Antrag auf Entlassung (Vorbereitungsdienst BW, Grundschule)

  • Hallo ihr lieben,


    ich würde gerne einen Antrag auf Entlassung aus dem Vorbereitungsdienst in BW mit Wiedereinstellungszusage stellen.


    Aktuell befinde ich mich noch im 1. Ausbildungsabschnitt (Grundschule) und hatte noch keine Unterrichtsbesuche.


    Prinzipiell macht mir die Arbeit mit den SchülerInnen Freude, allerdings komme ich mit meiner Mentorin überhaupt nicht zurecht und auch das Verhältnis zur Schulleitung ist sehr schwierig.
    Zusätzlich zu dem hohen Arbeitspensum, der mit dem VD einhergeht, baut meine Mentorin unglaublich viel unnötigen Druck auf,
    kritisiert mich täglich (i.d.R. auch vor den SchülerInnen) und ist der Meinung, dass ich "für meine Entwicklung" täglich mehrere Überstunden ableisten muss.
    In anderen Klassen durfte ich in den letzten zwei Monaten kaum hospitieren - die Mentorin kooperiert nicht gerne mit anderen Kolleginnen.


    Inzwischen setzt mir der Stress den die Mentorin jeden Tag aufbaut sehr zu - obwohl ich sonst eigentlich gut mit Kritik umgehen konnte.
    Ich weine täglich, kann kaum noch etwas essen, da sich der Druck auch schon körperlich auswirkt.
    Und auch in den Ferien kann ich mich nicht mehr erholen, da ich das Gefühl habe, dass ich die Situation an der Schule nicht mehr lange ertragen kann.


    Eventuell bin ich im Moment auch einfach generell den Belastungen des Vorbereitungsdienstes nicht mehr gewachsen.
    Daher möchte ich den Vorbereitungsdienst nun gerne vorzeitig beenden.

    Gleichzeitig weiß ich aber, dass mir die Arbeit mit den SchülerInnen viel Freude gemacht hat und ich in einem anderen Umfeld sicherlich eine gute Lehrerin werden würde.
    Auch am Seminar selbst kam ich bisher gut zurecht.

    Wie kann ich den Vorbereitungsdienst in meiner Situation am besten beenden, ohne mir einen späteren Wiedereinstieg (gleiches Seminar, aber an einer anderen Schule) zu verspielen?
    Gibt es hier Möglichkeiten? Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht und kann mir davon berichten? Gerne auch als private Nachricht...
    Leider habe ich zu dem genaueren Vorgehen bei "Abbruch/Entlassung aus dem Vorbereitungsdienst" nicht viele Infos für BW finden können.


    Vielen Dank für euren Rat!

    Liebe Grüße

  • Hallo,


    gibt es im Studienseminar jemanden, den du mit deinem aktuellen Problem ansprechen kannst bezüglich Mentorin und Schule? Ich kenne es so, dass da teilweise durch Schulwechsel Möglichkeiten für Referendar:innen geschaffen wurden, bevor es zur Entlassung kommen musste.

    Liebe Grüße

  • Ich würde auch zuallererst den Weg gehen mit dem Ausbildungsseminar ganz offen zu sprechen. Meine Erfahrung geht ebenfalls dahin, dass in vielen Fällen Schulwechsel ermöglicht werden, vor allem wenn die Ausbildungsschulen den Seminaren bereits als schwierig bekannt sind.


    Lass dich ansonsten auf jeden Fall von deiner Gewerkschaft beraten zur weiteren Vorgehensweise, ehe du entsprechende Schritte einleitest.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kam mit meiner Mentorin, damals Betreuungslehrerin, auch nicht gut zurecht. Mein Seminarleiter (mit dem ich gesprochen hatte) hat dafür gesorgt, dass ich jemand anderes bekam. War zwar an derselben Schule, aber alles war besser.

    Also, ich wollte dich ermutigen, nicht so schnell aufzugeben, sondern zu versuchen, etwas an der Situation zu ändern. Die Mentorin wirst du wahrscheinlich nicht ändern können.

  • Ich würde auch dazu raten, an dieser Stelle nicht so schnell aufzugeben. Warum ist das Verhältnis zur Schulleiterin schwierig? Hast du mit der SL oder zuerst mit der Mentorin schon ein Gespräch versucht? Das finde ich enorm wichtig, denn niemand kann in dich hineingucken.

    Ich kann dir raten, zuerst mit deiner Mentorin zu sprechen und ihr zu sagen, was dich belastet- bereite dich auf das Gespräch vor und mach dir im Vorfeld Notizen, überlege, was du dir von ihr wünschst und was dich belastet. Bitte sie dann um einen Termin, damit das nicht zwischen Tür und Angel stattfindet. Und dokumentiere, dass du dieses Gespräch geführt hast. Wenn das keinen Erfolg hat, bitte die SL um einen Termin und sag ihr Ähnliches. Gibt es eine Kollegin/einen Kollegen, zu dem/der du einen guten Draht hast? Lass dich von ihm/ihr beraten, nimm sie/ihn ggf. Mit zu dem Gespräch. Das alles hilft dir nicht nur für die Zukunft, Erfahrungen zu sammeln, die du benötigst, um Konflikte zu lösen, statt direkt davor davon zu laufen, sondern es ist auch wichtig, weil du belegen kannst, dass du dich um die Lösung des Problems bemüht hast (deshalb schriftliche Dokumentation), es aber nicht zu einer Lösung kam. Wenn es so ist, dass weder mit der Mentorin noch mit der SL nach einem Gespräch eine Basis gefunden werden kann, um weiterzuarbeiten, Kannst du einenEbene höher gehen. ( welche das bei euch ist, weiß ich nicht).

    In SH hat man auch gewöhnlich zwei Mentorinnen/Mentoren; hast du zu beiden keinen Draht, oder gibt es nur einen? Sonst hättest du vielleicht da Unterstützung?

    Die Flinte einfach ins Korn zu werfen halte ich für denkbar falsch. Selbst wenn du die Möglichkeit hättest, später wieder einzusteigen, musst du mit der Frage rechnen, was du damals getan hast, um das Problem zu lösen. Oder du stehst vielleicht vor der gleichen Problematik wie jetzt, dass nämlich die Chemie nicht so wirklich stimmt. Was willst du dann tun?

    Ich rate dir, zu kämpfen und den Mund aufzumachen, denn die Zeit allein wird das Problem nicht lösen!

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