Bachelor Religionswissenschaft (Werte und Normen) + ev. Theologie FüBa gymnasiales Lehramt + Soziologie Master --> als Lehrer arbeiten möglich?

  • Ich muss sagen, so frustriert bin ich nun wirklich nicht. Ich werde definitiv eine gute A13 Stelle finden, sei es als Soziologe oder als Theologe in der Kirche. Ein komplettes Zweitstudium werde ich definitiv nicht anfangen, macht auch kein Sinn. Wunschberuf wäre Theologe, aber ob mich die Kirche annimmt, steht natürlich noch in den Sternen. Jura hatte ich mich im letzten WiSe beworben und wurde angenommen, habe mich letzten Endes doch aus Altersgründen für Soziologie entscheiden, weil es nur 2 Jahre dauert. Nach dem Master ist das Hochschulstudium zunächst für mich abgeschlossen und dann fängt das Berufsleben an.

  • Wer in der Kategorie

    lukrativ

    denkt, ist im Lehramt/Lehrerforum vermutlich nicht richtig.

    ihre Praktikas

    Was ist das?

    Schulform wäre eigentlich nur Gymnasium möglich, weil der von mir erlernte Stoff für andere Schulformen vermutlich irrelevant wäre.

    Alle anderen Schulformen (welche kennst du denn tatsächlich?) verdienen keine qualifizierten Lehrkräfte? Oder benötigen keine?

    Oder meinst du eigentlich: Sind unter deiner Würde?

    Unterrichten könnte ich problemlos: Religion, Philosophie, Sozialkunde oder Sozialwissenschaft und alles , was mit Ehtik o.Ä zu tun hat.

    Wow. Frage mich, wozu es Lehramtsstudium und Referendariat gibt, wenn du mit noch nicht einmal abgeschlossenem lehramtsfremden Master problemlos den halben Fächerkanon anbieten kannst.

    Als bessere Alternative für das Grundschulstudium + -ref. haben wir in einem anderen Thread ja auch schon die "Kindheitspädagogik" kennengelernt.

    Könnte alles so einfach sein ...

  • Plattenspieler, tut mir leid, ich sehe das ein wenig anders als du. :)


    Tatsächlich wollte ich grundsätzlich Theologe werden und konnte aus finanziellen Gründen nicht nach Göttingen für das Pfarramt umziehen. Ich realisiere, dass ich diesen Umstand nicht mitgeteilt habe und meine Kommentare deswegen viele Fragen ergeben? Ja, der Plan war Theologe zu sein. Nur hatte ich keine Möglichkeit auf Pfarramt zu studieren. Deswegen auch die seltsame Kombi mit Religionswissenschaft und Theologie bzw. 2 Nebenfächer.

    Jetzt bin ich in der Realität angekommen und will die ganze Sache "retten".

  • Plattenspieler, tut mir Leid, ich sehe das ein wenig anders als du. :)

    Welchen Teil und weshalb bewertest du diesen anders?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Verstehe, dann wäre es aber wohl erfüllender für dich zu schauen, wie du einen beruflichen Weg innerhalb der Kirche für dich finden kannst als irgendwie in den Schuldienst zu kommen? Oder täusche ich mich mit dieser Einschätzung?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Verstehe, dann wäre es aber wohl erfüllender für dich zu schauen, wie du einen beruflichen Weg innerhalb der Kirche für dich finden kannst als irgendwie in den Schuldienst zu kommen? Oder täusche ich mich mit dieser Einschätzung?

    Bis jetzt wurde ich da leider nicht angenommen, weil ich nach dem Bachelor mit dem Oberkirchenrat sprach und der kein Bock hatte mich aufzunehmen. Und da ich gut mit Jugendlichen kann, wäre ich eigentlich nicht gegen den Schuldienst. Ich bin halt ein bisschen frustriert, weil mich die Kirche nicht haben will, aber ich werde sicherlich schon was finden.

  • Bis jetzt wurde ich da leider nicht angenommen, weil ich nach dem Bachelor mit dem Oberkirchenrat sprach und der kein Bock hatte mich aufzunehmen. Und da ich gut mit Jugendlichen kann, wäre ich eigentlich nicht gegen den Schuldienst. Ich bin halt ein bisschen frustriert, weil mich die Kirche nicht haben will, aber ich werde sicherlich schon was finden.

