Leidiges Thema: Versicherung

  • Hallo,


    Verzeiht, falls das Thema hier schon oft aufkam. Ich hab einmal kurz durch das Forum gelesen, und wirklich schlauer bin ich jetzt auch nicht.


    Ich fange nächstes Jahr mein Ref in NRW in Teilzeit an. Derzeit bin ich in der GKV (TK) Familienversichert mit Mann und Baby. Meine gesundheitliche Lage gestaltet sich eher komplex, sodass ich davon ausgehe, nur über die Öffnungsklausel in eine PKV zu kommen. Darüberhinaus weiß ich auch nicht, ob ich überhaupt verbeamtet werde (wenn, dann nur wenn ich einen GdB anerkannt bekomme, das ist aber im Moment noch Zukunftsmusik).

    Nun habe ich mir ein paar Infos von einem Versicherungsvertreter geben lassen (allgemein, nicht auf mich bezogen) und versucht ein bisschen zu recherchieren und zu vergleichen mit dem Ergebnis, dass (logisch) jeder seine Versicherung verkaufen will, alle anderen Versicherungen schlechter sind und ich im Grunde niemandem trauen kann.

    Am liebsten würde ich einfach mit in der GKV bleiben, ich bin von den privaten einfach komplett überfordert und weiß gar nicht, wie ich mir möglichst objektive Informationen beschaffen soll.

    Zu Beginn der Laufbahn, ist die PKV scheinbar noch deutlich günstiger als die GKV (solange man einen „normalen“ Tarif hat), aber der scheint ja im Alter auch ordentlich zu steigen. Da ich aber eh, solange mein Kind noch klein ist, nur Teilzeit mache, wird sich dich sicher die Differenz zwischen PKV und GKV verringern oder (sprich, der PKV-Satz bleibt gleich, egal ob Voll- oder Teilzeit)? Hinzu kommt ja außerdem, dass es bei der TK Probleme bezüglich der Familienversicherung meines Kindes geben kann, je nachdem, wie sich der Einkommensunterschied bei meinem Mann und mir entwickelt.


    Kann mir vielleicht jemand einen Teil meiner Fragen beantworten, oder gerne auch kurz und knapp sagen, A lohnt sich für dich mehr als B?


    Ich bedanke mich für jede Hilfe, jede Antwort und Tipps zum weiteren Vorgehen!

  • Ich kann leider nicht so ganz rauslesen, ob du die Hauptversicherte in der Familienversicherung bist oder der Mann.


    Bei mir war übrigens die PKV schon im Ref deutlich teurer als die GKV und ich empfehle immer die Überlegung zu den Kind-Krank-Tagen, dass man die in der PKV über die KK gar nicht hat, Haushaltshilfe usw. auch nicht, auch bei Einkommensersatz bei Mitaufnahme im KKH bin ich unsicher.


    Also für uns stellte sich somit die Frage nicht wirklich, wobei von Anfang an klar war, dass ich wohl das Einkommen meines Mannes auch nicht übersteigen werde (weil ich nicht vor habe Vollzeit zu arbeiten) und daher die Kinder eh in der GKV familienversichert bleiben können.


    Aber so 100% entschieden bin ich auch nicht, ich zahle daher seit Ende des Refs eben einen gewissen Betrag (anwartschaft), damit mein Anrecht auf die PKV zu den Bedingungen nicht erlischt.

  • Angesichts dessen, was du mir bereits über deine gesundheitliche Lage anvertraut hast, würde ich dir tendenziell zur GKV raten wollen, da über diese die langfristige Gesundheitsversorgung in deinem besonderen Fall mutmaßlich leichter fallen dürfte (ist halt schwer einzuschätzen aus der Ferne, solltest du vielleicht einfach mal mit deinen dich behandelnden Fachärzten besprechen). In jedem Fall solltest du PKV- Tarife SEHR genau darauf prüfen, welche Leistungen bei deinen gesundheitlichen Problemen überhaupt gewährt werden und dir dann mal für sagen wir 5 Jahre durchrechnen, was dir an Zuzahlungen anfallen könnte, weil möglicherweise erforderliche Gesundheitsleistungen nicht oder nur anteilig übernommen werden. Auf keinen Fall solltest du einen Basistarif einer PKV akzeptieren. Nach dem, was man hier schon dazu lesen konnte, ist das wirklich unterirdisch und verursacht mehr Stress, als es wert ist.

