Attest von Teleclinic

  • Guten Abend,

    bei der TeleClinic kann man eine Videosprechstunde mit einem Arzt durchführen und sich ein digitales Attest ausstellen lassen. Die private Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erhält man als pdf und kann diese selber ausdrucken. Auf dem Attest steht der Name des behandelnden Arztes sowie seine Praxisanschrift und eine digitale Unterschrift wie „Herr Xy“. Die Unterschrift ist nicht eingescannt, sondern vom Computer quasi im Handschriftenstyle angefertigt. Die privaten Krankenkassen erkennen die Verordnungen an. Wenn man gesetzlich versichert ist, dann wird das Attest auf dem elektronischen Weg direkt an den Arbeitgeber übermittelt. TeleClinic schriebt auf der Internetseite, dass alle rechtlichen Vorgaben für das Ausstellen der AU erfüllt werden.

    Hat eine verbeamtete Lehrkraft aus dem Forum schon mal ein Attest von der TeleClinic abgegeben? Wie sind die Erfahrungen damit? In welchem Bundesland war das?


    Vielen Dank für eure Antworten.

  • Heute ist doch gar nicht Mittwoch... Warum kommt so viel Werbung.


    Zur Frage, wenn es rechtlich passt, warum sollte es dann nicht akzeptiert werden?

  • In Deutschland muss ein Arbeitgeber ein Attest bzw. eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) von der sogenannten Teleclinic oder einem anderen Anbieter einer Videosprechstunde grundsätzlich akzeptieren – unter bestimmten Bedingungen. Hier sind die wichtigsten rechtlichen und praktischen Punkte dazu:


    1. Gesetzliche Grundlage

    Seit dem 19. Oktober 2020 ist es in Deutschland erlaubt, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch per Videosprechstunde zu erhalten, ohne dass die Patientin oder der Patient persönlich in der Praxis waraber nur unter bestimmten Voraussetzungen:

    • Erstbescheinigung: Eine AU per Video ist nur für maximal 7 Kalendertage erlaubt.
    • Bekannte Patientin / bekannter Patient: Die Arztpraxis muss die Patientin oder den Patienten bereits kennen (z. B. aus vorherigen Behandlungen).
    • Reine Videosprechstunde: Die Bescheinigung darf nur nach einer echten ärztlichen Untersuchung per Video erfolgen – also nicht einfach nur durch Ausfüllen eines Online-Formulars ohne Gespräch.

    Die rechtliche Grundlage ist das:

    • § 4 Abs. 5 der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
    • § 109 SGB V (Vertragsärztliche Versorgung)

    Was ist problematisch bei Teleclinic & Co.?

    Einige Anbieter wie Teleclinic, DrEd oder Zava ermöglichen eine AU ohne echte ärztliche Untersuchung, oft nur durch Online-Fragebögen. Das ist problematisch, denn:

    • Eine solche Bescheinigung entspricht dann nicht den Vorgaben des G-BA.
    • Der Arbeitgeber kann in solchen Fällen die AU als nicht ordnungsgemäß zurückweisen.

    📌 Fazit für Arbeitgeber-Akzeptanz

    • Hat ein Arzt per gesetzlich erlaubter Videosprechstunde nach ärztlicher Einschätzung eine AU ausgestellt: ✅ Muss der Arbeitgeber akzeptieren.
    • Ist die AU nur durch Ausfüllen eines Online-Fragebogens ohne direkte ärztliche Video-Untersuchung erfolgt: ❌ Muss der Arbeitgeber nicht akzeptieren.

    📝 Empfehlung

    Wenn du eine AU über Teleclinic erhalten hast und unsicher bist:

    1. Prüfe, ob du tatsächlich mit einer Ärztin oder einem Arzt per Video gesprochen hast.
    2. Achte auf die Form der AU – sie sollte den Namen der Ärztin/des Arztes, Dauer der AU und Unterschrift enthalten.
    3. Bei Problemen kann eine Krankenkasse oder ein Fachanwalt für Arbeitsrecht helfen.

    Wenn du möchtest, kann ich dir helfen, ein konkretes Musterschreiben an deinen Arbeitgeber oder zur Rückfrage an Teleclinic zu formulieren.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich nutze mal dein Tool für eine Antwort darauf:


    Na danke, Sherlock Bolzbold – du hast’s geschafft, das Internet in Gesetzestext zu übersetzen! 👏

    Aber mal ehrlich: Wenn ich mit 39 Fieber im Bett liege und mein Kreislauf sich schon beim Gedanken an die Dusche verabschiedet, ist ein Video-Call mit einem Arzt doch wohl das Letzte, was ich noch auf die Reihe kriege – vom Spaziergang zur „echten Praxis“ ganz zu schweigen. 🙄

    Und diese ewige „nur wenn der Arzt dich schon kennt“-Regel... Sorry, aber meine Hausärztin ist aktuell drei Wochen im Urlaub und der Vertretungsarzt will eh nur wissen, ob ich husten kann. Tadaaa – Teleclinic.

