Kind durchs Gymnasium schieben (BY)

  • Ich versteh das so, dass ein gewisser Fehlerquotient die LRS- Testung triggert, aber nicht ersetzt.

    Meine Mutter sagt ihm das alles auch, und uns, dass es sich im Herbst in die eine oder andere Richtung stabilisieren wird.

    Was meinst du mit dem fett gedruckten Satz?

  • Verwirrt, weil ich das so nicht kenne.

    Bei uns reicht es nicht, einmal ein Diktat zu schreiben. Es sind mehrere Tests bei dafür ausgebildeten Personen nötig.

    Verstehe ich das richtig, man schreibt einmal ein Diktat in der 5. Klasse und wenn man das nicht gut macht, dann wird man bis zur 10. Klasse als LRS eingestuft?

    Das ehemalige Gymnasium meiner Kinder machte(e) es so. Jedem, der sich ein bisschen auskennt ist klar, dass das keine richtige LRS-Diagnose ist. Zumal die Förderung so läuft, dass alle von Kl.5-7 mit diesem Ergebnis zusammen in einem Raum eine Stunde pro Woche irgendwas üben. Sogar mein Sohn, den es getroffen hatte, lachte darüber.

  • ...

    Ich will auch einfach keine Verantwortung in dem Ganzen haben.

    Das ist doch der Punkt. Kannst du das dem Vater so sagen? Dass du verstehst, dass er das Beste für sein Kind will, aber du etwas anderes für das Beste hältst und dich nicht mit ihm streiten willst?

    Ich verstehe es so, dass die Mutter des Kindes verstorben ist, du schriebst von Verlust. Dann braucht es dringend Hilfe aber sicher gerade keine Nachhilfe.

  • Schulberatung: Das kann man auch jetzt schon anleiern. Einfach an der zuständigen Stelle in der Regierung anrufen, dann bekommt man Infos. Das können Eltern auch unabhängig von der Schule erstmal in Anspruch nehmen.

    https://www.schulberatung.bayern.de/staatliche-schulberatungsstellen

    https://www.schulberatung.bayern.de/themen-und-anlaesse

    Das ist ja cool, ein funktionierendes System von Beratung und Unterstützung?

  • Das ist ja cool, ein funktionierendes System von Beratung und Unterstützung?

    Ja, ich habe es sehr positiv erlebt. Das ist einmalig. In dieser Richtung hat Bayern einiges investiert. In Bayern kann man speziell zum Lehrerstudium noch Schulpsychologie studieren oder sich als Beratungslehrkraft qualifizieren. Lehrkräfte dürfen keine Tests durchführen, das ist streng zugeordnet.

    Wenn ich Zauberwald s Schilderungen lese, dann hat sich in Ba-Wü seit meinem Weggang dort bezüglich der windigen Diagnosen, die die Lehrkraft auch mal selbst stellt (ich habe in Ba-Wü auch schon Tests bezüglich LRS durchgeführt) nicht viel geändert.

    In Bayern kommt noch eine andere Schiene dazu: der MSD (mobiler sonderpädagogischer Dienst), der bei Inklusion und sonderpädagogischem Förderbedarf eingeschaltet wird. Doch das darf man nicht verwechseln mit der Schulberatung.

    So oder so fand ich die Beratung immer gut aufgestellt. Das hat sich sogar von den Wartezeiten her in den letzten Jahren, als ich noch in der Schule war, kontinuierlich verbessert.

    Weitere Schiene: Über die staatl. Schulberatung gibt es z.B. auch Lehrercoachingangebote oder Supervisionen.

  • Ich habe neulich die Beratungslehrerin angeschrieben wegen einer LRS Überprüfung, da antwortete sie auch, ich könnte das selbst machen. Aber die gute Frau ist immer sehr überlastet, zu viele Schulen, die sie betreuen muss, finde ich.

  • Verwirrt, weil ich das so nicht kenne.

    Bei uns reicht es nicht, einmal ein Diktat zu schreiben. Es sind mehrere Tests bei dafür ausgebildeten Personen nötig.

    Verstehe ich das richtig, man schreibt einmal ein Diktat in der 5. Klasse und wenn man das nicht gut macht, dann wird man bis zur 10. Klasse als LRS eingestuft?

    Was ich so von Grundschule und Sek I mitbekomme, sind dort viele Kinder mit LRS und anderen Auffälligkeiten. Es werden sehr vielen eine ganze Bandbreite an Therapien vorgeschlagen.

    Das war bei uns auch so. Die Kinderärztin war darüber sehr verwundert. So einen Therapiewahn gab es früher nicht, ist das bei euch Lehrkräften an Grundschulen und in der Sek I auch so? Ich persönlich finde es ziemlich übertrieben.

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