalb überhaupt irgendwelche Untersuchungen gemacht wurden. Dabei wurde nicht auf Asperger geprüft, sondern allgemein auf etwas. Und aus diesen Untersuchungen resultierte irgendwann die besagte Diagnose.


    Das mag sein, dass das so ist. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sich seit Jahren und auch aktuell an keinem Punkt meines Verhaltens sich auch nur minimalste Eigenschaften finden würden, die auch nur im Entferntesten auf diese Diagnose schließen könnten. Ehrlich gesagt hilft es da auch nicht weiter, dass der Medizin kein Fall bekannt ist, bei dem sich Asperger irgendwann einmal "verwachsen" hätte - es ist hier definitiv so, dass aktuell (!) nichts darauf schließen lässt. Und das hat entweder zwei Gründe: Die Diagnose war falsch oder die Diagnose ist mittlerweile nicht mehr haltbar. Eines der beiden muss es sein. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum medizinisch/physisch/psychisch/neurologisch nicht die geringsten Anzeichen vorhanden wären. Denn diese Diagnose lebt von einer Symptomatik, ansonsten kann man sie nicht stellen. Und diese Symptomatik ist nicht vorhanden. Nicht leicht, nicht manchmal, nicht abgewandelt, nicht anders, sondern gar nicht. Insofern, selbst wenn ich laut medizinischer Definition nicht asperger-frei sein kann, weil die Medizin einfach sagt: "Hast du das einmal, dann hast du es immer", dann bestehe ich auf ein fachärztlichen Wisch, in dem steht, dass die Diagnose möglicherweise gerechtfertigt war und aufgrund der Medizin wegen mir auch noch gültig sein muss, aktuell aber keine Eigenschaften zu finden sind, die diese halten würden. Anders ausgedrückt: laut aktuellem Stand ist Asperger nicht nachweisbar. Vergleichbar mit Krebs: erfolgreiche Chemo. Der Tumor ist nicht mehr nachweisbar, aber geheilt ist man trotzdem nicht. Obwohl es keine Anhaltspunkte mehr gibt, mit der man eine Diagnose stellen könnte.


    Wie schon erwähnt: mag sein, dass ich es einmal hatte und wegen mir auch noch habe, aber praktisch gesehen ist es nicht (mehr) nachweisbar, da jegliche Tests bzw. deren Inhalte, die "positiv" ausfallen müssten, um es diagnostiziert zu bekommen, aufgrund meiner fehlender Symptomatik zum jetzigen Zeitpunkt negativ ausfallen würden.


    Ich möchte auch nicht, dass es so rüber kommt, als wollte ich die Krankheit verdrängen. Nein. Ich bin bereit, es zu akzeptieren, wenn haltbare Gründe vorliegen. Aber ABSOLUT GAR KEINE Symptomatik zu haben und die Krankheit haben zu sollen - wobei das Nichtvorhandensein einer Symptomatik zum Ausschluss einer Diagnose solcher Dinge ist - das kann ich nicht akzeptieren.

  • Vielleicht kann ich mich auch deutlicher ausdrücken.

    Normalerweise lasse ich mich auf etwas testen, wenn ich Symptome habe, die dafür sprechen.

    Angenommen, ich könnte mich auch just for fun und ohne Symptome testen lassen und ein Arzt macht das Spiel mit.

    Logischerweise, weil ich keine Symptome habe, die auf die Krankheit verweisen, würde das Ergebnis lauten: "Mathe-Lehrer 123 ist negativ auf folgenden Sachverhalt getestet worden."


    Da ich die Symptome, die nötig sind, um diese Diagnose zu stellen, alle verneinen kann, weil alles, was auf Asperger zutrifft, auf mich NICHT zutrifft, würde logischerweise auch der Test negativ ausfallen. Und da ändert auch ein positiver Test in der Kindheit nicht, weil die Gründe, die DAMALS vorlagen, heute eben NICHT MEHR vorhanden sind. Wie also soll dann bitte eine erneute Diagnose wieder positiv ausfallen? Und wenn sie nicht positiv ausfällt, habe ich dieses Krankheitsbild auch nicht [mehr].

  • @ Mathelehrer123: Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was du noch von uns willst. Ich verstehe auch dein Anliegen nicht. Willst du von uns Zustimmung, dass du - in deinen Augen ja ohne Grund und auf Hörensagen - zu einem Arzt rennen willst (der dir wenn es dumm läuft die Zukunft verbaut), um dir die Absolution für deinen Traumberuf zu holen? Glaube mir, wenn deine Krankheit dich daran hindert, kommst du gar nicht weit.

  • Ursprünglich stand einfach die Frage im Raum, ob die genannten Diagnosen problematisch bei einer Verbeamtung sein können. Daraus folgte, dass es u.U. auch Dinge gibt, die selbst ein Angestelltenverhältnis blockieren könnten. Alles, was danach folgte, wandelt(e) sich ab. Ich habe mich weiterhin an der Diskussion beteiligt, mit meiner ursprünglichen Frage hatte das aber nichts mehr zu tun. Diese wurde bereits damit beantwortet, dass die Mehrheit der Meinung ist, man könne es nicht genau sagen, sie glaubten aber nicht, dass es problematisch sein muss, unbedingt.