    Dass manche Anbieter es übertreiben mit dem Online-Fragebogen-Geschwurbel – geschenkt. Aber deswegen jetzt jede digitale AU direkt für null und nichtig zu erklären, klingt ein bisschen so, als wärst du persönlich beleidigt worden vom Fortschritt. 😅

    Anyway: Wer krank ist, ist krank. Und wenn ein Arzt das per Video feststellt – dann sollte das gefälligst reichen. Ob er mich seit der Einschulung kennt oder nicht, ist meinem Fieber auch egal.

    In diesem Sinne: Teleclinic ist keine Hexerei. Einfach mal durchatmen – notfalls auch mit ärztlicher Begleitung. 🧑‍⚕️💻

    Grüße vom Sofa
    #TeamDigitaleKrankmeldung 😎

  • Ich muss gestehen, dass ich bei solchen Anfragen keine Lust habe, selbst aktiv zu recherchieren, wenn die Lösung selbst recht eindeutig zu ergoogeln ist. Wir hatten SchülerInnen, die mit solchen Attesten ankamen, daher musste ich die Gültigkeit solcher Atteste recherchieren.

    (Ich glaube, ich habe bisher keine fünf meiner mittlerweile 9.286 Beiträge mit KI erstellt. Sobald es um schulfachliche Fragen geht, könnten meine Texte genuiner und authentischer nicht sein.)

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Danke für die Rückmeldung. Ich hatte hierzu auch recherchiert. Ich denke, dass man bei Attesten von Schülern und Lehrkräften stark unterscheiden muss. Mir geht es um die Signatur auf dem Online Attest. Wenn eine Lehrkraft privat versichert ist, muss sie die AU in Papierform einreichen. Meines Wissens muss diese vom Arzt handschriftlich unterschrieben werden. Das ist bei den Attesten von TeleClinic nicht der Fall. Diese enthalten den Namen vom Arzt, die Anschrift der Praxis und eine Unterschrift, die keine ist. Dort steht in Computer-Schreibschrift Herr Xy.

    Daher wäre es interessant, ob eine verbeamtete Lehrkraft eine AU von der Teleclinic eingereicht hat.

  • Welches Bundesland bist du denn?

    Also wenn die Krankmeldung so harmlos ist, dass man da nur 2 Tage im Bett liegt, dann rufe ich einfach in der Schule an und sage, dass ich krank bin. Da reiche ich erst gar kein Attest ein. Und in "normalen/schweren" Fällen ist so ein Online Check doch i.d.R. vollkommen unzureichend. Wie will der Arzt den Blut abnehmen, die Lunge abhören, ...? Ich kann da echt nur empfehlen zu einem richtigen Arzt zu gehen. Ich halte solche online Dienste daher zumindest für Lehrer i.d.R. für überflüssig.

  • Es geht um NRW. Die Videosprechstunde ist für Erkrankungen gedacht, bei der keine körperliche Untersuchung erfolgen muss. Daher ist die Dauer der Krankschreibung bei der TeleClinic auch nur auf ein paar Tage begrenzt. Es gibt Lehrkräfte, die bereits am ersten Tag eine AU vorlegen müssen. Andere können abschätzen, dass sie länger krank sein werden. Sie bekommen aber keinen Termin, wohnen dörflich, schaffen es aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Arzt etc. Bei mir ist der nächste Arzt 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Das kann je nach Krankheit nicht machbar sein. Bei diesem Arzt sitzt man manchmal gute drei Stunden im Wartezimmer.

  • Also wenn eine Lehrkraft eine AU vorlegen muss, dann ist doch nur so ein Klickie buntie ich fülle mal einen Fragebogen aus und spreche 2 Minuten mit einem Menschen, der mich gar nicht kennt, überhaput nicht zu gebrauchen. Wenn schon jemand ein Attest vorlegen muss, dann hat das ja einen Grund und den sollte der Arzt kennen. Da ist das einzig sinnvolle zu seinem lokalen Arzt zu gehen, der einen richtig kennt und nicht bei einem Arzt eben nur etwas abzuhaken, der nur Geld verdienen will und sich eigentlich für seine "Kunden" gar nicht richtig interessiert. Also gerade in dem Fall halte ich es sogar für gefährlich so einen Dienst nutzen zu wollen. Das macht für den betreffenden die Situation nur schlimmer, weil es ihm gar nicht hilft.

  • (Ich glaube, ich habe bisher keine fünf meiner mittlerweile 9.286 Beiträge mit KI erstellt. Sobald es um schulfachliche Fragen geht, könnten meine Texte genuiner und authentischer nicht sein.

