Vertretungsstunden - Mehrarbeit - Regelungen S-H (und Erfahrungen aus anderen Bundesländern)

  • Das sehe ich anders. Oder stehen die Stunden bei Euch in einer Verordnung? In NRW stehen 3 pro Monat drin. Und die werden zB bei den meisten Kollegen gesetzt, wenn sie sich nicht selbst eintragen.


    Ich gebe O. Meier da Recht: das ist etwas, was ihr evtl. gar nicht machen müsst. Ich wäre da auch mit amused und würde denen einen Vogel zeigen, wenn ich wöchentlich mein Deputat um 3 oder sogar um 6 Stunden überschreiten müsste. Wenn es verlässliche Schule gibt, dann muss der Dienstherr die Schule mit 110-120% der Lehrerschaft ausstatten, denn so viele fehlen i. d. R. durch Fortbildungen/Krankheiten und sonstiges Gedöns. Oder es muss eben ausfallen.

    Baden-Württemberg weigert sich auch bei anderem (z. B. Kostendämpfungspauschale), sitzt bisher alle Klagen aus. Und die Stunden werden angeordnet, über Monate mit Minusstunden verrechnet und wenn dann immer noch übrig bleibt auch bezahlt.


    Ihr seid alle am BK und könnt euch das nicht vorstellen. Unsere SL steht hinter uns, aber Alternative wäre nur Kündigung oder auch Wechsel an eine Schule mit nur älteren Schülern (und beides will ich nicht). Jeder Schultyp hat Vor-und Nachteile.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Auch wenn nicht genug Personal da ist, muss vertreten werden.

    Es ist nicht meine Verpflichtung, für genug Personal oder sonstwie für die Abdeckung der Vertretungen zu sorgen. Wenn man mich über Gebühr dafür in Anspruch nehmen möchte, werde ich mich wehren. Man macht es halt mit denen, die es mit sich machen lassen.

    Alternative wäre nur kündigen.

    Wenn man mir kündigt, hat man doch noch weniger Personal. Das verstehe ich nicht.

    Und ich finde dieses System besser als das vorherige.

    Eben. Das ist die Logik des geringeren Übels. „Besser“ ist hier noch weit weg von „gut“.

  • Und die Stunden werden angeordnet

    Remonstration. Überlastungsanzeige.



    Unsere SL steht hinter uns

    Das was sie macht, scheint von hinten besonders gut zu gehen. Ich bervorzuge Schulleitungen, die sich vor einen stellen.

    aber Alternative wäre nur Kündigung

    Du meinst, man kündigt dir, wenn du dich im Rahmen des Dienstrechtes wehrst? Unwahrscheinlich.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wir haben als Kollegium für das Konzept gestimmt, seit bei uns in der Sek I 1.-6. Stunde komplett vertreten werden muss und daher erheblich mehr Vertretung anfällt als vorher. Als wir planbar zu vertretende Randstunden noch ausfallen lassen durften, kamen wir mit deutlich weniger Vertretung aus.


    Die planbare Vertretung ist gegenüber der spontanen noch das kleinere Übel.

  • Hier ist es auch so. Lieber ein halbes Jahr Bereitschaft als von heute auf morgen zur ersten Stunde los müssen.

  • Wir dürfen Randstunden (1. und 6., falls kein Nachmittagunterricht folgt) ausfallen lassen, wenn es am Vormittag des Vortags bekannt ist. Deshalb reicht für die 1. Stunde eine Bereitschaft, für die anderen Stunden sind es 5. Aktuell dank Covid-19 wird es teilweise knapp. Wir haben seit Monaten auch im Kollegium jede Woche mehrere Fälle.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich gebe O. Meier da Recht: das ist etwas, was ihr evtl. gar nicht machen müsst. Ich wäre da auch mit amused und würde denen einen Vogel zeigen, wenn ich wöchentlich mein Deputat um 3 oder sogar um 6 Stunden überschreiten müsste. Wenn es verlässliche Schule gibt, dann muss der Dienstherr die Schule mit 110-120% der Lehrerschaft ausstatten, denn so viele fehlen i. d. R. durch Fortbildungen/Krankheiten und sonstiges Gedöns. Oder es muss eben ausfallen.

    Drei Bereitschaftsstunden führen ja nicht unbedingt dazu, dass das Deputat um 3 Stunden überschritten ist. Es sind eher drei Wochenstunden, die man als Arbeitszeit an der Schule einplant. Wenn man keine Vertretung hat, kann man kopieren, vorbereiten, korrigieren oder auch mal früher heimgehen, denn dass in der 5. Stunde dann spontan noch 5 Kollegen ausfallen ist sehr unwahrscheinlich. Und das Ziel der Vertretungsplaner ist trotzdem, dass jeder maximal drei Vertretungen im Monat machen muss.

    Alternativ muss man sich 5 Tage die Woche alle Freistunden von der 1. bis zur 5. Unterrichtsstunde für Vertretungen von wichtigen privaten Terminen freihalten, weil jederzeit eine Spontanvertretung für den nächsten Tag angekündigt werden kann.


    In der ersten Stunde haben wir übrigens eine Aufsicht eingeteilt. Zwei Kollegen beaufsichtigen im Wechsel einen Tag in der Woche in der ersten Stunde (45 Minuten) die Klassen, deren Lehrer morgens erst krank geworden sind. Es zählt nicht als Vertretung, dafür spart man sich jede Woche 20 Minuten Hofaufsicht.

