Klausur, Jg.13, Englisch zum Thema Gendern!?

  • Dazu ist auch alles gesagt. Du stellst die Alternativlosigkeit in Frage, ich halte sie im gegebenen Kontext für absolut geboten und eine bewusst gesetzte Anrede, die die Identität des Angsprochenen missachtet, für unangenessen.

    Wir werden an der Stelle nicht zusammen kommen und die Argumentationslinie des jeweils anderen nicht überzeugend finden.

    Mich würde halt einerseits die tatsächliche Begründung interessieren, warum die subjektive "Identität des Angesprochen" als Bezugspunkt der Rede über ihn allgemeinverbindlich(!) höher wiegen soll, als bspw. die (evtl. auch weltanschaulich resp. sozio-kulturell basierte) Orientierung des Ansprechenden an objektiven/intersubjektivierbaren Bezugspunkten (sex; gender attribution), gg. die der Ansprechende ja ggf. performativ verstoßen müßte, zumal in einem Kontext,

    (a) in dem der "Angesprochen[e]" ja gar nicht angesprochen wird, sondern unbeteiligtes Subjekt der (deskriptiven, analytischen etc.) Rede über denselben ist,

    (b) und in dem deskriptiv-linguistisch ein entsprechendes 'Gebot' (bspw. durch die Normativität des Faktischen, dass dies quasi faktisch die einzige Möglichkeit wäre) nicht gegeben ist, sondern es sich dabei nicht um eine gesamtgesellschaftliche Konvention, sondern eine pietät-, konzessions-, respektbasierte (etc.) Konvention in bestimmten sozio-kulturellen, weltanschaulichen Kreisen handelt, die eben nicht allgemeinverbindlich sind; Stichwort: Gender-affirming language. Es aus individuellen Erwägungsgründen "für absolut geboten" zu halten, hier entsprechend sprachlich zu agieren, ist wenig überzeugend, dies von Schülern auch zu verlangen - das hat mehr mit dem zu tun, der das Fordert, als mit dem, was tatsächlich geboten ist.

    Andererseits bleibt die Frage nach den Grenzen dieser Konzessionen - bezieht sich das nur auf geschlechtliche Identität? Wann ja: Warum? Wenn nein: Wo ist warum die Grenze? Eeine entsprechende Problematik habe ich hier bereits in Bezug auf polit. Orientierung dargestellt.

    Zitat

    Wir werden an der Stelle nicht zusammen kommen und die Argumentationslinie des jeweils anderen nicht überzeugend finden.

    Ja.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

    Einmal editiert, zuletzt von PaPo (29. Oktober 2025 18:12)

  • Bitteschön - beim Menschen ein binäres Spektrum an unterschiedlich konglomerierten Kombinationen aus Gonaden, Chromosomen, Hormonen, somatischen Geschlechtsmerkmalen etc., "a continuum of variation in anatomy/physiology" (Claire Ainsworth).

    Mit Nichten sind Definitionen in der Wissenschaft Konglomerate. Aber ich habe nichts anderes erwartet. Da wird gerne die Biologie als Grundlage angeführt. Gerne, kann man machen. Aber dann müsste man sich schon auch mit Biologie beschäftigen. Dann fiele die Antwort aber deutlich anders aus. Statt dessen wird schnell etwas zusammengegoogelt.

    Nur mal so: Wissenschaften sind deskriptiv, nicht präskriptiv. Sie beschreiben wie etwas ist, sie machen keine Vorschriften. Die Definition von Geschlechtern in der Biologie sind Teil dieser Deskription, z. B. weil sie es erleichtern Fortpflanzungsvorgänge zu beschreiben (es ging auch ohne diese Begriffe). Die Biologie verlangt aber nicht, aus diesen Begriffen ein bestimmtes Verhalten abzuleiten. z. B. entscheidet sie nicht darüber, wie man über jemanden zu reden hat. Das entscheidet nach wie vor die Redende. Das kann sie respektvoll tun oder von oben herab, indem sie vorgibt, besser zu wissen, welchen Geschlecht eine Person hat, als diese Person selbst.

    Macht das doch so. Aber beruft euch dabei nicht auf die Biologie.

  • and wants to be addressed with gender-neutral pronouns.

    "... But I'll disrespect that."

    dass die Rede vom "jungen Mann" entsprechend fundiert (also ein entspechender Hinweis im Text vorhanden) ist - warum auch nicht?