    Was das Hinrennen zum Arzt angeht: Nein, am liebsten ist mir, die Diagnose ist von absoluter Irrelevanz. Demnach würde ich auch nur ein weiteres Gutachten einholen, wenn der AA dies fordert. Andererseits ist es u. U. sinnvoll, mit einem Gegengutachten direkt den Einwand zu entkräften. Natürlich hierbei unter der Gefahr, dass ein Gutachter selbiges nochmal diagnostiziert.

  • ...

    Deine persönlichen Erfahrungen sind persönliche Erfahrungen. Da gibt's kein "glaube mir", "ganz klar" und "deine Eltern wissen schon, was sie vor 20 Jahren gemacht haben". Es gibt auch Eltern, die selber ne Diagnose bräuchten. Es gibt überhaupt sehr viel auf der Welt.

  • Niemand, der ein Studium anfängt, weiß, ob er da durchkommt und ob sie jemals einen Beruf ergreifen wird, der mit dem Studium im Zusammenhang steht.

  • Deine persönlichen Erfahrungen sind persönliche Erfahrungen. Da gibt's kein "glaube mir", "ganz klar" und "deine Eltern wissen schon, was sie vor 20 Jahren gemacht haben". Es gibt auch Eltern, die selber ne Diagnose bräuchten. Es gibt überhaupt sehr viel auf der Welt.

    Das ist richtig, ich habe auch nichts anderes behauptet.

    Aber man kann als Eltern - nur weil man vielleicht selber ein "Problem" hat - eine derartige Diagnose fürs Kind "besorgen", wenn nichts dran ist...


    Ist ja letztendlich auch egal.

  • Was mich derweil aber auch interessieren würde. Diese gesamte Diagnose ist eigentlich in Richtung Asperger gelaufen. Wie steht ihr zu ADHS? Sehr ihr das als die kleinere, größere oder selbige Hürde im Vergleich zu Asperger, was die Verbeamtung und/oder Einstellung angeht?

  • Der Amtsarzt ist doch kein Facharzt, der sich mit Autismus auskennt. Das ist meist jemand, der woanders zuviel Schaden anrichtet. M.E. kann der dir nicht weiterhelfen. Und off-topic: Ich hatte in meinem Lehrerleben schon mehrfach mit Asperger-Autismus zu tun. Keiner glich dem anderen. Da gibt es sooo viele Spektren. Und ich würde das nicht als "leichte Form" abtun.

  • Was mich derweil aber auch interessieren würde. Diese gesamte Diagnose ist eigentlich in Richtung Asperger gelaufen. Wie steht ihr zu ADHS? Sehr ihr das als die kleinere, größere oder selbige Hürde im Vergleich zu Asperger, was die Verbeamtung und/oder Einstellung angeht?

    Wir kennen dich nicht. Ferndiagnosen bringen dir nichts.

  • Wie schon erwähnt: Eine Symptomatik besteht nicht. Wenn ich in deiner Klasse sitzen würde, würdest du keinen Unterschied zu anderen SuS erkennen. Auch nicht, wenn ich 10 Jahre in deiner Klasse sitze. Ich denke, das sollte die Ausprägung - wenn sie überhaupt vorhanden ist - gut erklären, um aufzuzeigen, wie wenig relevant diese Sache doch wirklich ist. Probleme bereitet nur die Aussage, die auf Papier steht.

  • Wir kennen dich nicht. Ferndiagnosen bringen dir nichts.

    Sorry - ich meinte, der ganze Thread ist in Richtung Asperger gelaufen. :)

  • Entschuldige, ich habe nicht den ganzen Faden durchgelesen und habe ehrlich gesagt auch keine Lust dazu. Eine Frage aber: Wie regelmässig nimmst du Ritalin?


    Edit: Ich muss die Frage umformulieren, Du hast vor 3 Seiten geschrieben, es sei kein Ritalin. Egal. Wie regelmässig nimmst du dein Medikament?

  • Entschuldige, ich habe nicht den ganzen Faden durchgelesen und habe ehrlich gesagt auch keine Lust dazu. Eine Frage aber: Wie regelmässig nimmst du Ritalin?


    Edit: Ich muss die Frage umformulieren, Du hast vor 3 Seiten geschrieben, es sei kein Ritalin. Egal. Wie regelmässig nimmst du dein Medikament?

    Genau, kein Ritalin. Zu Schulzeiten täglich, am Wochenende, in den Ferien und an freien Tagen nicht. Da es kein Medikament ist, das keinen Spiegel aufbaut, ist das Durchnehmen auch kein Muss. Ich könnte sie praktisch montags nehmen, dienstags nicht, Mittwoch-Freitag nehmen, dann bis Sonntag wieder nicht. Das ist egal. Ich hole sie auch nicht täglich. In der Klausurenphase schon, wenn aber absolut nichts los ist, dann auch nicht. Laut Rezept täglich, weil eine Dosierung muss ja drauf stehen. Aber prinzipiell unterliegt es keinem (verpflichtenden) Einnahmeschema.

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