    Ich nehme mal an, es ging dem Oberkirchenrat weniger um „Bock“ als andere, berufsrelevante Faktoren. Je nachdem, welche das waren, könntest du auch versuchen daran zielgerichtet zu arbeiten, um dich einfach für den Beruf zu qualifizieren, den du tatsächlich ergreifen möchtest.


    „Gut mit Jugendlichen zu können“ ist zwar sinnvoll im Schuldienst, aber letztlich nicht ausreichend für den Beruf, der aus deutlich mehr besteht als einer gewissen sozialen Kompatibilität. Was würde dich denn tatsächlich interessieren am Schuldienst bzw. an welchen Schularten hast du schon Praktika gemacht, um deine Vorstellungen davon, bzw. auch deine Eignung dafür zu überprüfen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich nehme mal an, es ging dem Oberkirchenrat weniger um „Bock“ als andere, berufsrelevante Faktoren. Je nachdem, welche das waren, könntest du auch versuchen daran zielgerichtet zu arbeiten, um dich einfach für den Beruf zu qualifizieren, den du tatsächlich ergreifen möchtest.


    „Gut mit Jugendlichen zu können“ ist zwar sinnvoll im Schuldienst, aber letztlich nicht ausreichend für den Beruf, der aus deutlich mehr besteht als einer gewissen sozialen Kompatibilität. Was würde dich denn tatsächlich interessieren am Schuldienst bzw. an welchen Schularten hast du schon Praktika gemacht, um deine Vorstellungen davon, bzw. auch deine Eignung dafür zu überprüfen?

    Vergiss nicht, dass ich komplett mit Lehramtsleuten studiert habe. Ich kenne das NC in Theologie und Werte und Normen und könnte es problemlos unterrichten. Das Problem dabei ist nur, dass meine Fächer meistens nur für 2-4 Wochenstunden unterrichtet werden und ich als Lehrer keine Vollzeitstelle haben könnte. Zumindest wurde es mir so von der Lehramtsleitung der Universität erklärt. An fachdidaktischen und theoretischen Kenntnissen mangelt es nicht, es mangelt eher daran, dass ich nicht ganz ins "System" passe mit meiner Fächerwahl und ich bis 30 anfangen möchte zu arbeiten.

  • berufsrelevante Faktoren

    ... zeigen sich auch eher keine in diesem Faden. Als Schulleiter hätte ich auch keinen Bock auf jemanden, der sich präsentiert wie hier.


    Mein Rat: Geh zum Postillon.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Vergiss nicht, dass ich komplett mit Lehramtsleuten studiert habe. Ich kenne das NC in Theologie und Werte und Normen und könnte es problemlos unterrichten. Das Problem dabei ist nur, dass meine Fächer meistens nur für 2-4 Wochenstunden unterrichtet werden und ich als Lehrer keine Vollzeitstelle haben könnte. Zumindest wurde es mir so von der Lehramtsleitung der Universität erklärt. An fachdidaktischen und theoretischen Kenntnissen mangelt es nicht, es mangelt eher daran, dass ich nicht ganz ins "System" passe mit meiner Fächerwahl und ich bis 30 anfangen möchte zu arbeiten.

    Ich habe auch 3000 Sachen studiert. Davon traue ich mir ein bisschen was zu, aber problemlos unterrichten ... das kann ich nicht. Du musst ein Naturtalent sein.

  • Vergiss nicht, dass ich komplett mit Lehramtsleuten studiert habe. Ich kenne das NC in Theologie und Werte und Normen und könnte es problemlos unterrichten. Das Problem dabei ist nur, dass meine Fächer meistens nur für 2-4 Wochenstunden unterrichtet werden und ich als Lehrer keine Vollzeitstelle haben könnte. Zumindest wurde es mir so von der Lehramtsleitung der Universität erklärt. An fachdidaktischen und theoretischen Kenntnissen mangelt es nicht, es mangelt eher daran, dass ich nicht ganz ins "System" passe mit meiner Fächerwahl und ich bis 30 anfangen möchte zu arbeiten.