    Wir wissen überhaupt nichts über diesen Text, weil die TE ihn bewusst pampig und ungenau dargestellt hat. Dass die Person „mehrere Geschlechter“ gehabt haben soll, passt nicht dazu, sie als „jungen Mann“ zu bezeichnen. Wir wissen auch nicht, ob irgendwelche Angaben über das „biologische Geschlecht“ (oder was jemand dafür hält), gemacht wurden.

    Mich interessierte tatsächlich, mit welchem Pronomen in dem Text von der Person gesprochen wurde und ob man dieses nicht hätte einfach übernehmen können.

    Aber das werden wir nicht erfahren. Die TE hat kräftig abgekotzt und ist zufrieden. Aus der Richtung wird nichts mehr kommen.

  • Mit Nichten sind Definitionen in der Wissenschaft Konglomerate.

    Der Satz ergibt in diesem Kontext bereits deshalb keinen Sinn, weil niemand geschrieben hat, dass "Definitionen in der Wissenschaft Konglomerate" seien, was auch immer das bedeuten soll.

    Zitat

    Aber ich habe nichts anderes erwartet. Da wird gerne die Biologie als Grundlage angeführt. Gerne, kann man machen. Aber dann müsste man sich schon auch mit Biologie beschäftigen. Dann fiele die Antwort aber deutlich anders aus. Statt dessen wird schnell etwas zusammengegoogelt.

    Wenn du danach fragst, was beim Menschen biologisches Geschlecht definiert, dann aber 'kritisierst', dass als Grundlage dieser biologischen Definition "gerne die Biologie [...] angeführt" wird, dann ist das schon etwas......... wirr? Lustig auch, mir dann zu unterstellen, ich hätte mich nicht mit Biologie beschäftigt, meine Antwort sei "schnell [...] zusammengegoogelt" und "fiele" ansonsten "deutlich anders aus", nachdem ich dir (a) einen vielbeachteten Nature-Artikel zu exakt diesem Thema von einer in Entwicklungsbiologie promovierten Biologin präsentiert habe (den ich nicht ohne Grund ausgewählt habe, sondern weil exakt dieser Artikel in den letzten jahren intensivst referriert wurde, weil er die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen in Frage gestellt hätte, obwohl exakt das Gegenteil der Fall ist), der deskriptiv den Ist-Zustand menschlichen biologischen Geschlechts darstellt (wo auch immer du meinst herausgelesen zu haben, ich hätte hier irgendwie präskriptiv argumentiert) und du (b) zuuufälligerweise keinerlei (vermeintl.) korrigierendes Gegenkonzept anbieten kannst, was sex denn definiere.

    Zitat

    Die Biologie verlangt aber nicht, aus diesen Begriffen ein bestimmtes Verhalten abzuleiten. z. B. entscheidet sie nicht darüber, wie man über jemanden zu reden hat. Das entscheidet nach wie vor die Redende.

    Ach? Wirklich? Jetzt musst du nur noch erläutern, was das mit dem Thema zu tun hat. ;)

    Zitat

    Das kann sie respektvoll tun oder von oben herab, indem sie vorgibt, besser zu wissen, welchen Geschlecht eine Person hat, als diese Person selbst.

    Macht das doch so. Aber beruft euch dabei nicht auf die Biologie.

    Wirfst du mglw. sex und gender durcheinander? Es geht hier darum, woran sich "die Redende" in puncto Pronomen bei der Rede über eine Person orientieren kann (nein, darf). Die Feststellung, dass dies nicht zwingend die subjektive (und damit nur über entsprechende Äußerungen derselben erfahrbare) gender identity dieser anderen Person sein muss, sondern auch das mutmaßliche (Menschen sind i.d.R. recht gut darin, dass biologische Geschlecht anderer Menschen zu erkennen - Ausnahmen bestätigen die Regel) oder anderweitig de facto bekannte biologische Geschlecht (sex) sein kann, hat mit einem sich "auf die Biologie"-Berufen eigtl. nichts zu tun, sondern benennt deskriptiv verschiedene Ausgangspunkte für sprachliche Orieniterung.

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    2 Mal editiert, zuletzt von PaPo (29. Oktober 2025 18:52)

  • "... But I'll disrespect that."

