Ländertausch/ Freigabe von NRW nach RLP abgelehnt

  • Guten Morgen,

    mein Antrag zur Freigabe wurde leider von der BEZ Köln nicht stattgegeben.

    Ich wohne derzeit in RLP und fahre 1h - 1,5h zu meiner Stelle. Das sind insgesamt fast 3 Stunden, die ich im Auto verbringe. Zug fahren funktioniert auch nicht - in 3 von 5 Fällen fahren die Züge nicht zuverlässig. Wenn ich an das nächste Schuljahr denke, dass es mindestens ein ganzes Schuljahr so weitergeht, bekomme ich schon Panik. Ein Umzug in die Nähe kommt für mich nicht in Frage. Ich habe weder Kinder, noch Mann und würde vor der Familienplanung schon wechseln.

    Welche Möglichkeiten habe ich denn noch - habt ihr Tipps? Ich werde nächstes Jahr nochmal den Antrag stellen.

  • Generell gibt es ja zwei "reguläre" Wege für den Ländertausch, für die man jeweils die Freigabe braucht, die aber - je nach Organisgramm der übergeordneten Behörde - vielleicht über verschiedene Schreibtische laufen könnten:


    1.) Planstellenneutrales Ländertauschverfahren: Hier ist der Antrag auf Freigabe sozusagen im Antrag auf Ländertausch integriert und wird als einer der ersten Schritte im Workflow des Ländertauschverfahrens bearbeitet. Ich nehme mal an, das war der Weg, über den bei dir die Freigabe verwehrt wurde, so dass es dann im Verfahren gar nicht mehr weiterging.


    2.) Formloser Antrag auf Freigabe mit dem Ziel der Teilnahem am Stellenvergabeverfahren im Zielbundesland: Hier ist der Antrag eben formlos und nicht fristgebunden. Wird ihm stattgegeben, darfst du dich ganz offiziell im Stellenvergabeverfahren im Zielbundesland bewerben, also ganz ohne Ländertauschverfahren. Da es ein anderes Verfahren ist, ist es zumindest denkbar, dass hier die behördeninternen Wege anders sind, so dass hier vielleicht eine andere Person eine andere Entscheidung trifft. Bekommst du auf diesem Weg die Freigabe und bewirbst du dich erfolgreich im neuen Bundesland, gilt das ebenfalls als Versetzung - wie im Ländertauschverfahren - so dass du Pensionsansprüche und Erfahrungsstufen in der Regel auch auf diesem Weg mitnimmst. Aber Achtung: Ich weiß nicht, ob alle Bundesländer diesen Weg anbieten und wie die genauen Bedingungen vor Ort sind.


    Dann gibt es zwei weitere Möglichkeiten:


    3.) Bewerbung auf eine Funktionsstelle im Zielbundesland. Wirst du ausgewählt, muss dein Heimatbundesland dir die Freigabe erteilen.


    4.) Kündigen und Neubewerbung im Zielbundesland (wie von Maylin85 schon erwähnt und hier nur nochmal der Vollständigkeit halber)


    Oft ist es übrigens leichter, eine Freigabe zu erhalten, wenn man gerade nicht "im System" ist, also wenn man wg. Elternzeit oder Auslandsschuldienst oder Abordnung etc. gerade nicht im Alltagsgeschäft einer Schule eingebunden ist. Man ist sozusagen nachgewiesen "entbehrlich", weil die Schule ja gerade ohne einen auskommt, weshalb die Begründung einer Ablehnung nochmals spezifischer sein muss.

    Letzter Tipp: Prüfe doch mal ob in deinem Heimatbundesland eine solche Ablehnung vielleicht Mitbestimmungspflichtig im Sinne des Persoanlvertretungsgesetzes ist. Dann kann man auf diesem Weg vielleicht etwas erreichen. Ist eher unwahrscheinlich, aber zumindest mal nachzusehen schadet sicher nicht.