    Das ist einfach nur Quatsch, den du da schreibst. Dein Weg in den Schuldienst scheitert zunächst einmal mitnichten an der Wochenstundenzahl, mit der Religion unterrichtet wird. Auch eine Vollzeitstelle würde daran nicht scheitern. Im Zweifelsfall muss man dann nämlich einfach mit einer oder mehreren Teilabordnungen leben, wenn man tatsächlich ein volles Deputat an einer einzigen Schule nicht füllen könnte mit seinen studierten Fächern trotz voller Lehrbefähigung. Dein Weg in den Schuldienst scheitert daran, dass du dich dafür nicht ausreichend qualifiziert hast mit deinem bisherigen Studium und offenbar auch nicht dazu bereit warst bzw. bist, dich ausreichend zu qualifizieren.


    Für die Mehrheit der Fächer, die du hier angegeben hast angeblich problemlos unterrichten zu können am Gymnasium, obgleich du sie mehrheitlich nicht studiert hast, fehlen dir neben relevanten Fachinhalten auch zahlreiche bis sämtliche fachdidaktischen Kenntnisse.

    Dass dir nicht einmal bewusst ist, was dir in Fächern fehlt, die du nicht studiert hast, aber meinst unterrichten zu können ist zwar einerseits nachvollziehbar, andererseits aber ein ganz deutlicher Hinweis auf deine mangelnde Eignung mindestens für diese fachfremden Fächer, möglicherweise aber auch generell für den Schuldienst. Wer sich seines eigenen Nichtwissens nicht einmal dort bewusst ist, wo dies evident sein sollte- nämlich in komplett nicht- studierten Fachbereichen- der wird womöglich am Ende auch in den studierten Fachbereichen gewaltige blinde Flecken haben, die vorhandene Unkenntnis dauerhaft verdecken mangels ausreichender kritischer Selbstreflexion.


    Wenn du bis 30 anfangen möchtest du arbeiten, dann mach das. Studieren kann man auch nebenberuflich, wenn man denn tatsächlich dazu bereit wäre sich für einen Beruf richtig zu qualifizieren. Darauf scheinst du aber wohl eher keinen Bock zu haben, sondern hoffst offenbar darauf, ohne großen Einsatz irgendwie in einen gut bezahlten Job reinrutschen zu können. Wäre es möglich, dass das auch in Bezug auf die Kirche nach deinem Bachelor ein Problem war, weil du auch dafür nicht wirklich passend qualifiziert bist, aber dich auch nicht wirklich passend qualifizieren wolltest im Nachhinein?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du hast mich da missverstanden - ich behaupte nicht alle Fächer auf hohem Niveau unterrichten zu können, das Problem ist, dass ich so schnell es geht in die Berufswelt einsteigen möchte und nach Möglichkeiten suche, es schnellstmöglich zu tun. Natürlich könnte ich nicht Chemie oder Informatik auf dem Niveau von einem studierten Lehrer unterrichten, streite ich gar nicht ab.


    Mein Hauptfach war und bleibt die Theologie. Theologie ist in der Schule nicht gern gesehen und wird von den Schülern und auch Lehrern recht wenig ernst genommen (ich weiß, du könntest jetzt super viele kluge Formalitäten finden, warum es nicht so ist.. aber das ist mein Eindruck, weil ich weiß, wie Religion an den Schulen unterrichtet wird, es ist auf einem Kindergartenniveau, wo man einfach nur Sachen malt und ein bisschen über die Liebe spricht)


    Das Problem mit Pfarramt habe ich bereits geschildert und von vorne werde ich es mit dem Vikariat aus Zeitgründen auch nicht tun wollen.

    Mein Problem: ich liebe Theologie und will in die Richtung gehen, aber es wird sehr streng zwischen einem Religionspädagogen und einem Pfarrer unterschieden. Für beide Wege muss man laut dem "System" 7 Jahre studieren (Magister + Vikariat). Da ich nicht mit 18 angefangen habe zu studieren, versuche ich best- und schnellstmöglichen Ausweg von zu späten Berufseinstieg und der Qualifikation zu lösen und ein Spagat zu machen.

  • Ohne entsprechende Investitionen kommst du weder in den einen, noch in den anderen Beruf rein auf dem Weg, den du bislang gehst.