    Über die problematische Verwendung des Respektbegriffs (als vermeintl. Argument) wurde hier ebenso bereits gesprochen, wie darüber, das es nicht sinnvoll ist, immer wieder die gleiche (implizite) Behauptung zu wiederholen, dass die mutmaßliche Befindlichkeit der anderen Person (über die geschrieben wird), in dem Fall, dass sie diesen Text jemals rezipeiren würde, irgendwie Handlungsmaxime sein soll (s. meine letzte Antwort an Maylin85, die deine Replik komplett ignoriert). 'Wir' fallen auf entsprechende Nachfragen meinerseits irgendwie immer wieder auf die Aussagen zurück, die diese Nachfragen evoziert haben... round and round it goes, bis sich mal jmd. erbarmt, zu antworten.

    Zitat

    Dass die Person „mehrere Geschlechter“ gehabt haben soll, passt nicht dazu, sie als „jungen Mann“ zu bezeichnen.

    "mehrere Geschlechter" = mehrere gender identities (ich behaupte einfach, das es nicht um Hermaphroditismus verus ging)

    „junge[r] Mann“ = biologisches Geschlecht

    Zumidnest argumentiere ich auf basis dieser Auslegung, wie ich transparent gemacht habe.

    Zitat

    Wir wissen auch nicht, ob irgendwelche Angaben über das „biologische Geschlecht“ (oder was jemand dafür hält), gemacht wurden.

    Ist einzig relevant für die Frage, ob im konkreten Fall ein Fehler vorlag oder nicht, nicht für die Diskussion, die sich daraus ergab, wo hier ja Kollegen den Glauben hegen, dass auch in der skizzierten Konstellation geschlechtsneutrale Pronomen die einzig zulässigen wären.

    Zitat

    Mich interessierte tatsächlich, mit welchem Pronomen in dem Text von der Person gesprochen wurde

    Mich tatsächlich auch.

    Zitat

    Aber das werden wir nicht erfahren. Die TE hat kräftig abgekotzt und ist zufrieden. Aus der Richtung wird nichts mehr kommen.

    Scheint mir nicht wie ein Account für nur diesen Zweck zus ein, sit ja shcon etwas länger aktiv. Es braucht ja einen speziellen Typus Mensch, sich so in ein Forum zu knien - wir sind alle gesamtgesellschaftlich die Sonderlinge in dieser Hinsicht. ;) Vielleicht kommt da noch was.

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  • Nein. Ich glaube eher, das hast du gerade selbst getan. Gab es da nicht ein Sprichwort mit einem Schuh?

    Da es das zweite Mal ist, dass dein Kommentar m.E. nicht viel Interpretationsspielraum zulässt, gerne erläutern, wie ein "Danke für die Ehrlichkeit" nach der Aussage "natürlich lohnt es sich für die Trollinnen, den Pott am Laufen zu halten" anders interpretierbar ist, als mir diesen Schuh anziehen zu wollen (wie könnte ich für jmd. anderen ehrlich sein)? Warum so konfliktaffin, statt einfach ein Missverständnis (wenn es denn eines war) Missverständnis sein zu lassen?

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    Einmal editiert, zuletzt von PaPo (29. Oktober 2025 19:21)

  • Wenn du danach fragst, was beim Menschen biologisches Geschlecht definiert, dann aber 'kritisierst', dass als Grundlage dieser biologischen Definition "gerne die Biologie [...] angeführt" wird, dann ist das schon etwas......... wirr?

    Nein. Mein Kritikpunkt ist, dass ein Konstrukt namens „biologisches Geschlecht“ angeführt wird, um zu belegen, dass man Menschen Geschlechter zuweisen darf. Häufig genug geschieht das in Unkenntnis darüber, wie in der Biologie der Begriff Geschlecht verwendet oder gar definiert wird.

    Entwicklungsbiologie promovierten Biologin

    Oh, ein Autoritätsargument. Hört, hört. Da greifen wir jetzt aber ganz tief in die Trickkiste.

    (wo auch immer du meinst herausgelesen zu haben, ich hätte hier irgendwie präskriptiv argumentiert)

    Bezieh' nicht immer alles auf dich Wenn ich „du“ schreibe, meine ich dich. Wo wir gerade die Pronomina besprechen.

    Ach? Wirklich? Jetzt musst du nur noch erläutern, was das mit dem Thema zu tun hat.

    Welchen Nexus zwischen dem von dir eingeworfenen biologischen Geschlecht und den Pronomina magst du uns denn anbieten?

    Wirfst du mglw. sex und gender durcheinander?