  • Man sieht hier wieder sehr schön, warum Gen Z (mit Recht) keinen Bock auf diesen Job hat.

    Du meinst, Angehörige bestimmter Generationen sind nicht dazu imstande sich vor Planstellenantritt zu überlegen, in welchem Bundesland bzw. wo sie leben wollen und welche Fahrtwege sie ggf. auch längerfristig in Kauf zu nehmen bereit wären, wenn sie nicht näher an den Arbeitsort ranzuziehen bereit sind im Zweifelsfall? Tragisch...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du meinst, Angehörige bestimmter Generationen sind nicht dazu imstande sich vor Planstellenantritt zu überlegen, in welchem Bundesland bzw. wo sie leben wollen und welche Fahrtwege sie ggf. auch längerfristig in Kauf zu nehmen bereit wären, wenn sie nicht näher an den Arbeitsort ranzuziehen bereit sind im Zweifelsfall? Tragisch...

    Darum geht es nicht. Es geht darum, welche Unflexibilität man sich mit diesem Beruf ans Bein bindet. Kein Home Office, kein frei wählbarer Urlaub, keine Möglichkeit des Umzugs. Ich würde sicherlich nicht wieder Lehramt studieren und verstehen jeden, der das nicht tut.

  • Du meinst, Angehörige bestimmter Generationen sind nicht dazu imstande sich vor Planstellenantritt zu überlegen, in welchem Bundesland bzw. wo sie leben wollen und welche Fahrtwege sie ggf. auch längerfristig in Kauf zu nehmen bereit wären, wenn sie nicht näher an den Arbeitsort ranzuziehen bereit sind im Zweifelsfall? Tragisch...

    Naja, ich muss ehrlich gestehen, dass ich diese Weitsicht mit Ende 20 rein logistisch auch nicht mitbringen konnte. Woher sollte ich damals wissen, wo ich später mit einem eventuellen Partner landen würde? Ich empfinde unseren Beruf ebenfalls als maximal unflexibel. Alles immer in 6-Jahres-Rhythmen vorher zu sehen ist definitiv nix für mich. (Zeit bis zur Versetzung)

  • Naja, ich muss ehrlich gestehen, dass ich diese Weitsicht mit Ende 20 rein logistisch auch nicht mitbringen konnte. Woher sollte ich damals wissen, wo ich später mit einem eventuellen Partner landen würde? Ich empfinde unseren Beruf ebenfalls als maximal unflexibel. Alles immer in 6-Jahres-Rhythmen vorher zu sehen ist definitiv nix für mich. (Zeit bis zur Versetzung)

    Offenbar geht es aber in dem Fall ja gar nicht um Überlegungen, wo man aktuell mit einem Partner lebt und deshalb den Lebensmittelpunkt hinverlagern möchte, sondern darum, wo man mit einem künftigen, aktuell noch hypothetischen Mann leben wollen würde, sprich um Planung und Weitsicht.


    Zumindest den Teil, dass Bundeslandwechsel kein Zuckerschlecken sind in einem föderal organisierten Beruf kann und darf man auch mit Ende 20 schon verstanden haben, um es sich dann eben direkt 2x zu überlegen, ob man angesichts eines Wohnortes in Bundesland A, den man nicht aufzugeben bereit ist, sondern dafür eher 1-15h Fahrtzeit täglich auf sich nimmt in Bundesland B nicht vielleicht doch besser direkt eine Stelle in. Bundesland B sucht, selbst wenn diese ebenfalls Fahrtzeit mit sich bringen würde, weil das Versetzungen zumindest erleichtert, wenn es lediglich um ein und dasselbe BL geht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Darum geht es nicht. Es geht darum, welche Unflexibilität man sich mit diesem Beruf ans Bein bindet. Kein Home Office, kein frei wählbarer Urlaub, keine Möglichkeit des Umzugs. Ich würde sicherlich nicht wieder Lehramt studieren und verstehen jeden, der das nicht tut.