    Überleg dir, was du bereit bist zu investieren in deine weitere Ausbildung hin zu deinem Wunschberuf einerseits oder welche Abstriche auch ggf. finanzieller Art bei der beruflichen Verwirklichung du bereit bist in Kauf zu nehmen andererseits. Wenn Religionsunterricht für dich aber letztlich nur Theologie auf Kindergartenniveau ist, dann ist der Schuldienst ganz ungeachtet von Ausbildungsfragen kein sinnvoller Weg für dich, auch wenn man dort, wie ich dir als Ethiklehrerin mit Einblick in den Unterricht meiner Religionskollegen versichern darf, durchaus deutlich mehr macht als lediglich zu malen und über Liebe zu sprechen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Theologie ist in der Schule nicht gern gesehen und wird von den Schülern und auch Lehrern recht wenig ernst genommen (ich weiß, du könntest jetzt super viele kluge Formalitäten finden, warum es nicht so ist.. aber das ist mein Eindruck, weil ich weiß, wie Religion an den Schulen unterrichtet wird, es ist auf einem Kindergartenniveau, wo man einfach nur Sachen malt und ein bisschen über die Liebe spricht)

    Woran genau machst du diese Einstellung eigentlich fest, woher weißt du das so generell und flächendeckend? Und wo genau ist Religion „Kindergartenniveau“? An den Gymnasien?

    Ich bin „nur“ Grundschule. Nach 10 Jahren „raus“ aus meinem studierten Fach Ev. Religion unterrichte ich es jetzt wieder, stelle fest, ich muss mich ziemlich stark neu einarbeiten. Ja, wir malen auch mal. Ist eine gute Ausdrucksmöglichkeit in den unteren Klassen.

    Aber ich hatte bei meinen eigenen Kindern an den weiterführenden Schulen nie das Gefühl, Religion sein „Kindergartenniveau“. Deshalb meine Frage: wie kommst du zu der Überzeugung?

  • Woran genau machst du diese Einstellung eigentlich fest, woher weißt du das so generell und flächendeckend? Und wo genau ist Religion „Kindergartenniveau“? An den Gymnasien?

    Ich bin „nur“ Grundschule. Nach 10 Jahren „raus“ aus meinem studierten Fach Ev. Religion unterrichte ich es jetzt wieder, stelle fest, ich muss mich ziemlich stark neu einarbeiten. Ja, wir malen auch mal. Ist eine gute Ausdrucksmöglichkeit in den unteren Klassen.

    Aber ich hatte bei meinen eigenen Kindern an den weiterführenden Schulen nie das Gefühl, Religion sein „Kindergartenniveau“. Deshalb meine Frage: wie kommst du zu der Überzeugung?

    Hand aufs Herz: wie viele Kinder glaubst du sind auf eigenen Wunsch an deinem Unterricht und wie viele Kinder wurden von ihren Eltern gezwungen? Ich weiß, dass das deutsche Bildungssystem grundsätzlich auf Zwang aufgebaut ist und der Konfessionsunterricht keine Ausnahme darstellt, aber ich finde den Gehorsamswahn der Lehrer gegenüber den Kindern einfach nicht mehr zeitgemäß. Woran die Jugendlichen wirklich interessiert sind Fragen, wie: Gibt es Schicksal (Prädestination) oder gibt es einen freien Willen (aka De servo arbitrio von Luther), Was ist die Grenze des Guten und des Bösen? Inwiefern unterscheidet sich die Gnade Gottes von seinem Gesetz? Welche Sexualmoral ist biblisch, inwiefern sollte man überhaupt an Gott glauben? Welche Funktion erfüllt der Glaube an Gott? Sind Christen besser als z.B. Muslime, wenn nein, woraus leitet sich dann Joh 14,6 ab?


    Das und Vieles andere wird nicht gelehrt. Stattdessen werden Grundlagen zur Christologie gelehrt, die konfessionell akzentuert sind und keinen Bezug zur Frömmigkeit und dem Alltag der Kinder haben. Wenn dich ein mutiger Jugendlicher fragen würde: Warum sollte ich an Gott glauben, mir fehlt es an nichts, ich komme auch ohne ihn aus? Was würdest du ihm antworten? Meine Erfahrung ist, dass der Religionsunterricht ausschließlich aus einem Dialog bestehen sollte. Stattdessen sitzen die Kinder und malen Jesus auf ein Blatt Papier und wissen am Ende, was die Trinität ist, aber können sie nicht erklären. Ich sehe schon ein, dass die Eltern es so fordern, aber theologisch sinnvoll ist das Ganze nicht..

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