    Wie soll ich das tun, ohne diese beiden Englischen Begriffe jemals in meinen deutschsprachigen Ausführungen verwendet zu haben. Oder möchtest du andeuten, dass es entsprechend Unterscheidbare Begriffe auch im Deutschen gibt? Sollen wir dann über diese sprechen?

    „Fakten haben keine Lobby.“

    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier (29. Oktober 2025 19:07)

  • Nein. Mein Kritikpunkt ist, dass ein Konstrukt namens „biologisches Geschlecht“ angeführt wird, um zu belegen, dass man Menschen Geschlechter zuweisen darf. Häufig genug geschieht das in Unkenntnis darüber, wie in der Biologie der Begriff Geschlecht verwendet oder gar definiert wird.

    Ich sehe den Mehrwert deiner Kritik nicht. Und diese Erläuterung passt auch nicht auf den Diskussionsgegenstand: Du hast danach gefragt, was beim Menschen biologisches Geschlecht definiert, dann aber 'kritisierst', dass als Grundlage dieser biologischen Definition "gerne die Biologie [...] angeführt" wird. Das ist Quatsch.

    Zitat

    Oh, ein Autoritätsargument. Hört, hört. Da greifen wir jetzt aber ganz tief in die Trickkiste.

    Lenk' nicht ab, indem du mir 'nen roten Hering unterstellst: Du hast nach 'ner biologischen Definition gefragt, du hast eine bekommen. Du hast daraufhin ein ad hominem bemüht, mir ohne jede Dekonstruktion des Inhalts meiner Replik das diesbzgl. Wissen abgesprochen, meine Antwort sei "schnell [...] zusammengegoogelt" und "fiele" ansonsten "deutlich anders aus" etc., woraufhin ich dich (wie im entsprechenden Ausgangsbeitrag) darauf hingewiesen habe, dass meine deskriptive(!) Definition der Fachliteratur entstammt. Netter Versuch deinerseits, deine Trickkiste ist aber nicht tief genug.

    Zitat

    Bezieh' nicht immer alles auf dich Wenn ich „du“ schreibe, meine ich dich. Wo wir gerade die Pronomina besprechen.

    Du reagierst konkret auf meinen Kommentar und adressierst mich auch konkret... und dann soll plötzlich ohne jeden entsprechenden Hinweis das "Nur mal so: Wissenschaften sind deskriptiv, nicht präskriptiv" nicht mehr an mich adressiert sein? Kohärenzfehler.

    Zitat

    Welchen Nexus zwischen dem von dir eingeworfenen biologischen Geschlecht und den Pronomina magst du uns denn anbieten?

    Inwiefern ist deine Gegenfrage eine Antwort auf meine Frage? Also gerne nochmal, was hat die folgende Äußerung deinerseits mit dem Thema zu tun? "Die Biologie verlangt aber nicht, aus diesen Begriffen ein bestimmtes Verhalten abzuleiten. z. B. entscheidet sie nicht darüber, wie man über jemanden zu reden hat. Das entscheidet nach wie vor die Redende." Hat hier irgendjmd. irgendetwas in der Art behauptet, dass die BIologie darüber entscheide, "wie man über jemanden zu reden hat" o.ä.? Nein. Also, was möchtest du aussagen?

    Zitat

    Wie soll ich das tun, ohne diese beiden Englischen Begriffe jemals in meinen deutschsprachigen Ausführungen verwendet zu haben. Oder möchtest du andeuten, dass es entsprechend Unterscheidbare Begriffe auch im Deutschen gibt? Sollen wir dann über diese sprechen?

    Ist dir langweilig? Aber OK, wenn du nur trollen möchtest, ist das ansatzweise gelungen. :)

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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    2 Mal editiert, zuletzt von PaPo (29. Oktober 2025 19:23)

  • Das geht dich einen Scheiß an. Kannst du bei der Sache bleiben?

    [Beleidigung entfernt - Mod] 'Gespräch' beendet. :)

    PaPo: " Aber OK, wenn du nur trollen möchtest, ist das ansatzweise gelungen." - q.e.d.

    EDIT: "Beleidigung"... is' klar... *rolleyes*

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    Einmal editiert, zuletzt von PaPo (29. Oktober 2025 20:05)

  • In O.Meier und PaPo haben sich zwei gefunden. ^^

    Hab' ich was verpasst? Ist O. Meier hier der Forentroll und ich bin drauf reingefallen?

    Mea culpa.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

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    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Nun gut, dann doch nochmal.