    Wenn man Pech hat, muss man drei Klassen parallel beaufsichtigen (und momentan testen), wenn man Glück hat, hat man wochenlang keine Aufsicht und kann in Ruhe kopieren.


    LG DFU

  • Alternativ muss man sich 5 Tage die Woche alle Freistunden von der 1. bis zur 5. Unterrichtsstunde für Vertretungen von wichtigen privaten Terminen freihalten, weil jederzeit eine Spontanvertretung für den nächsten Tag angekündigt werden kann.

    Das ist der feuchte Traum von Sklavenhalterinnen.

  • Vertretungsbereitschaften im Stundenplan sind einfach Geschmackssache.


    Ich arbeite nicht mehr oder weniger, wenn ich nur ein- bis dreimal in der Woche auf dem Vertretungsplan nachsehen muss, ob ich als Vertretung eingesetzt werde, als wenn ich es jeden morgen tun muss. Ich habe nur mehr Verlässlichkeit.


    Das ist der feuchte Traum von Sklavenhalterinnen.

    Diese Aussage verstehe ich nicht. Du bist gegen Bereitschaftsstunden, hälst aber den Fall ohne Bereitschaftsstunden für Sklaverei?


    LG DFU

  • Damit macht man sich als Schulleitung sicherlich keine "Freunde"

    Sorry, auch wenn es hart klingt: Das ist auch nicht die Hauptaufgabe einer Führungskraft.

  • Sorry, auch wenn es hart klingt: Das ist auch nicht die Hauptaufgabe einer Führungskraft.

    Das habe ich auch nicht behauptet, dass dies eine Hauptaufgabe von Führungskräften ist.

    Aber eine SL sollte meiner Meinung nach auch Wert auf ein gutes Arbeitsklima legen und dazu selber ihre Beiträge leisten. Gibt natürlich auch immer Menschen, denen das nicht wichtig ist (scheinbar finden die sich gerade in Schulleitungen des Öfteren); aber die sind dann für mich eben keine guten Führungskräfte.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da hast du durchaus Recht. Dennoch: Sinnvolle oder schlicht notwendige Regelungen gegen Bedenkenträger durchsetzen zu können ist eine Grundkompetenz von Führungskräften. Gerade in einer Schule erreichst du genau gar nichts, wenn du immer auf die Zauderer und Bremser hörst.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Du bist gegen Bereitschaftsstunden, hälst aber den Fall ohne Bereitschaftsstunden für Sklaverei?

    Ich halte es für der Sklaverei angemessen, immer und ständig verfügbar sein zu müssen.

    Du bist gegen Bereitschaftsstunden

    Ich bin gegen Dienstzeiten (einschließlich Bereitschaften), die geplant, erbracht aber nicht vergütet werden.


    Man kann gerne einen Teil meines Deputats als Bereitschaft auf den Plan schreiben.

  • Ich halte es für der Sklaverei angemessen, immer und ständig verfügbar sein zu müssen.

    Ich bin gegen Dienstzeiten (einschließlich Bereitschaften), die geplant, erbracht aber nicht vergütet werden.


    Man kann gerne einen Teil meines Deputats als Bereitschaft auf den Plan schreiben.

    Ich wiederhole, man kann dagegen sein, man kann klagen, aber es ist gültiges Recht (übrigens auch in anderen Berufen), EffiBriest hat oben es sogar verlinkt und wer nicht bereit dazu ist, muss gehen (sprich kündigen) .


    Interessant finde ich bei dieser Diskussion, dass die Grenze hier tatsächlich nach der unterrichteten Altersstufe verläuft. Kollegen mit Sek. I finden das System mit 3 Stunden fester Bereitschaft gut (besser als bei jeder Hohlstunde bereit zu stehen) , Kollegen nur mit älteren Schülern lehnen es ab. Da ich nicht nur ältere Schüler unterrichten möchte, akzeptiere ich es (ist auch nicht dramatisch, normalerweise weiß man am Vortag oder mindestens am frühen Morgen Bescheid. Und in der Chemie gibt es für mich genug Aufgaben in einer Bereitschaft ohne Vertretung. Andere Dinge regen mich mehr auf.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • dagegen sein, man kann klagen, aber es ist gültiges Recht

    Es gibt durchaus Urteile, die Bereitschaft als Arbeitszeit sehen. Ich glaube nicht, dass bei den politisch Verantwortlichen großes Interesse an einer Klage besteht.

    wer nicht bereit dazu ist, muss gehen (sprich kündigen) .

    Nein. Auch unterhalb der Kündigung gibt es Möglichkeiten, sich zu wehren. Sechs Stunden Vertretung in einer Woche machte ich jedenfalls nicht. Da ordnete bei uns aber auch schon niemand an.


    Insofern bleibt’s bei meiner Einschätzung, dass man es mit denen macht, die es mit sich machen lassen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich rede hier von einer Vertretungsbereitschaft, die man alle Jubeljahre mal hat, nicht zu vergleichen mit Feuerwehr, Arzt etc.

    Das ist doch gemeint, oder? Kein Grund für mich mich aufzuregen 🤷, muss ja jeder mal los.

Werbung