Hilfe bei unehrlichen Eltern

  • Hallo,

    Bei mir in der Klasse gibt es Eltern eines Schülers, die sich mit eindeutig falschen Behauptungen beschweren. Dadurch ist im Grunde keine weitere Zusammenarbeit möglich, da klar ist, dass sie, sobald Ihnen etwas nicht passt, genauso vorgehen werden. Meine Schulleitung war leider keine Unterstützung. Welche Möglichkeiten bleiben mir?

    Ich bin in Niedersachsen tätig.


    VG

  • Bei der Behörde, im Kern über Gesprächsinhalte und die Beratung, Unterricht und angeblich fehlende Differenzierung, obwohl diese den Eltern bereits dargelegt wurde. Das Kind stagniert völlig, hat eine Schulbegleitung nicht nicht hilfreich ist und Eltern dabei das Kind kaum unterstützen

  • Entschuldigung, da war ich gedanklich kurz irgendwo anders. Die Eltern unterstützen ihr Kind im Grunde wenig. Häufig fehlt Material. Es ist nicht richtig für die Schulbuchausleihe angemeldet. Geld für Ausflüge wird verspätet abgegeben und so weiter

  • Die Meldung an die Behörde ist bei der Schule eingegangen und von dort meiner Kollegin mitgeteilt worden.
    Ich würde mir an so einer Stelle wünschen, dass es Mechanismen gibt, mit denen man von der Landesschulbehörde unterstützt wird, gerade wenn es falsche Anschuldigungen sind und man schon fast schikaniert wird. Damit erreicht wird, dass so etwas in Zukunft von Seiten dieser Eltern nicht erneut passiert. Es kann doch nicht sein, dass man den Lügen von Eltern im Grunde schutzlos ausgeliefert ist und einem dadurch mehr Arbeit entsteht.

  • Das ist Auslegungssache. Es gab zum einen einen viel Mehrarbeit, weil Gespräche vorbereitet und geführt werden mussten, um die Aussagen zu widerlegen.
    Zudem gibt es seitdem in jeder Unterrichtsstunde ein schlechtes Gefühl in der Klasse, da erwartbar ist, dass nur gesucht wird, ob es weitere Punkte gibt, über die man sich beschweren kann.
    da auch bemängelt wurde, dass Kritik an der Lernentwicklung geäußert wurde, ist ebenfalls erwartbar, dass Zensuren infrage gestellt werden.

    Da all dies bereits jetzt einmal völlig unbegründet erfolgt ist und zeitlich und psychisch zu einer Belastung geworden ist, würde ich schon denken, dass es da irgendetwas Unterstützungsmöglichkeiten gibt.

    Ich bin mittlerweile seit 15 Jahren im Schuldienst und habe noch keinen Ansätzen vergleichbare Situation erlebt.

  • Ich würde mir an so einer Stelle wünschen, dass es Mechanismen gibt, mit denen man von der Landesschulbehörde unterstützt wird, gerade wenn es falsche Anschuldigungen sind und man schon fast schikaniert wird. Damit erreicht wird, dass so etwas in Zukunft von Seiten dieser Eltern nicht erneut passiert.

    Also, wir hatten vor einigen Jahren auch mal so einen Fall, wo Eltern meinten, sich wegen irgendwas (ich weiß gar nicht mehr, um was es genau ging) beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung beschweren zu müssen, nachdem sie in der Schule auf Granit gebissen hatten (wir haben ein "Beschwerdemanagement" in der Schule, beginnend bei der Klassenlehrkraft, endend beim Schulleiter; diese "Instanzen" hatten die Eltern aber schon alle durch). Das RLSB hat sie aber direkt abgewiesen mit dem Hinweis, sie seien nicht zuständig. Wir wurden natürlich trotzdem vom RLSB darüber informiert, dass sich die Eltern dort beschwert hatten.

    Was ich damit sagen will: Unsere Schule wurde im o. g. Fall sehr wohl von unserem RLSB unterstützt. Schade, dass das in eurem Fall nicht so ist.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das war eine Dienstaufsichtsbeschwerde und ich gehe davon aus, dass die Schulleitung an dieser Stelle rechtlich korrekt vorgegangen ist.

    Im Grunde ging es in dieser Beschwerde gegen mich und meine Kollegin, daher wurde meine Kollegin informiert.

  • Die Eltern haben im Grunde einmal Unmut uns gegenüber geäußert. Aber alle Zwischenstationen ausgelassen. Diese einzelnen Stufen streben wir ebenfalls an, wurden aber bewusst ignoriert.

  • Das ist Auslegungssache. Es gab zum einen einen viel Mehrarbeit, weil Gespräche vorbereitet und geführt werden mussten, um die Aussagen zu widerlegen.
    Zudem gibt es seitdem in jeder Unterrichtsstunde ein schlechtes Gefühl in der Klasse, da erwartbar ist, dass nur gesucht wird, ob es weitere Punkte gibt, über die man sich beschweren kann.
    da auch bemängelt wurde, dass Kritik an der Lernentwicklung geäußert wurde, ist ebenfalls erwartbar, dass Zensuren infrage gestellt werden.