    Linguistisch geht es bei Pronomen nicht um "weltanschauliche Performanz", sondern schlicht um korrekte Referenz. Zweck ist, eine Person kohärent zu benennen - und zwar so, wie sie im jeweiligen Diskurs konstruiert ist. Wenn ein Ausgangstext eine Person mit they/them einführt, dann ist das der festgelegte sprachliche Referenzrahmen, dem die Auseinandersetzung im Rahmen der Klausur zu folgen hat. Es geht nicht um einen "ideologischen Akt" oder Performanz, sondern um Deixis. Die bewusste Verwendung anderer Pronomen wäre demnach ein Referenzfehler.

    Dass das they/them für nonbinäre Personen "arbiträr" oder "idiosynkratisch" sei, ist meines Erachtens auch einfach so nicht richtig. Die Form ist Standard in den Style Guides von z.B. APA, MLA, New York Times, Guardian, etc. und auch im Oxford English Dictionary oder Cambridge Grammar of English ist das singular-they als reguläre Form verzeichnet. Es ist also längst konventionalisiert und Teil des deskriptiven Sprachgebrauchs.

    Weiterhin: wenn du schreibst, es sei "willkürlich", die Selbstdefinition einer Person als Orientierungspunkt zu nehmen, blendest du aus, dass genau das mittlerweile zumindest hierzulande im Selbstbestimmungsgesetz als rechtlicher Maßstab festgelegt ist. Bewusste Falschansprache erfüllt den Tatbestand der Beleidigung und kann rechtlich verfolgt werden (wurde es auch bereits). Eine zur Selbstwahrnehmung des Gemeinten passende Referenz ist also nicht Ausdruck von Weltanschauung, sondern es geht - neben Respekt, den man als halbwegs normal gestrickter Mensch meines Erachtens einfach generell wahren sollte - auch ganz schnöde um Rechtskonformität. Und Geschlechtsidentität ist auch kein "Standpunkt", sondern ein personenbezogenes Merkmal, das vom Grundgesetz geschützt wird.

    Schüler dürfen jede Meinung zu Geschlechtertheorien haben, aber wenn ein Text eine non-binäre Person beschreibt, ist he/him halt einfach aus diverserlei Gründen inadequat.

  • Linguistisch geht es bei Pronomen nicht um "weltanschauliche Performanz", sondern schlicht um korrekte Referenz. Zweck ist, eine Person kohörent zu benennen - und zwar so, wie sie im jeweiligen Diskurs konstruiert ist.

    Richtig, exakt dies ist Ausgangspunkt meiner Argumentation.

    Wenn ein Ausgangstext eine Person mit they/them einführt, dann ist das der festgelegte sprachliche Referenzrahmen, dem die Auseinandersetzung im Rahmen der Klausur zu folgen hat. Es geht nicht um einen "ideologischen Akt" oder Performanz, sondern um Deixis. Die bewusste Verwendung anderer Pronomen wäre demnach ein Referenzfehler.

    Nicht zwingend, z.B. nicht, wenn ein Ausgangstext sowohl eine Person mit "they/them" (etc.) referiert als auch unter Nennung des z.B. biologischen Geschlechts dieses als Orientierungspunkt eröffnet. Ob der Verfasser des Ausgangstexts hier "they/them" (etc.) nutzte, ist nicht das verbindliche Argument, dies ihm gleichzutun - du schreibst es selbst, es geht u.a. um Kohärenz und die DIskurskonstruktion. Aber auch wenn wir uns bzgl. meiner Frage danach, warum "they/them" (etc.) zu nutzen sei im Wesentlichen im Kreis drehen, ist das Argumentationsniveau jetzt wenigstens ein deskritpiv-linguistisches, kein normatives. Danke jedenfalls dafür.

    Dass das they/them für nonbinäre Personen "arbiträr" oder "idiosynkratisch" sei, ist meines Erachtens auch einfach so nicht richtig. Die Form ist Standard in den Style Guides von z.B. APA, MLA, New York Times, Guardian, etc. und auch im Oxford English Dictionary oder Cambridge Grammar of English ist das singular-they als reguläre Form verzeichnet. Es ist also längst konventionalisiert und Teil des deskriptiven Sprachgebrauchs.

    Dem habe ich nie widersprochen, ich widerspreche einzig der Alternativlosigkeit.

