Klausur - Schummeln nachweisen

  • Ich verstehe die SuS auch nicht. Statt sinnfrei Texte auswendig zu lernen, warum lernt und übt man in der Zeit nicht lieber die Sprache?

    Was nicht heißt, dass ich grundsätzlich gegen das Auswendiglernen bin. Wesentliche Texte von Goethe, Shakespeare, Ovid usw. sollte man schon rezitieren können.

    Die allermeisten Abiturienten haben nicht einmal ein ganzes Werk (wenn überhaupt) von den genannten Autoren gelesen. Von Ovid haben die allermeisten noch nicht einmal den Namen gehört. Das, was du beschreibst, ist weit von der Realität entfernt.

  • Bei uns waren von allen drei genannten Autoren Werke Bestandteil des Unterrichts.

    Bei mir auch (Shakespeare, Ovid und Aristophanes (fehlt bei dir) im Original gelesen, Goethe selbstverständlich auch), dafür habe ich von anderen Dingen nichts gehört. Man kann die Schulzeit nicht beliebig verlängern (Alternative, alles nur oberflächlich behandeln wäre noch schlechter). Wenn neues dazu kommt, muss altes weichen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das war bei uns schon anders. Ovid und Shakespeare habe ich erst in der Uni gelesen. Von Goethe haben wir in der Schule nur ein paar Gedichte thematisiert.

    Ich musste tatsächlich im Englisch-LK einen Abschnitt aus Macbeth auswendig lernen, in Latein (Sek. I) einiges aus Ovid und Vergil, in Griechisch Lysistrata und gleich zu Beginn die Weihnachtsgeschichte nach Lukas (ebenfalls alles in Sek. I), Goethes Erlkönig bereits in der Unterstufe. Von allen habe ich einiges in der Schulzeit gelesen. Sinnvoll (bzgl. auswendig lernen)? Lesen finde ich schon sinnvoll.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Auswendiglernen musste ich zu meiner Gymnasialzeit überhaupt nichts mehr. Werke von Goethe habe ich in der Schule nicht durchgenommen und Ovid auch nicht, weil ich kein Latein hatte. "Shakespeare and the Elizabethan Age" war eines der Themen in meinem Englisch-LK; da haben wir "Macbeth" und einige Sonette von Shakespeare gelesen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nein, sonst hätte ich ja nicht geschrieben, dass wir von Goethe nichts gelesen haben ;) . Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir in der Unterstufe "Der zerbrochne Krug" und "Effi Briest" sowie "Unterm Rad" und "Das siebte Kreuz" gelesen und in der Oberstufe "Nathan der Weise" (im Deutsch-Grundkurs; der Leistungskurs hat irgendwas von Goethe gelesen, ich weiß aber nicht mehr, was genau). In Klasse 11 gab's "Andorra" und "Deutschstunde". - Fallen die unter "klassische Literatur"?

    EDIT: Nee, stimmt nicht, "Das siebte Kreuz" habe ich "privat" gelesen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hatte mal für mich eine Liste erstellt. Wir haben von 8. bis 13. Klasse jedes Jahr mindestens drei "Ganzschriften" im Deutschunterricht gelesen, davon jeweils mindestens zwei klassische.

    Evtl. scheint das nicht mehr oder nicht überall oder generell nicht pauschal der Fall zu sein.

  • Ich hatte mal für mich eine Liste erstellt. Wir haben von 8. bis 13. Klasse jedes Jahr mindestens drei "Ganzschriften" im Deutschunterricht gelesen, davon jeweils mindestens zwei klassische.

    Evtl. scheint das nicht mehr oder nicht überall oder generell nicht pauschal der Fall zu sein.

