Mutter einer Schülerin behauptet, das Kopftuch ihrer Tochter würde negativ in die Notenfindung einfließen

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  • Beitrag von k_19 ()

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  • Zu den Brüdern wurde ja bereits alles gesagt. Auch der Hinweis, das du eine zweite Lehrkraft mitnehmen solltest wurde gegeben. Ansonsten notier dir vorab ganz sachlich, welche tragenden fachlichen Gründe es für die mündlichen Noten gegeben hat, sowie die schriftlichen Noten und Durchschnitte und besprich diese möglichst ruhig mit den beiden. Ich würde auch noch einmal deutlich machen, worauf die Notengebung beruht bei dir, um dann das Mädchen selbst einfach ganz direkt ansprechen und fragen, weshalb sie meine, dass ihre Religion bzw. Bekleidung eine Rolle spiele, damit ihr dieses Missverständnis möglichst ruhig aufklären könnt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Letzte Woche habe ich meiner Klasse die Quartalsnoten mitgeteilt; eine Schülerin steht bei mir zwei minus, sie sieht sich besser, wollte eine eins.

    Heute kommt eine Mail der Mutter: "(...) scheinbar fließt in die Notengebung mit ein, dass meine Tochter ein Kopftuch trägt und dies scheint Ihre Notengebung negativ zu beeinflussen."

    Ich bin wirklich sprachlos. Noch nie habe ich meine Noten vom Tragen eine Kopftuchs abhängig gemacht. Die vorherigen Teilleistungsnoten, die übrigens schlechter waren als "gut", wurden angenommen. Mittwoch kommt die Mutter in die Schule - wie würdet ihr das Gespräch angehen? Die Schülerin ist übrigens 16 Jahre alt und möchte ihre beiden Brüder auch mitbringen zum Gespräch. Auch das finde ich schwierig. Danke für Tipps.

    Ich würde mir einen Tag Zeit nehmen, darüber nachzudenken, wie ich reagiere. Mal ganz abgesehen von der lächerlichen Diskussion um eine 2(!) frage ich mich, ob man überhaupt ein Gespräch um Leistungsbewertung führen sollte. Ich denke spontan, es wäre angemessen, die Mutter wegen der geschilderten Anschuldigungen einzubestellen und gemeinsam mit der Schulleitung das Gespräch zu führen. Mein Gefühl sagt eher, selbst die Initiative zu ergreifen und das Verhalten der Mutter zu thematisieren statt rumdiskutieren, wie viele Männer da dabei sein dürfen und sich verteidigen zu müssen, warum man welche Note gegeben hat.


    Ich finde das Verhalten der Mutter nicht naiv und nicht dummfrech, ich finde es kriminell. Ich würde diesen Vorwurf ganz klar aus der Welt schaffen wollen. Die Person, die dir solche Mails schreibt, hat sich zu verteidigen und sich zu entschuldigen. Nicht du.

  • Letzte Woche habe ich meiner Klasse die Quartalsnoten mitgeteilt; eine Schülerin steht bei mir zwei minus, sie sieht sich besser, wollte eine eins.

    Heute kommt eine Mail der Mutter: "(...) scheinbar fließt in die Notengebung mit ein, dass meine Tochter ein Kopftuch trägt und dies scheint Ihre Notengebung negativ zu beeinflussen."

    Zwei Optionen

    Entweder ist empfundene Diskriminierung so internalisiert, dass sie überall gesehen wird, egal, ob sie wirklich existiert oder nicht.

    Oder die Diskriminierungsbehauptung wird bewusst ausgenutzt, um einen Vorteil zu erlangen.

    Beide Prinzipien sind auch bei jeder anderen Form der empfundenen, aber nicht real existierenden Diskriminierungen zu finden.

    Solange du deine Noten vernünftig erläutern kannst, ist alles in Ordnung. Den Schuh musst du dir nicht anziehen.

    Zitat

    Mittwoch kommt die Mutter in die Schule - wie würdet ihr das Gespräch angehen? Die Schülerin ist übrigens 16 Jahre alt und möchte ihre beiden Brüder auch mitbringen zum Gespräch. Auch das finde ich schwierig. Danke für Tipps.

    Eigentlich wurde schon alles gesagt:

    - Nimm in jedem Fall einen Kollegen m/w/d als Zeugen/Unterstützung mit

    - Die Brüder bleiben draußen

    - Leg dir vorher ganz genau zurecht, wie du zu den Bewertungen gekommen bist, damit du das nachvollziehbar erläutern kannst

    - Mache klar, dass sich an der Note, um die es geht nichts mehr ändern wird und gib Ratschläge, wie sich die Schülerin weiter verbessern kann.


    Wie ist die Schülerin denn sonst so drauf? Meinst du, dass das ihre Idee war oder dass die Behauptung eher von der Familie ausgeht?

  • Ich hasse Somi-Noten. Das ist echt der größte Mist an diesem Beruf.

    Das ist kein Problem mehr, wenn man fachspezifisch sinnvolle Kriterien auf Basis der zu erreichenden Kompetenzen hierfür nutzt. Dann mangelt es im Übrigen auch nicht an Transparenz, sodass sich Vorwürfe wie weiter oben schnell erledigen lassen.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Das Grundproblem ist, dass die SchülerInnen glauben, sie dürften bei der SoMi-Note mitreden bzw. feilschen wie auf einem Basar.

    Einmal abgesehen davon: Das ist keine Quartalsnote im justiziablen Sinne sondern eine Information über den Leistungsstand. Damit ist schon einmal eine Menge Druck aus dem Kessel raus.


    Ansonsten sind die bisher gegebenen Tipps allesamt sinnvoll.

    Ich würde mich auch für die Variante entscheiden, dem Vorwurf der Diskriminierung entschieden zu begegnen und diesen Aspekt zu erst zu besprechen, weil sich dann vermutlich auch der Rest klären wird. Solche Vorwürfe braucht man sich nicht gefallen zu lassen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Letzte Woche habe ich meiner Klasse die Quartalsnoten mitgeteilt; eine Schülerin steht bei mir zwei minus, sie sieht sich besser, wollte eine eins.

    Heute kommt eine Mail der Mutter: "(...) scheinbar fließt in die Notengebung mit ein, dass meine Tochter ein Kopftuch trägt und dies scheint Ihre Notengebung negativ zu beeinflussen."

    Ich bin wirklich sprachlos. Noch nie habe ich meine Noten vom Tragen eine Kopftuchs abhängig gemacht. Die vorherigen Teilleistungsnoten, die übrigens schlechter waren als "gut", wurden angenommen. Mittwoch kommt die Mutter in die Schule - wie würdet ihr das Gespräch angehen? Die Schülerin ist übrigens 16 Jahre alt und möchte ihre beiden Brüder auch mitbringen zum Gespräch. Auch das finde ich schwierig. Danke für Tipps.

    Keine Brüder, nur Erziehungsberechtigte. Note sachlich begründen, falsche Vorwürfe zurückweisen und nicht kommentieren.

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