    Zitat

    Weiterhin: wenn du schreibst, es sei "willkürlich", die Selbstdefinition einer Person als Orientierungspunkt zu nehmen, blendest du aus, dass genau das mittlerweile zumindest hierzulande im Selbstbestimmungsgesetz als rechtlicher Maßstab festgelegt ist. Bewusste Falschansprache erfüllt den Tatbestand der Beleidigung und kann rechtlich verfolgt werden (wurde es auch bereits).

    Ich schrieb ja bereits in meinem Ausgangsbeitrag: "Und nein, unabhängig vom konkreten Szenario im Ausgangstext (ob die Person bspw. ihre amtliche Geschlechtsidentität i.S.d. § 2 SBGG hat ändern lassen und entsprechend § 13 SBGG einschlägig wäre, der hier offensichtlich nicht greift) kann hier auch nicht darauf verwiesen werden, dass dies den Erziehungszielen zu bspw. einer gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit dient."

    Zudem: § 13 SBGG setzt § 2 SBB voraus: Ohne Änderung der Geschlechtsangabe im deutschen Personenstandseintrag i.S.d. letztgenannten Norm kann ein anderer nicht gegen das Offenbarungsverbot gem. § 13 SGBB verstoßen, wobei für einen Verstoß auch konkrete Tatbestandsmerkmale erfüllt sein müssen - das Verwenden entsprechender Pronomina, eine simple geschlechtsbezoene Ansprache entgegen der der Geschlechtsangabe im deutschen Personenstandseintrag, ist i.d.R. so per se noch nicht tatbestandserfüllend (abgesehen davon, dass ich zudem auch bezweifle, dass der gegenständliche Text entsprechend elaboriert war, ein entsprechendes Szenario zu skizzieren).

    Beleidigung ist btw ein anderer Straftatbestand und in § 185 StGB normiert und bezeichnet etwas anderes, als eine simple geschlechtsbezogene Ansprache entgegen der der Geschlechtsangabe im deutschen Personenstandseintrag, erst recht, wenn es sich um Texte handelt, wie sie im Rahmen einer Englischklausur anzufertigen sind.

    Zitat

    Eine zur Selbstwahrnehmung des Gemeinten passende Referenz ist also nicht Ausdruck von Weltanschauung, sondern es geht - neben Respekt, den man als halbwegs normal gestrickter Mensch meines Erachtens einfach generell wahren sollte - auch ganz schnöde um Rechtskonformität.

    Es ist die sprachliche Affirmation des Primats der subjektiven Identität des Adressierten über die (ebenfalls identitätskonstituierende) Orientierung, Überzeugung etc. des Adressierenden.

    Deutlicher wird es u.U. bei Transsexuellen i.e.S.: Mit männlichen Pronomen für einen Transmann affirmiert man dessen Männlichkeit. Diese Affirmation zu verlangen, kann aber im krassen Kontrast zur Überzeugung desjenigen gehen, dem diese Affirmation abverlangt wird, und der Männer rein biologisch definiert (was absolut legitim ist, egal wie 'doof' man das selbst findet). Da gibt es kein allgemeingültiges Gebot (das nur aus dem Minimalkonsens unserer Gesellschaft, der fdGO bzw. unseren Grundrechten hervorgehen kann) des Respekts [sic!], sondern lediglich eines der Toleranz. Affirmation ist aber mehr als Toleranz und kann daher vielleicht (q.e.d.) individuell wünschenswert sein, schuliches Ziel ist aber Gemeisnchaftsfähigkeit i.S.v. Toleranz in einer pluralistischen Gesellschaft, nicht die Affirmation der Selbstwahrnehmung-/definition, Lebensentwürfe u.ä. aller Mitmenschen.

    Zur Rechtskonformität: s.o.

    Zitat

    Und Geschlechtsidentität ist auch kein "Standpunkt", sondern ein personenbezogenes Merkmal, das vom Grundgesetz geschützt wird.

    Habe ich was anderes behauptet?

    Zitat

    Schüler dürfen jede Meinung zu Geschlechtertheorien haben, aber wenn ein Text eine non-binäre Person beschreibt, ist he/him halt einfach aus diverserlei Gründen inadequat.

    Du stelltest es ja bereits fest: Wir widersprechen und kommen diesbzgl. nicht zueinander. Können wir beide, so vermute ich, auch am Ende gut mit leben.

    ¯\_(ツ)_/¯

    Ich bedanke mich jedenfalls für den sachlichen Diskurs.

    BTW: Ich finde es... problematisch, dass du auch Begriffe mir ggü. als Zitate markierst, die ich nicht verwendet habe.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

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