    Es ist in jedem Fall eine Abwägung, die bei starken gesundheitlichen Vorbelastungen längst nicht so eindeutig ist, wie dir vermutlich manche hier signalisieren werden, die selbst gesund genug sind, den Abrechnungsstress gut bewältigen zu können. Ich weiß, dass ich SEHR erleichtert war, als ich im Laufe des Refs die PKV auf "Ruhen" zurückstellen durfte, um die in meinem Fall vorliegende GKV- Versorgung ausschließlich zu nutzen. Das ist aber natürlich immer eine sehr individuelle Frage, wie belastbar man an manchen Stellen noch zusätzlich ist bzw. was man persönlich als Belastung empfindet und was einem einfach reinläuft.


    Ich finde es im Übrigen großartig, dass du das Ref in Teilzeit angehen wirst. :top:


    Meer : Bist du in der GKV oder in der PKV?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank auch hier wieder für deinen ausführlichen Rat. 🙏

    Ich hab große Sorge da jetzt so viel Zeit und Energie (und möglicherweise nich Geld) hineinzustecken, nur um am Ende festzustellen, dass ich bei der GKV bleiben sollte.

  • Ja, das verstehe ich sehr gut. Ich würde dir wirklich raten, das auch einmal mit deinen Ärzten durchzusprechen. Diese kennen deine Diagnosen genau, haben den Überblick, wie es dabei mit der PKV- Versorgung bzw. GKV- Versorgung aussieht und sollten dir zumindest wertvolle Hinweise als Entscheidungshilfe geben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ...frag' einen unabhängigen Versicherungsmakler. Die haben eine gute Übersicht und sollten den für dich besten Tarif/beste Option raussuchen können. Kann dir gerne einen empfehlen per PM, falls Bedarf.


    LG

    Orm

  • Ich bin in der GKV, weil für Ersatzschulen die Öffnungsklausel nicht gilt. Dadurch hatte ich keine Chance in eine PKV zu kommen. Nachteil für mich ist, dass des in NRW bis dato keine Pauschale Beihilfe gibt und die Kosten dadurch viel höher sind. Mit einer Pauschalen Beihilfe würde es ganz anders aussehen und ich hätte wahrscheinlich nichtmal versucht in die PKV zukommen, sondern einfach das Geld, was ich jetzt mehr zahle beiseite gelegt für evtl. private Zahlungen. Mir persönlich ist nämlich z.B. nur ein Einzelzimmer im stationären Kontext wichtig und das bekommt man selbst über die Öffnungsklausel auch nicht unbedingt.


    Ich würde mich aber dennoch über einen unabhängigen Berater informieren. Das hat bei mir auch kein Geld gekostet und war sehr aufschlussreich.

  • ...frag' einen unabhängigen Versicherungsmakler. Die haben eine gute Übersicht und sollten den für dich besten Tarif/beste Option raussuchen können. Kann dir gerne einen empfehlen per PM, falls Bedarf.


    LG

    Orm

    Daran habe ich auch gedacht, aber ich gehe davon aus, dass ein tatsächlich unabhängiger Makler ein bisschen was kostet, oder nicht? Finanziell bin ich aktuell eher nicht gut aufgestellt.

  • Ich würde mich aber dennoch über einen unabhängigen Berater informieren. Das hat bei mir auch kein Geld gekostet und war sehr aufschlussreich.