    Da all dies bereits jetzt einmal völlig unbegründet erfolgt ist und zeitlich und psychisch zu einer Belastung geworden ist, würde ich schon denken, dass es da irgendetwas Unterstützungsmöglichkeiten gibt.

    Ich bin mittlerweile seit 15 Jahren im Schuldienst und habe noch keinen Ansätzen vergleichbare Situation erlebt.

    Letztlich ist diese Mehrarbeit- so fordernd sie psychisch und physisch in so einem Fall auch ist - halt mit eingepreist im Beruf, da Eltern natürlich die Möglichkeit haben müssen zu Dienstaufsichtsbeschwerden unabhängig davon, ob sie am Ende mit selbiger erfolgreich sind oder nicht. Ich kann mir aber problemlos vorstellen, dass das viel mit einem macht innerlich, weil es nicht nur Kraft kostet, sondern ggf. auch Vertrauen. Das hakt man je nach Art der Anschuldigungen mit Sicherheit nicht mal eben ab, auch wenn es rein sachlich geklärt ist.

    Was du aber natürlich machen kannst, ist noch einmal in aller Ruhe mit deinem Personalrat, wie auch engen Vertrauten über die Angelegenheit zu sprechen, um dich vielleicht etwas sortieren zu können, was du gerade brauchen würdest, um das abschließen zu können. Braucht es noch einmal ein klärendes Gespräch mit der Schulleitung? Gibt es Absprachebedarf mit den anderen Lehrkräften in dieser Klasse? Müssten weitere Gespräche mit diesen Eltern geführt werden? Ist es dir weiterhin möglich den Schüler oder die Schülerin zu unterrichten? Benötigst du vielleicht ergänzende Gesprächsangebote / Coaching, um das Ganze emotional verarbeiten zu können? Benötigst du rechtliche Beratung durch deine Gewerkschaft für den Fall, dass so etwas noch einmal geschehen sollte?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Erstmal weißt du das also nur über die Kollegin? Und warum wurde es dir nicht mitgeteilt? Was sagt die SL dazu? Du schreibst, sie sei keine Hilfe - inwiefern? Hast du Schaden davon? Oder nervt es dich einfach nur?

    Ja, aber wie CDL schreibt, Eltern "dürfen" das und ich erlebe das auch hin und wieder im Kollegenkreis.

  • Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für die vielen Antworten bedanken. Gleichzeitig muss ich mich entschuldigen, weil ich gerade am Anfang nicht klar genug die Situation ausgedrückt habe.

    Meine Kollegin und ich wurden beide von der Schulleitung über die Beschwerde informiert.
    Es gab ein vermeintlich klärendes Gespräch mit der Schulleitung und den Eltern, dass an der Gesamtsituation aber nichts verändert hat. Im Vorfeld gab es zwei Gespräche mit der Schulleitung in denen es um die Beschwerde ging und das für uns wichtig ist, dass den Eltern klar gemacht wird, dass der Inhalt der Beschwerde falsch ist. Zudem sind in der Beschwerde Darstellungen, die im Kern nur auf Beobachtungen der Schulbegleitung beruhen können, was auch hier das Verhältnis belastet. In meinen Augen hätte meine Schulleitung da klarer im Auftreten sein müssen und den Eltern verdeutlichen, dass die Inhalte nicht stimmen, dass hat sie nicht gemacht, weil sie nur wollte, dass die Beschwerde zurückgezogen wird. Unsere Rehabilitation war ihr nicht wichtig. Für uns hingegen war die Beschwerde nicht relevant, da diese so falsch war, dass sie keine Konsequenz hätte nach sich ziehen können.

    Der Personalrat ist eingebunden, ich habe im Nachgang darum gebeten aus der Klasse genommen zu werden, weil ich die Situation als sehr belastend empfinde, ich schlafe schlecht und gehe ungern und mit schlechtem Gefühl in die Klasse. Das hatte ich vorher noch nie. Da dies abgelehnt wurde, sicherlich auch, weil es den anderen Eltern der Klasse gegenüber erklärt werden müsste, wurde nun der Personalrat involviert um zu gucken, wie wir unterstützt werden können.

    Da mir nicht klar war, dass man als Lehrer derart wenig Unterstützung bekommt, hatte ich gehofft hier Möglichkeiten zu finden. Zum Beispiel Möglichkeiten zum Schutz aus der Klasse genommen zu werden, das Kind quer zu versetzen, die Schulbegleitung zu tauschen oder Ähnliches. Wobei ich nicht wüsste ob ich davon versuchen würde etwas zu erreichen, aber die Gewissheit der Situation nicht komplett ausgeliefert zu sein hätte geholfen.

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