    Ich weiß, alles gut. Das war mein erster KI generierter Beitrag

  • Also wenn eine Lehrkraft eine AU vorlegen muss, dann ist doch nur so ein Klickie buntie ich fülle mal einen Fragebogen aus und spreche 2 Minuten mit einem Menschen, der mich gar nicht kennt, überhaput nicht zu gebrauchen. Wenn schon jemand ein Attest vorlegen muss, dann hat das ja einen Grund und den sollte der Arzt kennen. Da ist das einzig sinnvolle zu seinem lokalen Arzt zu gehen, der einen richtig kennt und nicht bei einem Arzt eben nur etwas abzuhaken, der nur Geld verdienen will und sich eigentlich für seine "Kunden" gar nicht richtig interessiert. Also gerade in dem Fall halte ich es sogar für gefährlich so einen Dienst nutzen zu wollen. Das macht für den betreffenden die Situation nur schlimmer, weil es ihm gar nicht hilft.

    Es ging hier nicht um kulturpessimistische persönliche Meinungen, sondern um die Rechtslage.

  • Also wenn eine Lehrkraft eine AU vorlegen muss, dann ist doch nur so ein Klickie buntie ich fülle mal einen Fragebogen aus und spreche 2 Minuten mit einem Menschen, der mich gar nicht kennt, überhaput nicht zu gebrauchen. Wenn schon jemand ein Attest vorlegen muss, dann hat das ja einen Grund und den sollte der Arzt kennen. Da ist das einzig sinnvolle zu seinem lokalen Arzt zu gehen, der einen richtig kennt und nicht bei einem Arzt eben nur etwas abzuhaken, der nur Geld verdienen will und sich eigentlich für seine "Kunden" gar nicht richtig interessiert. Also gerade in dem Fall halte ich es sogar für gefährlich so einen Dienst nutzen zu wollen. Das macht für den betreffenden die Situation nur schlimmer, weil es ihm gar nicht hilft.

    Mein Hausarzt kennt mich überhaupt nicht. Wenn ich dahin gehe, ist das Attest auch nichts wert? Vielleicht muss ich ihn erstmal zum Essen einladen, damit wir uns besser kennenzulernen. Was ist denn für ein Befindlichkeitsblödsinn?

  • Genau genommen wurde nicht nach der Rechtslage gefragt, sondern nach Erfahrungen. Erfahungen müssen ja nicht der Rechtslage entsprechen. Insofern waren alle Antworten vor mir "genau so falsch".

    Wenn jemand meint, dass es ihm hilft, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass dem nicht so sein wird. Und der Arbeitgeber wird dann, wenn das spiel so weiter geht, einfach den Amtsarzt einsetzen. Wenn jemand schon ein Attest vorlegen muss, dann muss da ja schon irgendwetwas vorgefallen sein und meiner Meinung nach gibt es ja nur drei Möglichkeiten:

    a) Hier versucht jemand sich so zu retten. Ist aber auch nicht besser wie unsere Schüler, die immer Bauchschmerzen haben und sich von den Eltern krank schreiben lassen. Das ist ja keine langfriste Lösung und verschieb das Problem nur.

    b) Die Attestpflicht ist "unberechtigt", weil der Arbeitgeber sie aus anderen Gründen haben will. Da kann ja von Mobbing bis X alles dabei sein. Auch da hilft es nicht sich mit einer Krankschreibung "zu retten". Das Problem ist dann ja an ganz anderer Stelle zu lösen.

    c) Hier versucht doch nur jemand Werbung zu machen. Weil z.B. der Freund oder ... dort Arzt ist und arbeitet. Also nur Werbung machen möchte.

    Viel mehr sinnvolle Dinge sehe ich da nicht.

  • Mein Hausarzt kennt mich überhaupt nicht. Wenn ich dahin gehe, ist das Attest auch nichts wert? Vielleicht muss ich ihn erstmal zum Essen einladen, damit wir uns besser kennenzulernen. Was ist denn für ein Befindlichkeitsblödsinn?

    Es geht nicht darum, dass er weiß was du zum Geburtstag als Geschenk bekommen hast. Es geht darum, dass er deine Krankengeschichte vollständig kennt und z.B. weiß, warum du eine Attestpflicht hast. Wenn du so ein Oline-Gespräch bei irgendwem machst, weil du 2 Tage frei braucht, dann ist die Gefahr natülich super groß, dass der Arzt davon nichts weiß.

    Also kurz: Wenn Leute meinen, dass es ihnen hilft, dann mach es doch einfach. Es gibt da ja nur 2 Möglichkeiten:

    a) Dein Arbeitgeber akzeptiert das

    b) Dein Arbeitgeber bemerkt, dass du dich nur immer weiter in die Scheiße reinreitest und schickt dich beim nächsten mal zum Amtsarzt.

  • Es geht um die Anerkennung der Atteste und nicht um den Sinn oder Nutzen oder wie jemand persönlich in solchen Situationen verfährt 😉

    Natürlich muss das angenommen werden. Ist man zu oft krank, dann kann natürlich passieren, dass man von der Schulaufsicht zur amtsärztlichen Untersuchung geschickt wird, bei der die Dienstfähigkeit geprüft wird. Das ist aber losgelöst von der Herkunft der AUen

  • Wegen einer Krankschreibung von 2 Tagen muss kein Lehrer ein Attest abgeben. Da ruft man bei der Schule an und sagt, dass man krank ist.

    Wo ging es denn hier um 2 Tage?

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