    Ich habe bei den meisten Beiträgen von dir den Eindruck, dass du sehr frustriert wirkst. Zumindest immer dann, wenn es um deine Berufswahl geht, aber auch bei Fragen zur Familienkonstellation ( wenn man zufrieden ist mit seiner eigenen Wahl, muss man schließlich nicht auf denjenigen herumhacken, die sich für Kinder entschieden haben, oder? Leben und leben lassen?) Und auch bei anderen Themen ist mir das schon aufgefallen, kann ich nur aktuell nicht benennen. Lieg das daran, dass du das Forum sozusagen zum Dampfablassen benutzt? Oder ist das generell auch im echten Leben so deine Art, so viele Dinge negativ zu sehen und unzufrieden zu sein? Würde mich nur mal interessieren…

  • Lebensumstände ändern sich mitunter auch. Beamtenstatus hin oder her. Es kann nicht sein, dass man nur unter den massiven Nachteilen einer Entlassung die Region wechseln kann oder alternativ ein Jahrzehnt oder länger warten darf. Wohlgemerkt: nicht wenige Jahre, sondern ein Jahrzehnt!

  • Meine Lebensumstände haben sich eben geändert, nachdem ich meine Vollzeitverbeamtung hatte. Ich wollte vor 5 Jahren noch in NRW bleiben. Es kam privat viel auf mich zu und zwei Kolleginnen vor mir konnten problemlos nach rlp wechseln. Damals war der Lehrermangel bei uns noch nicht so massiv.

    Aber eigentlich muss ich mich gar nicht rechtfertigen oder mich erklären, warum ich wechseln möchte, sondern wollte lediglich nach Möglichkeiten fragen, die ich noch habe. Ich lebe nun mit meinem Partner zusammen (nicht verheiratet) und wollte vor unserer Familienplanung wechseln.

  • Entschuldige bitte HelHu , natürlich musst du dich nicht rechtfertigen und selbstverständlich können Lebensumstände sich auch ändern. Meine Beiträge waren einfach nur eine genervte Reaktion auf states ständige Pauschalaussagen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe es in die andere Richtung durch eine Entlassung gemacht. Bin der Meinung das Leben ist kurz genug und man sollte sich von der Verbeamtung nicht so gedanklich fesseln lassen. Für mich war es die richtige Entscheidung. Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne melden. Der Nachteil den RLP hat, ist halt dass die Stellen häufig "im geheimen" vergeben werden. Ich konnte in NRW schauen was ausgeschrieben war und dann agieren.

  • Ich habe bei den meisten Beiträgen von dir den Eindruck, dass du sehr frustriert wirkst. Zumindest immer dann, wenn es um deine Berufswahl geht [...].

    Ohne das konkret auf state-of-trance zu beziehen und ohne das in irgendeiner Weise werten zu wollen, fällt mir das in dieser konkreten Form vor allem bei MINT-KuK auf. Nicht bei allen, aber viele scheinen irgendwie bewusst oder unterbewusst damit zu hadern, dass sie "nur" Lehrer geworden sind, und sie scheinen zu glauben, dass sie so viel mehr hätten machen können.

  • Ohne das konkret auf state-of-trance zu beziehen und ohne das in irgendeiner Weise werten zu wollen, fällt mir das in dieser konkreten Form vor allem bei MINT-KuK auf. Nicht bei allen, aber viele scheinen irgendwie bewusst oder unterbewusst damit zu hadern, dass sie "nur" Lehrer geworden sind, und sie scheinen zu glauben, dass sie so viel mehr hätten machen können.

    Sehe ich teilweise wirklich so, da liegst du nicht falsch. Ich bin nicht so unzufrieden, wie es hier vermutet wurde, ich mache in der Tat mehr auf das aufmerksam, was mich stört. Kann man ruhig „Ventil“ nennen. Ist ja im Internet meistens so. Das Gute liest man selten ;)

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