    Der Versicherungsvertreter, dessen Vortrag ich mir angehört habe, meinte, dass solche Berater nur bestimmte Versicherungen mit einbeziehen, von denen sie eben Provision erhalten (macht ja auch Sinn) und hat daher sehr davon abgeraten. Ich weiß hier echt nicht wem ich trauen soll bzw. wen spezifisch ich da am besten kontaktieren sollte, ohne mir direkt etwas zu verbauen.

  • Der Versicherungsvertreter, dessen Vortrag ich mir angehört habe, meinte, dass solche Berater nur bestimmte Versicherungen mit einbeziehen, von denen sie eben Provision erhalten (macht ja auch Sinn) und hat daher sehr davon abgeraten. Ich weiß hier echt nicht wem ich trauen soll bzw. wen spezifisch ich da am besten kontaktieren sollte, ohne mir direkt etwas zu verbauen.

    Meiner hatte auch welche, die er selbst nicht vermittelt mit im Portfolio, letztendlich wurde die Anfrage sogar bei einer gestellt die er nicht im Portfolio hatte, er hatte mir dennoch auch genau zu der geraten.

  • Mir persönlich ist nämlich z.B. nur ein Einzelzimmer im stationären Kontext wichtig und das bekommt man selbst über die Öffnungsklausel auch nicht unbedingt.

    Für Geld kann jeder Patient ein Einzelzimmer buchen. Ich habe fast noch nie eins bekommen, trotz mehrerer Krankenhausaufenthalte, weil keins frei war. Einmal war so wenig Platz, dass ich gefragt wurde, ob mein Bett nachts in den Flur geschoben werden soll, weil ich mir mit 2 dementen Damen das Zimmer teilen musste, die nachts recht laut waren. Insofern bringt einem die PKV auch nicht immer was.

  • Ein bisschen kommt es ja aufs Bundesland an, ob es die Pauschale Beihilfe gibt. Wenn es sie gibt, finde ich GKV total super. Beim Bundeslandwechsel kann man dann halt auch wieder ohne Pauschale Beihilfe dastehen.

    So geht es mir gerade... Aber ich hoffe, das kommt bald auch in den übrigen Bundesländern.

  • Für Geld kann jeder Patient ein Einzelzimmer buchen. Ich habe fast noch nie eins bekommen, trotz mehrerer Krankenhausaufenthalte, weil keins frei war. Einmal war so wenig Platz, dass ich gefragt wurde, ob mein Bett nachts in den Flur geschoben werden soll, weil ich mir mit 2 dementen Damen das Zimmer teilen musste, die nachts recht laut waren. Insofern bringt einem die PKV auch nicht immer was.

    Weiß ich. Nur ist die GKV eh schon fast doppelt so teuer wie die PKV...

  • Weiß ich. Nur ist die GKV eh schon fast doppelt so teuer wie die PKV...

    Muss man da die Versicherungsbeiträge zu wie viel Prozent zahlen? Ich weiß das wirklich nicht. Normalerweise zahlt doch der Arbeitgeber die Hälfte der GKV. Wie ist das, wenn man keine Beihilfe erhält?

  • Muss man da die Versicherungsbeiträge zu wie viel Prozent zahlen? Ich weiß das wirklich nicht. Normalerweise zahlt doch der Arbeitgeber die Hälfte der GKV. Wie ist das, wenn man keine Beihilfe erhält?

    da NRW keine pauschale Beihilfe hat, zahle ich den vollen Betrag, je nach KK variiert das leicht. Ich zahle monatlich über 800 Euro.

  • Muss man da die Versicherungsbeiträge zu wie viel Prozent zahlen? Ich weiß das wirklich nicht. Normalerweise zahlt doch der Arbeitgeber die Hälfte der GKV. Wie ist das, wenn man keine Beihilfe erhält?

    Man zahlt beide Anteile, eh sei denn, der Dienstherr hat bereits ein Wahlrecht eingeführt, wie in Hamburg, und trägt auch bei Beamten in der GKV den AG-Anteil.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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