    Nur? Ich erinnere mich an 5 - 6 pro Jahr. Bei ca. der Hälfte durften wir mitbestimmen. Wie viele Klassiker dabei waren, weiß ich nicht mehr. Es waren auf jeden Fall mehr als 2 pro Jahr. Z. B. wählten wir Kabale und Liebe als Schiller an der Reihe war. Auf jeden Fall habe ich alles hier genannte außer Unterm Rad in der Schule gelesen. Manches gab es in Kombination z. B. Werther von Goethe und Plenzdorf. Ich mochte besonders Brecht und weil meine Deutschlehrerin ihn auch mochte, waren es mehrere Werke, in 5 Jahren bei ihr mindestens 4. Auch Anna Segher mochten wir beide (und kam öfter vor). Oft waren es auch Kurzgeschichten.

    Ich frage aber noch einmal, warum ist es wichtig, Teile auswendig zu lernen, Plattenspieler.

    Und warum ist es wichtig, wer was liest? Andere Zeiten, andere Sitten. Ich bin vermutlich älter als ihr.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Kabale und Liebe, Michael Kohlhaas und Der Prozess. Davon ist mir vor allem Kafka im Gedächtnis geblieben. In Englisch haben wir gar keine Literatur gelesen, sondern uns vor allem mit Geschichte und Politik beschäftigt.

    Interessehalber, du hast keinen LK Englisch an einem allgemein bildenden Gymnasium in Baden-Württemberg besucht?

    Wir hatten sowohl als auch als SternchenthemSternchenthema. New Deal von Roosevelt aus dem Englisch-LK half mir in Geschichte im Abitur (3. Prüfungsfach).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wobei man dazu sagen muss, dass - zumindest zu meiner Abiturzeit - in der Oberstufe in Deutsch eigentlich nur noch literarische Themen an der Tagesordnung waren. Unter anderem aus diesem Forum hier weiß ich, dass in anderen Ländern auch wissenschaftspropädeutische Aspekte aus dem linguistischen Bereich (z. B. Spracherwerb, Sprachwandel, Medien und Sprache, ...) behandelt werden. Da bleibt dann vielleicht auch weniger Zeit für mehr Literatur.

    So wie zumindest zu meiner Zeit auch in Mathematik in der Oberstufe Stochastik leider kein Thema mehr war. Ich meine, das hat sich aber auch in BW seitdem wieder geändert, richtig?

  • Ich hatte mal für mich eine Liste erstellt. Wir haben von 8. bis 13. Klasse jedes Jahr mindestens drei "Ganzschriften" im Deutschunterricht gelesen, davon jeweils mindestens zwei klassische.

    Evtl. scheint das nicht mehr oder nicht überall oder generell nicht pauschal der Fall zu sein.

    Klar gibt es da Unterschiede. Ich meine, wir haben damals (ich habe 1991 mein Abi hier in NDS gemacht) ab Klasse 8 pro Schuljahr ein bis zwei "Ganzschriften" gelesen, aber nicht nur Klassiker. Ansonsten haben wir uns auch mit Kurzgeschichten, Gedichten, Sachtexten,... beschäftigt.

    In Klasse 13 hatte ich kein Deutsch mehr. Habe ich nach der 12. abgewählt, was damals möglich war.

    Wir hatten sowohl als auch als Sternchenthemen.

    Was ist denn ein "Sternchenthema"?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Was ist denn ein "Sternchenthema"?

    Offiziell "Schwerpunktthemen", besonders relevant für die Abiturprüfung.

    In manchen Fächern bleiben sie immer gleich, in manchen wechseln sie jedes Jahr (oder wechseln sich ab), in manchen wechseln sie immer nach ein paar Jahren.

    So war es zumindest damals ...

  • Was ist denn ein "Sternchenthema"?

    Bei zentralen Abiturprüfungen müssen in der Kursstufe bestimmte Themen behandelt werden, bestimmte Literatur gelesen. Der Rest ist wählbar (kommt aber nicht im schriftlichen Abitur dran). Macbeth, Lord of the Flies, aber auch New Deal und Ireland waren z. B. bei mir Sternchenthema im LK Englisch.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

Werbung